aston456 hat geschrieben:
Da habe ich mir gestern mal eines angeschaut, ob der Schirm auch mit Erde am dosenzugewandten Ende verbunden ist. Ist es natürlich nicht. Und da es sich bei dem Schirm augenscheinlich um Aluminium handelt, frage ich mich, wie ich da eine leitende Verbindung zur Erde herstelle?
Desweiteren hatte ich mir das Bals Kabel, was bei meiner
legendären DSS Netzleiste (für Newbies zum Nachlesen:
http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=31&t=3293) dabei war, angeschaut und auch hier war der Schirm nicht mit Erde verbunden. Das ließ sich bei der Metallschirmung (soll wohl verzinntes Kupfer sein) leicht bewerkstelligen.
Ich habe aber mittlerweile das Gefühl, das kaum ein Kabelkonfektionierer die Schirmung an Erde legt. Insofern lohnt es sich bestimmt, mal nachzuschauen.
Hallo Kai
Du schreibst, dass der Schirm am dosenzugewandten Ende (natürlich) nicht angeschlossen ist. So verwundert es mich, dass du das Gefühl mittlerweile hast, dass kaum ein Kabelkonfektionierer die Schirmung an Erde legt.
Das kann ich nicht nachvollziehen. Einerseits kann man gründlich nachschauen (auch am anderen Ende), gründlich, weil bei sorgfältiger Fertigung manchmal Schutzerde und Schirm schon unter der gemeinsamen Ummantelung zusammengeführt und mit gelb/grünem Schrumpf-/Isolierschlauch überzogen werden, bevor es weiterverarbeitet wird. Der Knickbereich ist immer besonders belastet.
Ich habe mir die DSS Netzleiste aus zitiertem Thread nocheinmal angesehen und mir fällt ein, dass mir der Thread in jeder Beziehung zu blöd verlief, als dass ich damals Lust hätte, die Bilder zu kommentieren.
Aber mit gebührendem Abstand hier nun die Beobachtungen:
Bei der Neutrik Eingangsbuchse sind 2 Varistoren eingesetzt, Netzüberspannungsspitzen ableiten.
Mit solchen Varistoren habe ich keine negativen Erfahrungen gemacht, auch wenn man sich im täglichen Gebrauch Spitzen kaum vorstellen kann, bewirkten sie bei mir eine Klangverbesserung. Daneben ein
EPCOS Kondensator X2, mit Netzzulassung für Parallelbetrieb (X-Kondensatoren findet man fast in jedem Netzfilter), hier ist ein Widerstand in Reihe damit, der die HF in Wärme umsetzt. Ein solches Zobelglied belastet den Phase-zugeordnetem Leiter gegenüber Schutzerde, man nennt das paralleles Netzfilter. Üblich ist eine Zeitkonstante für den Langwellenbereich, höhere Frequenzen eingeschlossen. Da ab ca 40kHz die Welle den Leiter verlässt, wird dieser Bereich bereits interessant.
Die mit Digital bezeichneten Dosen haben einen Ferritring über beide Zuleitungen (HMS macht Vergleichbares in seinen Filterleisten, zusätzlich Doppellochferrite).
Das passgenau geschnittene Holz kann durchaus serienmäßig sein, weil es zum einen die eingeklebten Dosen in Position hält, wenn die Dose auf einen harten Untergrund fällt. Dann springt selbst ein 2-Komponentenkleber von einer harten Metalloberfläche ab. Zu gefährlich.
Und die Holz-Alu-Kombination dämpft Schwingungen in beiden gegenseitig.
Alles kein Voodoo, genauer betrachtet...
Wenn man Netzkabel mit Schirmung verarbeitet, kann man auch der Regel folgen, dass der Vorverstärker der zentrale Erdungspunkt der Anlage ist, dann laufen alle Schirme dort zusammen. Wenn die Schirme einseitig offen sind, um Mantelströme zu vermeiden, sind sie auf der vom Vorvberstärker abgewandten Seite offen.
Das kann auch bei Netzkabeln Sinn machen. Damit wird auch die Schutzerdeleitung innen geschützt.
Wenn abgeleitete Ströme sich in signalführende Leitungen einkoppeln können (induktive Kopplung), hat die Hinführung des Schirms zum verbraucherseitigen Ende, dann die Ableitung zum netzseitigen Ende über denSchutzerdeleiter eine kompensatorische Wirkung. Vorausgesetzt, dass vom Qualitäts-Gerät keine nennenswerte Störung ausgeht. Die Sternerdung am VV sorgt für gleiche Potentiale auf allen Schirmen beim VV, während bei der Erdung am anderen Ende die Kabelinduktivität berücksichtigt werden muss, dass VV-seitige Ende also ein belastetes Potential haben kann, wie jede Antenne...
Alles kein Voodoo, genauer betrachtet...
Und ich bitte um genaue Betrachtung, auch wenn wir vielleicht nicht mehr so gut hören wie früher, kann man mittels Sehhilfen noch hinreichend genau hinschauen
Grüße Hans-Martin