Horst (Martin Logan Request)

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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo Horst,

Du nutzt ja den Audio Note DAC 5.1 Signature Professional Edition plus diverser Modifikationen.

Hier hast Du heute geschrieben:

viewtopic.php?p=211209#p211209

"Mein DAC hat keine Clock, profitiert also zu 100% von der sehr hohen OCXO Clock Präzision meines modifizierten Singxer SU-1 DDC."

Wie muss ich mir das denn technisch vorstellen? Generiert Dein DAC den Takt komplett aus dem vom modifizierten Singxer ankommenden Signal? Oder ist es anders realisiert? Und ist das generell so bei den Audio Note K. DACs?

Viele Grüße

Frank
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Hallo Frank,

ja, das ist bei allen Audio Note DACs so.
Alle setzen auf CS8414 und AD1865N-K. Allerdings haben nicht alle die gleiche Ausbaustufe bei den DAC Platinen und bei den zugehörigen Netzteilen.Das ist immer beim Level Prinzip von Audio Note so. Wenn man mehr investiert, also höherere Level, ist es auch technisch noch aufwändiger / hochwertiger und klanglich noch besser.

Es gibt in dem DAC keinen Clockbaustein, keinen Quarz.
Der CS8414 Input Chip (RS422 Receiver / Demuxer) bereitet das PCM Signal für den nachfolgenden AD1865 auf, da der DAC Chip nur I2S versteht.
Er extrahiert unter anderem also die Masterclock aus dem Eingangssignal und stellt sie dem AD1865 an seinem Clock Pin 12 zur Verfügung.
Für die auf dem DAC Board benötigten Spannungen gibt es völlig separate Netzteile für 5V digital und die symmetrische +/- 5V Spannung die der Strom-Audioausgang des AD1865 benötigt. Nach den 9V Pre-Reglern geht es auf drei schnelle und klanglich beliebte 5V Shuntregler.
Intern ist der DAC Chip ein R2R DAC, also mit einem lasergetrimmten Widerstandsnetzwerk.
Audio Note entscheidet sich aus klanglichen Gründen vehement gegen Oversampling.

Am DAC Chip Ausgang geht es mit Stromausgängen und nicht mit Spannungsausgängen weiter. Die I/V-Konvertierung erfolgt über große hochwertige Interstage-Übertrager, die dann die kleinen Signale auf zwei hintereinandergeschaltete Röhren-Linestufen weitergeben.
Am Ausgang sitzen zwei klanglich hochwertige Triple C-Core Übertrager, die dann unter anderem eine Symmetrierung für XLR Out vornehmen. Das ergibt mehr als 5V RMS an 15 Ohm Ausgangswiderstand. Man kann also locker vom DAC-Ausgang direkt in die Endstufe. Nebenbei erhält man ein potentialfreies Signal, was erfreulicherweise die Gefahr von hohen Ausgleichsströmen über die Signalleitungen reduziert.
Für die I/V Convertierung per Übertrager hat sich Audio Note ein Patent gesichert. Diese Technik sollte also nicht in anderen Fabrikaten auffindbar sein.

Der ANK 5.1 Signature Professional Edition stellt die höchste Ausbaustufe der Audio Note Kit DACs dar. Die Kit Version ist die bezahlbare Möglichkeit an diese Audio Note Technik zu kommen.
Das Audio Note Original kostet nämlich schlappe 50.000 €
Die Professional Edition wird im Gegensatz zu den kleineren Levels nicht als Kit angeboten, sondern nur als fertig aufgebautes Gerät.
Allerdings hat man dann als Techniker diverse Möglichkeiten das Gerät klanglich noch weiter aufzuwerten.

Hier weitere Infos beim Hersteller
https://ankaudiokits.com/product/dac-5- ... l-edition/

Bilder-Galerie vom Montageprozess: https://briansmith1.smugmug.com/DAC51-P ... tion-2020/


Viele Grüße,
Horst
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo Horst,

ganz vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen!

Viele Grüße

Frank
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Klanghans
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Horst (Martin Logan Request)

Beitrag von Klanghans »

Besuch bei Horst „Trinnov“

Wegen einer anderen Angelegenheit, wurde ein integriertes Probehören mit terminiert.

Attribut Wohnzimmer:

Beim Betreten des Wohnzimmers fiel mir sofort auf, dass die Strukturierung und das Ambiente überhaupt nicht mit einem Hörstudio/-raum assoziiert ist. Integration von zusätzlichen Absorbern, Diffusoren, Deckensegel, Bassfallen, … alles Fehlanzeige. Im Hintergrund eine lange Fensterzeile zum Garten. Unscheinbar das Rack neben der Wohnzimmer-Glastür in der Nische. Die elektrostatischen Lautsprecher sind asymmetrisch im Raum aufgestellt.

Im ersten Augenschein, keine bestmöglichen Parameter für die direkte/indirekte Abstrahlung und der Raummoden-Kultur.

Blickwinkel Equipment:

Obwohl im obersten Rack-Fach und daneben im direkten Umfeld noch mit Bauteilen experimentiert wird, so entsteht aber nicht der Anschein einer Bastlerecke, sondern vielmehr einer strukturierten und technischen Lösungsumsetzung. D.h., bevor alles gelötet und zusammengeschraubt wird, muss bereits alles mit den physikalischen und den elektrischen Normen übereinstimmen.

Wer Horst persönlich kennt, kann dieses Attribut, entsprechend interpretieren.

Hörsession:

Alle Gerätschaften waren zum Probehören entsprechend vortemperiert.
Die Lautstärkenregelung wurde sehr moderat eingestellt, da ich kein Lauthörer bin.

Beim Anspielen der ersten Töne, ist mir sofort die Homogenität und Harmonie des gesamten Klangspektrums aufgefallen.

• (Frauen)Stimmen atmen und der Lufthauch ist dabei zu hören bzw. individuell zuordenbar,
da Sänger*innen stets ihre eigene Ausprägung übertragen.

• Das Zupfen der Saiten oder das Gleiten über dem Griffbrett, wird noch untermauert durch einen Nachhall aus dem Gitarren-Korpus.

• Jazz-Ensemble mit Akzentuierung auf vordergründigem Saxophon, ist das An- und Absetzen bzw. die Atmung am Mundstück,
sehr gut differenzierbar.

• Das Bass-Temperament – wenn gefordert - ist trocken und wirkt exzellent im Raum, aber nicht überbetont oder verzerrt.

• Platzierungen von Musiker*innen auf der erdenklichen Bühne, wird detailgetreu abgebildet und dargestellt.
Das Bühnenschema ist sehr stabil und präzise, trotz weit auseinander stehenden elektrostatischen Lautsprechern.

• Ein Bewegen des Kopfes zur Seite bzw. nach vorne oder hinten ist nicht erforderlich, da man stets im Zentrum des Hör-Geschehen ist.
Man wird förmlich abgeholt von der Klangillustration.

• Beim Applaudieren in einem Song hatte ich das Gefühl, selbst mit auf der Bühne zu stehen.

• Das Arrangement der Abbildungsneutralität ist einmalig!!!

• Assoziiert erinnere ich mich an eine HiFi-Messe mit ebenfalls aufgestellten elektrostatischen Lautsprechern und entsprechenden Boliden
von Endstufen. Dieser authentische Klang von Homogenität, begleitet mich stets bei meiner subjektiven Einstufung von Höreindrücken.

• Die bisher akustisch gehörten Anlagen in modifizierten Hörstudios, die ebenfalls exzellent klangen außer Zweifel,
fehlten aber letztendlich das „Sahnehäubchen“. Damit ist gemeint die Abstrahlung von den Lautsprechern
und der esoterische bzw. spirituelle Übertragungsfluss auf meinem Körper.
Vergleich wie ein Sonnenstrahl, der wie Balsam den Körper trifft und erwärmt.

• Projiziere und reflektiere ich das erlebte Klangspektrum bei Horst mit dem assoziierten Highlight aus der HiFi-Messe – siehe Punkt oben -,
so war das paritätisch. Diese Wohlfühlfaktoren und das Überspringen des harmonischen Gleichklangs auf dem Körper,
sind für mich Sahnehäubchen. Das ist aber wie immer, nur meine subjektive Empfindungskultur eines entspannten Umfelds.

• Gehört wurde aber im Gesamtkontext und nicht primär nach Einzeltönen gelauscht.

• Die Fortschreibung könnte man noch beliebig ergänzen bzw. kann dies Horst bestimmt noch weiter ergänzen.

Der Mensch Horst „Trinnov“

Ein weiterer Punkt ist die soziale Kompetenz von Horst.
Man darf an seinem umfangreichen Know-how mit partizipieren.
Keine Lehrmeister-Mentalität.
Keine Artikulierung des Angebens oder des Prahlens.
Nachfragen sind erlaubt.
Stets ruhig und mit kulturellem Arrangement verbunden.
Da kommt Empathie auf.

Terminierter Zeitfaktor:

So bin ich doch länger geblieben als geplant, aufgrund des musikalischen Charakters des Setups in einem authentischen Wohnzimmer und keinem deklarierten Hörstudio/-raum.

Schön war es und ein Dankeschön an Horst.

Robert
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Auf der Uhlenhorst
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Beitrag von Auf der Uhlenhorst »

Moin Horst,
danke für den schönen Bericht. Welche Musikstücke wurden gehört?
Mit hifidelen Grüßen
Walter
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Hallo Walter,

das müsste ich im Detail erst mal raussuchen.
Grundsätzlich sehr viel Jazz querbeet und ein wenig Klassik.

Insbesondere muss ich auch unbedingt noch erwähnen, dass mein aktuelles Setup nicht mehr dem auf den ersten Seiten meines Vorstellungs-Threads beschriebenen, entspricht.
Es hat sich an wichtigen Stellen der Kette, insbesondere Quelle (Audio-PC), DDC (USB to AES) und DAC viel getan.
Geblieben ist die Aleph-X Endstufe und die Lautsprecher. In den anderen Bereichen gab es massive Veränderungen in Richtung besser.

Es ist somit an der Zeit meinen Thread zu aktualisieren. Da ich ungern halbe Sachen mache, ist das natürlich entsprechend viel Aufwand.
Aber es wird kommen.
Singxer SU-1 und der Audio Note DAC wurden aber zumindest schon mal kurz erwähnt.

Viele Grüße
Horst
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Hallo zusammen,

Robert, dir erst mal herzlichen Dank für deinen Besuch und den ausführlichen Bericht dazu hier im Forum.
Es freut mich sehr, dass es dir gefallen hat.
Auch mir hat der beim Hören und Diskutieren mit dir wie im Fluge vergangene Nachmittag sehr gut gefallen.

Ich weiß nicht um wie viel es durch Einsatz von Absorbern usw. noch besser klingen könnte, aber es war mein Ziel dass es ein Wohnzimmer bleibt mit einem schönen Ambiente.
Das ist nicht nur meiner Frau wichtig, sondern ebenso mir.
Wie du gemerkt hast, kann man auch ohne spezielle raumakustische Maßnahmen ganz angenehm Musik hören.

Der Vollständigkeit halber möchte ich noch erwähnen, dass es bei mir doch eine unsichtbare raumakustische Maßnahme gibt.
Zwischen der vor drei Jahren montierten (abgehängten) Spanndecke und der Rohdecke wurden zusätzlich vollflächig unsichtbare Akustikmatten integriert, damit die Zwischendecke akustisch neutral bleibt. Bei einer „leeren“ Zwischendecke würde die gespannte Spanndecke den Luftraum darüber anregen, in ähnlicher Weise wie eine gespannte Gitarrensaite dessen Gitarren-Korpus anregt.

Entsprechende Untersuchungen in anderen Projekten belegen dies. Der Hersteller Plameco hat mit Spanndecken jedenfalls viel Erfahrung und somit ist meine Wahl auf diesen gefallen.
Siehe auch: https://www.plameco-spanndecke.de/rauma ... stikdecke/

Eine weitere seit langem bei mir integrierte Maßnahme, an die man nicht sofort denkt, ist der rauhe Wandputz (Reibeputz). Das ergibt weniger schallharte Flächen und somit mehr Absorption.
Die Schallabsorption über die Einrichtungsgegenstände ist selbstverständlich trotzdem noch sehr wichtig, um kurze RT60 Zeiten zu bekommen.
Extrem kurze RT60 Zeiten anzustreben, halte ich persönlich wiederum für einen Fehlentscheidung.
Seit dem Komplett-Umbau des Raums vor drei Jahren kann ich sogar auf eine elektronische Raumkorrektur verzichten. Das war vorher aufgrund von Teppichboden (Höhenbedämpfung) usw. undenkbar.

Eine sehr exakte Ausrichtung der Elektrostaten bezüglich identischem Abstand (Schallaufzeiten) zum Hörer, Azimut und Elevation ist aber Grundvoraussetzung um die Möglichkeiten dieses Lautsprechers (Martin Logan Request) gut auszureizen und somit schon mal das Thema Direktschall-Anteil und Direktschall-Spektrum (Amplitudengang über die Frequenz) möglichst optimal zu gestalten.
Dabei hat mir ein Laser-Entfernungsmesser (Bosch GLM 120C) in mehrerlei Hinsicht wertvolle Dienste erwiesen. Neben dem genauen Einstellen des jeweiligen gleichen Abstands zu den Lochblechen des Lautsprechers, half er auch im Dauerlaserstrahl-Modus beim exakten Ausrichten auf den Sweetspot, indem man mit dem ausgerichteten Laser durch Folie und Statorenlochbleche hindurch den Hörplatz (Sweetspot) links und rechts neben den Ohren anvisiert und somit den Lausprecher jeweils ausrichtet (Azimut).
Aufgrund des gegebenen Hörabstands und der 180cm Lautsprecherhöhe wurde es erst dann perfekt, nachdem ich beide Lautsprecher jeweils um 2,5° (Elevation) nach unten auf den Kopf bzw. Ohr des Hörers geneigt habe.
So ein großer Elektrostat ist ein Präzisionsinstrument und ebenso präzise will er auch ausgerichtet werden. Der rechteckige Hörraum hat übrigens eine Fläche von 35 m² und die Lautsprecher stehen in knapp 4m Abstand voneinander vor der langen Raumwand.

So pingelig sind sie eben die Elektrostaten. Aber es ist definitiv lohnend, sich mit der Aufstellung ausführlich auseinanderzusetzen. Auch wenn der Abstimmaufwand für so manch einen übertrieben erscheint. Das Beachten von Rückwand- und Seitenwand-Mindestabständen reicht dabei bei weitem nicht aus. Stellt man sie einfach nur so ungefähr hin, wird man mit der ML Request definitiv keine Freude haben. Ich habe die Lautsprecher mittlerweile seit 25 Jahren und weiß wovon ich rede …

Das alles ist aber absolut noch kein Garant für eine dreidimensionale, holografische, ruhige, nicht diffuse Bühnenabbildung, bei der der Hörer die Lautsprecher vollkommen vergisst und man keinerlei Hörkonzentration benötigt.
Meine mehrjährigen Forschungen, die sich nicht nur auf die Wahl von Netzteilen (Eigenbau) und Grundschaltungen bezogen haben, sondern sogar auf das akribische Hinterfragen der Tauglichkeit von vielen Einzelbauteilen, haben mir gezeigt, dass man eine bereits gute Kette durch Auswahl eines einzigen suboptimalen Bauteils z.B. Typ eines Netzteil Siebelkos klanglich komplett ruinieren kann.

Je weniger tonale Fehler ein Produkt macht, aufgrund von bereits erfolgter Optimierung, desto stärker rächen sich bereits kleine Fehler in Form von suboptimalen Bauteilen und Baugruppen.
Es geht dabei insbesondere immer wieder um das Thema Verzerrungen, die dann nicht mehr durch massive („laute“) andere „Störer“ bzw. Klangsignaturen maskiert werden.
Im Umkehrschluss kann man aber dann mit den optimalen Bauteilen klanglich viel erreichen.
Ja, auch oder gerade Elkos (Elektrolytkondensatoren) produzieren teilweise massive Verzerrungen und beeinträchtigen somit den Klang.
Daher verwendet man in hochwertigen Röhren-Produkten wenn möglich nach klanglichen Aspekten behutsam ausgewählte, hochkapazitive Folienkondensatoren statt Elkos. Ein Beispiel wäre da Audio Note.

Es macht einen großen Unterschied, ob man bei der Entwicklung oder auch „nur“ Optimierung eines Gerätes darauf Wert legt, ob es auch richtig klingt oder nur „schön“.
Natürlich muss es auch schön klingen und Spaß machen, aber auch gleichzeitig zum größten Teil richtig statt nur gesoundet.

Eines der wichtigsten Komponenten der Kette ist definitiv die Quelle, genauer gesagt das Quellgerät.
Bei mir ist das weiterhin ein für Audiowiedergabe optimierter PC. Was man an dieser Stelle verliert, kann man nirgendwo in der Kette aufholen bzw. kompensieren. Das ist einfach weg bzw. genauer gesagt von der Signalintegrität her kaputt gemacht. Ich sage bewusst nicht „Datenintegrität“.
Das Endprodukt der Probleme ist bekanntermaßen sehr schwierig messbar, da es sich im Zeitbereich abspielt.


Viele Grüße
Horst
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Horst,
bei den ML erinnere ich mich an eine starke Abhängigkeit von der Symmetrie des Hintergrunds (meint nicht nur Abstand). Ein aus der geplanten Aufstellungsmitte heraus versetztes Fenster zwang förmlich zum Umstellen der gewölbten Dipole (auf Symmetrie zum Fenster) und damit auch eine Verschiebung des Hörsessels von der ursprünglichen Position.
Dann kommt noch hinzu, dass beim bewussten Hören man in die exakte Mitte gezogen wird, wo im Grundton die Laufzeitunterschiede minimiert werden und im Oberton die Intensität zusammenspielen.
Daraus abgeleitet, wurde ich die Akribie mehr auf den rückwärtigen Schall der ML und dessen Reflexion verwenden als auf ein präzises Ausmessen des Abstands zum Hörer, weil sich das je nach Anspruch von selbst einjustiert. Denn ein seitliches Verrutschen im Rahmen des Lieblingssessel-möglichen kann mehr verändern.
Meine Maggies (Magneplanar MG1) hatte ich so von der Decke hängen, dass ihre Mitte auf Ohrhöhe im Sitzen kam. Der Raum dahinter war strikt symmetrisch mit 2 Fenstern. Vermutlich deshalb ist mir die Bedeutung des rückwärtigen Schalls nicht aufgefallen, das kam erst später bei einem Bekannten.

Das Thema Elkos wird gewiss unterschätzt, ich habe mal bei einem Vorverstärker einen Elko am 7815 Standardspannungsregler ersetzt, weil der 7815 brutal hochfrequent oszillierte. Nachher zeigte mein 100MHz Oszi keine Schwingungen mehr auf, aber klanglich überzeugte der VV nicht mehr.
Ich meine, Guido Tent hat einst etwas zum Einfluss der Vorspannung bei Elkos oder allgemein zu Kondensatoren geschrieben, allerdings nur unter dem Aspekt, was schlechter klingt und vermieden werden sollte. Aber wie unterscheidet der Einzelne besser und schlechter, dass Leser genau wissen, was er meint, was seine Kriterien für die Bewertung sind.
Muss man in einem alten Schätzchen die ausgelutschten Elkos tauschen, weiß man vorher nicht, ob das Gerät hinterher noch klanglich befriedigt. Denn auch dieselbe Elko-Marke hat 25 Jahre später eine andere Klangsignatur.
ELNA Silmic haben statt Eisendrähten Kupferdrähte, um Verzerrungen gering zu halten.
Ich mache mir einen Spaß und entmagnetisiere (mit alter TV-Bildschirmentmagnetisierspule) großflächig die Schaltung nachdem ich neue Bauteile eingesetzt habe. Widerstände haben meist Stahlkappen, Elkos Eisendrähte, fast alle Transistoren sind nicht Ferro-frei. Lässt man einen kleinen Neodymmagneten über die Lötseite einer Leiterplatte rollen, ist man überrascht, dass der meist keine 5 mm weiterkommt, schon wieder hängenbleibt.
Und bei den angeblich ungepolten Folienkondensatoren ist es oft nicht weit her mit der gedachten Symmetrie, vor 60 Jahren war es noch üblich, die äußere Wicklung mit einem Streifen (Ring) zu markieren, damit diese Seite zur niedrigeren Impedanz hin orientiert eingesetzt werden konnte, um weniger Einstreuung aufzunehmen.
Was bleibt einem anderes übrig, als heute bei jedem Kondensator sorgfältig vorzugehen?
Grüße
Hans-Martin
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cantusfirmus
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Beitrag von cantusfirmus »

das klingt ja toll, horst!

danke fürs teilhaben lassen, robert!

ich würde mich ja eigentlich sofort selber einladen, allerdings ist das alles etwas zu weit weg von wien :)
und besonders gespannt bin ich natürlich auf deine neue quelle, also deinen neuen audio-pc.
ich werde mich also in geduld üben ;)

herzliche grüße aus österreich!
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Trinnov
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Audio-PC, aktueller Stand 2023

Beitrag von Trinnov »

Hallo zusammen,

es gibt ja gar keinen neuen PC im Sinne von neuer, aktueller Hardware.

Die vielen Erkenntnisse aus der ersten und der zweiten Generation meines PCs wurden aber alle in der Generation MK 3 umgesetzt.
Wenn man es genau nimmt, bin ich eigentlich bereits bei MK 4.

Das Mainboard ist weiterhin ein „altes“ Server Board aus 2014 und das OS wird mittlerweile von einer langsamen SLC Compact Flash Card geladen. Das Gehäuse ist natürlich auch größer geworden verglichen mit den im Forum ersichtlichen Abbildungen aus 2014.

Erst mal nichts aufregendes. Das sind zum Teil Produkte bei denen man kaum mehr Nachschub bekommt, falls irgendwann etwas kaputt geht. Daher ist es von Vorteil, auch einen QFN64 Chip selbst wechseln zu können …

Das von mir extrem abgespeckte Server 2016 (Windows Ramdisk) OS spielt klanglich eine sehr wichtige Rolle. Aber ohne die vielen sehr speziellen Hardware Maßnahmen wird daraus trotz der optimierten Windows Ramdisk niemals ein perfektes Ergebnis. Daher ist sehr viel Zeit in Bauteilauswahl und den dazugehörigen vielen Stunden Hörvergleich geflossen.
Auf Baugruppen bezogen steckt bekanntermaßen viel Aufwand und Feinabstimmung in Netzteilen und Clocks.

Das Ergebnis ist mittlerweile aus meiner Sicht so gut, dass ich bei meinem Prototyp eigentlich den Deckel drauf machen könnte.
Ein Shootout gegen den bei Audiophilen sehr hoch angesehenen aber mit 25.000 € auch sehr hochpreisigen Antipodes Oladra konnte mein PC jedenfalls ganz locker gewinnen.

Ich habe auch keine Bedenken mit dem aktuellen technischen Stand gegen den von vielen anerkannt weltbesten Audioserver Taiko Extreme anzutreten, aber das wird erst passieren, wenn ich bei meinem Gerät wirklich den Deckel draufgemacht habe und das Gerät somit öffentlich vorzeigbar ist ohne zu viele Details preis zu geben.

Aber da ist es eben wieder das Wörtchen „eigentlich“.
Ich lehne mich trotz des mittlerweile mehr als guten Ergebnisses nicht zurück, sondern mache trotzdem weiter und bin weiterhin der Meinung, dass es noch sehr viel zu verstehen und zu entdecken gibt.
Es bleibt zumindest für mich also weiterhin spannend und bereitet viel Spaß.
Diskussionen zu nicht öffentlich bekannten bzw. nicht anerkannten technischen Gesetzmäßigkeiten werde ich auch weiterhin keine führen, denn das kostet nur Energie, weil es immer anders denkende geben wird. Ich setze meine Erkenntnisse einfach nur ganz persönlich in meiner Hardware um und erfreue mich daran, denn ich muss und möchte niemandem etwas beweisen.

Mein Weg und somit meine Philosophie einen audiophilen PC zu bauen ist eine völlig andere als bei der Mehrzahl der anderen Audio-PC Enthusiasten.
Erzählt man denen, dass man den aus deren Sicht eigentlich schon sehr niedrigen Basis CPU Takt von 2500 MHz sowie auch den Speichertakt sogar noch reduziert hat, wird man vermutlich gar nicht mehr ernst genommen. Bei denen stehen um den PC herum erst mal ein paar weitere externe Netzteile, ohne die es ja angeblich klanglich gar nicht geht.
Natürlich gibt es auch bei mir z.B. eine speziell aufbereitete 12V Spannungsversorgung für den EPS Anschluss der CPU. Aber so eine Netzteil heißt bei mir nicht Keces oder so und das ist auch nicht beigestellt, sondern ausschließlich im PC Gehäuse ganz nahe am entsprechenden Mainboard-Anschluss verbaut. Das automatische Zuschalten der 12V EPS Spannung ausschließlich bei PC Start, also laufendem Mainboard, ist bei mir Pflicht im Gegensatz zu der von vielen praktizierte Anschlussweise der separaten und somit völligen autarken Keces Netzteile. Diese liefern ihre 12V immer an den EPS Anschluss. Egal ob die DC/DC-Converter der CPU diese gerade benötigen oder nicht. Einen synchronen Start von 12V EPS Spannung und der restlichen ATX Spannungen gibt es da leider nicht.
Man braucht sich jedenfalls nicht wundern, wenn der PC aufgrund dessen irgendwann Rauchzeichen von sich gibt.

Den Vorteil einer vom ATX Netzteil völlig entkoppelten 12V CPU Versorgung sehe ich gar nicht so sehr in einer Verbesserung der Qualität der 12V CPU Spannung, sondern eher in einer Entlastung des eigentlichen ATX Netzteils. Dieses muss dann nämlich die 12V EPS Spannung nicht mehr liefern. Davon profitieren vom Noise Level her alle vom ATX Netzteil erzeugten Spannungen, also die komplette Mainboard Versorgung mit 3,3V sowie 5V und 12V usw.
Durch diese Entlastung wird die Notwendigkeit ein hochpreisiges komplett linear geregeltes ATX Netzteil zu haben, somit noch mehr in Frage gestellt. Ich verzichte jedenfalls auf den massiven Aufwand an dieser Stelle.
Von extern, also von einem separaten Netzteil-Gehäuse wird dem PC nur eine einzige ungeregelte 16,5V DC Spannung zugeführt. Der Rest passiert ausschließlich im PC Gehäuse.
Es gibt immer noch top Hersteller, die ihren Netztrafo im PC Gehäuse haben, der PC somit eine dreipolige Kaltgerätebuchse hat und das Gehäuse somit zwingend auf Schutzleiter liegt.Ist das anzustreben? Sicher nicht. Aber mehr sage ich dazu nicht.

Warum stecke ich so viel Aufwand in ein einziges Gerät der Kette?
Weil ich weiterhin der Meinung bin, dass die Wichtigkeit der klanglichen Qualität des Quellgerätes massiv unterschätzt wird.
Was man an dieser Stelle durch technische Kompromisse aufgibt kann man nirgendwo anders in der Kette wieder aufholen.

Warum baue ich meine Geräte selbst?
Weil klanglich brauchbare Geräte kostenmäßig weit außerhalb meiner finanziellen Möglichkeiten liegen und zudem die Hersteller auch nur mit Wasser kochen.

Das Audio-PC Projekt hatte 2022 sein 10jähriges Jubiläum. Dementsprechend konnten im Laufe der Jahre viele unverzichtbare Erkenntnisse gewonnen werden.
Bei der Ramdisk ist es erst 2024 soweit. Diese werkelt seit September 2014 im Audio-PC und wurde seitdem fortlaufend optimiert.

Mit der erfolgten öffentlichen Bereitstellung der entsprechenden aufwändig erstellten Ramdisk Installationsanleitung (49 Seiten) hatte ich mich uneigennützig dazu entschlossen diese Erkenntnisse kostenlos allen Interessierten zugänglich zu machen.


Viele Grüße
Horst
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cornoalto
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Beitrag von cornoalto »

Mein Besuch bei Horst

Gestern war ein besonderer Tag. Denn mit diesem Tag endete eine 5-jährige Wartezeit. Seit 2018 wurden meine wiederkehrenden Anfragen nach einem Hörtermin bei Horst stets mit folgender Begründung zurückgewiesen: “Die Anlage spielt noch nicht gut genug, ich muss noch dieses und jenes ändern“. Gleichzeitig wurde mir Hoffnung gemacht: „Wenn ich fertig bin, dann darfst du kommen, versprochen“.

5 lange Jahre lang. Denn es wurde nie fertig. Horst ist ein unermüdlicher Optimierer. Das Problem ist: Sobald ein Problem gelöst ist, führt das zu einer verzerrungsfreieren Wiedergabe. Diese deckt wiederum eine zuvor nicht bemerkte „Verzerrung“ auf, und das Problemlösen insbesondere in Form von Modifikationen am PC geht von vorne los. Ein Teufelskreis, den auch Horst nun erkannt hat. Aber nachdem ich ihn schon zum dritten Mal als Gast bei mir zuhause begrüßen und schätzen durfte und der PC jetzt trotz Dauerbaustelle doch schon „ganz gut “, nämlich besser als die weltbesten Audio-PCs spielt, konnte ich ihn doch weichkochen und die kurze Reise Richtung Süden antreten.

Kaum angekommen, durfte ich schon einen Blick in den PC werfen, denn ein Deckel wurde bereits vor Jahren angesichts der Optimierungen abgenommen.

Das Gerät ist überquellend mit allerlei nicht fest verbauten Clocks, Akkus, Elkos, Platinen usw. angefüllt, welche mit diversen filigranen Leitungen verbunden sind. Auf technische Details kann ich angesichts meiner Inkompetenz in diesen Dingen leider nicht eingehen.
Was ich aber verstanden habe: Die Bauteile sind in langen Stunden des Testens und Vergleichens herausselektierte Ware und diese ist das allerallerfeinste, was der Weltmarkt so zu bieten hat.

Dann ging es schon aufs Sofa zum Sweet Spot. Nachdem ich nach einer gewissen Einhörzeit die Eigenheiten des Hörraums und die elektrostatenspezifische Klangsignatur der Martin Logans in mein Gehör einpflegt hatte, konnte ich mich den inneren Werten der Wiedergabe nähern.

Diese hat mich (passendes Musikmaterial vorausgesetzt) wirklich enorm beeindruckt, insbesondere was die Transientenwiedergabe und Lebendigkeit angeht. Gerade Stimmen sind extrem nuancenreich anzuhören und feinste Details werden mit einer ansatzlosen Selbstverständlichkeit wiedergegeben, die ich so noch nirgendwo und auch mit keinem Kopfhörer gehört habe. So etwas stimuliert bei mir die Endorphinproduktion in kürzester Zeit und lässt mich sehr schnell in die Musik eintauchen. Klasse!

Mir ist nun sehr klar, aus welchen Gründen es Horst möglich ist mit dieser Anlage ermüdungsfrei und langzeittauglich zu hören und einen ganz unmittelbaren Zugang zur wiedergegebenen Musik zu finden.

Es existiert naturgemäß eine Abfolge von Unzulänglichkeiten, von der Komposition ausgehend über den Interpreten zur Aufnahmetechnik, der Anlage, dem Hörraum bis zur eigenen Wahrnehmung. Diese zu einem subjektiv optimalen Kompromiss zu führen - das ist die Kunst in unserem Hobby.

Ja - und genau diese Kunst beherrscht Horst. Wobei ihm natürlich neben einem geschulten Gehör und einer ausgeprägten Fähigkeit der Eigenwahrnehmung auch seine außergewöhnlichen technischen Kompetenzen zu Hilfe kommen. Darum muss ich ihn wirklich beneiden!

Wir konnten uns über dieses ganze Thema mit großem Tiefgang unterhalten, nicht zuletzt weil es doch einige Gemeinsamkeiten bezüglich des Hörempfindens und auch unserer Anlagen gibt.

Eins muss ich zum PC doch noch loswerden: Das Gerät spielt einfach perfekt natürlich und transportiert die Musik so selbstverständlich sauber direkt ins Gehirn, das ist schon fast ein Suchtmittel.

Wie schön, ich musste nicht weit fahren um eine der drei besten Anlagen hören zu dürfen, die ich bislang kennenlernen durfte. Und Horst hat schon angedeutet, dass ich nach weiteren Optimierungen nochmal kommen darf. :cheers:

Viele Grüße

Martin
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Hallo Martin,

herzlichen Dank für deinen schönen Bericht zu unserem Hör-Nachmittag.

Über einen Absatz deiner Beschreibung möchte ich noch ein paar Worte schreiben.
cornoalto hat geschrieben: 29.06.2023, 08:30 Diese hat mich (passendes Musikmaterial vorausgesetzt) wirklich enorm beeindruckt, insbesondere was die Transientenwiedergabe und Lebendigkeit angeht. Gerade Stimmen sind extrem nuancenreich anzuhören und feinste Details werden mit einer ansatzlosen Selbstverständlichkeit wiedergegeben, die ich so noch nirgendwo und auch mit keinem Kopfhörer gehört habe. So etwas stimuliert bei mir die Endorphinproduktion in kürzester Zeit und lässt mich sehr schnell in die Musik eintauchen. Klasse!
Da du gut auf eine hochwertige Transienten-Wiedergabe reagierst, möchte ich dich noch auf das krasse Thema ASMR (Autonomous Sensory Meridian Response) aufmerksam machen: https://de.wikipedia.org/wiki/Autonomou ... n_Response

Meiner Meinung nach sollten wir alle bestrebt sein die Qualität der Transientenwiedergabe unserer Setups auf ein sehr hohes Niveau zu bringen. Je mehr das gelingt, desto ergreifender kann so eine Hörsitzung für jemanden sein, der das in dieser Qualität noch nie gehört hat.

Funktionieren tut ASMR bereits über meine Büro-PC Lausprecher. Aber über die optimierte Hifi-Anlage ist das natürlich nochmal eine völlig andere Liga. Trotz sehr guter Transientenausprägung muss die Wiedergabe zehr verzerrungsarm sein und einen sogenannten "schwarzen Hintergrund" haben, Dies erhöht das Erlebnis noch weiter. Eigentlich wurden wir schon lange als Transientenhörer geprägt. Sind diese in der Musikwiedergabe qualitativ nur unzureichend berücksichtigt, kann in manchen Fällen schon deswegen das Setup nicht überzeugen. Es geht hier wohlgemerkt nicht um übertrieben dargestellte Transienten, denn dann würde das Zuhören sicherlich sehr schnell nerven statt zu entspannen.

Spezielle ASMR Clips habe ich über mein Hifi-Setup noch nicht wiedergegeben, denn das ist ja keine Musik. Ich habe aber vor, testweise die Audiospur aus verschiedenen Youtube Videos zu extrahieren, um die Wirksamkeit über mein Hifi Setup zu erforschen.

Aber auch die Musikproduzenten haben die Magie der Transienten mittlerweile erkannt und nutzen sie im Musikmaterial. In Deutschland erforscht aktuell insbesondere Univ.-Prof. Dr. Claus-Christian Carbon das ASMR Phänomen an der Uni Bamberg. Zufällig ist das bei mir quasi um Ecke.

Das Internet ist voll von Infos zu ASMR. Das ist schon fast ein Hype.

Von der Forschungsseite her ist unter anderem auch die Ruhr-Universität in Bochum sehr aktiv und räumt ASMR ein hohes Zukunftspotential für medizinische Anwendungen ein: https://www.np-ambulanz.de/ASMR/index.html

Generell genießt das ASMR Phänomen in der Forschung weltweit große Aufmerksamkeit. Es gibt bereits diverse internationale Studien.


Viele Grüße
Horst
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Klanghans
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Qualität der Transientenwiedergabe

Beitrag von Klanghans »

Hallo Horst,

zu deinem Bericht habe ich Interpretationsfragen, die mich momentan noch intuitiv beschäftigen.
Trinnov hat geschrieben: 04.08.2023, 11:16Meiner Meinung nach sollten wir alle bestrebt sein die Qualität der Transientenwiedergabe unserer Setups auf ein sehr hohes Niveau zu bringen. Je mehr das gelingt, desto ergreifender kann so eine Hörsitzung für jemanden sein, der das in dieser Qualität noch nie gehört hat.
Denke, die Transientenwiedergabe ist in 3 Bereiche zu gliedern.
• Passendes Musikmaterial
• Setup aufwerten
• Geschultes Ohr von Hörerinnen und Hörern

• Passendes Musikmaterial
Hier ist der Konsument der Musikindustrie – sprich Hörstudios und deren Einsatz von Plugins – ausgeliefert. Parameterangaben des Musikmaterials (z.B. Dynamic Range. … ) werden nicht deklariert.

Zwar gibt es Software z.B. Audacity zur Bearbeitung des Musikmaterials, aber der Einsatz von Kompressoren, … führt meist zu einem pseudoähnlichen Klang. …

Vielleicht kannst du das eine oder andere Musikmaterial als Referenz benennen (subjektiv), das eine sehr gute Transientenwiedergabe beinhaltet.

• Setup aufwerten
Der überwiegende Teil von Konsumenten kann nur auf Fertiggeräte aus Manufakturen zurückgreifen. D.h., die Selektionen von Bauteilen nur geringfügig beeinflussen. Sicherlich stehen ihm Optionen von EMV-Entstörung, Raumakustik, … und nicht zu vergessen, auch Forums wie das AH zur Verfügung.

Die Frage die sich mir stellt, welche Qualitätsattribute sind für ein sehr hohes Niveau der Transientenwiedergabe ausschlaggebend?

• Geschultes Ohr von Hörerinnen und Hörern
Gewiss wird nach geraumer Zeit das geschulte Ohr empfindsamer. Jedoch der Unterschied zwischen Aufwertung und Sounding, ist nicht immer gleich differenzierbar. Im Laufe der Evolution - bezogen auf Anlage, … - wird die eine oder andere hochgelobte Implementierung, wieder entfernt. Diesen Prozess wird – höchstwahrscheinlich – jeder aktive Musikfreund durchmachen.

Die Thematik ASMR (Autonomous Sensory Meridian Response) ist für mich komplett neu und eigentlich ein eigener Thread, wenn man dies im AH vertiefen möchte.

Viele Grüße
Robert
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cornoalto
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Beitrag von cornoalto »

Hallo Horst,
ASMR-sehr interessante Sache . Ich habe es ausprobiert- bei mir kann ich allerdings keine Reaktion bemerken, bzw. eher eine unangenehme, was die Schmatzgeräusche anbetrifft. Aber etwas anderes habe ich jetzt endlich hinbekommen- nämlich deine Win Server 2016 im RAM- Anleitung umzusetzen. Es funktioniert und klingt hervorragend!
:cheers:
Vielen Dank nochmal für deine Unterstützung. Wie schauts aus mit einem Besuch zwecks Feintuning?
Viele Grüße
Martin
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Trinnov
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Registriert: 13.11.2009, 19:02

Beitrag von Trinnov »

Hallo Martin,

ich freue mich total für dich, dass du die RAM Disk Installation geschafft hast. Wie du siehst, funktioniert die Anleitung, sobald der Rechner für die Ramdisk geeignet ist.
Es gibt teilweise ganz moderne Rechner, mit denen das nicht mehr geht.

Ja, bezüglich Feinabstimmung kann ich dich gerne unterstützen. Der klangliche Unterschied zwischen normalem Server 2016 im RAM und voll optimiertem Server 2016 ist massiv hörbar in guten Setups. Ein normales oder auch ein optimiertes Windows 10 ist nochmal deutlich schlechter.

Ich brauche von dir erst mal ein paar Screenshots. Du hast meine Mailadresse. Somit am besten über diesen Weg.
- Taskmanager > Leistung/CPU (mit Anzahl Prozesse / Threads)
- Taskmanager < Prozesse Auflistung (Apps / Hintergrundprozesse)
- Dienste Übersicht Seite (sortiert alphabetisch und Sortierung des Status "wird ausgeführt" von oben beginnend

Bei Dienste meine ich die Ansicht, die du öffnest, wenn du im Taskmanager in der Rubrik "Dienste" ganz unten auf "Dienste öffnen" klickst.
Dann eben noch entsprechend sortieren durch Klick auf Name und Status.

Zum Zeitpunkt der Screenshot Erstellung sollte der PC spielbereit sein. Also bereits alles gestartet inkl. AC und Jriver usw.

ASMR ist sicher ein spannendes Thema. Ist aber bei mir aktuell zurückgestellt / geparkt.
Die Qualität der ohne Umrechnung extrahierten Tonspur der Youtube Videos reicht bei mir nicht aus um Begeisterung auszulösen. Da ist vermutlich im Vergleich zu einer guten Aufnahme schon zu viel kaputt komprimiert / konvertiert.
Anders schaut es aus mit diversen audiophilen Tracks. Zum Beispiel Frauenstimmen. Da gibt es schon diverse gute Aufnahmen, wo mir der Kinnladen runterklappt.


Viele Grüße
Horst
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