bis hier hin in der Theorie verstandenHans-Martin hat geschrieben:Es ist lediglich ein einfacher Versuch, das zu erwartende Signal am Sitzplatz herzuleiten, auf der Basis des von die eingestellten Impulsdiagramms (s.u). Um deine Frage zu beantworten, habe ich es nocheinmal mit anderen Worten versucht zu beschreiben und fett hervorgehoben, wo ich auf dein Material aufgesattelt habe.
Dabei ist zunächst Weißes Rauschen angenommen, welches die Spektralanalyse von Audacity als linearen FG anzeigt. Auch habe ich (zunächst bewusst fälschlich) ein gleichmäßiges Rundstrahlverhalten einer idealisierten Punktquelle angenommen.
Jeder nennenswerte Strahl, der das Ohr erreicht, wird als 1 Peak dargestellt (s.u.), und für jeden Strahl wird eine Spur angelegt, in die das identische Rauschen kopiert wird. Bei identischem Ursprung/Deckungsgleichheit spricht man auch von korreliertem Rauschen, der Physiker nennt es kohärent.
Unkorreliertes Rauschen macht hier keinen Sinn, die finale Analyse würde versagen.
Da wegen der Umwege zeitliche Verzögerungen auftreten, kommen die Signale am Ohr unterschiedlich spät an. Wie spät und wie laut, zeigt dein Impulsdiagramm
das ist der gemessene Pulse ohne jegliche Bearbeitung. Der Bereich ist lediglich stark aufgezoomt, damit man die Samples besser zählen konnte, aber nicht geglättet worden. Der gemessene Pulse ist ja weiter oben verlinkt. die Grafiken wurden daraus erstellt.Hans-Martin hat geschrieben:und die Ausschnittvergößerung zur genaueren Feststellung des Abstands zwischen den Pulsen
wobei die Frage nach der genauen Ablesung aufkommt, weil hier offenbar schon stark geglättet wurde.
Jetzt wird's kompliziert, da ich von Audacity bis auf die erfolgreiche Installation nur vom Namen her kenne: oops:
Jetzt kann ich dir wieder theoretisch folgen:Hans-Martin hat geschrieben:Um die Verzögerung präzise einzustellen, wählte ich das Ende, die Skalierung von Audacity mit Ctrl1 hinreichend zu spreizen. Wer genau hinsieht, stellt fest, dass ich um Faktor 10 mehr gespreizt habe, um die Genauigkeit zu verbessern, die Spektralanalyse verschiebt sich auch um Faktor 10, deshalb habe ich dort die Skalierung weggeschnitten. Ich hätte natürlich auch statt die voreingestellten 44,1kHz auf 192 arbeiten können, aber da hätte ich den Pfad der Gewohnheit verlassen, und nachfolgende Diskussion verursacht.
Am Ende um den Betrag der Verzögerung gekürzt und auf das Ende synchronisiert erschien mir als einzige gangbare und überschaubare sichere Methode, schließlich alle Enden gegen den Cursor zu verschieben, womit sie zu dem aus den ablesbaren Werten interpolierten verzögertem Eintreffen gebracht werden, wie sie in der obigen Impulsdarstellung erscheinen.
Da unterschiedlich lange Wege auch Pegelverluste beinhalten, wurde die Amplitude der Pulse auf die entsprechenden Spuren angepasst. Sie erscheinen also am Endpunkt unterschiedlich intensiv.
Hans-Martin hat geschrieben: Jetzt kann man bei Audacity die Spektralanalyse anwenden, auf einzelne Spuren, um zu prüfen, ob der FG noch gerade verläuft, auf mehrere ausgewählte Spuren, aus denen die Analyse eine Summe bildet und darstellt. Je mehr Spuren gewählt sind, umso unüberschaubarer wird der resultierende FG.
Man könnte nun eine Liste abarbeiten, jede Spur gegen jede mixen. Das machte für mich aber keinen Sinn, diesen zeitraubenden Akt vorzunehmen.
Denn die Simulation vernachlässigt etwas wichtiges, das Richtverhalten der Box, welches ich nicht kenne.
Ok, dass kann bzw. habe ich ich ja teilweise schon in Acourate abgelesen. Weiter oben hatte ja z.B. schon beschrieben und dargestellt, das ich durch Absorber hinter dem Hörplatz die beiden kurz aufeinander folgenden Peaks bei 0,13 so gut wie beseitigen konnte, dies aber das S-Problem nicht positiv tangierte.Hans-Martin hat geschrieben:Aus der Zeitverzögerung kann man mit der Fadenmethode die Richtung des Umwegs bestimmen.
Ebenso habe ich die erste große Refelexion mit der Schnurmethode ausfindig gemacht:
wenn das was ich da vor einiger Zeit geschrieben hab stimmt ("...in Verlängerung der Deckenreflexion"), dann müssten mit einem Diffusor und/oder Absorber sogar beide Refelexionen beseitigt sein. Leider habe ich mangels kreativer Ideen, Absorber Testweise an der Decke anzubringen, dies noch nicht ausprobiert. Wird aber noch angegangen (mit Tesa Powerstripps ). ich hoffe, nacher hängt nicht meine Raufaser daran.ESM hat geschrieben: - 0.129 (etwas davor): das sind 135cm vom Hauptpuls. Die Reflexion ist links und rechts absolut symetrisch. Mit der Schnurmethode konnte ich exakt die Decke ausmachen.
- 0.13 : es sind 2 kurz aufeinander folgende Reflexionen. Die erste bei 165 cm, die zweite bei 172cm. Ich denke die könnten in Verlängerung der Deckenreflexion von hinten kommen. Etwas kurz die Entfernung, da ich ca. 90cm von der Rückwand weg sitze.
Das sagt mir wieder nichts. Jetzt doch Teile? meines Pulse nach Audacity rüber holen? Ich denke, dass Thema gehen wir an, wenn ich alles andere oben Verstanden und nachvollzogen habe.Hans-Martin hat geschrieben: Den FG der Box in dieser Richtung sollte man in der Simulation per Equalizer auf die Spur übertragen.
Ja, die Lästigkeiten wirken sich natürlich in Abhängigkeit der Aufnahme unterschiedlich stark aus. Was nicht da ist, kann man auch nicht hören.Hans-Martin hat geschrieben: Die Lästigkeiten der Wiedergabe müssen in der Aufnahme spektral enthalten sein, hier die vermutlich unbehandelte Spektralanalyse eines Acapella Stücks mit einem deutlich erkennbaren Buckel um 6kHz.
Die Materialfrage kann man tatsächlich noch mal stellen. Ich hatte ja oben angekündigt, das ich Basotect bestellt habe. Das ist mittlerweile angekommen. Weiter geht es damit aber (leider) erst wieder nach meinem Ski-Urlaub mitte März.Hans-Martin hat geschrieben: Ziel der Simulation ist nun, aufzuspüren, auf welchem Weg die größten FG-Welligkeiten entstehen, die in diesem kritischen Bereich Betonung bringen, hier sehr deutlich:
was meiner ursprünglichen Annahme entspricht, die sich aber nicht durch Dämpfungsmaterial beheben ließ.
Die Frage bleibt, ob das Material wirklich geeignet war, wenn die erwartete Wirkung ausblieb, ob es falsch platziert war oder nicht großflächig bzw dick genug (Minimum 3cm Schaum, mehr als 1/4 Wellenlänge Dicke, wirksam im Bereich von Schallschnelle, die leider an der Wand direkt auf 0 geht), oder ob es nicht dieser Schallstrahl ist, der die Störung verursacht.
Das hast Du schön gesagt, da ist was dran. Wenn man z.B. Fehler in Software sucht, wünscht man sich eine ganze Flutlichtanlage einschalten zu könnenHans-Martin hat geschrieben: Zu jeder Suche gehört, nicht zu früh aufzugeben, aber auch der Gedanke, dass man den Schlüssel dort suchen muss, wo er verloren wurde, und nicht unter der Laterne, wo das Licht die Suche erleichtert, aber nichts zu finden ist.
Natürlich ist der von mir beschrittene Weg der Simulation nichts anderes, als entlang von Laternen die Suche zu begünstigen, die Simulation ist gewissermaßen nichts anderes als gewisse Laternen einzuschalten. Ob sie an der richtigen Stelle stehen, ist damit leider nicht gesagt.
Kopfzerbrechen bereitet mir weiterhin, ob die Kammfilter Ursache, oder evtl. gar nicht hörbare Erscheinungen eines anderen Effektes sind. Aborbiert hatte ich wie gesagt schon einige Refelxionen (u.a. die zwei bei 0.13). Über Kammfilter kann man ja sehr viel lesen. Je nach dem wo und was man liest, bekommt man leider die Antwort, die man sich unter Umständen nicht wünscht, oder umgekehrt.
Etwas blieb aus meinem letzten Beitrag unbeantwortet. Evlt. kann jemand die Frage beantworten:
Gruß ErwinESM hat geschrieben:Ist mein Pulse so überdurchnittlich reflexionsbehaftet? Ich kann das mangels Vergleich gegenüber einer anderen, ganz normalen, durchschnittlichen Hörraumpulseantwort leider nicht einschätzen. Dass eine Pulseantwort im rein theoretischen Idealfall nur einen einzigen Peak und dann eine Linie haben sollte ist mir klar.