Voodoofreie Netzleiste

nikander
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Beitrag von nikander »

Hans-Martin hat geschrieben: ... Bei fertigen Netzkabeln ist die Auswahl qualitativ sich von der Massenware abhebender Kabel schon recht dünn - um ehrlich zu sein, ich kenne keins, lasse mir aber gern Alternativen aufzeigen ...
Ringmat Pure Power oder das günstigere Power Two:

http://www.ringmat.com/products/purepowercable.htm

ETI Eichmann Express AC Power (scheint eine Art passiven Netzfilter inkorporiert zu haben), gibt es auch mit Schuko-Stecker:

http://www.eti-research.com.au/express- ... ing-cable/

Schöne Grüße,

Christian

P.S.: bei Netzfiltern scheinen sich wirklich die Geister zu scheiden:

1. contra: schöne Internetseite aus NL: http://hifi-advice.com/line-conditioning-info.html
2. pro: TMR: http://www.tmr-audio.de/index.php?optio ... Itemid=501
(potentielle "Klangverschlechterung" nur "subjektiver Eindruck")
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hans-Martin hat geschrieben: Hallo Thomas,
VOVOX hat geschrieben: What is the benefit of VOVOX® power strips?

The internal wiring of VOVOX® power strips are made of the high class VOVOX® textura power conductors. To have an optimal effect, the power cord needs to have a certain minimum length. If the cable is shorter, the effect will be reduced. For VOVOX® power cables this length is about 1.8 m (6 ft). Due to the special internal wiring of the VOVOX® textura power distribution also shorter power cables can be connected without loss of sound quality. The minimum length is reached by the addition of the power cable to the device plus the connecting cable to the power distribution.
bringt es auf den Punkt, das kürzere Kabel ist nicht zwangsläufig besser. Im weiteren Text weist VOVOX auf die Vorteile einer konsequent identischen Verkabelung für Audio-, LS- und Netzkabel hin. Konsequent wäre eine Steckdosenleiste (Powerstrip) mit diesem VOVOX Kabeltyp in hinreichender Länge. Denkbar wäre auch, ein Netzkabel an eine fremde Steckdosenleiste anzuklemmen, nickelfrei, hoher Kupferanteil...
Grüße Hans-Martin
Hallo Hans-Martin,

ich habe mich vermutlich ein wenig ungenau ausgedrückt: die längsten im regulären Handel erhältlichen Textura-Power Kabel sind 1,8m lang. Diese befinden sich in meiner Anlage, genauso wie die Vovox-Textura Powerleisten. Da die Zuspielerkomponenten Audio-PC, DAC, VV etc... nicht mittig zwischen der Anlage sondern ein ganzes Stück daneben platziert sind, ist es nicht möglich, alles Geräte inkl. der LSP an eine Leiste anzuschließen. Wenn ich also einen direkten Hörvergleich machen wöllte, müssten entweder die Kabel der Zuspieler oder die der Aktiv-LSP um ein etliches länger werden, was im Fall der Textura aber nicht geht bzw. falls Vovox eine Sonderkonfektionierung anbietet, ziemlich teuer wäre (zumal nur für den Test).

Die Komponenten selber näher in Richtung LSP zu verrücken bringt auch nix, da hier die Entfernung zur nächsten Steckdose die Maximallänge überschreitet und es auch optisch nicht dauerhaft umzusetzen wäre (klanglich soll es auch nicht soo gut sein, Mikrofonie etc...).

Was wäre davon zu halten, statt der bisher hintereinander geführten Leisten einfach die Zuleitungskabel zu den LSP zu verlängern, also einfach zwei selber konfektionierte Schukoverlängerungskabel zwischen Leiste und Vovox-LSP zu verbauen?

Grüße,
Thomas
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

music is my escape hat geschrieben:Was wäre davon zu halten, statt der bisher hintereinander geführten Leisten einfach die Zuleitungskabel zu den LSP zu verlängern, also einfach zwei selber konfektionierte Schukoverlängerungskabel zwischen Leiste und Vovox-LSP zu verbauen?
Hallo Thomas

Wenn ich dich richtig verstehe, möchtest du Verlängerungskabel zu guten Netzkabeln einsetzen, um die erforderliche Gesamtlänge zu erreichen. Das erscheint mir weniger sinnvoll als jeweils Netzkabel aus einem Stück von der Netzleiste zu den Boxen, zum einen, weil man kaum gute Schukokupplungen findet, zum anderen, weil alle Steckverbinder Übergangsverluste mit sich bringen, und es sollte einleuchten, dass das Hintereinanderschalten von unterschiedlichen Leitungen vor allem die Schwächen beider Leitungen addiert. Dann doch lieber aus einem Stück mit hinreichender Länge, am besten für beide Kanäle gleichlang.

Wenn man eine Steckdosenleiste öffnet, sieht man, wo die Netzleitung endet. Ist es eine Dose, wirkt die Leiste wie ein Verlängerungskabel mit einem unkontrollierten Anhang. Bei Audioplan gibt es Stecker für nicht benutzte Dosen, die Vibrationen auf den internen Schienen dämpfen sollen. Das mag Voodoo-gemäße Assoziationen auslösen, aber ich habe Klappdeckel von Steckdosen entfernt und war im Vergleich von der positiven Auswirkung überrascht.

Bedenkt man, dass ein Marktführer wie Hirschmann für Bananenstecker 4mm Durchgangswiderstände im 2-stelligen Milliohmbereich angibt, dann darf man für Netzverbindungen Ähnliches erwarten, aber rückblickend auf Elektroheizelemente stellte ich immer wieder die größeren Probleme (wenn verschmort) im Übergang zwischen Kabel und Stecker fest. Wenn man die Übergänge Kabel an Kupplung, Kupplung an Stecker, Stecker an Kabel einfach vermeiden kann, warum nicht geradeaus anschließen?

Ganz eindeutig rate ich dazu, alle Quellen und den Vorverstärker über eine Netzleiste guter Qualität zu versorgen, finde die Audioplan-Regel bestätigt, dass Geräte besser in der Reihenfolge an die Leiste angeschlossen werden, wie es dem Signaldurchlauf durch die Kette entspricht - sofern man keine Sternverteilung hat.

Grüße Hans-Martin
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hans-Martin,

vielen Dank; damit kann ich etwas anfangen!

BTW: interessanterweise las ich kürzlich zum Thema Komponentenreihenfolge an einer regulären Steckdosenleiste, dass die Geräte mit dem höchsten schwankenden Energiebedarf, in den meisten Fällen handelt es sich dabei vermutlich um die (LSP-)Endstufen, generell an den Anfang der Leiste gesetzt werden sollten. Lägen sie weiter hinten, würden (theoretisch) alle davor gesteckten Geräte unter den Schwankungen "leiden"...
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Wen kümmert's? Man schließt einen CD-Player, Vorverstärker und Endstufe in dieser Reihenfolge an eine 5-er Steckdosenleiste an (Belegung Dosen 2,3,4), hört seine Lieblings-CD und lässt jemand CD-Player und Endstufe (ggf. Aktivlautsprecher) in der Dose die Plätze tauschen, selbstverständlich ohne die Stecker zu drehen, also das "Ausphasen" beachtend.

Ich schrieb 5-er Leiste, weil sie die Möglichkeit gibt, den CD-Player in die erste oder zweite Dose zu stecken, während VV und Endstufe 3 und 4 belegen, bei Aktiv-LS 4+5. Für mein Ohr klingt es am besten, wenn der CD-Player den besten Strom bekommt. Die Endstufen haben immer die fettesten Elkos, abgestimmt auf die niederohmige Last (4-8 Ohm LS-Chassis). Da wird erfahrungsgemäß (bezogen auf meine persönliche Erfahrung!) eine so kleine Last wie ein Tuner oder CD-Player kaum einen negativen Einfluss haben, wenn bevorzugt versorgt am ersten Steckplatz, und sei es, man schließt ein Dummy an, dessen Signal nicht abgenommen wird.

Wenn hingegen der Signalquelle die Stromlieferung streitig gemacht wird, versagt das Quellgerät die gewünschte Lebendigkeit und räumliche Kohärenz, der VV bekommt ein schlechteres Signal, die Endstufe kann nicht mehr zeigen, zu was sie imstande ist. Das mag wenig physikalisch korrekt, mehr metaphorisch ausgedrückt sein, aber es trifft im übertragenen Sinn den Kern der Sache (aus meiner Sicht).

Ein einfacher Hörtest, von einer Hilfsperson umgesteckt - quasi Blindtest - kann genug zu denken geben. Und sei es, dass man fortan eine eigene Meinung hat, die ich wohl zu respektieren weiß. Denn dahinster steht meist der Mut, mit dem Hintern auch mal aus dem Sessel hoch zu kommen, umzustöpseln, hinzuhören, eigene Vorstellung anzuzweifeln, auf Wahrnehmung zu vertrauen, einfache physikalische Modelle differenzierter zu betrachten und im Detail zu erweitern.

Mathematisch betrachtet ist ganz eindeutig die geringste Spannungsänderung von der ersten bis zur letzten Dose, wenn die größte Last vorn, die geringste Last hinten steckt. Eine sternförmige Anordnung erweist sich oft als Ideal, als Referenz. Dahinter bleiben für mein Ohr alle verglichenen Anordnungen bei Steckdosenleisten einfach zurück. Das erscheint widersprüchlich, zeigt aber nur, dass der wesentliche Zusammenhang noch nicht voll erklärt ist.

Das Schöne an Internetforen ist, dass man in der Diskussion Rückfragen stellen kann. Da werden diejenigen dann still, die nur von ihrer Vorstellung geschrieben haben. Wer etwas ausprobiert hat, fürchtet den Vergleich mit anderen Wahrnehmungen nicht, denn nach den Gesetzen der Physik sind die Zusammenhänge von Ursachen und Wirkungen weltweit gleich. Da ist zu erwarten, dass am anderen Ort sich ähnliche Effekte zeigen.

Grüße Hans-Martin

P.S. ich äußere mich bevorzugt zu Dingen, bei denen ich diese Erfahrungssicherheit empfinde.
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

nikander hat geschrieben:Ringmat Pure Power oder das günstigere Power Two:
http://www.ringmat.com/products/purepowercable.htm
Hallo Christian

Mit John Rogers von Ringmat habe ich seit 15 Jahren auch gelegentlich privaten Kontakt (begonnen über ein internationales Forum), kenne aber nicht alle seiner Produkte. Ich halte ein "high-endiges" Netzkabel mit IEC320-Kaltgerätesteckern für eine Ausnahme, die man lange suchen muss (wohl bei im findet). JR ist Jahrgang 1942 und immer noch rege beim Hören, Beobachten von Zusammenhängen und Entwickeln neuer Ideen.
ETI Eichmann Express AC Power (scheint eine Art passiven Netzfilter inkorporiert zu haben), gibt es auch mit Schuko-Stecker:
http://www.eti-research.com.au/express- ... ing-cable/
Das habe ich selbst in meiner Sammlung, auf der High-End im Kempinski nach einem längeren Gespräch mit Rob Woodland (Eichmann-CEO) gekauft, das ist schon ein sehr spezielles Kabel, eine ungewöhnliche Ausführung, die in kein Schema passen will. Es klingt gut, aber ein klassisches Netzfilter ist doch anders. Schuko am einen Ende, Kaltgerätekupplung am anderen. Ich kann nicht erkennen, dass da ein Kaltgerätestecker anstelle des Schuko angeboten wird.
P.S.: bei Netzfiltern scheinen sich wirklich die Geister zu scheiden:

1. contra: schöne Internetseite aus NL: http://hifi-advice.com/line-conditioning-info.html
2. pro: TMR: http://www.tmr-audio.de/index.php?optio ... Itemid=501
(potentielle "Klangverschlechterung" nur "subjektiver Eindruck")
Die Diskrepanz ist auch kein Wunder. An einem Verstärker wird ein klassisches Netzfilter weniger Nutzen als Einschränkung bringen, am Tuner, CD-Player, allen digitalen Komponenten, deren wesentliche Arbeitsschwerpunkte im digitalen Bereich, oder im hochfrequenten (dann analogen) liegen, kann der Nutzeffekt den Bremseffekt überzeugend überschreiten. Muss aber nicht so wahrgenommen werden, wenn der persönliche Geschmack nach Temperament ausgerichtet ist, nicht nach Ruhe und Plastizität der räumlichen Abbildung. So kann die Bewertung individuell schwanken, das Thema kontrovers diskutiert werden.

Was ist "ein Netzfilter" überhaupt? Da muss man schon unterscheiden:

Üblich sind die gegensinning bewickelten Kerne, die eine hohe Gleichtaktunterdrückung haben, dem Nutzstrom aber wenig entgegensetzen. Der Innenwiderstand der Spulen soll niedrig und verlustarm sein. Das Filter kann durch weitere Spulen ergänzt werden.

Ein X-Kondensator zwischen Phase und Null auf der Netzseite und 2 Y-Kondensatoren zur Schutzerde (gelegentlich auch zur Netzteil-Masse oder Gehäuse) gehören ebenfalls zum klassischen seriellen Netzfilter. DeZorel legt bei deren Netzfiltern großen Wert auf absolute Symmetrie der Spulen, ich fand, die Unterschiede sind auch nachvollziehbar.

Zu den seriellen Filtern zählen auch Trenntrafos, da unterscheidet man Ringkerntrafos mit Schutzwicklung(!) zwischen Primär- und Sekundärwicklung, und EI-Kerne mit getrennten Kammern, beide Konzepte können auch per Mittelanzapfung auf Schutzerde gelegt werden, um das Netz zu symmetrieren (Orange Netzfilter der 1980er Jahre ist das erste mir bekannte dieser Art). Schließt man mehrere Geräte an solche Trafos an, merkt man deutlich die Laständerung und den Verlust an überzeugender Performance. Oder man muss fett überdimensionieren. Wenn das nachfolgende Gerät z.B. ein CD-Player mit Netzfilter/Y-Kondensator Reststörungen ableiten will, ist eine Schutzerdung erforderlich, reine Trenntrafos, wo die Schutzerde des Geräts "in der Luft" hängt, lassen noch Steigerung zu, indem die Erdung wiederhergestellt wird.

Gleichstromfilter (die keine HF-Filter sind) werden ebenfalls in Reihe mit dem Gerät benutzt. Der Trafo wird nicht mehr vorgesättigt und das Klangbild kann lebendiger werden, obwohl der Innenwiderstand zum Netz definitiv nicht kleiner geworden ist.

Dann gibt es auch parallele Netzfilter, die vor dem Gerät zwischen Phase und Nulleiter geschaltet sind, den Widerstand zwischen Netz und Gerät nicht erhöhen. Da gibt es RC-Kombinationen (z.B. Enacom), die auf Frequenzen ab 200kHz abgestimmt sind, das Ding von PS-Audio mit der blauen Leuchtdiode, die zugleich anzeigt, was hier "vernichtet" wird. es gibt viele Anbieter ähnlich gestrickter Ausführungen. Bei http://www.russandrews.com findet man eine große Bandbreite der von mir genannten "Netzfilter".

Ebenfalls parallel kann man eine große Induktivität anschließen, die Gleichstromanteile abfließen lässt.
Und zuletzt gibt es ein Paket von Kondensatoren parallel zum Gerät, je nach Größe der Kapazität ändert sich der Klang, vermutlich eine Resonanzerscheinung mit dem Netzteil .

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Mit dem Noise Sniffer von Audio Prism kann man Störanteile auf dem Netz demoduliert hörbar machen. Man hat allerdings schon Ruhe, wenn nur ein Gerät mit Netzfilter und X-Kondensator an die Netzleiste angeschlossen hat. Man kann dann nichts mehr mit dem Gerät unterscheiden, wohl aber mit dem Ohr, wenn nadere Geräte mit oder ohne Filter betrieben werden. Die Freude über die deutliche Anzeigemöglichkeit von Störungen findet dann ein jähes Ende.

TMRudolph war schon in den 1980er Jahren Vorreiter mit Netzfiltern und Netzkabeln (Ursprung: Eupen) und Netzleisten mit diesen ferritummantelten und abgeschirmten Netzzuleitungen. Aus seiner Druckschrift konnte man lernen, dass ein gemeinsames Netzfilter vor einer Verteilung nach einer besonderen Betrachtung und Behandlung von Geräten verlangt, die selbst Störungen ins Netz zurückgeben, wie Tuner, CD-Player, Linn Lingo..., da ist ratsam, diese von den anderen Geräten durch eigenes Netzfilter noch zu entkoppeln und die Störungen im (Eupen-) Kabel zu absorbieren, abzubauen.

Netzfilter wirken nicht beliebig breitbandig, über 100MHz versagen sie. Ratsam wäre auch, nach dem Netzfilter abgeschirmte Leitungen zu verwenden, weil diese sonst wie Antennen Störungen wieder einfangen. Netzfilter ist nicht gleich Netzfilter, die Stromauslegung sollte zur Anwendung passen. Ein 16A Filter wirkt wenig mit einem CD-Player, ein 1A-Filter sollte mit einem fetten Leistungsverstärker nicht kombiniert werden.

Eine Netzverteilung mit gemeinsamem Netzfilter hat also ihre Tücken. Ich habe die Erkenntnisse von TMR damals gut nachvollziehen können, behaupte mal, sie sind auch heute noch uneingeschränkt gültig. Folglich gehört ein gemeinsames Netzfilter nur dann in eine Netzverteilung, wenn der Benutzer eine hinreichende Anleitung bekommt, störende Geräte entsprechend zu isolieren.

Die obige Aufstellung ist gewiss unvollständig, ich habe sie zusammengeschrieben, um die Vielfalt und die nötigen Konsequenzen aufzuzeigen. Die vielen kommerziellen Trittbrettfahrer, die Netzleisten auch mit Filter anbieten, wissen teilweise nicht, was passiert, folglich können sie den Käufer auch nicht beraten, wie er das Produkt optimal einsetzen kann. Unzufriedenheit ist dann schon vorprogrammiert. Deshalb gehen die Meinungen auseinander.

Grüße Hans-Martin

P.S.
Mit einem auf das Gerät abgestimmten X-Kondensator kann man ein vorgeschaltetes Netzfilter im Niederfrequenzbereich kompensieren. Da steigt die Akzeptanz sofort, weil die unerwünschten Nebeneffekte reduziert werden, die Nutzeffekte bleiben.
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nikander
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Beitrag von nikander »

@ Hans-Martin

das Thema hat mich die letzten Wochen umgetrieben - großen, großen, großen Dank für Deine ausführlichen Aufklärungen.

Deine Quintessenz ("...Folglich gehört ein gemeinsames Netzfilter nur dann in eine Netzverteilung, wenn der Benutzer eine hinreichende Anleitung bekommt, störende Geräte entsprechend zu isolieren...") verleitet mich zu der Frage, mit welchen Methoden ich denn die störenden Geräte herausfinden könnte (handelt es sich hierbei überwiegend um Nicht-Audio-Gerätschaften?), und wie stellst Du Dir die "Abstimmung" auf einen X-Kondensator vor?

Dann noch jede Menge weiterer Fragen, die ich augenblicklich nur auf 2 beschränken möchte:
- Ist das ETI Eichmann Kabel noch im Einsatz und wie sind Deine genaueren Höreindrücke gewesen? Mutmaßlich macht ein Einsatz als Netzkabel an einer Steckdosenleiste weniger Sinn
- Wo kann man denn die DeZorel-Geräte (aus Belgrad, wie ich gesehen habe) beziehen? Hast Du die im Einsatz?

Derzeit mehr Fragen als Antworten,

Schöne Grüße,

Christian
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hans-Martin hat geschrieben: Das Schöne an Internetforen ist, dass man in der Diskussion Rückfragen stellen kann.
Auf jeden Fall. Das oben von mir erwähnte las ich übrigens bei:
Hans-Martin hat geschrieben: TMRudolph
der schreibt:
TMR hat geschrieben:Die Geräte mit dem größtem Stromverbrauch müssen nach vorne, d.h. zur Zuleitung hin eingesteckt werden. Oberflächlich gesehen scheint das egal zu sein, da alle Verbraucher parallel am Netz hängen.
Verbraucher wie Endstufen stellen im Vergleich zu den übrigen Komponenten eine stark schwankende Last dar (abhängig von der Aussteuerung durch das Musiksignal). Bei Parallelschaltung von Verbrauchern addieren sich die Einzelströme zu einem Gesamtstrom, d.h. die Gesamtstromform wird hier letztendlich vom größten Verbraucher bestimmt.
Sitzt jetzt der "Hauptstromverformer" am Ende der Reihe, so werden allen vorgeschalteten Verbrauchern diese Stromschwankungen mit aufgeprägt ...

Auf deutsch: das Gerät mit dem größten Einfluß auf die Stromkurvenform sollte nach vorne an den "Steckdosenanfang" angeschlossen werden.
um im nächsten Absatz sogar zwei (vermutlich nicht in Reihe geschaltete :wink: ) Leisten zu empfehlen; einmal eine für die Digital- und einmal eine für die Analoggeräte.
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

nikander hat geschrieben: Derzeit mehr Fragen als Antworten,
Hallo Christian

Mehr Antworten als Fragen per PN ...

Grüße Hans-Martin
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voider78
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Beitrag von voider78 »

Hallo zusammen,

ganz schön kompliziert hier durchzusteigen. Könnt ihr mir bitte 2-3 Empfehlungen geben für folgende Problemstellung:

Ich habe 2 Steckdosen zur Verfügung für Fernseher, Wlan-Router, PS4, XBOXone, 2 PCs, DAC, VV, 2 Aktive Lautsprecher und dann noch ein paar kleineren Geräte. Aktuell nutze ich ich Baumarkt-Steckdosenleisten und die normalen Stromkabel. Da ich in meinem Audio-PC sehr viel optimiert habe, macht es wahrscheinlich auch Sinn den Weg aus der Steckdose zu optimieren. Ich bin allerdings nicht bereit unsummen von Geld dafür zu zahlen. Klar ist das alles relativ. Daher wäre es echt klasse auch preislich unterschiedliche Empfehlungen zu bekommen.

1. Steckdose mit einer guten Netzleiste für Vorverstärker, DAC, Audiopc und 2 aktiven Lautsprechern und zukünftig noch evtl. 2 aktiven Bässen. Also total minimum 7 Stecker und idealerweise 8.

2. Steckdose für den Standardkram mit irgendeiner Netzleiste für Fernsehr, Xbox, PS4 usw. -> Da nutze ich das bestehende System.

Was wäre denn Preis/Leistungstechnisch eine gute Lösung für eine Steckdosenleiste und Stromkabel? Reicht es eine gute Steckdosenleiste zu haben oder sollte man auch das Kabel zum Gerät austauschen?

Lieben Dank,

Timur
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Timur,

mein aktuelles Projekt ist annimiert durch Wodis "audiophilen Ausschalter" einen ABB Nockenschalter in einen Brüstungskanal einzubauen und dann die Steckdosen in selbigen ordentlich zu verkabeln und damit zu schalten. Das geht natürlich nicht vom Sofa aus. Da aber etliche Geräte externe Netzteile und oder keinen Netzschalter haben, möchte ich gerne alles vom Netz trennen können.

Grüße Jürgen
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voider78
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Beitrag von voider78 »

voider78 hat geschrieben:Könnt ihr mir bitte 2-3 Empfehlungen geben für folgende Problemstellung: [...]
PS: Bitte bedenkt auch bei den Empfehlungen, dass ich eine Menge Kabel und Stecker nutzen muss, um alles zu verkabeln.
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nikander
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Beitrag von nikander »

Hallo zusammen,

Hans-Martin hat mir per PMs geduldig eine Reihe interessanter Sachverhalte erläutert.

Bei mir ist die Konstellation so, dass meine Gerätschaften größtenteils Schaltnetzteile besitzen (2 x Aktiv-Monitore, 1 x Subwoofer, Mutec Reclocker, Funk Symmetrierverstärker zur Integration des Sub), nur 2 Geräte habe Linearnetzteile (USB auf SPDIF DDC; Lynx Hilo, demnächst mit Paul Hynes Netzteil).

Nun haben Schaltnetzteile bereits eingebaute Netzfilter, möglich sind aber gegenseitige Beeinflussungen in einer Netzleiste. Ich habe mich daher entschlossen, eine 8-er-Netzleiste von Fisch Audio auszuprobieren (die "Basis"-Version AFL) - 7 x Analoge Filterung, 1 x digitale (für Mutec). Laut Hersteller sind die einzelnen Steckdosen voneinander "isoliert".

Ich habe mich bewusst für eine Steckdosenleiste ohne Kabel entschieden, um weitere Freiheiten zu haben. Die ersten Eindrücke waren (im Vergleich zu einer ungefilterten Steckdosenleiste von MFE) mit einem Ölflex Cy 110 Classic-Kabel: keine wesentlich veränderte Tonalität, aber merklich bessere Räumlichkeit ("3D-Effekt: in der Tiefe).

Ich habe dann mit 3 Kabeln experimentiert: dem besagten Lapp Ölflex-Klassiker, dem Fisch Audio Performance P1 mit einer Ferrit-Filtereinheit (fantatstisch verarbeitet, Mega-Ferrit, macht aber mutmaßlich theoretisch weniger Sinn, alle Geräte auf einmal zu filtern: http://www.fisch-audiotechnik.de/fisch- ... zkabel.htm) und einem von "Hifi-Advice" empfohlenen Kabel namens "Mad Scientist First" (http://www.hifi-advice.com/mad-scientis ... eview.html), welches auf dem ersten Blick wie ein DIY-Kabel aus einer Garagenfirma wirkt.

Das Fisch Audio wird schon vom Hersteller als "warm" bezeichnet - nach meinem Geschmack zu warm (selbst in meiner "überanalytischen" Kette). Das Lapp Ölflex 110 und das Mad Scientist Kabel entpuppten sich als tonal recht ähnlich, die Räumlichkeit war dann aber doch wesentlich besser mit dem Mad Scientist Kabel, insgesamt die Klangfarben nach 2 h Spielzeit fantastisch natürlich. Ich bin diesbezüglich jetzt am Ende meiner Reise - das Ölflex und das Fisch Audio Performance gehen zurück.

Vielen Dank nochmals an Hans-Martin für seine wertvollen Tips,

Schöne Grüße,
Christian
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

music is my escape hat geschrieben:Das oben von mir erwähnte las ich übrigens bei:

TMRudolph, der schreibt:
TMR hat geschrieben:Die Geräte mit dem größtem Stromverbrauch müssen nach vorne, d.h. zur Zuleitung hin eingesteckt werden. Oberflächlich gesehen scheint das egal zu sein, da alle Verbraucher parallel am Netz hängen.
Verbraucher wie Endstufen stellen im Vergleich zu den übrigen Komponenten eine stark schwankende Last dar (abhängig von der Aussteuerung durch das Musiksignal). Bei Parallelschaltung von Verbrauchern addieren sich die Einzelströme zu einem Gesamtstrom, d.h. die Gesamtstromform wird hier letztendlich vom größten Verbraucher bestimmt.
Sitzt jetzt der "Hauptstromverformer" am Ende der Reihe, so werden allen vorgeschalteten Verbrauchern diese Stromschwankungen mit aufgeprägt ...

Auf deutsch: das Gerät mit dem größten Einfluß auf die Stromkurvenform sollte nach vorne an den "Steckdosenanfang" angeschlossen werden.
Hallo Thomas,

spät gelesen und leider vergessen zu antworten: ich teile diese Meinung nicht. Sie ist theoretisch unanfechtbar, wenn man vom gleichen Versorgungsspannungspotential ausgeht. Auch die sternförmige Versorgung basiert auf diesem Argument gleicher Bedingungen für alle vernetzten Geräte. Aber es gibt verdeckte (den Begriff okkulte wollte ich hier nicht einbringen) Aspekte, die vermutlich eine, zumindest im persönlichen geschmacklich präferierten Bereich, Rolle spielen. Das kommt hier zum Ausdruck:
um im nächsten Absatz sogar zwei (vermutlich nicht in Reihe geschaltete :wink: ) Leisten zu empfehlen; einmal eine für die Digital- und einmal eine für die Analoggeräte.
Da möchte ich hinzufügen: eine Leiste für Geräte mit konventionellen Netztrafos und eine für Geräte mit Schaltnetzteilen. Alles entkoppelt, also keine gleichen Potentiale mehr.

Nun wird es unübersichtlich und wer blickt noch durch?
Es wird verdammt schwierig, griffige Regeln aufzustellen, die eine gewisse Allgemeingültigkeit haben, an denen man sich als zuverlässig orientieren kann. Die Vielfalt ist zu groß.

Zentraler Erdungspunkt ist der Vorverstärker, hiel laufen alle Verbindungen zusammen. Alle Geräte mit Schutzerde (Gehäuse und daran gekoppelte Kabelschirme) sollten hier zusammenkommen. Aber Geräte mit Schaltnetzteilen haben Netzfilter, X-Kondensator (zwiaschen Null und Phase) und Y-Kondensatoren (jeweils von Phase und Nullleiter hinter der Filterspule zu Schutzerde oder zur Gerätemasse/Signalmasse), womit alle Netzstörungen, die sich fischen lassen, zur Schutzerde oder Signalmasse abgeleitet werden. Nun muss man bei Geräten mit Schaltnetzteil noch differenzieren zwischen denen mit Schukokabel und den 2-poligen Europasteckern. Noch ein Schwierigkeitsgrad mehr.

Grüße Hans-Martin
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huscape
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Beitrag von huscape »

... und um noch ein wenig mehr Chaos in dieses Thema zu bringen, wenn wir schon bei der Stromversorgung sind ...
Sehr positiv hat sich bei mir ausgewirkt, meinen Strom direkt hinter der 64 Ampere Haus-Messersicherung (Stromzähler) mir 3 * 10mm² abzugreifen, das Ganze in einen separaten Sicherungskasten einzuspeisen mit ebenfalls 64 Ampere Schraub-Schmelzsicherung (der Elektriker wird euch versuchen zu würgen) und dann mit wiederum 3 * 10mm² an eine geeignete Steckdose weiterzuleiten. Am Besten keine Klemmkontakte verwenden, sondern die Kabel verschweißen lassen.
Ach ja und noch was ... Die Erde auf dieser Steckdose holt man sich dann am besten direkt aus dem Garten, in den man ein sehr langes Metall hämmert und dort die Erde anschließt.
Tatsächlich hört man es sogar, wenn man vor dem HiFi-Genuss die Erdstange im Garten vorher mit Wasser gießt ... :shock:
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