Horst (Martin Logan Request)

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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Naja, bezüglich der Modifikationen wird die Luft langsam dünner.

Am liebsten würde ich noch ein paar FemtoClock-Bausteine reinbasteln. Habe mich damit aber noch gar nicht auseinandergestzt ob das überhaupt machbar ist. Vermutlich eher nicht so ohne weiteres. Trotzdem fand ich zumindest die Datenblätter auf der Website Idt.com sehr spannend.

Das ist aber alles erst mal Quatsch solange netzteilmäßig noch Luft ist. Meine beiden NDK Clock Bausteine haben folgende Phase Noise Werte: 145dBc@1KHz und 158dbc@100KHz. Eigentlich gute Werte, solange die Peripherie nicht der Flaschenhals ist.

Ulli, deine Theorie bezüglich Kaskadieren von Mutec Reclockern sehe ich auch so. Irgendwann wird beim in Reihe schalten von weiteren Clocks die Verbesserung gegen Null gehen. Ist irgendwie logisch. Fehler an der Quelle vermeiden ist der Königsweg.


Gruß

Horst
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

music is my escape hat geschrieben:
Trinnov hat geschrieben:...die werden mich in der Luft zerreißen, weil mir das alles keiner glaubt...
Hallo Horst,

aber nicht doch... Dass das Reclocken nur ein suboptimal geliefertes Signal verbessern kann, liegt doch auf der Hand. Sobald das Ursprungssignal einen gewissen Standard erreicht hat, wird dieser Schritt obsolet bzw. beeinträchtigt u.U. sogar.

Ich betreibe ebenfalls "nur" einen Einzel-PC, und das nicht einmal mit JPlay. Dennoch habe ich in meiner Kette mit meiner vormaligen JPlay-Dual-PC Konfig keinerlei Verbesserungen hören können, im Gegenteil, das damit erreichbare Klangbild war für mich weniger stimmig und brachte auch keinerlei Vorteile im Sinne von besserer Bühne, mehr Ruhe etc....

Es ist es natürlich irgendwie auch ein Prinzipfrage. Ich mag schlanke, reduzierte Systeme; so wenig wie möglich, soviel wie nötig. Der Gedanke, an eine Kiste erst noch eine, dann noch eine und dann noch eine ranzustellen, ausschließlich um Defizite bei der ersten auszumerzen, sagt mir einfach nicht zu.
Da versuche ich lieber, das Problem gleich an der Wurzel zu packen und bisher hatte ich mit einer konsequent auf niedrige Systembelastung/ niedrige Latenzen ausgelegten Herangehensweise einigen Erfolg...
Thomas,

ich bin schon der Meinung dass gut gemachte Dual-PC-Systeme den Single-PC-Lösungen überlegen sein können. Warum auch nicht.

Beim Optimieren des Single-PC-Konzeptes ist es aber so, dass die Unterschiede zu Dual-Systemen zumindest immer kleiner werden. Man kann auch sehr gut messen, wenn man den PC weniger auslastet, schauen die Spannungen auf der 12V-Leitung besser aus. Wenn dann mal zwischen Hibernate-Mode on und off klanglich kein Unterschied mehr sein sollte, ist vermutlich das Ziel errreicht und auch erst dann. Bis jetzt ist es noch nicht soweit. Ob wir da mal hinkommen bzw. ich hinkomme weiß ich noch nicht. Oder ist das bei eueren Systemen schon so?

Gruß
Horst
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Jetzt muss ich mich mal selbst zitieren.
Trinnov hat geschrieben:Wenn dann mal zwischen Hibernate-Mode on und off klanglich kein Unterschied mehr sein sollte, ist vermutlich das Ziel errreicht und auch erst dann. Bis jetzt ist es noch nicht soweit. Ob wir da mal hinkommen bzw. ich hinkomme weiß ich noch nicht.
Die letzten Wochen habe ich mit weiteren Tuning-Maßnahmen in der PC-Spannungsversorgung verbracht. Dabei gab es bei den diversen Versuchen einige Rückschläge aber auch schlußendlich einen schönen Erfolg.

Mitterweile ist zwischen Hibernate On und Hibernate Off kein Unterschied mehr hörbar. Ich habe das oft genug wechselseitig getestet.

Somit kann ich nun das Thema Netzteilmodifikationen entgültig abschließen. Falls ich die Zeit dazu finde, werde ich die nächste Zeit vielleicht noch näheres dazu schreiben und ein Foto des mittlerweile voll gewordenen PCs einfügen.

Gruß,
Horst
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Horst,

das Thema Spannungsversorgung ist auch aus meiner Sicht eine Schlüsseldisziplin für guten Klang aus dem Audio-PC. Es würden mich die Details Deiner Maßnahmen sehr interessieren, natürlich auch mit Bildern.

Grüße
Fujak
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Hallo Fujak,

Bericht mit Fotos kommt noch.
Ich schaffe es nur leider gerade zeitlich nicht.
Habe heute zumindest schon mal die Bilder gemacht.

Viele Grüße

Horst
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Hallo zusammen,

wie gewünscht möchte ich euch nachfolgend die aktuelle Version meines Audio-PC (siehe auch Beitrag 1) etwas näher beschreiben.

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Das erste Bild zeigt an verschiedenen Stellen zusätzlich eingebrachte Stabilisierungen.

Links vorne ein 8 Volt Shunt Regulator zur Versorgung der SOtM USB-Karte.

http://www.twistedpearaudio.com/power/placid.aspx

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Die Versorgungsspannung wird (wie auch die USB-Datenleitung) direkt auf der Platine der SOtM USB-Karte aufgelötet und löst kurz nach dem Booten des PCs die 12V Spannungsredundanz des IDE Power Connector durch die sehr saubere 8V Spannung ab. Quer dahinter die gleiche Stabilisierung nochmal diesmal 5V für das WaveIO Board (USB to SPDIF). Direkt am WaveIO wird nochmals mit einem roten 470µF Black Gate Elko gesiebt. Die Shunt Regulator Schaltungen überzeugen durch eine äußerst schnelle Ausregelung von Störungen, da es nicht wie bei normalen Längsreglern nur den Transistor zwischen Ein- und Ausgang gibt, sondern zusätzlich einen gegen Masse. Über so eine Schaltung fließt daher immer Konstantstrom. Dieser ist um einen gewissen Betrag höher zu dimensionieren als der maximal auftretende Strom durch die Last. Verändert sich der Laststrom, passt sich sofort der Strom im sogenannten Querregler an. Der Gesamtstrom bleibt dadurch immer gleich. Allerdings ist diese Variante dadurch nur für kleinere Verbraucher einsetzbar.

Die rote Platine rechts neben dem DVD-Laufwerk zeigt einen Sjöström Superregulator der einen Pre-Regulator und einen Post-Regulator plus Referenzspannungsquelle an Bord hat. Das ergibt zusammen mit der SOtM SATA Filter II Siebplatine eine Spannungswelligkeit von weit unter 1mV. Die SOtM Siebplatine befindet sich unsichtbar unter dem Sjöström Regler. Rechts neben dem SOtM SATA Filter II befindet sich dann unter einem zusätzlich schirmenden Mu-Metall Blech die für das OS zuständige Samsung SSD. Ich habe mich für diese zusätzliche Art der Abschirmung entschlossen, da die kleinen quadratischen Trafos des PicoPSU doch ein ziemlich kräftiges Störfeld erzeugen.

Mit HD-Tune habe ich dann mal die Gleichmäßigkeit der Transfer-Rate der Samsung SSD gemessen.
Je nachdem ob man die SSD an einem SATA2 Port oder an einem SATA3 Port ansteckt, bekommt man die folgenden Werte. Ich habe festgestellt, dass mein Büro-PC, der die gleiche SSD drin hat, eine deutlich unruhigere Transferrate anzeigt. Klanglich konnte ich im Audio-PC allerdings zwischen SATA2 und dem schnelleren SATA3 keinen Unterschied heraushören. Angeblich soll SATA2 in anderen Audio-PCs minimale Klangvorteile bringen. Diese Aussage ist aber meiner Ansicht nach nicht zu verallgemeinern, da sich die Audio-PC-Konzepte doch erheblich unterscheiden.

SATA2

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SATA3

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Um die drei Zusatzstabilisierungen etwas von der eigentlichen Mainboard-Spannungsversorgung zu entkoppeln, wurde vor den beiden Placid HD Reglern und dem Sjöström Regler in Reihe eine Doppelspule mit 2 x 27mH (blaues Teil links hinten) eingefügt. Ein großer Elko und ein Folienkondensator glätten die vom ext. Netzteil hereinkommende Spannung an dieser Stelle weiter. Über die Doppelspule ist in der ursprünglichen Auslegung noch der komplette Netzteilstrom für alle Stufen geflossen. Da sie nun nur noch die Zusatzstabilisierungen versorgt, konnte der Induktivitätswert deutlich erhöht werden bei gleichzeitig geringerer Strombelastbarkeit. Grundlage der drei Zusatzsiebungen muss unbedingt eine bereits sehr gut vorgesiebte 12V Spannung sein. Nur so kommt man auf Ripple-Werte von kleiner 1mV.

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Rechts neben dem roten Sjöström Regler dann die beiden Bauteile welche die 12V kommend vom externen Netzteil nochmals direkt am PicoPSU sieben. Da der Wima Kondensator vier Anschlüsse hat, kann man sehr gut die Kontakte des 47.000µF Elko mit drüber führen. Auf jeden Fall sollten die Kontakte des Wima in nächster Nähe zum PicoPSU angelötet werden, da er der deutlich schnellere Kondensator ist und somit besser hochfrequenten Ripple filtern kann. Die 12V hat im externen Netzteil wohlgemerkt eine Welligkeit von nicht mehr als 4 - 5mV bei Audio-Wiedergabe, also in unserer Anwendung Volllast. Da die 12V Spannung in üblichen Aufbauten, wenn sie am PicoPSU ankommt und nicht weiter gesiebt wird, ein Vielfaches der Ripple Amplitude davon hätte, ist auch ein externer Akku nicht die Lösung. Wer kann schon einen 20AH Akku direkt an der Schaltung positionieren. Die hier realisierte Anordnung dürfte daher Aufbauten die mit einem guten externem Akku (z.B. RedWineAudio) arbeiten und ohne weitere interne Maßnahmen spielen, weit überlegen sein.

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Auch die Welligkeit am P4 Stecker würde aufgrund von Induktivität und Widerstand der gelb-schwarzen Verbindungsleitung gegenüber der sehr sauberen Spannung direkt am PicoPSU schon wieder deutlich ansteigen. Daher musste direkt am P4 Stecker nochmals stabilisiert bzw. gesiebt werden. Versuche mit diversen LDO-Spannungsreglern scheiterten. Die relativ hochfrequenten Störfrequenzen waren durch eine übliche Stabilisierung nicht zu beseitigen.
Abhilfe schaffte eine Kombination aus mehreren Polymer-Elkos aus der neuen Panasonic OS-CON SVPE Serie.
Diese Bauteile haben pro Stück einen ESR von nur 9 MilliOhm welcher sich durch das fünffache parallel schalten logischerweise durch fünf teilt. Somit kommt man ungefähr auf den Innenwiderstand des großen Wima Kondensators.
Im Gegensatz zu allen anderen Modifikationen welche unbedingt besser klingen, ist die Anzahl der 470µF/16V Polymer Elkos auf dem P4-Stecker Geschmacksache. Falls es jemand ausprobieren möchte, sollte er auch mal mit weniger als 5 Kondensatoren reinhören und dann entscheiden welche Klangrichtung ihm am besten gefällt.

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Die ursprünglich verbaute und für mich nicht zufriedenstellende Hohlbuchse am PC wurde durch eine 4-polige Buchse ersetzt. Da nur 12V übertragen wird, konnten jeweils 2 Kontakte gebrückt werden. Am externen Netzteil gibt es keine weitere Steckverbindung sondern nur eine BG-Verschraubung.

Bild

Bild

Zu guter Letzt möchte ich noch das externe Netzteil erwähnen. Die komplette Transistorschaltung des in diesem Eigenbau ursprünglich verwendeten Thel HR-10A musste einem einzelnen einstellbaren LDO-Spannungsregler (MIC29752BWT) weichen. Übrig geblieben sind nur Gleichrichter, 22.000µF Ladeelko, 2200µF Siebelko und ein einstellbarer Spannungsteiler der zum genauen festlegen der 12V Spannung benötigt wird. Der Spannungsregler hat ein TO-247 Gehäuse mit fünf Pins, hat im Gegensatz zu den üblichen einfachen Transistorschaltungen seine eigene Referenzspannungsquelle an Board und verträgt 7,5A Dauerlast. Ein sehr interessantes Bauteil. Das 12V Anschlusskabel wurde durch eine querschnittstarke Ausführung ersetzt, welche aufgrund dessen kurz vor der Klemmleiste des Netzteils und am 4pol-Stecker nochmals auf geringeren Querschnitt adaptiert werden musste um diese Kabelstärke überhaupt aufklemmen bzw. im Stecker auflöten zu können.

Als Ergebnis des Hardwareaufwands und insbesondere auch der eingesetzten Software (siehe Beitrag 1) bekommt man eine Single-PC Wiedergabe, bei welcher unter Einsatz von Jplay zwischen Hibernate Mode On und Hibernate Mode Off kein Unterschied mehr heraushörbar ist.


Viele Grüße
Horst
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Hosky
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Beitrag von Hosky »

Hallo Horst,

herzlichen Glückwunsch zu Deinem Setup, sehr beeindruckend, was Du da aufgebaut hast, auch wenn ich ein kompletter Laie bezüglich Audio-PCs bin (oder gerade deshalb?) :wink:

Ich hätte eine Frage zu Deinem Trinnov: Wenn Du schon einen hochwertigen Audio-PC betreibst, läge es da nicht näher, Acourate mit all seinen flexiblen Möglichkeiten zu nutzen? Immerhin erspart es ein nicht ganz günstiges externes Gerät. Hast Du vor der Entscheidung ausführlich verglichen oder fiel die Entscheidung pro Trinnov vor dem Bau Deines Audio-PC's? Was waren die hauptsächlichen Faktoren bei der Entscheidung pro Trinnov und kannst Du etwas zum Vergleich mit Acourate sagen?

Besten Dank und Gruß,
Holger
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Hallo Holger,

danke für das Lob.

Der Audio-PC, auch wenn er gut ausschaut, zeigt allerdings schon lange nicht mehr den momentanen Stand. Mittlerweile wurde eine aufwendig modifizierte USB Karte + Referenz USB Clock + Akkuversorgung /Akkumanagement der Clock eingebaut. Die Klang-Qualität der USB-Karte liegt entsprechend einem Vergleichstest (beide Karten in diesem Rechner miteinander verglichen) weit über der JCAT Karte. Die geplante Aktualisierung dieses Threads ist eigentlich schon lange überfällig und war für Ende 2014 geplant.

Nun ist es aber so, dass ich seit 2 - 3 Wochen dabei bin für die beiden mittlerweile verwendeten Crucial RAM Riegel eine saubere, im PC integrierte 1,5V Spannungsversorgung auszuknobeln. Die Aussicht, dass es gelingt, ist nach den neuesten Erkenntnissen gut. Vermutlich werde ich erst nach dessen kompletter Fertigstellung diesen Thread updaten.

Trinnov:
Den Optimizer ST2 Hifi hatte ich schon sehr lange vor Beginn des Audio-PC Projekts gekauft. Ursprünglich hat er ein Signal vom CD-Player bekommen. Da ich das Gerät nun habe, denke ich auch gar nicht über Acourate nach. Wir sind bestrebt die Anzahl der Prozesse auf einem Audio-Rechner so weit wie möglich auf das mindeste zu reduzieren, weil sie den Klang verschlechtern. Wieso sollte ich dann tauschen wollen? Der Trinnov klingt an meiner Kette hervorragend und ist nicht mehr wegzudenken. Eine Klangverschlechterung im nicht korrigierenden Durchlauf-Betrieb, wie bei anderen Geräten teilweise üblich, findet nicht statt oder ist zumindest nicht hörbar. Das Bedienkonzept ist für mich perfekt, da es den fortgeschrittenen User in keinster Weise bevormundet oder einschränkt. Die Möglichkeiten der Klangfeinabstimmung sind begeisternd.

Einen Acourate Convolver Basic Rechner hatte ich damals vor dem Kauf des Trinnov bei mir mehrere Tage testweise an der Anlage. Das Gerät wurde gegen Gebühr von Definite Audio bei mir im Hörraum eingemessen. Hat mir dann aber klanglich nicht so gut gefallen. Daran wird aber vermutlich nicht die Acourate Software schuld gewesen sein, das möchte ich betonen.

Gruß,
Horst
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bjcwolters
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Beitrag von bjcwolters »

Hallo Hortst,

Sorry für mein deutsch bin höllander,

Kanst du mir was daten geben für bauw des netzteil wert wiederstanden spannug ac trafo

Wil mir ein 19 volt netzteil bauwen mit ein LDO-Spannungsregler MIC29752WWt für mein intel audio pc.

Vielen dank Bart.Wolters
Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Hallo Bart.Wolters,

dieser 7,5A Spannungsregler ist auf jeden Fall für dein Vorhaben eine sehr gute Wahl.
Leider kann ich dir nicht direkt mit meinen Bauteilwerten dienen.
Ich betreibe den MIC29752 am Ausgang bei 12,4V und nicht bei 19V
Es gibt aber hier ein Datenblatt, in dem alles sehr gut beschrieben ist.

http://www.micrel.com/_PDF/mic29150.pdf

Seite 20 Eq.6 ist die eigentliche wichtige Formel.
mit dieser kannst du deine beiden Widerstände berechnen.
Einen legt man als Regler (Spindeltrimmer) aus, und kann somit die Spannung genau einstellen.
Der MIC29752 benötigt am Ausgang einen Mindeststrom damit er funktioniert.
Dieser ist aber so gering, dass man den Spannungsteiler einfach etwas niederohmiger dimensioniert und somit dann beides hat, also Einstellung und Mindeststrombelastung (10mA).
Es sollte über die Reihenschaltung R1 / R2 also ca. 15mA Ruhestrom fließen.
R1 Festwiderstand, R2 ein dazu passender Regler / Spindeltrimmer.
Schleifer mit einem der beiden äußeren Regleranschlüsse brücken.

Pin 1 und 2 des MIC kannst du brücken, da wir den Enable-Pin nicht separat beschalten müssen.
Siehe hierzu Schaltung im Datenblatt Seite 21.
Als Ladeelko würde ich 22.000µF nehmen. Der C am Ausgang des Spannungsreglers sollte mindestens 22µF sein. Ich verwende 2200µF, soweit ich das noch in Erinnerung habe.
Dieser Spannungsregler hat keine Probleme mit großen Kapazitäten am Ausgang.
Bei anderen Spannungsreglern ist das manchmal nicht so unkritisch, sie beginnen dann zu schwingen.

Als stabile Trafospannung dürftest du so ca. 17V brauchen. Etwas mehr ist natürlich kein Problem. Es erhöht aber die Erwärmung des MIC aufgrund der höheren Verlustleistung, also Spannungsdifferenz zwischen Ein- und Ausgang x dem entnommenen Strom.

Viel Erfolg beim Aufbauen!

Viele Grüße,
Horst
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EuroChamp
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Beitrag von EuroChamp »

Hallo Horst!

Zuallererst hast du meinen Respekt - und zwar vor der Umsetzung deiner Projekte, welche auf extrem hohen Level passierte, aber auch vor der tollen Präsentation / Domumentation hier im Forum - und zu guter Letzt auch vor deinen Erörterungen: Man hat einfach keinen Zweifel, dass so so sein muss.

Speziell der Aufbau des Audio PC' s findet bestimmt einige Nachahmer - wie zB mich. Zumindest habe ich mir einge / viele Baugruppen und Tipps bzw eigentlich einen Großteil des Konzepts von dir abgeschaut.

Ich habe aber eine große Frage: Wie stellst du es mit der Erdung an?
Ist das Streacom geerdet? Wie sieht es mit dem Potential innerhalb der einzelnen Baugruppen aus?
Speziell frage ich auch wg dieser Doppelspule, welche, so wie ich es interpretiere, ja sowohl +12V als auch -12V filtert. Nach dieser Spule wäre ein Kontakt mit dem Gehäuse wohl nicht mehr erwünscht. Oder verstehe ich das komplett falsch?

Danke,
Bernhard
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Hallo Bernhard,

Vorab musst du dir erst einmal vergegenwärtigen, dass die hier eingestellten Bilder ca. 2 Jahre alt sind. Mittlerweile hat sich einiges getan. Zum Beispiel verwende ich die abgebildete USB-Karte nicht mehr.
Die Veränderungen hier im Forum alle einzupflegen, übersteigt aber leider meine vorhandene Zeit.

Da ich aus ein und derselben 12V Spannungsquelle indirekt alle PC Komponenten versorge, macht es Sinn die unsauberen Spannungsleitungen gegen die 5V Reglerboards zu entkoppeln.
Die Wichtigkeit erkennt man gut, wenn man sich das Ganze mit dem Oszilloskop anschaut.
Obwohl die 12V direkt im externen Netzteil nur ca. 3mV Störspannung aufweist, ist das im Rechner nicht mehr so. Jede Zuleitung hat einen induktiven Anteil. Aber das hatte ich hier auch schon betont. Weitere Siebungen im PC sind unumgänglich.
Ja das Streacom ist bei mir zuhause in meinem Finite Elements Rack auf Schutzleiter geerdet und zwar vom Gehäuse (Mainboard) aus und nicht vom Netzteil aus.
Es klingt aber auch ohne diese Erdung schon sehr gut. Alle Shootouts / Vergleiche wurden ohne Erdung durchgeführt.
Klar wäre ein fehlender Kontakt gegen Minus im Gerät nach der Spule ideal, aber das ist nicht so ganz möglich. Theoretisch wird also irgendwo im Gerät die Masseleitung dieser Doppel-Spule wieder überbrückt.
Wichtig ist aber wo so etwas erfolgt.
Eine Abtrennung der Massen wird von vielen Leuten auch bei der USB-Karte versucht. Ich kann das bereits von der Theorie her nicht nachvollziehen, da jede Datenübertragung, die unsymmetrisch aufgebaut ist, seine Bezugsmasse benötigt. Ist eine direkte Leitung nicht vorhanden, dann wird sie irgendwie über andere Wege realisiert. Von der Theorie her wird ein Strom, der über die dazu verwendete „Ersatz-Masseleitung“ läuft, dieser eine Störung aufprägen. Somit kann ich eigentlich vorher saubere Masseleitungen durch solche Maßnahmen auch verschlechtern. Nur differenzielle Datenleitungen, können ohne Masse betrieben werden. Ein guter Vergleich ist da RS232 gegen RS422.
Aber selbst da legt man sinnigerweise einseitig einen Schirm auf um die Datenleitung vor der Einstreuung von Störungen zu schützen. Wir sagen dazu, der Schirm wird gestoßen, da er nur auf einer Seite angeschlossen wird.

Ich habe hier schon einmal geschrieben, dass ich mir gerne selbst aussuche wo ich meine Komponenten erde und ob ich sie überhaupt erde.
Die Clock meiner USB-Karte läuft daher komplett potentialfrei. An dieser empfindlichen Stelle ist das absolut zielführend, daher läuft die Clock mit einem Akku.
Für die 12V der beiden Audio relevanten Boards einen großen 12V Akku zu nehmen statt sie von der 12V Hauptspannung abzuleiten, brachte bei mir keine Punkte. Das habe ich vor einiger Zeit mal getestet.
Anscheinend ist die vorhandene Entkopplung also bereits aussreichend.

Ein großes und wichtiges Thema des letzten Jahres war für mich Ausgleichsstrom zwischen den Geräten sowie Netzspannungsfilterung. Beides ist für das Ermöglichen von Langzeithören wie wir es von rein analogen Setups her kennen, extrem wichtig. Wir "maskieren" durch Netzstörungen und Ausgleichsströme unser empfindliches Musiksignal. Daraus resultiert nicht zufriedenstellende Raumabbildung und / oder nervige Wiedergabe. Langzeithören und der eigentliche Zugang zur Musik wird einem verwehrt.
Das ist natürlich Jammern auf hohem Niveau und viele werden das Thema auch belächeln. Aber wer in den Bereich einer analog klingenden Digitalkette vordringen will, muss sich zwingend mit diesem Thema auseinandersetzen.

Daher gibt es in meinem Setup mittlerweile für den Metrum Pavane DAC sowie den Trinnov Optimizer ST2 Hifi jeweils Filtertrafos, die die Netzspannung bereits knapp oberhalb der 50 Hz effektiv von Störungen befreien. Das kann man durch Spektrummessungen gut nachweisen. Selbst ein abgekappter Netzsinus wird wieder komplett rund.

Außerdem habe ich meinen Metrum Pavane auf R-Core Netztrafos inkl. Schirmwicklungen umgebaut.
Bisher vermutlich die einzige „Metrum Pavane R-Core Edition“.
Der gemessene maximale Ableitstrom des Pavane, welcher über eine direkte Verindung der XLR-Masse gegen Schutzleiter auftreten würde, ist somit von 15µA auf 0,8µA reduziert mit sehr guten klanglichen Auswirkungen bezüglich Räumlichkeit, Detail und Musikalität / analog klingende Wiedergabe.

Viele Grüße,
Horst
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EuroChamp
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Beitrag von EuroChamp »

Hallo Horst,

erstmal recht herzlich Dank für die (wie immer) ausführliche und ausschweifende Erörterung. Ich "belächle" gar nichts und habe auch einen sehr hohen Anspruch. (Das hast Du mir auch nicht unterstellt).

Ich verstehe es nämlich so: Wenn wir in die Minus / Masse der Placid eine Spule (inkl. einem Widerstand der Spule) in Reihe schalten, und später dann, irgendwo im Bereich USB erst, denn die Placid hängen in der Luft, mit dem PC Mainboard Kontakt aufnehmen, wird alle Masse den Weg über das Mainboard / USB gehen und nicht wie gewünscht über diese Spule.
Bitte korrigiere mich!

Generell aber finde ich deine Idee exzellent, zuerst mit den gemeinsamen 12V zum einen die PicoPSU zu versorgen, und aber über ein C-L-C Glied (als Filter) die beiden Placid zu versorgen.
Du hast mich inspiriert - ich habe es genau so gemacht.

Auch deine Siebung im Bereich PicoPSU / P4 hat in mir einen Nachahmer gefunden. Erweiternd gibt es bei mir noch jeweils eine Bank aus Low-ESR Polymer Elkos für sowohl die 3.3V als auch die 5V. Mir steht allerdings deutlich mehr Platz zur Verfügung :)

Klingen tut alles zusammen abartig gut - im Vergleich zu einem Wald&Wiesen PC :cheers:

Grüsse,
Bernhard
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo Horst,

Du nutzt ja den Audio Note DAC 5.1 Signature Professional Edition plus diverser Modifikationen.

Hier hast Du heute geschrieben:

viewtopic.php?p=211209#p211209

"Mein DAC hat keine Clock, profitiert also zu 100% von der sehr hohen OCXO Clock Präzision meines modifizierten Singxer SU-1 DDC."

Wie muss ich mir das denn technisch vorstellen? Generiert Dein DAC den Takt komplett aus dem vom modifizierten Singxer ankommenden Signal? Oder ist es anders realisiert? Und ist das generell so bei den Audio Note K. DACs?

Viele Grüße

Frank
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Hallo Frank,

ja, das ist bei allen Audio Note DACs so.
Alle setzen auf CS8414 und AD1865N-K. Allerdings haben nicht alle die gleiche Ausbaustufe bei den DAC Platinen und bei den zugehörigen Netzteilen.Das ist immer beim Level Prinzip von Audio Note so. Wenn man mehr investiert, also höherere Level, ist es auch technisch noch aufwändiger / hochwertiger und klanglich noch besser.

Es gibt in dem DAC keinen Clockbaustein, keinen Quarz.
Der CS8414 Input Chip (RS422 Receiver / Demuxer) bereitet das PCM Signal für den nachfolgenden AD1865 auf, da der DAC Chip nur I2S versteht.
Er extrahiert unter anderem also die Masterclock aus dem Eingangssignal und stellt sie dem AD1865 an seinem Clock Pin 12 zur Verfügung.
Für die auf dem DAC Board benötigten Spannungen gibt es völlig separate Netzteile für 5V digital und die symmetrische +/- 5V Spannung die der Strom-Audioausgang des AD1865 benötigt. Nach den 9V Pre-Reglern geht es auf drei schnelle und klanglich beliebte 5V Shuntregler.
Intern ist der DAC Chip ein R2R DAC, also mit einem lasergetrimmten Widerstandsnetzwerk.
Audio Note entscheidet sich aus klanglichen Gründen vehement gegen Oversampling.

Am DAC Chip Ausgang geht es mit Stromausgängen und nicht mit Spannungsausgängen weiter. Die I/V-Konvertierung erfolgt über große hochwertige Interstage-Übertrager, die dann die kleinen Signale auf zwei hintereinandergeschaltete Röhren-Linestufen weitergeben.
Am Ausgang sitzen zwei klanglich hochwertige Triple C-Core Übertrager, die dann unter anderem eine Symmetrierung für XLR Out vornehmen. Das ergibt mehr als 5V RMS an 15 Ohm Ausgangswiderstand. Man kann also locker vom DAC-Ausgang direkt in die Endstufe. Nebenbei erhält man ein potentialfreies Signal, was erfreulicherweise die Gefahr von hohen Ausgleichsströmen über die Signalleitungen reduziert.
Für die I/V Convertierung per Übertrager hat sich Audio Note ein Patent gesichert. Diese Technik sollte also nicht in anderen Fabrikaten auffindbar sein.

Der ANK 5.1 Signature Professional Edition stellt die höchste Ausbaustufe der Audio Note Kit DACs dar. Die Kit Version ist die bezahlbare Möglichkeit an diese Audio Note Technik zu kommen.
Das Audio Note Original kostet nämlich schlappe 50.000 €
Die Professional Edition wird im Gegensatz zu den kleineren Levels nicht als Kit angeboten, sondern nur als fertig aufgebautes Gerät.
Allerdings hat man dann als Techniker diverse Möglichkeiten das Gerät klanglich noch weiter aufzuwerten.

Hier weitere Infos beim Hersteller
https://ankaudiokits.com/product/dac-5- ... l-edition/

Bilder-Galerie vom Montageprozess: https://briansmith1.smugmug.com/DAC51-P ... tion-2020/


Viele Grüße,
Horst
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