Hallo Thierry,
Lefreck hat geschrieben:Wie sehen die Chancen denn aus, die DAC-Mod in einem ADSM durchzuführen? Da ist wohl nicht genügend Platz vorhanden, oder doch?
Du bist in der Tat nicht der erste, der die Frage stellt - sorry, ich fürchte, da gibt's keine Chance. Wo die silbernen Übertragertöpfe wohnen sollen, ist die Digitalplatine, die Aluwanne stößt sich ebenfalls mit ihr und auch mit der Phonoplatine, und die ist auch noch der DAC-Platine im Weg.
Aber zurück zur Frage, ob HiRes beim DAC-Upgrade noch seine Berechtigung hat:
Fortepianus hat geschrieben:Ich müsste nun mal Files raussuchen, die in 24/192 aufgenommen und nach 16/44 gewandelt wurden, und dann Original HiRes gegen runtergerechnetes LoRes hören. Ralf Koschnicke hat da doch mal welche mit verschiedenen Algorithmen so gewandelt, erinnere ich mich. Vielleicht finde ich die noch irgendwo auf meiner NAS.
Hab' das mal gemacht heute Abend, Ralf hatte damals den Anfang des 3. Satzes des von ihm in 24/192 gemasterten Tschaikowski-Violinkonzerts mit Susanna Yoko Henkel mit verschiedenen Upsamplern bearbeitet - das habe ich auf meiner Festplatte wiedergefunden. Dabei fand ich auch die downgesampelte Version in 16/44. Ich habe die Aufnahme zwar, aber eben in der 24/192er Version.
Also mal beide Versionen sowohl in den G-Sneaky wie in den G-ADS1 DAC geladen und zuerst die beiden Files im Vergleich auf dem Sneaky angehört. Die 24/192er klingt deutlich besser, vor allem im Hinblick auf die abgebildete Raumtiefe. Der G-ADS1 DAC lässt aber schon mit der 16/44er Version den G-Sneaky mit der 24/192er blass aussehen. Viel mehr Druck und Substanz, klar, das ist G-ADS-typisch, aber auch die Rauminfos und Details sind beim G-ADS1 DAC erheblich besser, schon in der CD-Version. Geht da noch was in der 24/192er? Ja, schon, aber interessanterweise ist der Unterschied deutlich kleiner als beim G-Sneaky, wofür mir jetzt auf die Schnelle eine Erklärung fehlt. Die Rauminfo ändert sich nur noch wenig hin zu mehr Tiefe und Breite, dafür aber die Klangfarbe: das war mir schon beim G-Sneaky aufgefallen, und jetzt auch beim G-ADS1 DAC. Wenn ich einen Vergleich zur Optik heranziehen müsste, hätte das Klangbild bei der CD-Version einen Blaustich. Die Geige selbst schiebt sich bei 24/192 in der Farbe mehr in Richtung Bratsche, voller, wärmer, verliert nervige Elemente (abgesehen von denen, die mich an der Interpretation ein wenig nerven
). Interessant ist auch, dass beim G-Sneaky mit HiRes deutlich mehr Platz um die Instrumente herum zu sein scheint als bei der CD-Version. Diesen Platz haben sie beim G-ADS1 DAC aber schon in der 16/44er Version.
Wie herum man es nun interpretieren will, kann man sich aussuchen: Man kann entweder sagen, die CD-Wiedergabe gewinnt durch den G-ADS1 DAC, oder die HiRes-Wiedergabe verliert, je nachdem, von welchem Level aus man es betrachtet. Dennoch ist die HiRes Version die bessere, auch wenn sie ihre Stärke nicht mehr so dominant ausspielen kann wie bei dem einfacheren Abspieler.
Danach hab' ich einfach noch ein bisschen Musik gehört mit dem G-ADS1 DAC, Bugge Wesseltoft und Tord Gustavsen Trio, beides LoRes. Dieses ganze knallharte hochkonzentrierte Vergleichshören hat zwar schon seinen Sinn, wenn man an den Kisten was verbessern will, aber ein Genuss ist das eigentlich nicht. Lässt man es dann aber mal gut sein und hört einfach entspannt Musik damit, merkt man erst, wie gut das ist. Das klingt einfach anders, als man es kennt, und man entdeckt Neues. Ach, der singt da mit am Ende, ist mir ja noch gar nie aufgefallen etc.
Viele Grüße
Gert