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Backes & Müller AFB 3

Verfasst: 18.10.2013, 23:43
von EnduMan
Hallo, Frage an die Experten:

Ist es sinnvoll, zu solchen (überholten) Exemplaren zu greifen? Ich finde wenig Infos über diese Lautsprecher und weiß nicht, wie man sie aus heutiger Sicht klanglich einzuordnen hat.

Für Tipps dankbar.

Gruß Bernd

Verfasst: 19.10.2013, 07:49
von Ralph
Hallo Bernd,

durch die AFB 3 bin ich seinerzeit zum aktiven Hören gekommen. Aus dem weitreichenden Umgang mit verschiedenen Aktivlautsprechern kann ich attestieren, dass die AFB 3 (ordentliche Generalüberholung vorausgesetzt) eine richtig tolle Box darstellt. Musik über die AFB3 macht richtig Spaß, denn sie klingt souverän, groß und farbstark.

Tolle Auflösung und recht verfärbungsarm, macht sie sich beliebt. Der AFB-Bass ist nicht so trocken
wie die induktiv geregelten Typen der Classic Line, das gefällt manchem Passivhörer sogar besser.

Es gibt von B&M ein Update, welches die Hochtonentzerrung (den Anstieg des HT-Frequenzgangs > 7 kHz) mildert. Damit wird die Box richtig interessant und setzt sich von Rest der AFB-Bande deutlich ab. Leider kommt man an das Update nicht mehr so leicht ran, da B&M dieses nur noch in Kombination mit einer Werksüberholung verkauft. Das ist nicht ganz billig und stellt das ganze Unterfangen wirtschaftlich in Frage.

Viele Grüße!
Ralph

Verfasst: 28.11.2013, 20:49
von dietert
Meiner Meinung nach lohnt sich das für Nicht-Elektroniker nur, wenn die Boxen in den letzten fünf oder zehn Jahren gewartet wurden. Und es gab wohl von diesen Boxen zwei Varianten: Eine preiswertere mit Kalotten und eine teurere mit keramikbeschichteten Konusmembranen. Diese Boxen haben Analogweichen (Linkwitz-Riley) und entsprachen vor 25 Jahren dem Stand der Technik. Durch die moderne Digitaltechnik ist das inzwischen technisch überholt.

Die für B&M damals neuartige Regelung der Bässe über Mikrofone (bei Delta, Sigma, Omega, AFB 3 und 5) hat Vorteile beim Betrieb in kleineren Räumen, in denen die Raummoden in den Übertragungsbereich fallen. Man kann im Prinzip solche Boxen ohne Audiosignal in einen Raum stellen, um die Raummoden zu dämpfen! Jedenfalls pumpen mikrofongeregelte Bässe die Raummoden nicht beliebig hoch. Das funktioniert mit den anderen B&M und den MFB-Boxen von Philips und Sony, wo die Membranbewegung gemessen und geregelt wird, nicht. Nachteil der AFB-Boxen: überflüssige Membranbewegungen beim Öffnen und Schließen der Zimmertür.