Ausphasen von Geräten

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Hironimus_23
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Ausphasen von Geräten

Beitrag von Hironimus_23 »

Hallo Zusammen,

heute habe ich mich mal an das Ausphasen der Geräte gemacht.

Bei den beiden Abacussen APC 24-23C war des Resultat sehr eindeutig und die richtige Steckerposition schnell gefunden.

Bei dem Cambridge Stream Magic 6, der die beiden Boxen direkt antreibt, konnte ich jedoch kein eindeutiges Ergebnis erkennen. Nach dem ich die Schutzerde für die Messung am Stecker abgeklebt hatte, maß ich bei beiden Steckerpositionen identische 106 V~ :? .

Liegt bei mit ein Messfehler vor (obwohl man dabei eigentlich nicht viel falsch machen kann) oder gibt es Geräteaufbauten, die ein derartiges Messergebnis hervorbringen ?

Demnach wäre es völlig egal, wie ich den Stecker in die Steckdose stecke.

Hat jemand dazu eine Meinung ?

Viele Grüße,
Hironmus
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hironimus_23 hat geschrieben:Nach dem ich die Schutzerde für die Messung am Stecker abgeklebt hatte, maß ich bei beiden Steckerpositionen identische 106 V~ :? .
Hallo Hironmus
Liegt bei mit ein Messfehler vor (obwohl man dabei eigentlich nicht viel falsch machen kann)
Ja, aber an unerwarteter Stelle. Bei Geräten mit Schaltnetzteil sind Netzfilter vorgeschrieben. Die 100-230V AC Angabe ist ein äußerliches Indiz für ein intern verwendetes Schaltnetzteil. Die hier gelben Y-Kondensatoren leiten Störungen zur Schutzerde ab (bei Geräten ohne Schutzerde nimmt man die Signalmasse). Die Symmetrie der Bauteile im Filter bringt theoretisch exakt die halbe Netzspannung zwischen den beiden gleichen Kondensatoren. Da diese aber recht klein sind, spielt der Innenwiderstand des Messgerätes eine große Rolle, so werden nur 106V statt der realen 115V angezeigt.
oder gibt es Geräteaufbauten, die ein derartiges Messergebnis hervorbringen ?
Die Unterbrechung der Schutzerde am Stecker ist für diese Messung nicht die richtige Methode. Korrekt wäre es, die Y-Kondensatoren des Netzfilters zur Schutzerde ableiten zu lassen, das Gehäuse und die Signalmasse davon zu trennen, dann die Messung wie üblich zwischen Signalmasse und Schutzkontakt durchzuführen.
Demnach wäre es völlig egal, wie ich den Stecker in die Steckdose stecke.
Nicht unbedingt zu verallgemeinern, aber höchstwahrscheinlich. Bei den kleinen Trafokernen der Schaltnetzteile, der ebenso kleineren Kopplungskapazität zwischen Primärwicklung, Trafokern und Sekundärwicklung ist die Einkopplung von Störungen, auch der Unterschied beim Steckerdrehen entsprechend eher gering.

Ein Hörtest ist nicht einfach, weil nach dem Umdrehen das Hochfahren eine Weile dauert.

Grüße Hans-Martin
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

modmix hat geschrieben:Auch wenn's bestimmt anders geht - mir dem PDV-02 ist es bestimmt bequemer. :wink:
Hallo Ulli
Meine erste Begegnung mit derlei Gerätschaften war der Namiki Direction Finder DF100.
Von In-Akustik gab es gegen Ende der 1980er einen Polaritäts Checker, der allerdings immer die falsche Position angezeigt hat (telefonischer Kommentar von In-Austik: Wenn alle Geräte verkehrt stecken, ist es doch auch OK, oder? - Leider eben nicht!)
Von Qehlbach gibt es den Phaser 17017, mit dem habe ich keine Erfahrung, scheint aber wie PDV-02 zu arbeiten.
Ich nehme immer ein digitales Voltmeter, da hat man beim Gebrauch etwas zum Denken, z.B. über die gemessener Spannungsdifferenz, oder die Spannung absolut.
Da merkt man auch sofort, wenn der Netzschalter nicht die Phase, sondern den Nullleiter unterbricht. Abgeschaltete Geräte sollen den Klang nicht verschlechtern, also darf der zur Erde führende Leiter angeschlossen bleiben, der Störungen führende Leiter muss unterbrochen werden.
Das ist bei vielen Geräten falsch, so beim weit verbreiteten Sony CDP50ES. Der Hersteller hat das 2-adrige Netzkabel mit einem weißen Streifen versehen, diese Seite führt Phase bei korrektem Anschluss. Allerdings wird der Netzschalter den anderen Leiter unterbrechen. Da kommt man ins Grübeln, ob der Hersteller sich wirklich dabei was gedacht hat.

Ich würde bei Geräten mit Netzfilter solchen Polaritätsprüfern, die den Pol mit der geringere Kapazität der Netzstecker gegenüber Schutzerde oder Gehäuse anzeigen(PDV-02, 17017), nur mit größter Vorsicht das Ergebnis glauben, besser gesagt, mit anderer Methode prüfen. Die Wahrscheinlichkeit einer Fehlanzeige ist
in einem solchen Fall groß, wenn solchen Geräten eine Anzeigefunktion für mangelnde Differenzierungsfähigkeit fehlt. Damit würde der Hersteller ja eine Schwachstelle eingestehen und den Aufwand erhöhen.

Wer die richtige Netzsteckerposition eines Gerätes nicht heraushören kann, braucht auch keine richtige Netzsteckerposition, wo wäre sein Nutzen?
Die Geräte sollen das Auffinden der richtigen Position in der Handhabung erleichtern, aber nicht falsche Tatsachen (oder Sicherheit der Messung) vortäuschen
Grüße Hans-Martin
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