Wie ich genau zum "Aktiven Hören" kam weiss ich nicht mehr - jedenfalls habe ich mit 12 oder 13 meinen ersten Boxenbausatz zusammengebaut und dabei auch 2 Verstärkermodule erstaunlich sorgfältig verkabelt und eingabaut. Das Ganze sollte gut klingen, wurde aber im Endeffekt eher auf Feten zur Lärmproduktion eingesetzt. Ich war stolz auf den "straffen" Transistorenklang im Vergleich zu den damals gegen 1980 noch oft eingesetzten Röhrengeräten.
In den folgenden 30 Jahren: Physikstudium, 20 Jahre Klavierunterricht, viele, viele Konzertbesuche fast aller Musikrichtungen. Jetzt, nach sehr zufriedenen 15 Jahren mit dem vorhandenen Equipment FAZ Artikel "Audiovolver" gelesen, vorführen lassen, Software dahinter - (((acourate))) - gegoogelt, über FIR Filter wieder zum alten Hobby zurückgekommen und Anlage fast komplett erneuert.
Einige Aufnahmen Aufnahmen sind doch viel besser als ich dachte: Wenn es schlecht klingt, liegt es manchmal an der schlechten Aufnahme deren Fehler eine präzise Anlage herausspielt, aber eben nicht immer...
Momentane Quintessenz:
- Man sollte kein Konzept zur Religion erheben, insbesondere nicht nicht das mit den besten Messwerten für Linearität und Impulsverhalten. Zur idealen Anlage brauchen wir MINDESTENS erstmal einen Raum, der mit einem überall kontrollierbaren Plasma gefüllt ist und einen Höchtleistungsrechner der das dann ansteuert. Relaxt betrachtet befinden wir uns in der elektroakustischen Frühgeschichte.
- Hochwertige Geräte können teuer sein, aber physikalische Größen lassen ich nicht durch Preisschilder beeindrucken. Psychologische Hörempfindungen bei mir (hoffentlich) auch nicht,
- Wir haben einen "Missing Link" zwischen den gängingen Messungen wie sie (((acourate))), MLSSA oder ARTA anbieten, und dem letztlichen Resultat, nämlich welche Aufnahmen man nach 10 Minuten noch mit Begeisterung weiterhört. In diesem Zwischenbereich mehr und mehr zu verstehen läßt mir keine Ruhe, sozusagen der "ach DARAN liegt das-Effekt". Diese Kenntnis ist wohl auch Basis der "Qualität" die das Forum hier sucht.
- Wir haben noch einen "Missing Link", nämlich wie sich Hörraum und Box gegenseitig beeinflussen. "Ein Dipol koppelt anders an die Raummoden" - Ja klar, und? Richtig verstanden hat das wohl noch niemand. Jedenfalls glaube ich nicht, dass heute jemand z.B. per Wellenfeldsynthese einen Dipol im entferntesten simulieren kann.
Oder einen Kopfhörer so klingen lassen kann wie ein Dipol, der im bestmöglichen Raum steht. Gängige Messmethoden sind entweder "Freifeld" oder für hinrichend hohe Frequenzen wird die Impulsantwort vor der ersten Raumreflektion abgeschnitten und dann der obere Teil des Frequenzgangs daraus per FFT berechnet. Dann hat man die Box ohne Raum. Gut. Man kann auch am Hörplatz messen und das Ergebnis glätten - dann hat man Box und Raum zusammen. Auch gut, das Zusammenspiel ist aber bis auf ein paar Faustregeln für Bassmoden, Wandabstand usw. kaum geklärt. - Zwei Lautsprecher reichen erstmal.
Das Ganze mal aktiv zu betreiben und den Unterschied zu hören wäre interessant. Ob es wirklich sinvoll scheint mir aber etwas fraglich: Die Magnetostaten haben baubedingt niedriges B*L, da würde die direkte Bedämpfung am Amp wohl nicht viel bringen (und bei den MP02 noch weniger). Und einem Mehrkanalwandler zu finden, der den Linn ersetzt ist auch nicht ganz einfach. (mehrere Netzwerkspieler können m.E. nicht auf ms Zeitbasis synchronisiert werden, oder?)