Später konnte ich erleben, dass selbst der Unterschied zum Hören über meine ebenfalls sehr gute Vorstufe von SAC (alpha), die ähnlich linear „klingt“ wie z.B. die MTX-Monitor V3b-2 von Funk, mehr als deutlich war. Der Vergleich mit dem Baby Reference Pre Amplifier zeigte dann nochmals eine deutliche Steigerung der Klanggüte.
Natürlich sind Klangeindrücke immer etwas Subjektives. Wenn ich dennoch versuchen möchte, die Veränderungen zu beschreiben, so würde ich in Bezug auf die Baby Reference Vorstufe und meine Kette sagen:
- Das abgebildete Frequenzspektrum ist nach oben und unten größer. Bei den tiefen Frequenzen konnte ich bei der hervorragend aufgenommenen CD vom Ferenc Snetberger Trio: „Nomad“ (danke für die Anregung, Viktor) feststellen, dass sich die Benutzung der Bass Drum durch die gesamte CD hindurchzieht. Der SAC alpha VV war nicht in der Lage, dieses Instrument für mich wahrnehmbar abzubilden.
- Steigerung der Dynamik. Alle Instrumente (ich konzentriere mich gern auf Klavier und gezupften Bass) wirken präsenter. Ich habe, wenn der Tontechniker seine Aufgabe gut erledigt hat, viel mehr / häufiger das Gefühl, live dabei zu sein. Zudem stehen die Instrumente fester an ihrem Ort, sind dadurch besser zu lokalisieren und haben um sich herum einfach mehr Körper.
- Der Detailreichtum ist stark gesteigert, die Raumtiefe besser abgebildet.
- Alles unter 1.-3. Beschriebene kommt mit einer Selbstverständlichkeit, dass es keiner Anstrengung bedarf, diese Verbesserungen herauszuhören.
- Alles oben Gesagte gilt sinngemäß auch für die Classic Vorstufe. Auch sie übertrifft meinen aktiven VV in den beschriebenen Merkmalen, nur auf einem etwas „niedrigeren“ Niveau.
- Ein "Nebenprodukt" möchte ich nicht unerwähnt lassen. Da mein Plattenspieler Mini-DIN-Ausgänge besitzt, die MFA nicht implementiert hat, höre ich Schallplatten dergestalt weiter über den SAC alpha VV, dass das Signal durch diesen VV geschleift wird und erst danach zum Baby Reference gelangt. Dass selbst bei diesem unorthodoxen Signalweg die LP-Wiedergabe verbessert wurde, habe ich nicht erwartet. Sie scheint die Vorzüge der galvanischen Trennung - denn nur die hat sich geändert -, die jede passive Vostufe mitbringt, in diesem Punkt voll zu bestätigen.
- Ich habe die Baby Reference Vorstufe jetzt einige Wochen in Benutzung. Dabei ist mir deutlich geworden, wie wichtig es ist, die Empfehlung des Herstellers zum burning-in zu beherzigen. Ich weiß jetzt, dass die in der Bedienungsanleitung erwähnten 100 Stunden eher die untere Grenze markieren und bin mir sicher, dass das Gerät sich bis 180 Stunden Einbrennzeit (Volume muss auf Maximum stehen) noch weiter „geöffnet“ hat. Die oben erwähnte Bass Drum wurde erst jetzt richtig präsent abgebildet. Bis 500 Stunden hatte ich - mit der Einschränkung, dass zwischen 2 Hörsessions z.T. 12 Stunden lagen, ein A/B-Vergleich somit nicht wirklich möglich ist - noch immer das Gefühl, dass sich „etwas tat“, wenngleich nicht mehr in dem Ausmaß, wie am Anfang. Diese Information erscheint mir deshalb wichtig, da - sollte man an einem Vorführgerät interessiert sein - dieses wahrscheinlich diesem Procedere nicht unterzogen wurde und deshalb nicht sein volles Potential zeigen kann.
- Mein Hörraum hat ca. 28 qm. Der Hörabstand beträgt 4 m. Der Lautstärkesteller steht bei meiner Hörlautstärke bei der Rasterung 6, 7 oder 8 (9-11 Uhr). Der konstruktionsbedingte mögliche Nachteil passiver Vostufen, nicht genügend Lautstärke zur Beschallung größerer Räume zur Verfügung stellen zu können, kommt bei mir nicht zum Tragen.
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Gruß,
Uwe