Trenntrafo

Thomas K.
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Trenntrafo

Beitrag von Thomas K. »

Hallo zusammen,

ich möchte vor meinen Vorverstärker (Lyngdorf DPA1) einen Trenntrafo betreiben.
Dabei bin ich auf den Peaktech 2040 gestossen.
Kennt jemand das Teil, gibt es günstigere Alternativen, die Qualitativ nicht schlechter sind?

Grüße
Thomas K.
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Thomas

DPA-1 habe ich noch nicht offen gesehen, aber ich nehme an, dass ein Netzfilter im Eingang liegt. Die Y-Kondensatoren leiten dann die Störungen zur Schutzerde ab. Wenn die Schutzerde wie bei einem Peaktech nicht angeschlossen wäre, arbeiten diese Y-Cs als Spannungsteiler und das Reststörpotential ist auf dem Gehäuse und der Signalmasse. Vorverstärker sind normalerweise zentraler Erdungspunkt der Anlage, wohin sternförmig die Massen zusammenlaufen.

Manches spricht dagegen, einen beliebigen Trenntrafo zur vollständigen Netztrennung mit DPA-1 zu benutzen, zumindest die Schutzerde würde ich überprüfen und durchlassen. Mit Trenntrafos auf Basis von Ringkernen habe ich keine guten Erfahrungen gemacht, die Kopplungskapazität ist sehr hoch. Besser sind Sicherheitstrafos mit konventionellem EI-Kern und getrennten Wicklungen in 2 Kammern. Beste Erfahrungen habe ich mit 500VA und 230: 2x115V Wicklungen gemacht, deren Mittelpunkt auf Schutzerde liegt. Aber das muss man vor Ort individuell prüfen.

Grüße Hans-Martin
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Thomas K.
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Beitrag von Thomas K. »

Hallo Ulli,

den 2240 meinte ich, hatte mich wohl vertippt.
Er kostet bei Reichelt 130€ ist also auch nicht teurer als der Thel.

Grüße
Thomas
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Thomas K.
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Beitrag von Thomas K. »

Hallo hans Martin,

die Schutzerde ist laut Beschreibung beim Peaktech angeschlossen. Was für ein Trafo drinsteckt ist leider nicht ersichtlich. Hast Du denn einen konkreten Tip?

Der DPA1 hat soweit ich das erkennen kann, keinen Netzfilter und einen Ringkerntrafo. Hast Du denn einen konkreten Tip, kann auch ruhig teurer sein, wenn er so aufgebaut ist, wie Du es beschreibst.

Grüße
Thomas K.
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

www.mgeups.de ?

Gruss,
Uli
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Thomas K.
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Beitrag von Thomas K. »

Hallo Ulli,

es ist schlicht eine Art Sicherheitsdenken, nachdem ich einen (nicht meinen) offen gesehen habe. Ich konnte keinen Netzfilter entdecken. Es kann voraussichtlich nicht schaden, vielleicht nützt es ja etwas. Das ist offen gestanden gefühlsmäßig, und nicht durch einen festgestellten Mißstand ausgelöst.

Die Boxenaufstellung und meinen Raum habe ich soweit optimiert, daß ich viele Musik jetzt ohne Korrektur durch den Lyngdorf höre, wie jetzt gerade die "Mule Variations" von Tom Waits.

Jetzt probiere ich an den scheinbar nachrangigen Dingen herum, manchmal mit erstaunlichen Auswirkungen. Die Bedämpfung der Bodenplatte! (Gusseisen) meiner Lautsprecherständer war so eine Sache, die berühmten Türstopper (4 Stück bei Ebay für 12€) hindern sie seit einiger Zeit am mitschwingen. Davor habe ich immer mal wieder kleine Unsauberkeiten gehört, deren Ursache mir aber unklar war. Seit die Teile darauf stehen, ist das weg.

Viele Grüße
Thomas
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

modmix hat geschrieben: Neulich habe ich mal wieder erleben dürfen, wie ein Verstärker, der nach Aussage des Herstellers nicht empfindlich bzgl. Netzkabel sei ("so lange halt Strom fließt..."), dermaßen deutlich von einem guten Netzkabel profitierte...
Hallo Ulli

Das war doch schon immer so, dass Verbraucher die Hersteller über die Eigenschaften ihrer Geräte im praktischen Gebrauch aufklären konnten. Als erstes wird dementiert, bei erdrückender Beweislage wird dann die Wirkung als unbedeutend heruntergespielt.
Will sagen: Ist das Stromkabel zum DPA1 gut?
Es ist zumindest zum Betrieb notwendig :cheers:

Folgende Betrachtungen sind nicht unbedeutend:

Hersteller führen auf Messen ihre Geräte mit Standardnetzkabeln vor, damit man ihnen weder nachsagt, ihr Gerät klänge am besten mit einem speziellen Netzkabel und nur mit diesem und da wäre gewissermaßen die Herstellerempfehlung, noch, dass ihr Gerät mit Standardnetzkabeln nicht hinreichend gut klänge und auf ein Netzkabel zu Preisen, hinter denen das Gerät selbst womöglich zurückbleibt, angewiesen ist.

Geräte, die intern mit Hochfrequenz arbeiten (Tuner sowie alle Geräte mit Digitalsignalen irgendwelcher Art), sind auf ein Metallgehäuse mit Abschirmcharakter und auf Erdung mit geringer Netzkabelinduktivität angewiesen, und da gehen schon die Meinungen auseinander, ob Ferrite den Klang bremsen oder den Hintergrund beruhigen.

Da der Vorverstärker der zentrale Knotenpunkt in einer Anlage ist, gebührt ihm auch die Ehre der Ableitung von Störungen, die ihm von angeschlossenen Geräte zugeführt werden. Abgeleitet wird über das Netzkabel zur Schutzerde. Da gibt es wohl eher weniger Bedarf, diese Ableitung zu verhindern.

Wer an Endstufen oder Aktivlautsprechern Netzkabelunterschiede wahrnimmt, findet größere Unterschiede weiter vorn in der Kette: Vorverstärker, (DAC, digitale) Signalquelle. Vermutlich gilt: Man ist näher dran an der Originalqualität, folglich reagiert sie dort stärker auf kleine externe Einflüsse als weiter hinten in der Kette, wo die Qualitätseinbußen schon fortgeschritten sind.

Netzkabel sollten von Audiosignalleitern ferngehalten werden, weil es bei ihnen keine 100%ige Abschirmung nach allen Kriterien gibt. Mit abgeschirmten Netzkabeln ergibt sich eine Klangveränderung, ob zum Vor- oder Nachteil muss man selbst entscheiden. Zum einen über die Stromversorgung auf die Arbeitsweise des Gerätes, zum anderen über die Auswirkungen von Netzkabelstörausstrahlung auf Signalzuleiter.

Angesichts der Vielfalt der zu beobachtenden Aspekte finde ich es verwunderlich, dass der EIinfluss von Netzkabeln immer wieder vehement negiert wird. Schließlich habe ich hier noch nicht alle Aspekte aufgelistet.

Grüße Hans-Martin
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audiotools
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Beitrag von audiotools »

Hallo Thomas,

der Netzstrom für Deine (meine, jede) Anlage ist hochgradig mit Störströmen im HF Bereich angereichert. Ein Trenntrafo nützt da nichts, er wird durchschlagen. Es ist ein Irrtum zu glauben, er wirke als
Netzfilter. Nach meinen Erfahrungen schadet er immer der Klangqualität.

Wenn Du aus Sicherheitsgründen ein Netzfilter wünschst, hat die Filterwirkung zunächst nichts mit der Sicherheit zu tun. Zur Sicherheit gehören Schutz vor Stromausfall (z. B. Operationssaal) und Schutz vor Überspannung (Netzschwankungen, Blitzschlag). Zur Filterwirkung gehört der Schutz vor HF -Strömen. Übrigens ist davon nicht nur der Vorverstärker, sondern die gesamte Anlage betroffen.

Was gut ist für die Sicherheit, ist schlecht für den Klang. Da mußt Du Dich entscheiden. Wie im Leben - no risk, no fun. Wenn aber der Vorverstärker besser klingen soll, wird das mit einem gut ausgesuchten Netzkabel gelingen. In einem Schritt, der dem Austausch des Gerätes entspricht.

Grüße
Berndt
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Thomas K.
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Beitrag von Thomas K. »

Hallo Hans Martin, Ulli und Berndt,

nachdem Ihr alle drei von Verbesserungen durch Netzkabel gesprochen habt, habe ich mir das jetzt zu Herzen genommen und 12 m Eupen Kabel bestellt. Damit wird dann durchgängig alles verkabelt. Bisher habe ich ein buntes Sammelsurium diverser Kabel.

Im einzelnen habe ich mir mal die Netzteile der Geräte angeschaut und festgestellt, daß der z.Z. als CD-Laufwerk verwendete ONKYO C-S5VL ein Schaltnetzteil hat, im Gegensatz zu meinem vorher verwendeten Gerät, welches momentan im Wohnzimmer Dienst tut. In diesem Gerät ist auch ein Netzfilter verbaut. Allerdings ist mir aufgefallen, daß das Gerät deutlich vibriert, auch im Stillstand des Laufwerkes, die Ursache ist das Schaltnetzteil. Das kann doch nicht normal sein?

Viele Grüße
Thomas K.
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Thomas K. hat geschrieben:Allerdings ist mir aufgefallen, daß das Gerät deutlich vibriert, auch im Stillstand des Laufwerkes, die Ursache ist das Schaltnetzteil. Das kann doch nicht normal sein?
Hallo Thomas

Hast du trockene Hände und spürst die Vibration beim Drüberstreichen? Ist die Vibration weg, wenn das Gerät an ein geerdetes Gerät angeschlossen ist? Wenn keine Silberscheibe eingelegt ist, gibt es keine interne mechanische Bewegung. Der Netztrafo ist durch die höherfrquente Taktung des Schaltnetzteils nicht erfühlbar
.
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zeigt einen 2-poligen Netzanschluss, ohne Schutzerde, um Brummschleifen zu vermeiden. Die Ableitung der Y-Kondensatoren des wegen Schaltnetzteils unumgänglichen Netzfilters geschieht deshalb zur Gerätemasse (das bringt womöglich einen Phasenprüfer zum Leuchten) und wird über Audio/Videoleitungen zu den anderen Geräten abgeleitet.

So kommt es, dass die 50Hz Oberflächenspannung von den Fingerkuppen wie mechanische Vibrationen wahrgenommen werden. Das ist bei vielen Geräten mit fasch gestecktem Netzanschluss so, in der besseren Position weniger oder nicht mehr wahrnehmbar.

Bei Geräten mit Schaltnetzteil (gleichbedeutend mit symmetrisch aufgebautem Netzfilter) ist die Netzsteckerposition diesbezüglich unerheblich.

Grüße Hans-Martin
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Thomas K.
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Beitrag von Thomas K. »

Hallo Hans Martin,

das Gerät war digital (Coax) mit dem Wandler verbunden, der allerdings auch nur Schutzklasse II ist. Dieser ist mit Cinch analog mit dem Lyngdorf verbunden. Der ist Schutzklasse I.

Ich muß das nochmal überprüfen.

Grüße
Thomas
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Wenn ein einfacher Test mit einem Ohmmeter /Durchgangsprüfer zwischen Audio- und Digitalbuchsen eines Gerätes keine Verbindung zwischen den Massekragen zeigt, dann sind die Koaxaus/eingänge vom Gerät und untereinander galvanisch getrennt. Der Test ist schnell gemacht.

Der Onkyo hat vermutlich den üblichen Übertrager im Ausgang, Lyngdorf hat Übertrager zumindest im Digitalausgang und bei AES/EBU Ein/Ausg.

Grüße Hans-Martin
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Thomas K.
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Beitrag von Thomas K. »

Hallo Hans Martin,

im Forum ist ja einiges zu finden: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 8&start=20

über Übertrager im Digalausgang. Ich werde den Spieler aufschrauben, und mir das einmal genauer ansehen. Wenn's einen gibt, werde ich ihn wohl erkennen.

Viele Grüße
Thomas
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Thomas K.
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Beitrag von Thomas K. »

Hallo Hans Martin,

was ich vergaß zu sagen, mein Multimeter hat im babylonischen Alter von 28 Jahren vor einigen Wochen den Dienst eingestellt, ich habe noch kein neues, deswegen der Versuch mit der Sichtkontrolle.

Grüße
Thomas
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MarcB
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Beitrag von MarcB »

Hallo,

ich nutze gerade einen 4KVA Trenntrafo der Firma Holzinger. Er wurde vor einigen Jahren in einem Rechenzentrum eingesetzt. Das teil wiegt ca. 40kg und soll recht teuer gewesen sein. ich habe ihn zunächst zum Testen und werde meine Eindrücke mal am Sonntag in meinem Thread nieder schreiben. :)

Gruß Marc
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