T+A KS ACTIVE Erfahrungsbericht

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WANI50
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T+A KS ACTIVE Erfahrungsbericht

Beitrag von WANI50 »

Hallo zusammen,

nach anfänglichen Probleme mit der signalgesteuerten Einschaltautomatik (siehe Beitrag: Einschaltsteuerung von Aktivlautsprechern) und dem dadurch bedingten zweimaligen Einschicken zum Hersteller, konnte ich die neuen Lautsprecher endlich ausführlich hören. Doch leider fiel dann aber auf, dass bei einer Box die Ortsentzerrung nicht funktionierte. Der Schalter für die Höhenentzerrung hatte einen Wackelkontakt und war damit wirkungslos. Um die Boxen nicht noch ein drittes Mal verpacken und versenden zu müssen, habe mit Absprache des Herstellers den Fehler selbst gesucht und beseitigt. Der Hersteller schickte mir dafür die Schaltbilder. Der vermeintliche Wackelkontakt war durch einen Lötzinnrest, der unter die Kontakte des 5-pol. Schalters für die Höhenentzerrung geraten war, verursacht worden. Die Wirkungslosigkeit der Höhenentzerrung wurde durch einen hochohmig gewordenen 1 k Ohm Widerstand im Entzerrnetzwerk verursacht. Als alle Fehler beseitigt waren, konnte ich die Lautsprecher endlich ausführlich testen.

Hier mein Erfahrungsbericht:

Die neue KS ACTIVE ist eine konventionell, d.h. analog aufgebaute aktive 3 Wege Standbox. Zwischenzeitlich ist in der AUDIO 4/12 ein Test erschienen, den ich im Wesentlichen bestätigen kann. Das Gehäuse ist aus einem schwarz eloxierten Stranggepressten Aluminium Rechteckrohr mit runden Ecken gefertigt. Die Top- und Bodenplatte sind zwei silber eloxierte massive Aluplatten die mit dem Alu Rohr verschraubt sind. Die Wandstärke des Gehäuses beträgt 6 mm und die Top- und Bodenplatten sind 8 mm dick. Die Bodenplatte ist Träger des großzügig dimensionierten Ringkerntrafos zur Versorgung der Elektronik. An der Bodenplatte wird mittels Abstandsscheiben von 5 mm Dicke der Kreuzfuß zur Aufstellung geschraubt. Dieser ragt über die 4 Ecken des Gehäuses hinaus und hat an seinen 4 Enden Gewinde zur Aufnahme von Spikes oder Gleitern (gehören zum Lieferumfang), die auf die Bodenhöhe eingestellt werden und mittels Kontermuttern arretiert werden können. Die Box steht durch den Kreuzfuß sehr stabil. Sogar eine leichte Neigung nach hinten lässt sich einstellen, in dem man die hinteren Füße ganz hinein und die vorderen hinausdreht. Die Frontabdeckung ist ein metallisches Lochgitter, das das seitlich rund gebogen ist. Es wird in dafür vorgesehenen Nuten des Recheckrohrs eingeschoben. Zur Entfernung der Frontabdeckung muss man die Boden- bzw. die Topplatte abschrauben, dann kann man die Abdeckung nach unten bzw. oben herausziehen. Vorgesehen ist der Betrieb mit Frontabdeckung! Innerhalb des Alu-Rechtecksrohrs befinden sich im Profil Doppelstege, in denen Abtrennungen und Stabilisierungen aus MDF Platten eingeschoben sind. Dadurch ist das gesamte Gehäuse sehr stabil.

Die Elektronik ist überwiegend in SMD Technik ausgeführt und bildet mit der Montageplatte für die Endstufen und dem Anschlussterminal eine kompakte Einheit, die von innen an die Rückwand des Alugehäuses geschraubt ist. Eine Öffnung in der Rückwand des Gehäuses gibt das Anschlussterminal frei. An der PCB (Leiterplatte) schließt sich eine massive Montageplatte aus Aluminium an, auf der die 4 Endstufen IC´s verschraubt sind. Diese wird Platte wird mit Wärmeleitplaste mit dem ALU Gehäuse verschraubt, so dass das ganze Gehäuse der Kühlung dient. Es stehen keine Kühlrippen hervor. Vorsicht aber vor direkter Sonneneinstrahlung, die das schwarze Alugehäuse aufheizen kann, ohne dass die Box läuft.

Der Ringkerntrafo und Lautsprecher sind über Steckverbinder an die Elektronikeinheit angeschlossen. Die symmetrische Eingangsstufe, die Ortsentzerrung und die Frequenzweichen mit Laufzeitausgleich sind mit OPs vom Typ TL072 aufgebaut. Die Endstufen sind ebenfalls mit ICs vom Typ LM 3886 aufgebaut. Dieser Poweramplifier IC von National Semiconducter ist sehr hochwertig und kann laut Datenblatt bis 68 Watt Leistung erzeugen. Jeder Lautsprecher hat seinen eigenen Leistungsverstärker, so dass im Bass ca. 140 Watt zur Verfügung stehen, was auch für große Wohnräume reichen sollte.

Die eingesetzten Lautsprecherchassis habe ich nicht in Augenschein genommen, da ich nicht die ganze Box zerlegen wollte. Sie entsprechen der passiven KS 300, die in der Stereoplay 5/10 getestet wurde.

Die KS ACTIVE ist ein sehr gut aussehender Standlautsprecher, der sich gut in Wohnräumen integrieren lässt. Durch die Ortsentzerrung für Bass und Höhen lässt er sich sogar in gewissen Grenzen auf den Hörraum abstimmen. Richtig aufgestellt und abgestimmt, hat er ein sehr natürliches und räumliches Klangbild

Abgesehen von meinen anfänglichen Schwierigkeiten bin ich mit diesem Lautsprecher sehr zufrieden. Für ein Preis von max. 4.400,00 € bekommt man einen erstklassigen Aktivlautsprecher geboten, der zudem noch gut aussieht.

Gruß an alle
Walter
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depedro
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Beitrag von depedro »

Und wie klingt sie nun? :)
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo,
depedro hat geschrieben:Und wie klingt sie nun? :)
WANI50 hat geschrieben:Richtig aufgestellt und abgestimmt, hat er ein sehr natürliches und räumliches Klangbild
... wobei ich mir auch mehr Ausführlichkeit zum Klang gewünscht hätte - schließlich der wichtigste Aspekt aus meiner Sicht.

Die Odyssee wegen technischer und handwerklicher Mängel seitens des Herstellers finde ich ein inakzeptable Zumutung für den Kunden. Von T+A hätte ich solches nicht erwartet.

Auf jeden Fall, lieber Walter, hat die Odyssee nun offenbar ein gutes Ende gefunden und Du kannst Deine Musik genießen. Viel Spaß dabei. :cheers:

Grüße
Fujak
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