Diego (hört passiv mit Rehdeko)

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diego
Aktiver Hörer
Beiträge: 5
Registriert: 26.11.2013, 13:36

Diego (hört passiv mit Rehdeko)

Beitrag von diego »

Hallo zusammen!

Na, dieses Forum ist ja eine echte Geduldsprobe. :) Mir brennt es unter den Nägeln, um eine bestimmte Antwort zu schreiben - aber ich darf noch nicht... Aber vielleicht erkennt man daran das, was hier wohl unter aktivem Hörer verstanden wird? Geduld. Denn das stimmt: Daran, dass es zu Hause so tönt, wie ich will, arbeite ich nun schon Jahrzehnte. Und genug davon habe ich immer noch nicht wirklich.

Also zur Frage: Wie kam ich zum aktiven Hören? Hmm. Mir war eigentlich nicht klar, dass es überhaupt etwas anderes gibt. OK zugegeben, wenn beim Kochen der Radio läuft, ist das wohl inaktiv. Aber wenn ich mich vor meine Anlage setze, ist es definitiv aktiv. Aber nicht nur vor der Anlage. Noch lieber natürlich, wenn's vor der Nase lebt. Bzw. vor den Ohren. Aber auch den Augen.

Eins ist klar: Bei mir war der Lernprozess wenn schon umgekehrt. Ich hörte zunächst mal nur aktiv, und das ziemlich lange. Walkman und ähnliches strich mein Christkind jeweils von der Liste... Das Berieselnlassen musste ich erst in späten Jahren dazulernen. Ich kann es unterdessen - je nach Umständen - schon fast so gut wie andere, manchmal sogar gerne. Aber aktiv liegt mir noch immer näher.

Spielt es hier eine Rolle "auf was" man hört, um mitreden zu dürfen? Nun, für den Fall... Rehdeko Lautsprecher, DNM Vor-und Endstufe, Funk Firm Rillenkratzer mit Reson Rota 2 Arm und Etile Nadel. Ganz neu kam ein Resolution Audio Cantata Music Center dazu (zur Zeit zittere ich vor dem Moment, in dem meine Frau die Anschaffung entdeckt und mich nach dem Preis fragt...). Dieses MC allerdings noch nicht wirklich ganz netzwerktauglich bei mir zu Hause, da muss ich noch etwas tüfteln. Da die CDs aber schon im Keller sind, behelfe ich mir zur Zeit als mit einer Squeezebox Touch "digital Transport", asynchron via USB an den MC angeschlossen mit dem "Enhanced Digital Output" - App. So verdirbt das doch erstaunliche kleine Ding den Klang nicht.

So, und nach so viel Hör-Seelen-Striptease hoffe ich doch, bald freigeschaltet zu werden :)

Schöner Gruss!
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cinematic
Aktiver Neuling
Beiträge: 708
Registriert: 28.04.2013, 12:42

Beitrag von cinematic »

Hallo Diego,

willkommen hier im Forum! :D

Das "aktive Hören" bezieht sich hier im Forum meist eher auf die technische Seite, also z.B. "Hören mit Aktivlautsprechern"

Deine Auslegung des Begriffes "aktives Hören" im Sinne von "konzentriert Zuhören und Genießen" ist aber auch sehr symphatisch und wird hier sicher genauso praktiziert (von mir jedenfalls auch).

Grüße
tom
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Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9155
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Diego

Willkommen bei den Zitterern. Du bist da nicht der einzige, der als Gentleman lieber genießt und schweigt. Wenn ich an Rehdeko Lautsprecher denke, die mit ihren ovalen Chassis und Hochtontrichtern (Whizzer cones) aus klarem Kunststoff auf minimalistischen Ständern spielten, fällt mir auch die Gänsehaut wieder ein, die mich beim Klang überkam. Da ist es wieder, das Zittern...

Auf einer Messe im Kempinski spielten die Boxen und in der Pause saß ein junger Mann dazwischen und spielte live akustische Gitarre. Das war ein Kontrast, die Gitarre warm, voll, weich, die Lautsprecher prägnant-spritzig, frappierend-ristallklar und sehr nüchtern-sachlich. Ich nahm diesen Eindruck mit, aber auch das unbestimmte Gefühl, dass dieser Unterschied nicht Ziel der Demonstration war. Rückblickend denke ich, sie waren für die Messe frisch geliefert und noch nicht vollends eingespielt.

Welche charakteristische Beschreibung würdest du von deinen Boxen geben?

Grüße Hans-Martin
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diego
Aktiver Hörer
Beiträge: 5
Registriert: 26.11.2013, 13:36

Beitrag von diego »

Hallo zusammen!

Danke für die netten Rückmeldungen!

Aha... aktiv sind die Lautsprecher :). Hm. Hätte ich etwas rumgelesen, wäre ich wohl drauf gekommen! Na, hoffentlich akzeptiert Ihr mich hier auch mit Passivlautsprechern.

Da es sich bei meinen Rehdekos um quasi-Einweger handelt, ist der Unterschied technisch betrachtet ja wohl nicht so wesentlich... Meine hat zwar eine minimalistische Weiche drin, weil eben auch ein hochton-Zusatzlautsprecher mitspielt. Die "kleinste" ist pure Einweg-Technik, womit alle Nachteile der Frequenztrennung wegfallen (vor allem jene nach - auch jene vor der Verstärkung).

Hans-Martin: Den Klang der Rehdekos würde ich als frappant realistisch bezeichnen. Es überrascht mich selbst immer wieder. Ich lasse mich nicht so leicht übertölpeln, aber es passiert mir immer wieder, dass den Kopf drehe, um herauszufinden, woher ein Geräusch kam - um zu merken, dass es aus der Konserve kam - via Rehdekos.

Das macht es auch aus, dass gewisse Musikstücke fast zudringlich wirken können. Gestern war es Rahsaan Roland Kirks Saxophon, das es nicht zuliess, gleichzeitig ein Gespräch zu führen, ausser bei flüsterleiser Lautstärke. Ist das eine Schwäche? Kommt drauf an, was man will. Geht es um "as close to reality as possible", ist es natürlich eine Stärke. Denn: Wer könnte neben einem gespielten Saxophon in der Stube ein Gespräch führen?

Verglichen mit anderen Einwegern, die ich schon gehört habe, ist der Sound der Rehdekos sehr emotionsauslösend - bei Musik, die entsprechend gefällt, natürlich. Sie können trotz ihrer Bauweise einen beeindruckenden Bass von sich geben, auch Tiefbass, der zwar volumenmässig nicht besonders fett ist, aber so klar gezeichnet, dass er doch klar definiert zu hören (und zu spüren) ist.

Offenbar sind Rehdekos sicher Geschmackssache und vielleicht auch Gewohnheitssache. Viele, die zum ersten Mal bei mir Musik hören, verziehen erstmal das Gesicht, denn es ist ungewohnt, dass die Musik den Raum gleich so einnimmt - unabhängig vom Volumen. Meine Endstufe bringt gerade mal 2x 25W Sinus - was aber bei dem hohen Wirkungsgrad der Rehdekos bei weitem genügt, auch wenn mal getanzt werden soll.

Vielleicht tönt das etwas nach Schwärmerei... Tatsache ist, dass die Rehdekos jene Komponente sind, die ich seit 15 Jahren nicht ersetzt habe und auch nicht ersetzen möchte. Gerne würde ich neben meinen 125-ern einmal die grossen 175-er hören - glaube aber, dass die für meine Stube definitiv "overkill" wären.

Wegen Deine Eindrucks von der Messe: Dieser lag meines Erachtens nicht an den Lautsprechern, denn kühl/nüchtern sind sie nicht als eigener Charakterzug. Sie können so sein, wenn die Anlage oder die Aufnahme diesen Charakter vermitteln. In dem Fall machen sie die Sache auch nicht wärmer.

Gruss! Urs
diego
Aktiver Hörer
Beiträge: 5
Registriert: 26.11.2013, 13:36

Beitrag von diego »

... hm. jetzt steht da: "hört passiv mit Rehdeko". "Hört aktiv mit passiver Rehdeko" wäre mir lieber :)
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9155
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Urs

Bei der beschriebenen Präsentation standen sie mitten im Raum, das erklärt wohl die besonders schlanke Wiedergabe. Ich verstehe aber, dass man von einem solchen Ausnahmelautsprecher schwer wegkommt.
Genausowenig vom aktiven Hören, wenn man selbst erst mal aktiv hingehört hat. :cheers:

Das Weichenkonzept der Rehdekos scheint sich auf einen Kondensator vor dem Hochtöner zu beschränken, das ist ja dann schon fast ein Aktivkonzept, was den Tiefmitteltöner (oder besser gesagt Breitbänder) betrifft, gewissermaßen teilaktiv.

Grüße Hans-Martin
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo MDiego,

auch von meiner Seite ein herzliches Willkommen.
diego hat geschrieben:... hm. jetzt steht da: "hört passiv mit Rehdeko". "Hört aktiv mit passiver Rehdeko" wäre mir lieber :)
Da werde ich mal drüber nachdenken. Wir wollen unsere mit Passivlautsprechern hörenden Mitglieder keinesfalls negativ stigmatisieren. Aber schließlich wollen wir auf den ersten Blick erkennen, wen wir noch bekehren müssen ... :wink:

Viel Spaß bei den Aktiven
Rudolf
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