Backes & Müller BM Line 35: digitale Ansteuerung

Amati
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Beitrag von Amati »

Dass es bei der BM35 keinen rein analogen Weg gibt, ist mir neu, aber sei es drum. Der Vorführende hatte damals darauf nicht hingewiesen. Dass das Signal sofort wieder digitalisiert wird ist für mich das KO-Kriterium für diese Box. Dauernde AD/DA Wandlung macht das Signal nicht besser. Ich möchte nicht wissen wie viele hervorragende und teure Wandler weltweit sich an so einer Box abarbeiten, um anschließend auf diesen Gurkenwandler zu treffen. Da nicht nur das Thema Jitter eine große Rolle spielt, sondern vor allem die Qualität der analogen Ausgangstufe die Musik macht, sehe ich hier den Flaschenhals. Sehr schade.

Peter
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Rossi
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Beitrag von Rossi »

Amati hat geschrieben:Dass es bei der BM35 keinen rein analogen Weg gibt, ist mir neu, aber sei es drum. Der Vorführende hatte damals darauf nicht hingewiesen. Dass das Signal sofort wieder digitalisiert wird ist für mich das KO-Kriterium für diese Box. Dauernde AD/DA Wandlung macht das Signal nicht besser. Ich möchte nicht wissen wie viele hervorragende und teure Wandler weltweit sich an so einer Box abarbeiten, um anschließend auf diesen Gurkenwandler zu treffen. Da nicht nur das Thema Jitter eine große Rolle spielt, sondern vor allem die Qualität der analogen Ausgangstufe die Musik macht, sehe ich hier den Flaschenhals. Sehr schade.
Um in Deinem Jargon zu bleiben:

Ich möchte nicht wissen, wie viele interessierte und objektive Leser sich durch diesen informativem Thread durcharbeiten, um anschließend auf diesen Gurkenbeitrag zu treffen.

Ansonsten darf ich aus Deinem Vorstellungsbeitrag zitieren:
Ich mag keine dogmatischen Missionare die mir dauernd erklären, dass dies oder jenes nicht klingen kann und nur sie wissen, wo der heilige Gral verbuddelt ist.
Stefan
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Peter,
Amati hat geschrieben:Ich möchte nicht wissen wie viele hervorragende und teure Wandler weltweit sich an so einer Box abarbeiten, um anschließend auf diesen Gurkenwandler zu treffen.
auch mir erscheint die Bezeichnung "Gurkenwandler" wenig hilfreich für unsere Diskussion zu sein.

Ich meine aus unserem Forum gelernt zu haben, dass die ADDA-Wandlung innerhalb eines DSPs viel unkritischer ist als eine AD-DA-Wandlung, die über zwei Geräte hinweg erfolgt.

Interessant jedoch, dass du das klangliche Ergebnis der doppelten Wandlung (ADDA) am analogen Eingang als klanglich besser empfandest als die DA-Wandlung am digitalen Eingang. Mag sein, siehe meine obige Bemerkung, dass ggf. Jitter mit im Spiel ist.

Ich werde nicht müde, in diesem Zusammenhang auf diesen Thread zu verweisen:

Sind analoge Schnittstellen besser als digitale?

wobei ich den Threadtitel im Verlauf der Diskussion wie folgt verfeinerte:

Ist eine analoge Übertragungskette prozesssicherer als eine digitale?

Viele Grüße
Rudolf
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amdrax
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Beitrag von amdrax »

Rudolf hat geschrieben:Interessant jedoch, dass du das klangliche Ergebnis der doppelten Wandlung (ADDA) am analogen Eingang als klanglich besser empfandest als die DA-Wandlung am digitalen Eingang. Mag sein, siehe meine obige Bemerkung, dass ggf. Jitter mit im Spiel ist.
Ich finde das auch interessant - deckt es sich doch mit dem Ergebnis der Mehrheit der Mithörer bei unserem kleinen Forumstreffen letzten Freitag. Für mich ist es kontraintuitiv und nur bedingt nachvollziehbar. Für mich überwiegt der Vorteil des digitalen Eingangs in puncto Bedienbarkeit und einfacherer Einbindung von Acourate. Das liegt aber am ganz spezifischen Setup meiner Anlage.

Bester Gruß,

S.
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

mal eine Frage in die Runde:

Wenn ich es richtig lese, hat man einen DSP in der BM 35, der ein hinterlegtes Modell (Soll-Werte) eines perfekt arbeitenden Zylinderwellenstrahlers mit dem Ist-Werten permanent abgleicht und korrigiert.

Da das mit fester 44,1 kHz Abtastrate vorgenommen wird, werden höhere Abtastraten vorher runtergerechnet bzw. muß wegen des DSP das analoge Eingangssignal digitalisiert werden.

Das ist der nicht vermeidbare "Nachteil" bei der DSP-Regelung.

Gruß

Bernd Peter
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Amati
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Beitrag von Amati »

@ Stefan,

Ok, der Begriff "Gurkenwandler" ist vielleicht nicht angemessen, aber Übertreibung veranschaulicht im Allgemeinen. Der dezente Hinweis auf meinen Vorstellungsthread tut dem keinen Abbruch, nach wie vor meine ich das. Ich habe es eben nur gewagt eine der heiligen Kühe zu kritisieren, aber ohne die Vorzüge dieser oder jener Komponente oder Bauweise hervorzuheben. Und nur weil das B&M draufsteht und es eine Aktivbox ist, wiederspricht das nicht einer kritischen Betrachtung. Und ob jemand diesen thread danach durchliest oder nicht tut auch nichts zur Sache.

Im Nachhinein muss ich auch sagen, dass es schon bemerkenswert ist, dass trotz der internen Wandlung es mit der analogen Zuspielung für viele besser klang.

Peter
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Peter,
Amati hat geschrieben:Ich habe es eben nur gewagt eine der heiligen Kühe zu kritisieren, (...)
in diesem Thread sollen weder heilige Kühe angebetet werden, noch sollen sie geschlachtet werden - denn wir praktizieren ja in diesem Forum keine Religion - auch wenn manche erhitze Diskussion dies nahelegen mag :wink: .

In diesem Thread soll lediglich ein technisches Konstruktionsmerkmal eines bestimmten Lautsprechers mit seinen möglichen klanglichen Auswirkungen sachlich und in einem kollegialen Umgangston diskutiert werden. Jede Art der polemischen und damit unsachlichen Übertreibung verwässert diese Zielsetzung. Sie führt beim so angesprochenen Diskussionspartner nicht zur beabsichtigten Offenheit für neue Sichtweisen sondern zum genauen Gegenteil.
Amati hat geschrieben:Im Nachhinein muss ich auch sagen, dass es schon bemerkenswert ist, dass trotz der internen Wandlung es mit der analogen Zuspielung für viele besser klang.
In meinen Augen ist das ein durchaus nachvollziehbares Phänomen, wenn die Bezeichnung "besserer Klang" sich auf die Tonalität bezieht. Die B&M analog angesteuert transportiert damit über ihren DSP auch das tonale Produkt, das eine hochwertige Ausgangsstufe verlässt.

Grüße
Fujak
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Amati
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Beitrag von Amati »

:cheers:
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shakti
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Beitrag von shakti »

Vielen Hörern klingt eine BM 35 im sweet spot zu direkt.

Der zylinderförmig abstrahlende Hochtöner hat ueber die Hoerentfernung im Vergleich zu radial abstrahlenden Hochtoenern nur einen halb so hohen Schalldruckverlust. Dies fuehrt dazu, dass die weichere Abstimmung vieler audiophiler Analogausgangstufen (z.B. die bei B&M Vorfuehrungen zumeist verwendeten B&M Ice oder die Accuphase 2800 oder die Einstein Vorstufen) als klanglich angenehmer empfunden werden, klingt halt mehr wie "High End".

Ansonsten denke ich, dass die BM 35 mindestens 3 D/A Wandler pro Kanal haben muss, da die Frequenweiche digital (d.h. im DSP) sitzt und die Wandlung erst vor den Endstufen stattfindet.

netten Gruss
Juergen
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realperfekt
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Beitrag von realperfekt »

4 DACs für:
TT 20 .. 200Hz
TMT 200 .. 400 Hz
MT 400 .. 800 Hz
HT 800 .. 27 kHz
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

Freund Friedemann hat mal umfangreiche Tests gemacht, in dem er mit einem sehr guten CD-Player und 2 verschiedenen Studiorecordern von Fostex und Tascam (DV-RA1000HD) Files aufgezeichnet hat.

Also vom CD-Player digital und anschließend analog rüber zu den Recordern, dann direkt von CD-Laufwerk des Recordes auf die HD beim Tascam. Und dann hat er auch noch mit verschiedenen Kabeln und Abtastraten bei der Aufnahme experimentiert, aber das lass ich lieber mal.

Ich durfte die Testfiles dann bei mir in aller Ruhe mit dem G-Sneaky hören und bewerten.

Dann hat Friedemann mich besucht und sich das alles auch bei mir noch mal angehört.

Was soll ich sagen, bei ihm zu hause mit seiner Anlage hatte er eine andere Bewertungsfolge als bei mir.

Bei mir waren wir uns aber ungeachtet dessen einig, was wie einzuordnen ist.

Was habe ich gelernt?

Hörtests sind erst mal anlagenbezogen zu sehen, bei größeren hörbaren Unterschieden kann sich auch eine richtungsgebende Tendenz zeigen.

Im vorliegendem Fall hat bei den verschiedenen Übertragungsarten alles sehr ordentlich geklungen - kein Wunder bei guter Elektronik - gerade die analoge Übertragung mit anschließender Digitalisierung konnte anfangs mit viel Körperhaftigkeit und leichtem Schmelz punkten.

Aber je länger wir uns das mit A/D Wandlung angehört haben, kamen wir zum Schluß, das ist so nicht auf der Aufnahme drauf (Kopfhörertest sind da sehr nützlich).

Testsieger bei uns war das direkte Abspielen und Aufzeichnen mit dem Tascam, also der kürzeste, direkte Weg.

Gruß

Bernd Peter
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dirkhajo
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Beitrag von dirkhajo »

Hallo,

es gibt zu dem Thema Neuigkeiten von Backes&Müller http://www.backesmueller.de/bm/de/support.htm (Reiter Update/Upgrade unten)!
Bin mal gespannt, was wirklich dahintersteckt.

Viele Grüße
Dirk
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