Hallo Christian
Deine Frage nach einer Klangzuordnung nach einem Blick auf eine Leiterplatte lässt in mir die Gegenfrage aufkommen:
Wie sieht guter Klang aus?
Otto Waalkes hat geschrieben:Was ist das? Man sieht es nicht und es riecht nach Hase?
Ein Karnickelfurz!
Nimmst du eine Standardelektronik und Durchschnittslautsprecher, lässt dann eine gute Frequenzgangkorrektur auf den Sitzplatz bezogen die vielen Fehler korrigieren, wird das Ergebnis idR überzeugender als herausragende Elektronik und bessere Boxen, weil das Ohr zunächst Klangfarbe, Frequenzgang bewertet, bei mir persönlich folgt dann die Abbildungsschärfe (Fokussierung) und Detailauflösung.
Ohne Korrektur werden die Details durch Dröhneffekte verschmiert, die Abbildung durch die Verschiedenartigkeit der Lautsprecher mit ihrer Umgebung verschlechtert.
Das DIRAC -System benutzt die Emotiva Hardware als Vehikel, was man hört, ist schließlich weit überwiegend das DIRAC Konzept.
Meine persönliche Präferenz ist Stereo. Bei Mehrkanaldemonstrationen auf Messen habe ich selten überzeugende Ergebnisse gehört, das 2+2+2 von Dabringhaus &Grimm fand ich allerdings bemerkenswert. Zu den abschreckendsten Ergebnissen gehörten u.a. eine SACD Mehrkanalvorführung (die großen Sony-Klamotten) auf einer World of HiFi mit aufgearbeiteten Satchmo "High Society" und einer Philips Aufnahme mit Chormusik, an anderer Stelle erschreckte Fleetwood Mac Live mit einem Schlagzeuger von hinten.
Ein Vergleich Mehrkanal gegen Stereo (beides 96/24) mit den Corrs live auf 5 identischen Boxen 5.1 gegen Front-LS allein zeigte 2 Sängerinnen aus dem Center, die beiden anderen klebten an den L/R Boxen. In der Stereowiedergabe standen beide Sängerinnen nebeneinander, die Bühne öffnete sich, die wahrnehmbare Boxenposition wich der Ortung der Musiker an anderer Stelle.
Wie gesagt, persönliche Erfahrungen, die mich für Mehrkanal nicht begeistern konnten.
Zu einer Zeit vor Dolby Digital hatte ich die Erfahrung mit einem THX-System, bei dem die Effektlautsprecher mit Equalizern klanglich an die Front angepasst wurden, das war vorteilhaft für den Gesamteindruck von Umgebung. Ein bewegtes Bild vor mir lenkt kolossal ab, auch von der Musikqualität, die ich nur mit geschlossenen Augen beurteilen würde. Sonst hält man die Musik für brillant, obwohl das nur auf das Bild zutrifft...
Die Vielfalt der Eindrücke von verschiedenen Seiten macht die Beurteilung auch nicht gerade einfacher.
Dann bin ich zu Stereo zurückgekehrt.
Da überzeugt eine digitale Korrektur, die ist gewiss bei der Mehrkanal-Lautsprechervielzahl nicht weniger wichtig.
Als ich meinen ersten Digitalverstärker mit einem Raumkorrektursystem ergänzte, potenzierte sich die Qualität schlagartig um Größenordnungen. Deshalb würde ich das Augenmerk auf DIRAC und nicht auf Emotiva richten.
Wie DIRAC im Vergleich mit anderen Systemen dasteht, kann ich mangels Erfahrung nicht sagen.
Dass am Ende der Wunsch nach besseren Aufnahmen steht, die am Anfang der Kette die Qualität begrenzen (GIGO), und man den größten Spaß immer wieder mit denselben Aufnahmen hat, ist für mich bei reiner Musik völlig unproblematisch, aber ein Video kann ich mir nicht 3mal ansehen, außer
A Dinner For One
Grüße Hans-Martin