Hi
Truesound hat geschrieben:
Stelle doch mal deine Installation im Aufbau hier schematisch hinein...
Hoffe, damit im Thread nicht allzu offside zu gehen, aber es geht ja um Plopp-Geräusche und dem Umgang damit.
Also. Meine Installation mal hier auf das AntiPlopp reduziert beschrieben. Die Antiplopp-Lösung basiert auf spezieller, z.T. handmade Hardware und einem einfachen Startskript für den Convolver: Ein Velleman K8055-IO-Board ist per USB-Schnittstelle am Convolver-PC angeschlossen und kontrolliert 2 Steckdosenleisten und die LS-Relais-Einheit, welche an je einem Schaltausgang des K8055 hängen. Wird nun der Convolver-PC eingeschaltet, bootet er zunächst ganz normal. Sobald das Betriebssystem aufgestartet ist, startet ein Script die weitere Funktionalität, welche das Ganze zu einem Ploppless Convolver werden lässt.
Hardware:
- 1 K8055 Velleman USB-Experimental-IO-Board, u.a mit 8 digitalen open collector outputs, von welchen 3 davon für den Antiplopp-Zweck benötigt werden. Achtung: Es gibt das Board fertig, oder auch als Bausatz. Tip: Spart Euch die Mühe des Selbstbaus diese Boards. Der Aufpreis für das fertige Board ist vergleichsweise gering.
http://www.velleman.eu/products/view/?c ... &id=351346
- 2 schaltbare Stecker(leisten) vom Baumarkt, bei mir in einer Version mit fliegendem Schalter (d.h. Schalter, welche an einem Litzenkabel-Schwanz hängen). Im Schalterkästchen habe ich Relais eingebaut, welche parallel zum Schalter verschaltet sind und so bei Anliegen eines Sens. vom Velleman k8055 den Schalter überbrücken, d.h. auf "Ein" legen. An einer dieser Stecker(leisten) ist der CD-Spieler und bei Bedarf z.B. noch weitere "kleine Zuspieler" netzmässig angeschlossen, an der anderen Steckerleiste ist die 12-Kanal ATI AT6012 Endstufe eingestöpselt.
- 1 Homemade 12-Kanal-Relais-Schutzeinheit für die Lautsprecher. Die Grundschaltung für die Relais-Ansteuerung ist gemäss den Vorschlägen in der Literatur von D.Self aufgebaut.
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http://www.douglas-self.com/ampins/ampins.htm
Die Schutzeinheit habe ich für meinen Zweck mit folgenden Funktionen versehen:
A: Netzspannung liegt an -> Alle 12 Relais ziehen an. Netzspannung fehlt -> Alle 12 Relais fallen ab.
B: Gleichspannung liegt am Ausgang eines AMP-Kanals an: Relais für diesen spezifischen Kanal fällt ab.
A und B sind somit Teilfunktionen einer ganz banalen Lautsprecher-Schutzschaltung (Teilfunktion deshalb, da man z.B. auch "all off" bei einer Übertemp. der Endstufen und dergleichen mehr anfügen könnte). Spezifisch Antiplopp wird es erst mit Funktion C.
C: Externer Sens. vom Velleman K8055 liegt an -> Alle 12 Relais ziehen an. Externer Sens fehlt: Alle 12 Relais fallen ab. Mit dieser Funktion können die LS per PC ein- und ausgeschaltet werden.
Software:
Da habe ich ein Script gebastelt, welches aufgerufen wird, sobald das Betriebssystem voll aufgefahren ist. Der Convolver ist bis zu diesem Moment nicht aktiv, der CD-Player ist ohne Strom, ditto die Endstufe. Die LS-Relais sind stummgeschaltet.
Nun zum prinzipiellen Pseudocode des Scripts
- Brutefir: Start!
- Warteschleife: Start!
- Warteschleife: Brutefir Statusabfrage (wird mittel CLI von Brutefir abgefragt)!
- Warteschleife: Brutefir funktioniert? Falls Ja ->Warteschleife beenden / Falls Nein -> Schleife weiter.
- Warteschleife: Ende!
- K8055 -> Poweron Steckdose A (Zuspieler)!
- Sleep 2' (Sleep empirisch einfach so lange, bis alle Zuspieler stabil hochgefahren sind).
- K8055 -> Poweron Steckdose B (Endstufen)!
- Sleep 2' (Sleep empirisch einfach so lange, bis alle Amp's stabil hochgefahren sind).
- K8055 -> LS-Relais anziehen!
Damit ist sichergestellt, dass die Lautsprecher zuletzt und ausschliesslich an ein hochgefahrenes, stabiles System zugeschaltet werden. Bei irgendeiner Spinnerei der Elektronik wird das betreffende LS-Chassis durch die Relais-Schutz ohnehin ganz konventionell getrennt (dank der eigentlichen, ursprünglichen Schutzfunktion), und falls der Convolver einmal Berserk gehen würde und ein Bass-Signal auf den armen Höchtöner durchspielen sollte, auch dann wird der Hochtöner abgehängt (dank entsprechend dimensionierter Integrationszeiten der DC-Schutzschaltung).
Beim Herunterfahren des Convolvers fallen alle 3 Relais kurz nacheinander ab, LS-Relais sinnvollerweise zuerst.
Ich habe diese Anlage seit einigen Jahren in Betrieb und bisher keinerlei unliebsame Plopp-Äusserungen hinnehmen müssen. Der einzige Nachteil dieser Lösung (für Otto-Normalverbraucher) ist der, dass es sie im Laden nicht zu kaufen gibt.
Hoffentlich ist meine Beschreibung verständlich.
Ploppless Grüsse
Simon