Christoph (Neumann O 410, O 300 + KH 810, KH 120)

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cs2001

Christoph (Neumann O 410, O 300 + KH 810, KH 120)

Beitrag von cs2001 »

Ich hoere - mit Unterbrechungen - seit ca. 1990 aktiv. Im wesentlichen deshalb, weil ich CDs relativ frueh aufgegeben habe und auf computerbasierte Loesungen gesetzt habe.

Angefangen hat das noch als Schueler mit einem PC, eine Soundblaster 16 und Yamaha YST-M100. Die waren fuer PC Speaker nicht so schlecht, mit solidem Holzgehauese, recht schwer.

Als Student dann irgendwann der Aufstieg zu Behringers an einem RME Multiface. Vor ein paar Jahren dann wiederum ein Upgrade auf Mackie HR 824 Mk II an einem RME Multiface II. Daneben gabs auch eine "klassische" Hifi Anlage (auf PC als Quelle) aus Creek/B&W 703 mit einer M-Audio Audiophile 192 als Quelle.

Im Augenblick ist nun folgendes im Einsatz:
  • Wohnzimmer: K&H O410 and Lyngdorf DPA-1, RME Babyface, Apple Mac Mini
  • Arbeitszimmer: K&H O300, Neumann KH810 and Trinnov ST-2, RME Fireface UFX, Mac Pro
  • Schlafzimmer: Neumann K&H 120 an SPL Volume 2, RME Babyface und Apple Mac Mini
  • Kueche: Genelec 6010A an Fostex PC-1e und wechselnder Quelle (iPhone, iPad, iPad...). Wenn ich mal laenger auf Geschaeftsreisen bin, reisen die Genelecs auch mit.
Daneben gibts noch eine ganze Menge an Kopfhoerern und Kopfhererverstaerkern. Die kommen aber nur dann zum Einsatz, wenn der Einsatz der Lautsprecher nicht moeglich ist (Tageszeit wg. Nachbarn, Buero, unterwegs....)

Im wesentlich bin ich recht zufrieden mit dem aktuellen Setup. Evtl. waere noch der Umstieg vom Lyngdorf auf einen 2. Trinnov denkbar. Ebenso evtl. eine Analoge Lautstaerkeregelung fuer die O300/810, evtl. der SPL Volume 8.

Daneben mache ich geraede erste Schritte mich ernsthaft mit Audio-Messtechnik auseinanderzusetzen. Normalerweise werde ich hier im Forum nichts steif und fest behaupten, was ich nicht durch Messungen oder vernuenftige (Doppelblind-) Hoertests auch belegen kann. Und ich reagiere einigermassen allergisch, wenn andere das Gegenteil tun ;)
Truesound
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Beitrag von Truesound »

Hallo Christoph!

Kann deinen Ausführungen komplett zustimmen. In den Foren herrscht im Allgmeinen nicht selten ein Abneigung gegen Doppelblindtests. Allerdings kann man so etwas auch sehr ordentlich durchführen um zu aussagekräftigen Ergebnissen zu kommen. Deine Komponenten sind sehr sinnvoll und sorgfältig ausgesucht. Bin auch K+H Betreiber.

Grüße Sven
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gregor
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Beitrag von gregor »

Hallo Christoph,

herzlich willkommen. Es freut mich hier immer, wenn einer hier ankommt, der auch mit Studioequipment hört. Du hast ja gleich mehrere Hörzimmer damit ausgestattet, scheinst also ein echter Überzeugungstäter zu sein. Produzierst Du auch mal was oder hörst Du nur?

Zum SPL Volume 8 würde mich interessieren, ob Du damit besser oder schlechter hörst, als mit der digitalen Regelung bzw. den Ausgängen des Trinnov. Bei mir habe ich das SPL Volume 2 aussortiert, damals dachte ich, dass selbst ein Wechsel der OP-AMPs im SPL nichts mehr bringen würde. Außerdem glaube ich, dass die Frage analog/digital regeln weit weniger klangentscheidend ist, als die "Harmonie" der Ausgänge der Vorstufe zu den Eingängen der LS und ggf noch die Kabel. Bei mir im Büro klingen Fireface UC - Sommer Cable Carbokab - Adam S3X-V klar besser als mit SPL Volumecontroler. Solltest Du das Volume 8 verwenden, würde mich Deine Meinung sehr interessieren.

Beste Grüße

gregor
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Christoph,

da hast du ja die Creme de la Creme des Studioequipments für Zuhause aufgefahren. Toll!

Mich würde interessieren, zu welchen Unterschieden die Raumkorrektur (bzw. präziser: Hörplatzkorrektur) mit Lyngdorf und Trinnov bei dir führt.

Viele Grüße
Rudolf
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Heule
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Beitrag von Heule »

Rudolf hat geschrieben:Mich würde interessieren, zu welchen Unterschieden die Raumkorrektur (bzw. präziser: Hörplatzkorrektur) mit Lyngdorf und Trinnov bei dir führt.
Das würde mich auch brennend interessieren! Bitte schreib mal etwas dazu.

Gruß Oliver.
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Keizo
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Beitrag von Keizo »

Guten morgen Christoph,

mich würde interessieren, wie Dir die KH 120 als neues Modell aus der Produktschmiede Neumann/K+H gegenüber den beiden älteren, größeren Geschwistern zusagt.

Prinzipiell ein hinkender Vergleich, Zweiwegeriche mit Dreiwegsystemen zu vergleichen, aber in der S&R liest sich der Übergang zwischen TT und HT ja ganz vorzüglich. Hat die KH 120 die gleiche Homogenität wie die 300er? Die 120er steht ganz oben auf meiner Liste, daher wären subjektive Einschätzungen sehr interessant.

Prinzipiell hast Du schon ein solches System, wie ich es mir langfristig vorstelle, einfach klasse! :cheers:

Vielen Dank und einen schönen Wochenanfang,

Jens
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cs2001

Beitrag von cs2001 »

Hallo zusammen, sorry dass ich jetzt antworten kann. Es fehlte mir noch an Berechtigungen ;)

Also, zu den Fragen.

SPL Volume 2/8: Ich rechne nicht damit, dass sich der Volume 8 vom Volume 2 unterscheidet. Und ich bezweifle stark, dass man den Volume 2 in der Kette in einem Blindtest heraushoeren kann. Dafuer sind die Messwerte einfach zu gut - habe die Herstellerangaben durchgehend verifizieren koennen. Fuer den Volume 8 gibt SPL ja die selben Werte an.
Jedenfalls gilt dies, wenn er "richtig" betrieben wird. D.h. > +4dBu und Volume-Regler ab 20-25 %. Darunter sind die Messwerte immer noch gut, werden aber halt schlechter.

Der Komfort der analogen Lautstaerkeregelung ist einfach klar besser, das ist im wesentlichen, was mich zur Ueberlegung treibt, insbesondere da es beim Trinnov muehsam ist.

Apropos Kabel: Die Geraetschaften sind bei mir analog durchgehend symmetrisch und geschirmt mit Vovox verkabelt. Digital mit Apogee bei AES bzw. Sommer Cables bei TOSLINK.
Dir Schirmung ist bei analoger, symmetrischer Uebertragung vielleicht Overkill, aber zumindest bekomme ich mit dem Mobiltelefon keine Stoergerausche mehr hin. Nicht, dass das nun an sich wichtig waere, aber es gibt das gute Gefuehl, dass z.B. auch das WLAN in der Wohnung nicht relevant in die Anlagen einstreut.

Trinnov vs. Lyndorf: Ausfuehrlicher moechte ich spaeter was dazu schreiben, evtl. in einem eigenen Thread und noch mit dem Convolver im Vergleich. Ich ziehe aber demnaechst um, danach moechte ich noch einmal systematische Messungen zwischen den beiden Systemen durchfuehren und dokumentieren. Kostet halt Zeit.

Im Prinzip ist der Vergleich zwischen den Gereaeten aber auch unfair, da die Zielgruppen einfach auch zu unterschiedlich sind. Das Setup inkl. Einmessen geht beim Lyndorf eigentlich in ein paar Minuten nach dem Auspacken. Mit dem Trinnov habe ich mich mehrere Wochen beschaeftigt... Er bietet einfach so viele Moeglichkeiten. Der Trinnov ist halt eher ein Pro-System, der Einarbeitung erfordert.
Aber das Ergebnis ist gigantisch: Die "After"-Messwerte (Amplitude, Phase, Group Delay, Impulse Response) sind in allen Bereichen ein Homerun fuer den Trinnov (grobe Messung per Fireface UFX, Behringer MM1, RMAA bzw. SignalScope Pro). Viel besser kann es auch in keinem Tonstudio sein ;) Auch die Moeglichkeiten Raumasymmetrien bzw. eine nicht-mittige Hoerposition oder ein zu breites Hoerdreieck auszugleichen sind fast unglaublich. Das heisst nicht, dass der Lyngdorf schlecht ist, er erzeugt auch einen ordentlichen Frequenzgang, aber der Trinnoov macht halt alles besser. Auch das Bass-Management hat beim Trinnov in meiner 2.1 Config wesentlich mehr Moeglichkeiten.

Was bei Trinnov auch toll ist, ist der Support. Bei Fragen reagieren die schnell und auesserst kompetent. Den von Lyngdorf kann ich nicht beurteilen, das Geraet laesst nicht viel Raum fuer Fragen ;)

Demgegenueber steht Pro Lyndorf: Der Lyngdorf liegt bei 3000 Euro, des Trinnov liegt mit Fernbedienung und Messmikro grob bei dem doppeltem. Und ist im Alltag ist der Trinnov deutlich unkomfortabler (keine Bedienelemente am Geraet, keine Anzeigen, Lautstaerkeveraenderung reagiert unter Last manchmal langsam). Eigentlich ist der Trinnov nur vernuenftig mit Monitor oder VNC zu betrieben.

KH 120A: Nachdem ich meine anderen Hoerplaetze auf K+H/Neumann hatte, waren die keinesfalls schlechten Mackie HR-824 MkII einfach nicht mehr ertraeglich. Da zeigt sich einfach wie sehr das Gehoer durch die taeglichen Hoererfahrungen "genormt" wird. Es fehlte den Mackies einfach an praeziser Raumabbildung und Durchsichtigkeit und auch nach Korrektur mit den eingebauten Reglern waren die Baesse zu "Wummerig". Und fuers Schlafzimmer war mir im Augenblick ein weiteres Paerchen O300 oder ME Geithains einfach zu teuer.

Im Vergleich hatte ich mir noch die Genelec 8030A und die Focal CMS 50 zu Gemuete gefuehrt. Ich wollte auch noch die Adam Audio A7X hoeren, aber da hatte ich dann die KH 120 schon gekauft. Und ich hatte die Nase voll vom Auspacken/Einpacken/Zur Post bringen... ;)

Die Homogenitaet und Linearitaet der 120 ist hervorragend, die Box hat im Prinzip die gleichen Staerken wie die grosseren Neumanns. Vor allem gegenueber der Focal ist die Stereo-Ortung hervorragend. Die Genelec fand ich noch einen Tick analytischer (negativ ausgedrueckt "duenner"), aber bei schlechterer Stereoabbildung. Ich empfand aber den Raumeinfluss bei den Genelecs etwas geringer, evtl. strahlen die etwas schmaeler ab (muesste mal auf den Herstellerseiten nachschauen).
Auch sehr angenehm ist das geringe Eigenrauschen (die Focal rauscht/brummt deutlich staerker, nicht schlimm aber eben mehr), insbesondere da ich im Schlafzimmer eher leise hoere. Und auch der nicht sehr kraetftige Bass ist im Schlafzimmer nicht unbedingt ein Nachteil. Wobei ich bei allen sagen muss: Alle 3 sind hervorragend und die Unterschiede finde ich nicht riesig und vom Charakter nicht extrem unterschliedlich. Da habe ich Vorhang auf/zu wesentlich deutlicher herausgehoert, als die Lautsprechermodelle.

Letztlich erinnerte mich das Probehoeren aber sehr stark an den Vergleich O300 vs. 8050A, mit den gleichen Eigenschaften bei K+H und Genelec.

Einen wirklichen Hoergergleich mit den O300 im selben Raum habe ich nicht durchgefuehrt. Und da die O300 nur mit Trinnnov, KH810 Sub sowie Absorbern im Raum betrieben wird waere der Quervergleich da auch sicher unfair. Und zum Vergleich unter gleichen Bedingungen war ich - ich gebs zu - zu faul. ;)
Keizo
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Beitrag von Keizo »

Hallo Christoph,

vielen Dank für die sehr gut verständliche und nachvollziehbare Beschreibung der KH 120. Diese deckt sich auch mit dem, was ich vorher schon las. Das hilft mir auf jeden Fall deutlich weiter.

Ich bin sehr gespannt, in welche Richtung es bei mir weitergehen wird.

Ein schönes Wochenende,

Jens
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Truesound
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Beitrag von Truesound »

Hallo Christoph!

Ich war neulich auf einem Klein und Hummel Workshop bei dem Markus Wolf der Entwicklungsleiter dort sehr interessante Einblicke in die Lautsprecherentwicklung gab. Es ist für mich nachdem nicht mehr verwunderlich warum die Klein und Hummel z.b. eine Mackie derart überragen. Bei Klein und Hummel nimmt man das was man da macht ähnlich wie bei Geithain schon sehr sehr genau und nicht nach dem Motto " so ungefähr wird es schon passen..." Das hat natürlich seinen Preis -ganz klar... der relativiert sich aber schnell wenn man eben nicht alle drei Jahre mehr die Monitore wechseln braucht oder es meint nach Quervergleichen dann tun zu müssen.

Der Quervergleich mit der O 300 im selben Raum den du nicht gemacht hast würde ich da garnicht mehr als "faul" einstufen, sondern du hörst schon das die Arbeit dafür den Nutzen übersteigt sprich die A 120 funktioniert wie sie funktionieren soll -im Rahmen ihrer Größe und damit den generellen konstruktiven Möglichkeiten.

Grüße Truesound
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cs2001

Beitrag von cs2001 »

Klingt interessant. Wie kommt man zu so einem Workshop?
LordHelmchen
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Beitrag von LordHelmchen »

Hallo Christoph,

welche Software Version hat denn Dein Trinnov und hast Du dafür eine Anleitung? Ich habe gerade einen ST2 HiFi zum Test hier und die Anleitung dazu scheint geheim zu sein, weil weder der Trinnov Support noch der deutsche Importeur eine zur Verfügung stellen...

Habe ich so auch noch nicht erlebt. ;-(

Viele Grüße
Markus
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Truesound
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Beitrag von Truesound »

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