Hörvergleich: 16/44,1, 24/196 und Vinyl
Verfasst: 02.05.2012, 23:18
An sich gehoert das folgende eher in das Thread (oder den Thread ??) 24 bit 192 KHz ist das Overkill ?,
aber es mischt sich dann doch irgendwie.
Nun ich hatte es ja angekündigt - der Kauf von Acousence - Tempelhof - sowohl die Vinyl Scheibe als auch die digitalen Träger. Sehr löblich bei Acousense - gute Homepage, sofortiger Feedback nach Bestellung und 3 Tage später ist auch der Postbote mit der Platte an der Haustür. Auch sehr überzeugend ist die Aufmachung. Das Album von Tempelhof ist als Doppel LP aufgemacht, wobei ein Coverbereich die LP beinhaltet, der zweite Bereich die 3 digitalen Träger auf einer LP grossen roten Kartonage (sieht also wirklich aus wie ein DLP). Die digitalen Träger sind a) die CD , b) die DVD c) die beiden Flac Formate mit 24bit/196 Khz + das gerippted Format der CD als Flac 16bit/44KHz - sehr sehr löblich.
Somit a) die CD geripped - es gibt minimale Groessenunterschiede zur schon gerippten Version auf dem digitalen Träger mit der Flac Variante und somit im ersten Durchgang erst mal die beiden Flac Formate miteinander verglichen
Anlagenkonfig: siehe mein Profil:
Musik: Ravel, Howells, Cras und Williams (auf der Homepage kann man erst mal reinhören ob die Musik einem zusagt, und zwar länger als die minimalistischen 20 Sek auf Amazon) - alle Musik ist eher der Tonmalerei zugeordnet - Impressionistisch - langgezogene Streichersätze - tempowechsel sehr dezent, alles fliesst - keine dynamischen Ausbrüche von pppp zu ffff - wenn dann p zu ff oder mal fff. Anspruchsvoll ist es trotzdessen, denn bei Anlagen die den Ton nicht halten können oder den Zusammenhang verlieren wird das ganze schnell langweilig - gerade Ravel oder Howells.
Nun aber zum eigentlichen: Ich habe nun mehrere Tage reingehört - damit sich da nicht eine Meinung nach dem ersten Reinhören bildet, auch zu unterschiedlichen Tageszeiten (morgens, versus Abends - dazwischen muss ich leider noch arbeiten)
a) selbst gerippte Version (auf Mac via XLD) gegen vorliegende Flac Version 16 bit/44 KHz - kein Unterschied - man koennte auf minimale Unterschiede in der Räumlichkeit tippen - aber sicherlich nichts, was einen Blindtest überstehen würde - das zeigt mir auf jeden Fall mal die Qualität meiner Rip Software
b) Flac 16/44 versus Flac 24/196 - ooops, CD ist einfach MidFi, kein HiFi, und das obwohl hier von einem excellenten Master runtergesampelt wurde - und die 16/44 Flac gegenüber anderen gerippten CDs schon wirklich gut klingt. Es ist flacher in der Räumlichkeit, an der Innenspannung verliert sich viel, die Gefahr der Langeweile ist gegeben - es kling auch wesentlich grobkörniger , dynamisch flacher. Abhaken und vergessen.
c) Und nun wird es spannend: Die Vinyl Scheibe: Sehr saubere Pressung, kein Schlag, keine Exzentrik:
Ravel: Vinyl, langsames Intro, Violinen mit viel Gefühl, Harfe setzt sehr weich ein (und dann kommt ein Schnaufen oder Stöhnen ?? - ehrlich mehrfach - wer sich da auch immer erleichtert ) - alles sehr fliessend - klingt nach Sommertag mit Schmetterlingen, schoene Wiese und einem Bach (durch die Harfe ) -
sehr transparent, räumlich gut gestaffelt, tonal sehr neutral - man schwelgt so dahin, da ja kaum Tempowechsel vorliegen, nur die Lautstärke nimmt zu und das Stück gewinnt an Intensität
Flac: 24/192 - etwas mehr Raum als Vinyl, auch schwärzer (Vinyl ist schon schwarz, aber das ist schon Rabenschwarz) aus dem Nichts entwickeln sich die Töne - der Raum ist etwas greifbarer in der Form, dass mehr Hall um die Instrumente zu hörenist - die Instrumente scheinen auch etwas weiter auseinander gezogen - Vinyl mehr auf die Mitte bezogen.
Tonal sehr sehr eng beieinander - der Streamer etwas mehr Tiefgang - minimal sauberer (klarer) aber auch etwas weniger involvierend - (irgenwie konzentriert man sich beim Streamer mehr auf die Einzelinstrumente, nicht so sehr auf das Zusammenspiel - bei Vinyl wirkt es organischer - wobei der Streamer durchaus seine Qualitäten hat -
Mittelteil: jetzt wird es etwas komplexer - alle 7 spielen nun zusammen und das Stück erinnert an Jazz mit Improvisation von Klarinette , Harfe und Flöte - als Basis dient das String Quartet - aber alles ruhig (kein plötzlicher Ausbruch) - Vinyl besseres Zusammenspiel - man bekommt mehr mit was da im Zusammenspiel gemeint ist - der Netzplayer bietet das bessere Highfidele Abbild - mehr Raum, etwas klarer, mehr Tiefton - das hat auch etwas - wird seine Anhänger finden und einige dem Netplayer den Vorzug vor Vinyl geben.
Bei Vinyl sind die Instrumente minimal mehr im Vordergrund - minimal präsenter (koennte natuerlich an der Kanaltrennung von ca. 30 dB des Tonabnehmers gegenüber dem von 100 dB des Flacs liegen, und das Raumbild des Netplayers wäre das ehrlichere)
Sprung zu Gesang: Ralph Vaughan Williams -
Vinyl: Einleitung mit Cello und dann kommt der Sopran - wiederum sehr schöne Räumlichkeit (nicht aufgeblasen, aber wohl vernehmlich ) Stimme absolut dominant - - sehr viel Körper aber trotzdem filigran und biegsam - boah- da stellen sich die Nackenhaare auf -
Die Dame Fionnuala Mc Carthy kann etwas, das kommt schon teilweise ran an Scheiben von guten analogen Masterbänder alla Decca - das Vibrato sehr ausgeprägt - Ton trägt sehr sehr gut.
Netplayer - Cello etwas tiefer (mehr Substanz ?) dann der Einsatz der Stimme - ok, nicht schlecht, sehr verständlich - aber die Stimme bleibt minimaler im Hintergrund - und da unterscheidet sich die Spreu vom Weizen - nix mit Nackenhaare die sich aufstellen, nicht mal die auf dem Handrücken - aber gut artikuliert, und nicht langweilig !
Ich kann nicht sagen was ehrlicher ist, legt der Schallplattenspieler da einfach etwas drauf (an gutmütigen Klirr, K2 und vielfache ??). Fakt ist wir sind auf menschliche Stimme geeicht, und dort offenbart sich der Unterschied - ich gebe hier dem Vinyl definitiv den Vorzug und der Unterschied ist schon sehr deutlich.
Nochmals zurück auf 16bit - plumps, das geht gar nicht im direkten Vergleich -
Also halten wir mal ein vorläufiges Fazit fest: Acousence versteht seinen Job - sowohl auf Vinyl als auch via digitalem Träger ist das schon sehr gelungen (man muss halt die Musik noch mögen) -
Das Aufnahmeverfahren mit 24/196 (vielleicht ja noch höher intern, aber das Master hat diese Auflösung) ist State of the Art - via Netplayer habe ich noch nichts besseres gehoert - Auf Vinyl bezogen ist das auch sehr gut - der musikalische Zusammenhang offenbart sich leichter auf Vinyl - aber klanglich ist der Netplayer besser - (das zeigt dann durchaus die Limits der Analogtechnik). Stimmen aber kommen via Vinyl einfach eine Klasse besser (wenn auch nicht ganz so festgemauert wie via Flac)
Zum Vergleich mit anderen Vinylscheiben:
Es gibt ausdrucksstärkere rein analoge Platten - definitiv - vor allem frühere Deccas legen noch eine ganze Schippe an Klang und Intensität drauf - da wurde wohl früher dem Klang etwas nachgeholfen in der Form, dass Tiefbasspegel noch extra gegeben wurde, da man wusste, das Vinyl dort ein Problem hat. Aber lassen wir die Kirche im Dorf - längst nicht alle meine Vinyls kommen klanglich an das Nivau dieser Acousence heran. Musikalisch - das ist eine andere Sache und nicht mehr Gegenstand dieses Threads.
Chapeau dem Acousence Team
Rainer (Funky)
aber es mischt sich dann doch irgendwie.
Nun ich hatte es ja angekündigt - der Kauf von Acousence - Tempelhof - sowohl die Vinyl Scheibe als auch die digitalen Träger. Sehr löblich bei Acousense - gute Homepage, sofortiger Feedback nach Bestellung und 3 Tage später ist auch der Postbote mit der Platte an der Haustür. Auch sehr überzeugend ist die Aufmachung. Das Album von Tempelhof ist als Doppel LP aufgemacht, wobei ein Coverbereich die LP beinhaltet, der zweite Bereich die 3 digitalen Träger auf einer LP grossen roten Kartonage (sieht also wirklich aus wie ein DLP). Die digitalen Träger sind a) die CD , b) die DVD c) die beiden Flac Formate mit 24bit/196 Khz + das gerippted Format der CD als Flac 16bit/44KHz - sehr sehr löblich.
Somit a) die CD geripped - es gibt minimale Groessenunterschiede zur schon gerippten Version auf dem digitalen Träger mit der Flac Variante und somit im ersten Durchgang erst mal die beiden Flac Formate miteinander verglichen
Anlagenkonfig: siehe mein Profil:
Musik: Ravel, Howells, Cras und Williams (auf der Homepage kann man erst mal reinhören ob die Musik einem zusagt, und zwar länger als die minimalistischen 20 Sek auf Amazon) - alle Musik ist eher der Tonmalerei zugeordnet - Impressionistisch - langgezogene Streichersätze - tempowechsel sehr dezent, alles fliesst - keine dynamischen Ausbrüche von pppp zu ffff - wenn dann p zu ff oder mal fff. Anspruchsvoll ist es trotzdessen, denn bei Anlagen die den Ton nicht halten können oder den Zusammenhang verlieren wird das ganze schnell langweilig - gerade Ravel oder Howells.
Nun aber zum eigentlichen: Ich habe nun mehrere Tage reingehört - damit sich da nicht eine Meinung nach dem ersten Reinhören bildet, auch zu unterschiedlichen Tageszeiten (morgens, versus Abends - dazwischen muss ich leider noch arbeiten)
a) selbst gerippte Version (auf Mac via XLD) gegen vorliegende Flac Version 16 bit/44 KHz - kein Unterschied - man koennte auf minimale Unterschiede in der Räumlichkeit tippen - aber sicherlich nichts, was einen Blindtest überstehen würde - das zeigt mir auf jeden Fall mal die Qualität meiner Rip Software
b) Flac 16/44 versus Flac 24/196 - ooops, CD ist einfach MidFi, kein HiFi, und das obwohl hier von einem excellenten Master runtergesampelt wurde - und die 16/44 Flac gegenüber anderen gerippten CDs schon wirklich gut klingt. Es ist flacher in der Räumlichkeit, an der Innenspannung verliert sich viel, die Gefahr der Langeweile ist gegeben - es kling auch wesentlich grobkörniger , dynamisch flacher. Abhaken und vergessen.
c) Und nun wird es spannend: Die Vinyl Scheibe: Sehr saubere Pressung, kein Schlag, keine Exzentrik:
Ravel: Vinyl, langsames Intro, Violinen mit viel Gefühl, Harfe setzt sehr weich ein (und dann kommt ein Schnaufen oder Stöhnen ?? - ehrlich mehrfach - wer sich da auch immer erleichtert ) - alles sehr fliessend - klingt nach Sommertag mit Schmetterlingen, schoene Wiese und einem Bach (durch die Harfe ) -
sehr transparent, räumlich gut gestaffelt, tonal sehr neutral - man schwelgt so dahin, da ja kaum Tempowechsel vorliegen, nur die Lautstärke nimmt zu und das Stück gewinnt an Intensität
Flac: 24/192 - etwas mehr Raum als Vinyl, auch schwärzer (Vinyl ist schon schwarz, aber das ist schon Rabenschwarz) aus dem Nichts entwickeln sich die Töne - der Raum ist etwas greifbarer in der Form, dass mehr Hall um die Instrumente zu hörenist - die Instrumente scheinen auch etwas weiter auseinander gezogen - Vinyl mehr auf die Mitte bezogen.
Tonal sehr sehr eng beieinander - der Streamer etwas mehr Tiefgang - minimal sauberer (klarer) aber auch etwas weniger involvierend - (irgenwie konzentriert man sich beim Streamer mehr auf die Einzelinstrumente, nicht so sehr auf das Zusammenspiel - bei Vinyl wirkt es organischer - wobei der Streamer durchaus seine Qualitäten hat -
Mittelteil: jetzt wird es etwas komplexer - alle 7 spielen nun zusammen und das Stück erinnert an Jazz mit Improvisation von Klarinette , Harfe und Flöte - als Basis dient das String Quartet - aber alles ruhig (kein plötzlicher Ausbruch) - Vinyl besseres Zusammenspiel - man bekommt mehr mit was da im Zusammenspiel gemeint ist - der Netzplayer bietet das bessere Highfidele Abbild - mehr Raum, etwas klarer, mehr Tiefton - das hat auch etwas - wird seine Anhänger finden und einige dem Netplayer den Vorzug vor Vinyl geben.
Bei Vinyl sind die Instrumente minimal mehr im Vordergrund - minimal präsenter (koennte natuerlich an der Kanaltrennung von ca. 30 dB des Tonabnehmers gegenüber dem von 100 dB des Flacs liegen, und das Raumbild des Netplayers wäre das ehrlichere)
Sprung zu Gesang: Ralph Vaughan Williams -
Vinyl: Einleitung mit Cello und dann kommt der Sopran - wiederum sehr schöne Räumlichkeit (nicht aufgeblasen, aber wohl vernehmlich ) Stimme absolut dominant - - sehr viel Körper aber trotzdem filigran und biegsam - boah- da stellen sich die Nackenhaare auf -
Die Dame Fionnuala Mc Carthy kann etwas, das kommt schon teilweise ran an Scheiben von guten analogen Masterbänder alla Decca - das Vibrato sehr ausgeprägt - Ton trägt sehr sehr gut.
Netplayer - Cello etwas tiefer (mehr Substanz ?) dann der Einsatz der Stimme - ok, nicht schlecht, sehr verständlich - aber die Stimme bleibt minimaler im Hintergrund - und da unterscheidet sich die Spreu vom Weizen - nix mit Nackenhaare die sich aufstellen, nicht mal die auf dem Handrücken - aber gut artikuliert, und nicht langweilig !
Ich kann nicht sagen was ehrlicher ist, legt der Schallplattenspieler da einfach etwas drauf (an gutmütigen Klirr, K2 und vielfache ??). Fakt ist wir sind auf menschliche Stimme geeicht, und dort offenbart sich der Unterschied - ich gebe hier dem Vinyl definitiv den Vorzug und der Unterschied ist schon sehr deutlich.
Nochmals zurück auf 16bit - plumps, das geht gar nicht im direkten Vergleich -
Also halten wir mal ein vorläufiges Fazit fest: Acousence versteht seinen Job - sowohl auf Vinyl als auch via digitalem Träger ist das schon sehr gelungen (man muss halt die Musik noch mögen) -
Das Aufnahmeverfahren mit 24/196 (vielleicht ja noch höher intern, aber das Master hat diese Auflösung) ist State of the Art - via Netplayer habe ich noch nichts besseres gehoert - Auf Vinyl bezogen ist das auch sehr gut - der musikalische Zusammenhang offenbart sich leichter auf Vinyl - aber klanglich ist der Netplayer besser - (das zeigt dann durchaus die Limits der Analogtechnik). Stimmen aber kommen via Vinyl einfach eine Klasse besser (wenn auch nicht ganz so festgemauert wie via Flac)
Zum Vergleich mit anderen Vinylscheiben:
Es gibt ausdrucksstärkere rein analoge Platten - definitiv - vor allem frühere Deccas legen noch eine ganze Schippe an Klang und Intensität drauf - da wurde wohl früher dem Klang etwas nachgeholfen in der Form, dass Tiefbasspegel noch extra gegeben wurde, da man wusste, das Vinyl dort ein Problem hat. Aber lassen wir die Kirche im Dorf - längst nicht alle meine Vinyls kommen klanglich an das Nivau dieser Acousence heran. Musikalisch - das ist eine andere Sache und nicht mehr Gegenstand dieses Threads.
Chapeau dem Acousence Team
Rainer (Funky)