Verfasst: 14.12.2013, 19:59
Bei Remasters sind die Informationen dazu oftmals verwirrend, manchmal sogar mehr als fragwürdig. Aber egal: Die Aufnahme klingt hervorragend.
Gruß
Franz
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Franz
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Hallo ThomasThomas K. hat geschrieben: Bei der Wiederveröffentlichung wundert mich aber eines, und zwar die 32bit Angabe.
Die Aufnahme ist ja aus dem Jahr 1986 und wurde laut Begleitheft auf einer Sony PCM 1610 aufgezeichnet, in 16 bit, eigentlich können die fürs Remastering dann nur ein Upsampling gemacht haben.
Ich finde den Aufdruck dann etwas irreführend, es sei denn bei der Aufnahme lief auch noch eine Bandmaschine
mit.
Die original CD wirbt allerdings mit "pure digital recording"
Das finde ich auch. Ich habe zwar die Hülle mit Beiheft verloren, die alte Round-Up CD ist aber noch da.PS die Cd läuft jetzt natürlich weiter, richtig Klasse
Hallo Hans Martin,Hans-Martin hat geschrieben: Was bei Telarc immer beeindruckt, ist das untere Ende des Tonspektrums.Die Abbildungsschärfe ist verbesserungsfähig, aber man möchte wohl eine große Hörzone.
Grüße
Stimmt exakt, so hört sich das an, und als bekennender Freund der Sechziger Jahre Musik gefiel mir das auf Anhieb.Er selbst sagt von sich:
„Ich wäre sehr gern in den 60ern geboren worden, das wäre meine Zeit gewesen. Aber nun ja: Jetzt bin ich hier.“
Und Jake Bugg kommt, um zu bleiben.
http://www.amazon.de/Live-at-Point-Chri ... live+pointIch habe selten einen Künstler erlebt, von dem ich in ähnlicher Weise wie von Christy Moore behaupten könnte, er sei wirklich nur auf der Bühne richtig in seinem Element. Im Laufe der Zeit habe ich zwar eine Reihe von Christy Moores Studioalben gekauft, aber Christy Moore sollte man tunlichst live kennen lernen, und solange der umtriebige Sänger, der seinen Bühnenabschied seit Jahr und Tag zum Glück immer wieder mal verschiebt, nicht gerade wieder tourt, kann sich der interessierte Hörer mit dieser CD einen guten Eindruck davon verschaffen, was die Auftritte von Christy Moore so besonders macht.
Moore ist das, was man eine Rampensau nennt. Moore ist keiner, der eine Bühne betritt und ein festgelegtes Programm abspult, sondern Moore sucht den Kontakt zu seinem Publikum. Wenn ihm das Feedback des Auditoriums nicht gefällt, kann es durchaus schon mal vorkommen, dass die One Man Band Moore etwas krumm nimmt. Ich habe es selbst schon erlebt, dass Moore mitten im Stück abbricht, wenn ihm die erste Reihe zu unaufmerksam erscheint, zu einem anderen Stück wechselt und den ursprünglichen musikalischen Faden erst sehr viel später wieder aufnimmt. Moore reagiert auf Zwischenrufe, und allzu laute und beharrlich Aufmerksamkeit heischende Zwischenrufer müssen ebenso darauf gefasst sein, von Moore auch schon mal mit einer launigen Bemerkung abgekanzelt zu werden, wie allzu enthusiastische Mitklatscher ("It's not the shaggin' Dire Straits you have here!")
Etwas, das sehr typisch für Moores Liveauftritte ist, ist auch auf "Live at the Point" schön zu hören: Moore liebt es, die Texte seiner Stücke beständig abzuwandeln, zum Beispiel, indem er Verweise auf aktuelle Geschehnisse einpflegt oder sonstige Änderungen vornimmt - bereits im Opener "Welcome to the Cabaret" gibt es deutliche Unterschiede zur Studiofassung zu entdecken, und auch im Verlauf des Konzertes variiert und improvisiert Moore immer mal wieder. Schon allein deshalb lohnt das Zuhören, aber Moores Stücke leben ohnehin von den sprachverliebten, an Bezügen zum irischen Alltagsleben und zur irischen Politik reichen Texten.
In "Delirium Tremens" zum Beispiel, mit dem der längst trockene Moore seine eigene Vergangenheit als Alkoholiker ohne erhobenen Zeigefinger und schale Betroffenheitslyrik aufarbeitet, lässt Moore den protestantischen Hardliner Ian Paisley ebenso auftreten wie Knödeltenor Frank Patterson. Wenn einem die Namen nichts sagen, macht das aber nichts - ein schmissiger Song ist Delirium Tremens allemal, und es bleibt auch im Rest des Textes genug zu entdecken. Wer trotz gespitzter Ohren Schwierigkeiten dabei hat, dem auf CD präsentierten Geschehen zu folgen, wird es zu schätzen wissen, dass das Booklet die Texte wortgenau wiedergibt. Was man beim Zuhören verpasst hat, kann man in aller Ruhe nachlesen, und wem die Namen in Moores Stücken nichts sagen, kann, so er denn mehr erfahren möchte, heutzutage ja ganz bequem im Web recherchieren, was es mit Paddy Riley, Mary Black oder Brendan Grace auf sich hat, mit denen Moore laut einschlägiger Textzeile in "Welcome to the Cabaret" angeblich immer mal wieder verwechselt wird.
Was "Live at the Point" neben der exzellent eingefangenen Liveatmosphäre und einem in Bestform agierenden Moore außerdem auszeichnet, ist die famose Songauswahl - mit "Live at the Point" erhält man gewissermaßen ein live eingespieltes "Best of"-Album, auf dem Nachdenkliches ("Natives", "Missing you") ebenso seinen Platz hat wie Traditionelles ("Black is the colour"), Politisches ("Go, move, shift") und Vergnügliches - "Joxer goes to Stuttgart", mit dem Moore der ersten (und triumphalen!) irischen EM-Teilnahme im Jahr 1988 ein äußerst witziges Denkmal gesetzt hat, ist ein vom Publikum zu Recht stürmisch bejubeltes und beklatschtes Stück musikalisches Kabarett. Jimmy McCarthys wunderschöne Ballade "Ride on" darf ebenfalls nicht fehlen, und mit "Fairytale of New York" hat außerdem ein moderner Klassiker aus der Feder von Moores Kollege Shane McGowan den Weg in die Set List gefunden.
Noch etwas, das für Moores Konzerte sehr typisch ist, finde ich an "Live at the Point" sehr angenehm: Wie üblich verzichtet Moore auch an diesem Abend auf jede Begleitung - da steht wahrlich und wahrhaftig nur ein Kerl mit akustischer Gitarre auf der Bühne, und wer glaubt, dass das nicht ausreicht, um ein gut gefülltes Stadion in seinen Bann zu ziehen, den belehrt "Live at the Point" ganz im Vorbeigehen eines Besseren. Tatsächlich wirken gerade ältere Studioalben von Christy Moore aufgrund ihrer teils allzu zeitgeistigen Instrumentierung reichlich angejahrt - auf so manchen Synthesizersound wie zum Beispiel den in Moores Stück "Ordinary Man" (zu finden auf dem gleichnamigen Studioalbum aus dem Jahr 1985) könnte ich gut und gern verzichten; wie angenehm frisch und zeitlos wirkt dagegen doch das Programm auf "Live at the Point".
R e s ü m e e
Alten wie neuen Fans des irischen Sängers und Liedermachers kann man die Live-Aufnahme aus dem Jahr 1994 bedenkenlos zum Kauf empfehlen - besser als auf "Live at the Point" kann man die Atmosphäre, von denen Christy Moores Auftritte vor Publikum leben, nicht einfangen. Moore sucht die Nähe zu seinem Publikum und singt, plaudert und scherzt sich knapp eine Stunde lang durch ein hochkarätiges Programm, das einige von Moores bekanntesten Stücken aneinanderreiht und sich deshalb auch wunderbar als Einstieg für Moore-Neulinge eignet - "Live at the Point" ist schon fast ein live eingespieltes "Best of"-Album.
cinematic schrieb:
Hallo Uwe,
guter Musikgeschmack, guter Lautsprechergeschmack