Hallo Rolf
neuer Versuch, weil beim Senden mein Firefox abgestürzt ist, neue Chance weil ich keine Lust habe, nochmal so viel zu schreiben.
Lies Seiten 28 und 29 der Anleitung, ich komme gleich darauf zurück. Zunächst aber einige wichtige Anmerkungen zum Konzept, denn da gibt es verschiedene Probleme.
Ich würde dich bitten, mal die Raumabmessungen durchzugeben und den Abstand Sitzplatz zu Wand hinter den Lautsprechern.
Die ML werden angegeben mit 35Hz -3dB. Bei einem Raum mit 7 m Länge liegen wir bei 24 Hz Raumresonanz, die dann gerade noch angeregt wird. Die Frage ist, was soll der Subwoofer bei einem Raum bis zu dieser Länge? Den Bass fetter machen, um ihn dann mit RP wieder runterzuknüppeln? Mehr Gesamtpegelreserve, um am Ende weniger Verzerrungen zu bekommen?
Klirrfaktor hat geschrieben:Sorry es sind natürlich 1m 20mm, mein Fehler.
Nächste Frage: Die ML stehen bei 1,02 m so, dass sie mit der Wand dahinter eine Auslöschung bei 85 Hz erzeugen. Ärgerlich ist, dass dieser Frequenzeinbruch bei 65 Hz beginnt und bei etwa 110 Hz endet. Auslöschung heißt praktisch kein Pegel, das ist für eine Übergangsfrequenz zum Subwoofer keine gute Grundlage, schon gar nicht, wenn man bei 80 Hz trennen möchte und die Hauptlautsprecher bei 95 Hz schon die geforderten -3 dB Abschwächung unterschritten haben.
Damit sind die 80 Hz Übergangsfrequenz nicht machbar und 2 Wege führen aus diesem Dilemma:
1. Der Subwoofer wird über seinen unbegrenzten Eingang angeschlossen, die Weiche im Lyngdorf dominiert.
2. Der Wandabstand der Hauptlautsprecher wird um 30% vergrößert, um die Auslöschung in einen niedrigeren Frequenzbereich zu verschieben.
Der Subwoofer wird ausserhalb des Stereodreiecks aufgestellt? Erfahrungsgemäß (für mein Ohr zumindest) wird dann diese Seite lauter, sobald der Bass allein von dieser Seite kommt. Welchen Sinn macht es, Lautsprecher, die bis 35 Hz runtergehen, höher abzuschneiden und durch einen einseitigen Sub zu vertreten?
Ich kenne keinen.
Da die Dipole Wandabstand verlangen, ein omnipolarer Bass aber eine Auslöschung provoziert und nicht verhindern kann, ist der ML aus dieser Sicht keine optimale Zusammenstellung. Bei vernünftiger Platzierung für den Mittelhochton ist der Bass mit einem Problem behaftet, zumindest aus der Sicht digitaler Raumkorrektur, denn solche Dips/Einbrüche im Frequenzgang lassen sich nicht korrigieren.
Aus meiner Sicht gibt es für den einzelnen Subwoofer nur eine einzige vernünftige Anwendung (s.u.), ansonsten behindert er uns eher.
Als langjähriger TacT RCS Benutzer habe ich die Messergebnisse immer auf dem Schirm gesehen, Lyngdorf RoomPerfect vermeidet und verhindert das, dafür ist es viel komfortabler. Man tappt dafür im Dunkeln, weiss nicht welche Folgen das Tun hat, z.B. die Wahl des Sitzplatzes. Das aus TacT RCS Gelernte hilft mir beim Einrichten von RP, z.B. in eine Null darf man sich nicht setzen.
Wie schon geschrieben, für mich war von Anfang an klar, dass ein 2.2 DPA-1 mit Endstufen die ML aktivieren kann und sollte. Vorteil wäre die bessere Kontrolle der eingebauten Bässe, bessere Integration mit den Lautsprechern. Übergangsfrequenz 280 Hz. Nachteil: die aufstellungsbedingte Auslöschung mit der Rückwand (hier: 85Hz) kann nicht vollständig ausgeglichen werden. Man bräuchte allerdings 2 Stereoendstufen. Da ich annehme, dass nur Endstufen für 1 x Stereo existiert, vertage ich dieses Thema lieber.
Bleiben wir bei Vollbereichsansteuerung der ML, was für mich am meisten Sinn macht, bleibt der Frequenzeinbruch um 86 Hz unvermeidbar, verschieben wir die Lautsprecher um 10 cm nach vorn, stellen am Sub die 80 Hz ein und am DPA-1 ebenfalls 80 Hz aber Highpass Butterworth 4. Der Sub wird in die Mitte hinten gestellt und füllt den Dip, den RP nicht korrigieren könnte. Einstellung des Sub am DPA-1: Mono
Wenn schon RoomPerfect, dann auch Lautsprecherausnutzung perfect.
Mit dem Auffüllen des Dips in diesem Bereich wird die räumliche Abbildung besser und der Klang homogener und geschlossener. Mit dem Abtrennen der Hauptlautsprecher kann man hören, was dem Subwoofer als Lückenfüller übrigbleibt, das ist nicht wenig. Schaltet man ihn ab, fehlt was.
Besser wären 2 Woofer, in den Ecken. Aber dann würde man wenigstens die Elektrostaten mit oberhalb 280 Hz ansteuern, die Woofer müssten breitbandiger sein als die Heimkinobollerkisten, um mit der Schnelligkeit und Auflösung der Elektrostaten mitzuhalten. Mindestens eine halbe Oktave über Übergangsfrequenz sollten die Bässe noch übertragen können. Die Basseinheiten der ML wären dann nur noch Ballast, damit die Panels nicht umkippen. Ein TDAI2200RP kann Elektrostaten locker treiben und kostet vergleichsweise wenig mehr als DPA-1, vorhandene Endstufen kommen wohl mit den Bässen zurecht...
Ich habe übrigens den Lyngdorf bekommen und bin noch nicht sicher wie ich das mit den Filter einstellen soll. So wie ich gelesen habe, sollte der DPA die Routin Funktion übernehmen?
Ohne Routing gäbe es keine Weiche, keine Übergangsfrequenz usw. (Bedienungsanleitung S. 28/29)
Im Advanced Setup wird
- Main Out (Regulated (variable))
- Line Out (Regulated (variable))
- Routing (Main Highpass, Line Lowpass Mono)
konfiguriert
dann
- Crossover Freq (??? Hz, je nach Konzept)
- Filter Type (Butterworth 2)
- Delay (vom Sitzplatz ausmessen und für alle Lautsprecher eintragen)
Der Sub kann ich max auf 80Hz trennen, was muss oder soll ich am DPA einstellen?
Surroundeingang für ungefiltert nehmen, Frequenz am DPA-1 einstellen, viel mehr als 150 Hz läßt der Subwoofer vermutlich nicht zu
Er ist am Line Ausgang muss ich da das Highpass filter nehmen?
Für den Subwoofer nimmt man Lowpass - Pass heisst durchlassen, low heißt tief. Highpass lässt nur hohe Frequenzen durch (für Main).
Werkseinstellung des DPA-1 ist Master. Selten konfiguriert man Slave.
Zeit für ein Bier.
Viel Erfolg!
Hans-Martin