Raspyfi: Audiophile ;-} Linux Lösung

Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Klaus,

danke für den Hinweis.

Ich sage es jetzt mal provokant-boshaft: Volumio/Runeaudio sind nette Spielereien mit in erster Linie Nutzwert für den linux-fremden User - wenn sie denn mal funktionieren.

Wer sich ein wenig mit Linux auskennt, sollte den mpd solo installieren und z.B. mit gmpc oder einem sonstigen Client bedienen. Die Weboberfläche von Volumio/Runeaudio bietet im Grunde nur einen wirklichen Vorteil gegenüber anderen Clients, nämlich den Reboot/Shutdown-Button. Denjenigen, der Linux kennt, verwirrt das Webgeraffel mit seiner zweiten Konfigurationsebene nur.

Wie das ganze - egal ob nun mpd, squeezelite, Volumio, Runeaudio oder anderer Client - klingt, hängt mbMn sowieso eher von nachfolgenden DACs & Co. ab. Jedenfalls solange mpd/squeezelite nicht irgendwo im Code "rumsounden" oder in jeweils spezieller Weise die kleinbrüstige Hardware klangbeeinflussend stressen.

Gruß

Jochen
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Sire
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Beitrag von Sire »

Hallo Jochen,

ich stimme Dir zu, dass sich die genannten Distributionen in erster Linie an Anfänger richten. Und dass es zumindest bei Volumio, die anderen habe ich nicht getestet, an einigen Ecken noch ziemlich hakt.

Auf der anderen Seite konnte ich aber auch feststellen, dass Volumio mit recht niedriger Systemlast läuft. Mal abgesehen von dem unseligen Logverhalten, dem Du Dich ja recht ausgiebig gewidmet hast. Und auch da stimme ich Dir zu, dass es da ziemlich haarig wird, etwas zu ändern. Positiv möchte nur noch hervorheben, dass Volumio meiner bescheidenen Meinung nach das "Rumsounden" unterbindet.

Den für mich entscheidenden Punkt hast Du schon genannt: Der Powerdown-Button. Ich selber habe kein Problem damit, jedwedes Linuxsystem per ssh zu bedienen. Für meine Frau aber wäre das schon zuviel. Und da sie bevorzugt ihren iPod zur Steurung verwendet, kann sie jetzt den rapsberry nach Belieben zur Musikwiedergabe starten und beenden. Vermutlich könnte man für den iPod ein Script schreiben, das den gleichen Zweck (Herunterfahren des raspberry) erfüllt. Aber da kenne ich mich nun überhaupt nicht aus. Eine Alternative wäre noch ein Hardware-Button, vielleicht bastele ich noch einen, aber bis dahin…

Gruß

Klaus
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klausb
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Beitrag von klausb »

Hallo,

ich habe gestern Abend mit Freude diesen Thread in einem Rutsch durchgelesen. Sehr erleuchtend!
Aktuell plane ich auch auf Linux-Basis Musik in andere Räume zu verteilen. Insbesondere Multi-Room mit synchroner Wiedergabe finde ich interessant. In diesem Zusammenhang taucht immer mal wieder PulseAudio als Bibliothek für's realtime Protokoll auf.

Meine Frage: Hat jemand mit PulseAudio Erfahrung gesammelt?

In diesem Zusammenhang: https://fruit.je/mpd-rtp

Als Hardware schiele ich gerade jenseits von RPi auf die CuBox (http://www.solid-run.com/). Hauptunterschied aus audiophiler Sicht ist der digi-optische Ausgang. Ist etwas teurer, aber wenn man den ganzen Kleinkram um den Pi mitrechnet (gehäuse, WLAN, audio) ist der Unterschied nicht mehr ganz so gross...und hat mehr power.

Viele Grüsse,
(noch ein) klaus.
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Klaus

ich habe in den letzten Tagen ein wenig mit den diversen "Playern" gespielt. Und zwar mit:

1. dem altbekannten MPD. Dat Dingen läuft rockstable und lässt sich gleichermaßen von Win oder Android aus komfortabel bedienen (ich habe gmpc bzw. MPDroit verwendet). Mit Multiroom geht das nicht so bequem out of the box. Dafür kann man die Playlist erstellen und dann den Client abschalten. Und MPD ist im Unterschied zu den beiden anderen autark, benötigt keine weiter Serversoftware z.B. auf dem NAS, sondern bedient sich über seine eigene Datenbank.

2. squeezelite: Ist in meinen Augen die relative eierlegende Wollmilchsau. Plugin-fähig, multiroomfähig, von Win (Squeezeplay) und Android aus problemlos zu bedienen. Vorteil gegenüber den beiden Mitbewerbern ist die völlig unkomplizierte Integration von WebRadio. Wer darauf Wert legt, sollte hier zugreifen. Auch die Datenbankaktualisierung ist unproblematisch verglichen mit dem ab und zu zickigen MPD.

3. gmrender-resurrect: Ist ein Renderer und macht den RPI dlna/upnp-fähig. Lässt sich von Android (z.B. mit Bubbleupnp) problemlos ansteuern. Mit Foobar und dem upnp-plugin habe ich bislang noch keinen Erfolg gehabt. Foobar sieht den rpi zwar, aber es kommt keine Musik raus. Da gilt's noch ein wenig zu forschen.

Klanglich höre ich keine Unterschiede; mit meinem HiFace und den diversen Maßnahmen, dem oben angesprochene Log-Geraffel den Garaus zu machen habe ich im allgemeinen auch keine Probleme mehr mit Störungen der Wiedergabe, solange das (W)Lan mitspielt.

Wenn ein Display ins Spiel kommen sollte, mag sich die Sachlage ein wenig anders darstellen, denn dann stellt sich die Frage, wie gebe ich die Info daraus auf und wie stellt sich das Zusammenspiel mit CPU/BUS-Last und Playern dar. Da habe ich mit dem rpi keinerlei Erfahrungen.

Pulseaudio und andere Soundserver sind mir nicht geheuer, weil dadurch u.U. Seiteneffekte auftreten können, z.B. in Sachen Rechnerlast.

Gruß

Jochen
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klausb
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Beitrag von klausb »

Ich habe in der Vergangenheit mit Squeeze gespielt. Obwohl iPeng als iPad UI sehr mächtig ist, gefällt es mir irgendwie nicht. Deswegen stehe ich mehr auf MPD und die entsprechenden clients. MPD lief bei mir längerer Zeit auf meiner Synology. Auch rock-solid.

Im Übrigen habe ich mit Squeeze kein synchrones multi room hinbekommen. Hatte delays.
Deswegen der Blick nach PulseAudio. Das koppelt man dann mit MPD und hat dann einen (2./3.) RPi mit PulseAudio Client. Ich sehe es gerade als Alternative zu Sonos und Raumfeld.

/klaus
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Klaus,

ich bin dann an einem Bericht über deine Erfahrungen in Sachen Multiroom und pulseaudio interessiert. Ich fürchte nämlich, dass das Delay-Problem netzwerkbedingt systemimmanent ist, und je höher die Auflösung der Musikdateien, desto mehr. Vielleicht liegt hier ein Grund dafür, das Sonos nur bis 44/16 geht.

Gruß

Jochen
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Sire
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Beitrag von Sire »

Hallo Klaus,

mit pulseaudio habe ich im allgemeinen auch eher gemischte Erfahrungen gemacht. Einerseits vereinfacht pulseaudio so einiges an Soundausgabe unter Linux. Wenn es denn läuft. Andererseits braucht pulseaudio aber auch einiges an Ressourcen und fügt der Soundverarbeitung eine weitere Schicht hinzu. Da die Ressourcen auf einem Raspberry begrenzt sind, habe ich es dort noch nicht eingesetzt.
Hast du mal einen Blick hierauf geworfen?

Herzlich

Klaus ;-)
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klausb
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Beitrag von klausb »

Hi Klaus,

ja, den Beitrag kannte ich schon. Eine gute Idee, finde ich. Aber leider nix für mich, da ich nur iPads im Haus habe. Nix Android. Vlt aber ein Grund mal eins zu kaufen. Aber erstmal schauen, ob das mit PulseAudio klappt.

/klaus
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo in die Runde,

ich habe mir den rpi wieder vorgenommen und bin dabei auf eine kleine Distribution mit squeezelite gestoßen: piCorePlayer

Die hat für mich den Vorteil, dass das Hiface 1 ab Werk unterstützt ist, also kein Kompilieren nötig ist.

Weitere Vorteile siehe hier:
https://sites.google.com/site/picoreplayer/home

Also: Kein Ausschalter nötig, Strom aus und gut is. Ich habe allerdings soweit noch nicht getestet. Aber dafür das Hiface - läuft problemlos auch mit 24/192. Bislang keine Aussetzer. Ich bin gespannt, wie lange der gute erste Eindruck anhält. ;)

Gruß

Jochen

P.s.: SqueezePlug habe ich nicht zur Mitarbeit bewegen können. Nichts für mich also.
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knuxis
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Beitrag von knuxis »

Hallo RasPi Enthusiasten,

angeregt durch diesen Thread habe ich seit einiger Zeit einen RasPi in folgender Konfig laufen.

- Raspberry Pi B+
- Raspbian OS
- Hifiberry DAC+
- Edimax EW-7811UN WiFi

Gesteuert wird der MPD z.B. mit Auremo für W7 oder auch ganz interessant über einen Apache mit Patchfork. Das ganze macht einen guten Eindruck und läuft bisher recht stabil.

Viele Grüße,
Knut
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