Johann (DIY-Magnetostate)

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joe-berlin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9
Registriert: 21.06.2012, 22:15
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Johann (DIY-Magnetostate)

Beitrag von joe-berlin »

Hallo zusammen!

Wie ich genau zum "Aktiven Hören" kam weiss ich nicht mehr - jedenfalls habe ich mit 12 oder 13 meinen ersten Boxenbausatz zusammengebaut und dabei auch 2 Verstärkermodule erstaunlich sorgfältig verkabelt und eingabaut. Das Ganze sollte gut klingen, wurde aber im Endeffekt eher auf Feten zur Lärmproduktion eingesetzt. Ich war stolz auf den "straffen" Transistorenklang im Vergleich zu den damals gegen 1980 noch oft eingesetzten Röhrengeräten.

In den folgenden 30 Jahren: Physikstudium, 20 Jahre Klavierunterricht, viele, viele Konzertbesuche fast aller Musikrichtungen. Jetzt, nach sehr zufriedenen 15 Jahren mit dem vorhandenen Equipment FAZ Artikel "Audiovolver" gelesen, vorführen lassen, Software dahinter - (((acourate))) - gegoogelt, über FIR Filter wieder zum alten Hobby zurückgekommen und Anlage fast komplett erneuert.

Einige Aufnahmen Aufnahmen sind doch viel besser als ich dachte: Wenn es schlecht klingt, liegt es manchmal an der schlechten Aufnahme deren Fehler eine präzise Anlage herausspielt, aber eben nicht immer...

Momentane Quintessenz:
  1. Man sollte kein Konzept zur Religion erheben, insbesondere nicht nicht das mit den besten Messwerten für Linearität und Impulsverhalten. Zur idealen Anlage brauchen wir MINDESTENS erstmal einen Raum, der mit einem überall kontrollierbaren Plasma gefüllt ist und einen Höchtleistungsrechner der das dann ansteuert. Relaxt betrachtet befinden wir uns in der elektroakustischen Frühgeschichte.
  2. Hochwertige Geräte können teuer sein, aber physikalische Größen lassen ich nicht durch Preisschilder beeindrucken. Psychologische Hörempfindungen bei mir (hoffentlich) auch nicht,
  3. Wir haben einen "Missing Link" zwischen den gängingen Messungen wie sie (((acourate))), MLSSA oder ARTA anbieten, und dem letztlichen Resultat, nämlich welche Aufnahmen man nach 10 Minuten noch mit Begeisterung weiterhört. In diesem Zwischenbereich mehr und mehr zu verstehen läßt mir keine Ruhe, sozusagen der "ach DARAN liegt das-Effekt". Diese Kenntnis ist wohl auch Basis der "Qualität" die das Forum hier sucht.
  4. Wir haben noch einen "Missing Link", nämlich wie sich Hörraum und Box gegenseitig beeinflussen. "Ein Dipol koppelt anders an die Raummoden" - Ja klar, und? Richtig verstanden hat das wohl noch niemand. Jedenfalls glaube ich nicht, dass heute jemand z.B. per Wellenfeldsynthese einen Dipol im entferntesten simulieren kann.

    Oder einen Kopfhörer so klingen lassen kann wie ein Dipol, der im bestmöglichen Raum steht. Gängige Messmethoden sind entweder "Freifeld" oder für hinrichend hohe Frequenzen wird die Impulsantwort vor der ersten Raumreflektion abgeschnitten und dann der obere Teil des Frequenzgangs daraus per FFT berechnet. Dann hat man die Box ohne Raum. Gut. Man kann auch am Hörplatz messen und das Ergebnis glätten - dann hat man Box und Raum zusammen. Auch gut, das Zusammenspiel ist aber bis auf ein paar Faustregeln für Bassmoden, Wandabstand usw. kaum geklärt.
  5. Zwei Lautsprecher reichen erstmal.
Was verwende ich? Sorry, was Passives (aber siehe Punkt 1). Linn Renew (Klimax) Netzwerkspieler, direkt über 2 Audioquest Kabel an 2 Lamm M1.2 Reference Monoblöcken, die Boxen DIY: 30 cm TT in pyramidenförmigem Gehäuse, XO 150 Hz, MT 13 cm Görlich in nach hinten offenem Gehäuse, XO 2 kHz, 2 HiVi Magnetostanten (einer strahlt nach hinten), XO 7 kHz, MP02 Magnat Plasma-Hochtöner (vielleicht gehe ich damit noch als teilaktiv durch, zählen 27 MHz HF-Verstärker?). Letztere damals ein Spontankauf für mehrere Monatsgehälter als studentische Hilfskraft - nie bereut. Zur Korrektur FIR Filter - siehe oben.

Das Ganze mal aktiv zu betreiben und den Unterschied zu hören wäre interessant. Ob es wirklich sinvoll scheint mir aber etwas fraglich: Die Magnetostaten haben baubedingt niedriges B*L, da würde die direkte Bedämpfung am Amp wohl nicht viel bringen (und bei den MP02 noch weniger). Und einem Mehrkanalwandler zu finden, der den Linn ersetzt ist auch nicht ganz einfach. (mehrere Netzwerkspieler können m.E. nicht auf ms Zeitbasis synchronisiert werden, oder?)
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Hallo Johann,

ein freundliches Hallo und Willkommen hier im Forum.

Du hast ja auch schon einen langen Weg hinter Dich gebracht. Möglicherweise stellt ja AcourateFLOW den
joe-berlin hat geschrieben: "Missing Link"
dar, der bislang gefehlt hat.
joe-berlin hat geschrieben:Zur idealen Anlage brauchen wir MINDESTENS erstmal einen Raum, der mit einem überall kontrollierbaren Plasma gefüllt ist...
Scheitern daran nicht schon die Junx, die seit Jahrzehnten Versuchen einen Fusionsreaktor zu bauen? :mrgreen:

Aber ich sehe schon, daß mit Dir das Forum in ganz andere Dimensionen vorstoßen wird: Scotty beam me up!
joe-berlin hat geschrieben:(vielleicht gehe ich damit noch als teilaktiv durch, zählen 27 MHz HF-Verstärker?)
Zumindest wärest Du der erste CB Funker hier.

Gruß,
Kai
joe-berlin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9
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Beitrag von joe-berlin »

Hallo Kai,

AcourateFLOW war genau der Anlass mich hier anzumelden. Es gibt ein typisches "Muster des Gelingens":

Jemand zerbricht sich den Kopf über was und kommt nicht weiter, dann irgendwann fügt das Gehirn ohne viel Zutun die 1000x durchdachte Information zusammen: im relaxten Zustand kommt meist völlig unverhoft der Geistesblitz (Archimedes, Badewanne, heureka). Damit danach nicht alles in der Versenkung verschwindet oder geklaut wird, sollten unzählige Detailverbesserungen (weitere Entwicklungszyklen) kommen.

An der Stelle sehe ich AcourateFLOW jetzt. Die Ideen von mehreren Teilnehmern können da nichts schaden und es ist ja immer ganz nett, vielleicht auch mal eine eigene Idee verwirklicht zu sehen. Und "Wissenschaft entsteht [bekanntlich] im Gespräch" bzw. im Forum.

Gruß Johann
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