Mutec MC-3+ Smart Clock

Player, Streamer, Wandler, Vorverstärker usw.
wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Ulli und Hans-Martin,

vielen Dank für Eure Diskussion und die praktischen Bemühungen! Ich verfolge das mit großer Neugier! :cheers:

Gruß,
Winfried

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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Hi,

habe heute Erwin (ESM) besucht. Um dort mal einige spezielle Jittermassnahmen zu testen.
Unter anderem haben wir auch einen Vergleich von

Rechner - USB - Fireface UC (Clock intern) - Rotel Verstärker
gegen
Rechner - Hiface - spdif - Mutec - spdif - Fireface UC (Clock spdif) - Rotel Verstärker

durchgeführt. Im zweiten Fall also die Fireface als DAC verwendet.

Ich bekenne mich klar als Holzohr. D.h. dass ich (wir) keinen Unterschied mit/ohne Mutec MC3+ gehört habe (haben).

Fazit: :?

Grüsse
Uli
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ESM
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Beitrag von ESM »

Hi Uli, hallo Reclocker,

<OT an> Uli, danke für deinen netten Besuch, das Fachsimplen und vor allem deine interessanten Experimente, die mich für die Zukunft hoffnungsvoll gestimmt haben. Mehr sag ich da dann aber besser erstmal noch nicht zu :wink: < OT aus>

Bezüglich des Mutec MC3+ war Uli eigentlich gar nicht bei mir, aber eine längst geplante und nun spontane Verabredung und dieTatsache, dass das Gerät zum Zeitpunkt ebenfalls zufällig zu Gast bei mir war, hat einen Mini-Blindtest zu zweit möglich gemacht.

Uli hat bereits alles gesagt. An meiner Kette kann die Clock nichts verbessern. Ob es an einer bereits sehr jitterarmen Quelle liegt, oder an unseren Holzohren? Egal, wieder 'ne Menge Geld gespart, die in gute Aufnahmen investiert werden kann.

Gruß Erwin
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axxxxx

Kein Vorteil für den Mutec

Beitrag von axxxxx »

Hallo Reclocker,

da mir Winfried (whg52) seinen MC-3+ zum Aufpassen während seines Urlaubs überlassen hat, konnte ich die letzten Tage also endlich auch re-clocken. Das Setup sieht bei mir wie folgt aus:

Teac WAP V6000 => Convolver mit RME Hammerfall DSP 9632 HDSP Karte => MC-3+ => Wadia 861 SE DAC/VV

Das Umstöpseln geht ziemlich flott, da ich nur drei schnelle Griffe machen muß: Die Verbindung zum Mutec lösen, das Kabel beim Wadia ziehen und das direkte Kabel vom Convolver wieder in den Wadia stöpseln vice versa. Insofern ist die Unterbrechung wirklich kurz und beeinträchtigt die Beurteilung des Vorher/Nachher nicht wesentlich.

Dennoch war es nicht einfach, die Unterschiede wirklich auf den Punkt herauszuarbeiten. Anstelle quer Beet zu hören habe ich zum einen von dieser CD Pomp and Circumstance Marches das dritte Stück, Op. 39, "Pomp and Circumstance": No. 1 in D major sowie von dieser Doppel CD Disk 2, Nr. 4 auf der zweiten CD das vierte Stück, ein Konzert für zwei Klaviere und Orchester gehört.

Zuerst habe ich die beiden Klaviere und Orchester gehört und mich auf eine ganz bestimmte Passage konzentriert, denn es war nach dem ersten "Umschalten" klar, daß es bei mir nicht ein leicht zu detektierendes Ergebnis geben würde, zu dicht lagen beide Wiedergabegeschehen beieinander. Daher erschien es mir einfacher, eine kurze, möglichst prägnante Passage immer wieder, malt mit, mal ohne Mutec, zu hören.

Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich das Ergebnis auf den Punkt bringen konnte, denn die Unterschiede sind nicht wie Tag und Nacht wahrzunehmen. Zuerst erschien mir die Darstellung der Instrumente und die Bühnenstaffelung mit dem Mutec irgendwie aufgeräumter, wobei es allenfalls im Bass einen leichten Vorteil hinsichtlich der Tonalität für den Mutec gegeben hat. Ansonsten war die Tonalität der Instrumente identisch.

Aber wenn ich dann den Mutec rausgenommen habe, kam etwas hinzu. Es klang zwar weniger "aufgeräumt" , aber dafür wurde die Tiefenstaffelung besser, die Bühne baute sich weiter nach hinten aus und die Breite der Bühne nahm zu. Waren zum Beispiel bei einer Passage die Violinen mehr im Hintergrund, traten sie mit dem Mutec weiter nach vorne, auf eine Ebene mit dem Klavier. D.h. die Tiefe der Darstellung hat ganz klar abgenommen. Das, was ich zunächst als aufgeräumter gehört habe, war einfach eine Reduzierung der Dreidimensionalität der Wiedergabe.

Dann ging es zu Edgar Elgars Pomp and Circumstance, einem meiner Lieblingsstücke. Hier wiederholten sich die beim ersten Stück gemachten Beobachtungen. Zunächst schien es mit dem Mutec angenehmer, weil aufgeräumter, aber immer wenn ich ihn dann rausgenommen habe, kam etwas hinzu, nämlich das, was ich als symphonische Breite und Weite bezeichnen würde. Tonal klang es diesmal identisch, mit eventuell leichtesten Vorteilen für den Mutec im Bass.

Als Ergebnis läßt sich festhalten, daß die Komplexität des Klanggeschehens bei meinem Setup durch den Mutec reduziert wird, ohne daß es zu einer relevanten Verbesserung der Tonalität kommt. Die jitteranfälligen Piccoli und Violinen klingen mit und ohne Mutec gleich gut. Die gesamte Kabellage besteht aus Lutzifer TM Kabeln, auch die Peitsche am Convolver ist lutzifiziert.

Gruß,
Kai
ESM
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Beitrag von ESM »

Ulli,

meinst Du die Herstellerangaben in ns oder meinetwegen auch ps werden wirklich in einem herstellerübergreifenden normierten und reproduzerbaren Verfahren gemessen?

Gruß Erwin
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Hallo Ulli,

ich habe gerade mal im Netz geschaut und habe für den 861 (der ist bis auf den CD Transport baugleich mit dem SE) folgendes gefunden:
The solid trace in fig.9 shows a high-resolution spectrum of the Wadia's unbalanced analog output while it decodes data fed to its digital input by a PS Audio Lambda CD transport via a 6' electrical S/PDIF link. (ClockLink was turned off for this measurement.) The absolute jitter level is a very low 190 picoseconds, and the main jitter components are the pairs of sidebands at ±229Hz—clearly data-related and indicated with red "4" numerical markers—and ±16Hz (purple "1," circled in magenta).
Und es geht dann weiter:
Repeating the test using the 861's own drive actually increased the jitter to 191.6ps, which is still low in absolute terms. This surprised me, considering that the internal transport benefits from Wadia's ClockLink topology, which should reduce the DAC's susceptibility to word-clock jitter. I turned the front-panel display off and the measured jitter level dropped to 176.4ps. It appears that there is some interference between the display and the D/A circuitry with the internal CD transport but not with external digital sources...
Gefunden hier: stereophile - Wadia 861 CD player Measurements part 2

Und das Display habe ich natürlich immer ausgeschaltet. :mrgreen:

Cheers
Kai
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

aston456 hat geschrieben: Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich das Ergebnis auf den Punkt bringen konnte, denn die Unterschiede sind nicht wie Tag und Nacht wahrzunehmen. Zuerst erschien mir die Darstellung der Instrumente und die Bühnenstaffelung mit dem Mutec irgendwie aufgeräumter, wobei es allenfalls im Bass einen leichten Vorteil hinsichtlich der Tonalität für den Mutec gegeben hat. Ansonsten war die Tonalität der Instrumente identisch.

Aber wenn ich dann den Mutec rausgenommen habe, kam etwas hinzu. Es klang zwar weniger "aufgeräumt" , aber dafür wurde die Tiefenstaffelung besser, die Bühne baute sich weiter nach hinten aus und die Breite der Bühne nahm zu. Waren zum Beispiel bei einer Passage die Violinen mehr im Hintergrund, traten sie mit dem Mutec weiter nach vorne, auf eine Ebene mit dem Klavier. D.h. die Tiefe der Darstellung hat ganz klar abgenommen. Das, was ich zunächst als aufgeräumter gehört habe, war einfach eine Reduzierung der Dreidimensionalität der Wiedergabe.

Dann ging es zu Edgar Elgars Pomp and Circumstance, einem meiner Lieblingsstücke. Hier wiederholten sich die beim ersten Stück gemachten Beobachtungen. Zunächst schien es mit dem Mutec angenehmer, weil aufgeräumter, aber immer wenn ich ihn dann rausgenommen habe, kam etwas hinzu, nämlich das, was ich als symphonische Breite und Weite bezeichnen würde. Tonal klang es diesmal identisch, mit eventuell leichtesten Vorteilen für den Mutec im Bass.
Hallo Kai

Ich habe mal 3 Absätze zitiert, auf die ich in deiner Beschreibung zustimmend reagiere, aber in der Interpretation eine andere Schlussfolgerung ziehe. Die symphonische Breite und Weite eines Konzerterlebnisses kann man mit direkt/indirekt abstrahlenden Lautsprechern sicher besser unterstützen als mit dem Ansatz, die Präzision der Wiedergabe durch Jitterreduktion zu fördern.

Wenn man die Höhen am Klangregler reindreht, wird die Wiedergabe breiter, ebenso bei Verzerrungen. Tiefe entwickelt man mit mehr Diffusität, die neben dem Direktschall zeitnah mitkommt. Dann allerdings gelingt es nicht, die Instrumente vorn noch mehr aus der Ebene der LS heraus in Richtung Hörer zu pushen.

Um nicht in den eigenen Kreisen zu rotieren, habe ich das Gerät genommen und einen Freund besucht, dessen Setup mit Pioneer PD91 (nachträglich installierte Low Jitter L-Clock XO, serienmäßiges FlipFlop-Reclocking im Digitalausgang), alternativ Cyrus StreamX als Quelle, TacT RCS2.0S Raumkorrektur, 3 TacT Digitalverstärker mit internen DSP-Weichen und 2 Subwoofern, die schmalbandig angesteuert die unvermeidbaren Allison Frequenzgangeinbrüche bei 92 Hz auffüllen, die die B&W N800 mit ihrer Bautiefe nun mal mitbringen. Gehört haben wir (jeweils bei korrekter/korrigierter Polarität, geFLOWt und ungeFLOWt) einzelne vertraute Tracks aus:
  • Herold/Lanchbery - La Fille Mal Gardee - Orchestra Royal Opera House Covent Garden Decca/XRCD
    Der Auftakt ohne Mutec wirkt zerfasert, die Streicher schreien einen an. Breit und auseinandergefallen, etwas ungeordnet und alles andere als souverän, nicht glaubwürdig, fernab der Greifbarkeit naher Instrumente. Dagegen wirkte die Mutec Wiedergabe kaiserlich-majestetisch, aufgeräumt-überschaubar, strukturiert und empfangbar- alles Assoziationen, die ich beim Hören hatte. An den Klangfarben hat sich nichts nennenswert geändert. Die trillernden Flöten waren klar und schärfer ortbar.
  • Debussy - Images For Orchestra - Boston Symphonie Orchestra - Munch RCA/XRCD
    Ich kannte die Aufnahme bis dato nicht, aber schon die typische Eingangssequenz lässt das Werk unverwechselbar wiedererkennen. Auch hier wieder die Flöten, Debussy-typisch, sie kamen klar umrissen und mühelos zu orten und verfolgen. Abbildungsgenauer und bildschärfer, die Streicher etwas nach vorn rückend, die Tiefe nicht eingeschränkt, alles deutlicher, aber besonders die weniger ausgeprägte diffuse Aura, die eine kleine Flöte sonst auf die Größe von 3 Orchestersitzpätzen aufblähen kann.
  • Beethoven - 6. Symphonie Pastorale - Berliner Philharmoniker - Karajan DG
    Die sonst eher flache Aufnahme wurde mit Mutec etwas plastischer und die einzelnen Instrumente wirkten etwas getrennter. Unter dem Aspekt, dass ein Orchester wie ein Instrument spielen soll, nur mit vielen Klangfarben und Facetten, muss man sich fragen, ob dann nicht die Wiedergabe mit einem einzelnen Lautsprecher diese Bedingung besser erfüllt als eine Stereo-orientierte Aufstellung von 2 LS. Da ich von DG Aufnahmetechnik noch nie überzeugt wurde (es gibt einige wenige Ausnahmen, die ich aber OK finde) und die meisten Leute die von Haus aus invertierten Aufnahmen unkorrigiert abspielen, erübrigt sich mMn fast jegliche Diskussion.
  • Harry Belafonte - At Carnegie Hall RCA/BMG
    Ich habe inzwischen eine bessere Aufnahme, nämlich die unkomprimierte Version vor 1993, als BMG aus dem ungeschliffenen Diamanten ein vielgedudeltes komprimiertes (und immer noch invertiertes) Etwas machte, das als Doppel-CD auf der Living-Stereo-Welle prima vermarktet wurde. Aber immerhin, hier wurde Harry deutlich nach vorn in Richtung des Hörers geschoben, der Beifall im Hintergrund wirkte fokussierter, wie auch das Begleitorchester.
  • Diana Ross (ein mir unbekanntes Album)
    Diana Ross wurde mit Mutec so anders wiedergegeben, dass ich dachte, es wäre ein anderer Track, der spielt. Bei keinem Stück war der Abstand zwischen Solist und Begleitung so viel besser geworden, die Durchhörbarkeit und Transparenz so mühelos geworden.
  • Dave Brubeck - Time Out "Take Five"
    finde ich nach wie vor bewegend, aber technisch wenig ansprechend. Mutec brachte auch hier deutliche Unterschiede, auf deren Beschreibung ich hier ob der schlechten Aufnahmequalität verzichte.
  • Dire Straits - Brothers in Arms (1985 Urversion, im Vergleich zu späteren Remasters noch unkomprimiert)
    fand ich die Unterschiede am wenigsten deutlich. Woran das liegt, kann ich nicht sagen. Es gab wichtigere Aufgaben an diesem Abend, als dies zu erforschen.
  • Pink Floyd Dark - Side of The Moon
    war eigentlich das erste Stück, das wie gemeinsam gehört haben. Der erste Eindruck mit Mutec war mehr Brillanz. Das heißt nicht mehr Höhen, sondern mehr Sauberkeit beim Geticke und Gebimmel. Die Auflösung wirkte besser. Links außen war mehr Greifbarkeit, alles wirkte abbildungsschärfer und man blickte unwillkürlich auf den Punkt, wo das Schallereignis herzukommen schien.
Aber nun, gegen Ende der 2-stündigen Hörsitzung, schob ich einen Tennisschläger unter den MC-3+ und der Unterschied war deutlich. Danach nahm ich die beim CD-Player eingesteckten Netzfilter weg und gönnte sie dem Mutec. Das war wohl der auffälligste Unterschied, nachdem wir uns an diesem Abend eingehört hatten! Hier bestätigte sich noch einmal, dass ein Gerät mit Schaltnetzteil in einer Umgebung mit konventionellen Netzteilen auch als Störenfried entweder rückwärts entstört oder selbst von den Netzstörungen besser geschützt werden muss. Das interne Meanwell Netzteil hat einen ausgezeichneten Ruf und ein integriertes Netzfilter wird den Vorschriften gerecht. Aber es geht irgendwie besser, Versuch macht kluch.
Als Ergebnis läßt sich festhalten, daß die Komplexität des Klanggeschehens bei meinem Setup durch den Mutec reduziert wird, ohne daß es zu einer relevanten Verbesserung der Tonalität kommt. Die jitteranfälligen Piccoli und Violinen klingen mit und ohne Mutec gleich gut...
Wenn etwas abbildungsschärfer und überschaubarer wird, empfinde ich das nicht negativ, Diffusität hingegen schon. Da die Deutlichkeit besser wurde, ebenso Prägnanz , Präsenz des Protagonisten im Raum, Feinzeichnung, Brillanz, Plastizität, finde ich eine ordentliche, möglichst wenig komprimierte Pop-Produktion zum Vergleich unverzichtbar. Denn nur bei kurzem Mikrofonabstand des Sängers/Sängerin bekommen wir ein vergleichsweise unverfälschtes Signal (im Sinne von wenig diffus durch Aufnahmeraumeinflüsse). Und nur damit zusätzlich einbezogen kann man die Wirkung eines Reclockers bewerten, denn die Diffusität bei der Wiedergabe klassischer Musik als Qualitätsmerkmal der Wiedergabekette hineinzudeuten, ist zwar verständlich, aber meiner Meinung nach unpassend oder unangemessen.

Dieses Thema ist gewiss einen neuen Thread wert.

Grüße Hans-Martin
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Hallo Hans-Martin,

vielen Dank, daß Du mir so ausführlich bei der Uminterpretation meiner Wahrnehmungen zur Seite stehst.
Es scheint so, als ob nicht sein kann, was nicht sein darf.

Mir gefällt eine in die Tiefe gehende Mehrdimensionalität der Wiedergabe eben besser, als ein eindimensionale Tonwand, die sich undifferenziert vor einem aufbaut. Bei einem Konzert für zwei Klaviere und Orchester stehen die Klaviere vorn und das Orchester sitzt irgendwo dahinter.

Wenn die Violinen ohne Mutec hinter den Klavieren angesiedelt sind und mit dem Mutec fast auf gleicher Ebene spielen, dann verliert die Wiedergabe an Räumlichkeit und damit an Authentizität.

Und was der Mutec an der Anlage Deines Kumpels macht, ist in diesem Zusammenhang völlig irrelevant.

Gruß,
Kai
Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

die unterschiedlichen Hörergebnisse sollten nicht verblüffen, schließlich hat jeder ein anderes setup und einen anderen Hörraum.

So ein Reclocker ist immer einen Test wert, die Garantie für eine hörbare Verbesserung des Klangbildes kann aber nicht gegeben werden, dafür ist die eingesetzte Audiotechnik zu komplex, sprich es gibt nicht nur die eine Baustelle.

Gruß

Bernd Peter
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KSTR
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Beitrag von KSTR »

Ein wieder sehr gutes Beispiel, dass Audiowiedergabe letzten Endes ein subjektives Illusions-Vermittlungs-Geschäft ist, wo nicht zwingend -- d.h. nicht für jeden und nicht immer -- die (vermutlich) technisch bessere, "korrektere" Wiedergabe gewinnt.
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Hallo Klaus,

was ist denn die Basis für diese kühne Behauptung:
KSTR hat geschrieben:... die (vermutlich) technisch bessere, "korrektere" Wiedergabe gewinnt.
Vielleicht habe ich das ja überlesen, aber Mutec gibt keinerlei Meßwerte für den MC-3+ an - oder?

Woher nimmst Du also die Weisheit, daß der Mutec einen niedrigeren Jitterwert aufweist als der Wadia? Es wird lediglich eine
Basistaktgenauigkeit von <0.1 ppm (bei Auslieferung), AES11, Grade 1
angegeben. Ob und wie das mit dem Jitter Level korreliert vermag ich nicht zu sagen. ppm entspricht 10−6, picosecond entspricht 10-12, insofern doch deutlich weniger.

In jedem Fall fehlen vergleichbare Meßdiagramme beim Mutec und insofern kann der Einsatz des Mutec die technisch bessere Lösung sein, muß es aber nicht.

Und eines scheint ja auch schnell klargeworden zu sein:
In einigen Setups bringt der Mutec viel, in einigen etwas und in einigen wenigen Setups gar nichts.

Gruß,
Kai
uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Es wird da immer gerne etwas durcheinander geworfen:
nehmen wir einmal an, dass ein Tag 86.400.000 Millisekunden hat. Wenn der Basistakt eine Genauigkeit von < 0.1 ppm hat dann entspricht das einer Abweichung von < 8,64 Millisekunden pro Tag.
Was aber nicht bedeutet, dass die Taktflanken nicht jittern. Jitter hat nichts mit der Basistaktgenauigkeit zu tun. Insofern könnte die Mutec 3+ tatsächlich auch einen hohen Jitter aufweisen.

Vielleicht noch einmal verständlicher:
wenn jeden Tag der Bus um 12 Uhr kommt, dann kann die Basistaktgenauigkeit = 1 Bus pro Tag 100% perfekt sein. Der Bus kann aber auch um 11 Uhr 55 oder um 12 Uhr 10 eintreffen. Aber auch um 14 Uhr.

Mutec spricht selbst nur von Ultra-Low-Jitter-Taktsignalen, gibt aber nirgends an, was damit genau gemeint ist. Spannend ist auch, dass man nur von einer 1G-Clock-Technologie spricht. Das legt zwar irgendwie nahe, dass da ein 1 GHz-Takt für einen DDS-basierenden Frequenzsyntheseprozess (direct digital synthesis) werkelt. Aber seltsamerweise wird nirgends 1 GHz genant, immer nur 1G.

Grüsse
Uli
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Uli,
Aber seltsamerweise wird nirgends 1 GHz genant, immer nur 1G.
Jitter wird im Mutec solange durcheinandergewirbelt, bis er verschwindet, das G bezieht sich daher auf die entstehenden G-Kräfte.

Hättest Du eigentlich wissen müssen. :lol:

Zentrifugale Grüße

Bernd Peter
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ESM
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Beitrag von ESM »

Hallo Ulli
modmix hat geschrieben:
ESM hat geschrieben:meinst Du die Herstellerangaben in ns oder meinetwegen auch ps werden wirklich in einem herstellerübergreifenden normierten und reproduzerbaren Verfahren gemessen?
Wieso bitte, Erwin, richtest Du hier diese Frage an mich?

Wenn ich feststelle, daß nicht einmal die Art des Jitters angegeben ist, müssen wir uns da über Meßverfahren unterhalten? Daraus zu schließen, mir wären Meßverfahren egal, darf ich getrost unter einer Selbsteinschätzung des so Schließenden verbuchen.
Weil Du hier
modmix hat geschrieben: RME gibt für die SteadyClock (TM) in Deiner Karte als typischen Wert im Zeitbereich (um genau zu sein: TIE-Jitter (Time Interval Error), wenn ich es richtig interpretiert habe) an: circa 700 ps (0,7 ns).

Die MC-3+ hat ziemlich sicher einen kleineren Jitter (auch wenn ich keine Herstellerangabe habe, meine 'Messungen' daheim deuten in Richtung einer Größenordnung weniger).
Herstellerangaben zum Vergleich und zur Erklärung/Wiederlegung von abweichenden Hörerlebnissen heranziehst, diese Herstellerangaben mMn bzgl. der Umstände wie sie gemessen wurden und werden keiner einheitlichen Normierung unterlagen bzw. unterliegen und Du dir auch noch sicher bist, das der Mutec demgegenüber weniger jittert, nachdem was Du dann unter vermutlich noch weniger normierten Umständen selbst gemessen hast.

Sorry, dass ist ein wenig so, wie "ich erklär mir meine Welt, so wie sie mir gefällt".

Lass es doch auch mal zu und glaub auch, was andere gehört haben. Diese Toleranz wird doch permanent auch von denen eingefordert, die meinen etwas zu hören, sei es z.B. ein (gehörter) Unterschied von im Savemode gerippten Dateien.

Gruß Erwin
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

uli.brueggemann hat geschrieben: Jitter hat nichts mit der Basistaktgenauigkeit zu tun. Insofern könnte die Mutec 3+ tatsächlich auch einen hohen Jitter aufweisen.
..
Mutec spricht selbst nur von Ultra-Low-Jitter-Taktsignalen, gibt aber nirgends an, was damit genau gemeint ist. Spannend ist auch, dass man nur von einer 1G-Clock-Technologie spricht. Das legt zwar irgendwie nahe, dass da ein 1 GHz-Takt für einen DDS-basierenden Frequenzsyntheseprozess (direct digital synthesis) werkelt. Aber seltsamerweise wird nirgends 1 GHz genant, immer nur 1G.
Hallo Uli und Ulli
Ich meine mich zu erinnern, dass da 1.000 auf dem kleinen silbernen Chip mit 6 Beinchen stand, also 1GHz.
Eine alte Grundüberlegung war, dass ein auf 11,2896 MHz (44,1 kHz x 256) heruntergeteilter 1GHz Oszillator bei 11MHz auch nur noch 1,1% von dem Jitter des 1GHz Oszillators hat. Das liest sich schön und überzeugend, stimmt aber nicht ganz, so sagten Oszillatorhersteller.
Wenn man jede 88. positive Flanke auszählt, genauer gesagt, jede 88,57709750566893te, entscheidet doch der Jitter des Masteroszillators zu diesem Zeitpunkt. Aber woher kommt die Auflösung für die Nachkommastellen?

Für mich schält sich die Erkenntnis heraus, dass man nicht mit einem Generalstreich sich sämtlichen Jitters entledigen kann, sondern jede Jitterfilterung endlich (im mathematischen Sinne) ist.
Wenn ich den anderweitig veröffentlichten Zahlen glaube, lässt eine digitale PLL etwa 1% Restjitter durch, das ist schon um einiges (3-4-mal) besser als bei üblichen analogen PLLs (wenn man Gerts Trick ignoriert, der nach dem Einrasten die PLL eine Stufe weiterschaltet).

Da eingehende Daten letztlich auch nur durch PLL-Einsatz koordiniert durchgeleitet werden können, wird hier bestenfalls der Jitter stark reduziert, aber nicht restlos eliminiert. Geht man von einem typischen Quotienten der Verbesserung aus, wird klar, wieso eine Abhängigkeit von der Qualität der eingehenden Daten besteht. Folglich kann man, so denke ich, wegen dieser Abhängigkeit keine konkrete Aussage über den erzielten Restjitter machen.

Was intern in dem Vielbeinchenchip des Mutecs abläuft, ist Geschäftsgeheimis, aber es entspricht wohl einer digitalen PLL.
Eine auffällige Durchlaufverzögerung konnte ich nicht messen, dafür fehlt meinem Scope die Auflösung.

Die Abhängigkeit eines (Quarz-) Oszillators von der Betriebsspannung ist bekannt, ebenso der prinzipielle Einfluss von Vibrationen auf den Biegeschwinger Quarz.
Da kann das Schaltnetzteil eines Routers im selben Raum in die Steckdose gesteckt werden, und der Klang ändert sich hörbar.
Ich sage mal provokativ überzeichnet, wer Musik vom Rechner hört, der mit fettem Schaltnetzteil versorgt wird, braucht demnach über Picosekunden nicht zu diskutieren, und sich auch nicht wundern, wenn er keine Unterschiede durch das Mutec Teil hinter seiner Fireface o.ä. mehr hört. Da würde ich mit zusätzlicher Netzfilterung das Mutec-Netzteil erstmal hinreichend wirkungsvoll von Netzstörungen entkoppeln (ich habe es mehrstufig gemacht und war verblüfft).
Und wenn ein gefliester unsymmetrischer Raum mit seinem Nachhall sich einmischt, sind Picosekunden-Unterschiede vielleicht auch relativ bedeutungslos.
Grüße Hans-Martin
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