Hallo Zusammen,
da habe ich neulich so schön geteasert, und dann haben Gesundheit und eine Woche Urlaub dafür gesorgt, dass ich keine Muße zum Schreiben gefunden habe.
Wie im Teaser erwähnt, hatten fast alle meine Versuche mit Entstörung nichts wirklich Entscheidendes bewirkt. Meistens war es viel Aufwand für ganz wenig. Oder wie z.B. im Falle der 47 Klappferrite auf meinen LAN-Kabeln ein merkwürdiger "Mumpf" (wie Stephan sagen würde), mit Überhang auf dem linken Kanal bei den LS50 Wireless II. Turmalin - kein wirklicher Effekt, mit Ohrenbrechen hörbar. Auth-Filter, 7 Stück gekauft: ob die nun da waren oder nicht, kein Unterschied. Ein G-PPP machte in dieser Wohnung gar nichts, außer abzurauchen und irreparabel zu sein.
Das Thema Entstörung war für mich eigentlich abgehakt.
Bis ich im Rahmen der Planung und Organisation des Forumstreffens mit Andi über sein LAN-Küchenbrett gesprochen habe. Das hatte mir einige Denkanstöße gegeben. Es ging um den Batterieantrieb für Netzwerkgeräte, aber auch um die Netzwerkgeräte selbst. Ich war mit meinem TP Link 105e mit ifi Elite als erstem Switch eigentlich ganz zufrieden und mit dem dahintergeschalteten Staub Switch sowieso - tolles Gerät! Aber ich habe mir einfach mal ein LHY Batt 5V Netzteil bei AliExpress bestellt. Auf dieses Netzteil musste ich ein paar Wochen warten, bis es aus China geliefert war. Im Laufe der Wartezeit ergab sich in einem weiteren Gespräch das Thema, wie Andi denn die Netzwerkversorgung für die Anlage vornimmt. Er berichtete von einem Asus-Router, der im Nebenzimmer steht und bei dem es ihm darauf ankam, dass er mit wenig Strom arbeitet.
Nun hatte ich ja den von Eric empfohlenen TP Link WR902AC da, der auch mit 5V betrieben wird, der aber bei mir wie bei einigen anderen hier im Forum nicht so der Renner war, jedenfalls hat der bei mir mit dem ifi nicht gezündet. Irgendwie hatte das mit "wenig Strom" einen Eindruck hinterlassen und so fing ich an zu googeln nach "Router + 5V + 4 Ports". Selbst wenn der TP Link der Knaller gewesen wäre, irgendwie war mir der eine Port zu wenig. Nach 2 Abenden der Suche stieß ich auf ein Gerät, von dem ich aus welchen Gründen auch immer überzeugt war, dass es genau das ist, was ich suche. Es handelte sich um einen MikroTik HAP Lite, einen Router für ca. 25 Euro, mit 4 Ports, der mit seinem RouterOS in verschiedene Zustände gebracht werden kann. Er kann nicht nur ein Router mit und ohne WLAN sein, sondern auch ein WLAN Client wie der TP Link, ein Access Point oder ein Switch. Auf Kleinanzeigen fand ich einen, für 15 Euro am anderen Ende der Stadt. Da bin ich sofort hin.
An dieser Stelle ein kurzer Break und eine Warnung. Wer gleich weiterliest und sich sofort einen oder 2 HAP Lites besorgen will: die Konfiguration ist ein PITA (englische Abkürzung). Das ist nur was für Leute mit Stehvermögen, die sich nicht abschrecken lassen durch eine Weboberflache, die aussieht wie Windows 3.1 und durch Foren, in denen erfahrene Administratoren hilflosen Anfängern mit einer gewissen Süffisanz Fachworte an den Kopf knallen oder ihnen sagen, sie sollen doch einfach mal die Suche bemühen. Der MikroTik ist KEIN Plug & Play!!!
Also, weiter im Text. Die Grundeinrichtung des HAP Lite ist einfach - wenn man einen Router will, der ein separates Subnetz für Audio aufbaut mit einem eigenen IP-Adressen-Kreis. Also für einige hier bestimmt interessant. Das hatte ich in 15 Minuten eingerichtet, den AudioPC mit Roon eingebunden und mit einem iPad gesteuert. Und war hin und weg! Das Ding ging aus dem Stand mit dem ifi Elite fast so gut wie der Staub Switch mit Audiomagic Ultimate Premier Feinsicherung und vorgeschaltetem TP Link 105. Die Kehrseite der Medaille war, dass ich Roon nun nicht mehr von anderen Geräten aus erreichen konnte und auch keine anderen Räume bespielen. Und was noch schlimmer war - keine der lieb gewonnenen Roon Extensions im Smart Home mehr ausführen. Der HAP Lite musste also umkonfiguriert werden zum Switch, idealerweise mit eigener IP, um ihn per Webconfig zu erreichen. Und dann sollte er als Switch genauso gut klingen!
Damit waren die nächsten 3 Tage gelaufen, in denen ich mich durch Foren fräste, immer wieder Google bemühte, immer auf der Suche nach der einen richtigen Anleitung, wie ich mit RouterOS einen Switch aus diesem Biest mache. Und immer wieder die Sache hinschmeißen oder dieses Teil aus dem Fenster. Ich weiß nicht, wie oft der MikroTik in den 3 Tagen resetet wurde. Kollege Eric hat wohl in ähnlicher Situation den Resetknopf abgebrochen.
Am Ende hatte ich es geschafft und dann aus den gemachten Erfahrungen heraus gleich eine PDF-Anleitung dazu verfasst, von der schon ein paar Leute profitiert haben.
Am Tag, als der HAP Lite als Switch lief, kam auch das bestellte LHY Batt 5V. Das Netzteil hatte einen chinesischen Stecker. Zufällig hatte ich im Keller noch einen Luftbefeuchter aus chinesischer Produktion, wo ich den entsprechenden Adapter mitgeliefert bekommen habe. Nach mittellanger Kellerinventur habe ich dieses Teil auch gefunden und das LHY an den HAP Lite angeschlossen. Und dann ging die Sonne auf...
Mit dem Batterienetzteil ging der zum Switch umkonfigurierte Router von Anfang an sehr gut, und das noch mit dem Beipack-DC-Kabel. Nach ungefähr 2 Tagen war der MikroTik mit dem LHY voll da. Ich habe ihn dann mit dem Staub Switch verglichen - und den Staub dann aus der Kette genommen. Der Staub ist wirklich ein tolles Gerät und absolut Plug & Play. Aber an dieser Stelle hatte ich in Sachen Batterienetzteil Blut geleckt. Und mir gleich zwei neue HAP Lites bestellt, und zwar die Kästchen, denn der erste hatte noch die Bezeichnung "TC", was für das Towerformat steht. Bei Audiophonics habe ich dann auch noch ein zweites LHY bestellt.
Inzwischen haben die LHYs halbwegs vernünftige DC-Kabel, auch von AliExpress, für um die 30 Euro das Stück.
So passierte also der erste Schritt zum "entstörten Mann". Im ersten HAP Lite stecken nun das LAN-Kabel aus der Wand, das zum TV und die Verbindung zum zweiten HAP Lite. Dort dann noch der AudioPC und, Teaser zum nächsten Teil des entstörten Mannes, ein OLD6000.
Nun wird aus dem geplanten Film wohl doch eher eine Serie, da hatte Jörg wohl recht!
In den nächsten Tagen geht es dann weiter mit den nächsten Schritten, von denen der zweite Schritt der erste Gamechanger war. Freut Euch also auf die nächste Folge der ersten Staffel von "Der Entstörte Mann".
Viele Grüße
Tom
PS: Wer mehr über den HAP Lite erfahren möchte, findet im Thread unter
https://ethernet-sound.com/forums/topic ... -hap-lite/ auf Erics sehr informativer Website noch mehr Infos.