Verfasst: 09.01.2015, 00:58
Hallo Lutz
Gut Ding braucht Weile ... kenn ich, manche Beiträge von mir köcheln auch tagelang vor sich hin ...
Als Uli die FLOW-Software schrieb, fragte er immer wieder nach der wissenschaftlichen Fundiertheit. Natürlich zählt nur, was am Ende herauskommt, was gefällt, bleibt. Wenn ich an die Zeiten denke, wo Audio und Stereoplay ihre aufpolierten Pop-CDs präsentierten und das sich schließlich nur als Dynamikkompression entpuppte, wäre es wirklich wünschenswert, wenn die Maßnahmen irgendwie sichtbar gemacht werden können.
Manche Aufnahmen haben es bitter nötig, noch einmal durch die Mangel gedreht zu werden. Ich habe Inga Rumpf Frumpy Live (frühe 1970er Jahre) mit grauenhaftem Klang erst mit Equalizer auf erträglich hörbar gebracht. Warum die Kehllaute der Stimme so abgeschwächt wurden, ist mir völlig unerfindlich. Vielleicht hat man die mittenbetonten Gesangslautsprecher am Mischpult ausgeglichen, dann den Ausgang vom Mixer aufgezeichnet. Renaissance Sheherazade ist kein so krasser Fall, profitiert auch von EQ, aber in diesem Fall von einer Bass- wie auch Höhenanhebung. Ebenso ist beim Remaster von Fleetwood Macs Rumourseine Bass- und Höhenanhebung erkennbar:
Der Equalizer als Maßnahme zur Verbesserung des Klangs der HiFi-Kette ist wegen seiner Verschlechterung der räumlichen Abbildung in den 1980er Jahren in Verruf geraten. Da hatte man auch noch 2 Kabel, hin und zurück, die das Ergebnis nicht gerade gefördert haben. Heute gibt es digitale Möglichkeiten, ob DSP oder PC, beides mit weniger Nebenwirkungen, und bei angemessenem Einsatz wird die räumliche Abbildung sogar noch glaubwürdiger. Der Umweg durch diesen Zweig muss ja nicht immer gegangen werden, nur, wo er erfolgversprechend erscheint.
Angesichts schlechter Aufnahmen, auf die man musikalisch aber nicht verzichten möchte, finde ich heute eine Möglichkeit, per Equalizer den Klang nach Gusto hinzubiegen, nicht unangemessen. Allerdings kann man auch übers Ziel hinausschießen, wie wiederholtes Abhören mit zeitlichen Abständen eventuell zeigen kann. Ich persönlich würde eine Verschlechterung der Abbildungsschärfe nicht hinnehmen wollen, die sich aber ergibt, wenn die überzogenen Höhen in der Abbildungsbreite nicht mehr zum Grundton passen wollen. Schon wieder begegnet man dem Konflikt von HighFidelity und Stereo.
Grüße Hans-Martin
Gut Ding braucht Weile ... kenn ich, manche Beiträge von mir köcheln auch tagelang vor sich hin ...
Als Uli die FLOW-Software schrieb, fragte er immer wieder nach der wissenschaftlichen Fundiertheit. Natürlich zählt nur, was am Ende herauskommt, was gefällt, bleibt. Wenn ich an die Zeiten denke, wo Audio und Stereoplay ihre aufpolierten Pop-CDs präsentierten und das sich schließlich nur als Dynamikkompression entpuppte, wäre es wirklich wünschenswert, wenn die Maßnahmen irgendwie sichtbar gemacht werden können.
Manche Aufnahmen haben es bitter nötig, noch einmal durch die Mangel gedreht zu werden. Ich habe Inga Rumpf Frumpy Live (frühe 1970er Jahre) mit grauenhaftem Klang erst mit Equalizer auf erträglich hörbar gebracht. Warum die Kehllaute der Stimme so abgeschwächt wurden, ist mir völlig unerfindlich. Vielleicht hat man die mittenbetonten Gesangslautsprecher am Mischpult ausgeglichen, dann den Ausgang vom Mixer aufgezeichnet. Renaissance Sheherazade ist kein so krasser Fall, profitiert auch von EQ, aber in diesem Fall von einer Bass- wie auch Höhenanhebung. Ebenso ist beim Remaster von Fleetwood Macs Rumourseine Bass- und Höhenanhebung erkennbar:
Der Equalizer als Maßnahme zur Verbesserung des Klangs der HiFi-Kette ist wegen seiner Verschlechterung der räumlichen Abbildung in den 1980er Jahren in Verruf geraten. Da hatte man auch noch 2 Kabel, hin und zurück, die das Ergebnis nicht gerade gefördert haben. Heute gibt es digitale Möglichkeiten, ob DSP oder PC, beides mit weniger Nebenwirkungen, und bei angemessenem Einsatz wird die räumliche Abbildung sogar noch glaubwürdiger. Der Umweg durch diesen Zweig muss ja nicht immer gegangen werden, nur, wo er erfolgversprechend erscheint.
Angesichts schlechter Aufnahmen, auf die man musikalisch aber nicht verzichten möchte, finde ich heute eine Möglichkeit, per Equalizer den Klang nach Gusto hinzubiegen, nicht unangemessen. Allerdings kann man auch übers Ziel hinausschießen, wie wiederholtes Abhören mit zeitlichen Abständen eventuell zeigen kann. Ich persönlich würde eine Verschlechterung der Abbildungsschärfe nicht hinnehmen wollen, die sich aber ergibt, wenn die überzogenen Höhen in der Abbildungsbreite nicht mehr zum Grundton passen wollen. Schon wieder begegnet man dem Konflikt von HighFidelity und Stereo.
Grüße Hans-Martin