Hallo Uli,
ja, da ist noch ein Plätzchen frei. Linn hat schlauerweise ein Layout gemacht, das man copy-and-paste auf alle möglichen Platinen übertragen kann. Beim Sneaky sind die Clockplätze auch alle angelegt, aber eben nicht bestückt. Man kann aber nicht einfach Bauteile auflöten wie in den größeren Linns, denn der Hirnschmalz liegt ja hauptsächlich in der Programmierung des Xilinx daneben. Der schaltet die Clocks dann eben nicht durch, wenn die Herberge Sneaky heißt, ob die Bauteile bestückt sind oder nicht.
Hallo Bernd Peter,
wann auch immer die VCXOs zum Einsatz kommen, ist mir erst mal egal, ich werde für alle Clocks neuen Saft besorgen. Das bietet sich nämlich geradezu an. Es gibt einen Längsregler, der 3,3V für den Xilinx CPLD und die vier Clocks macht. Die vier Clocks sind jeweils über eine kleine Ferritspule und einen Elko nochmal gepuffert. Da bleibt schon ein kleiner Ripple übrig, den man mit dem Oszi sehen kann. Die Clocks hängen immer an der Versorgung und an der Clock-Line zum Xilinx, haben aber sog. Tristate-Ausgänge, d.h. sie stören nicht weiter, wenn sie kein Schaltsignal kriegen. Einfach die vier Ferritperlen ausgelötet und senkrecht gestellt, dann kann da ganz prima eine neue Versorgung andocken - von der Art, wie sie bei Dir auch schon in einigen Ausführungen spielt (die Versorgung der G-Sonos-Clock im Wesentlichen). Praktisch ist, dass die Clocks kaum Strom ziehen, wenn sie nicht am Schaltpin aufgerufen werden.
So, Herrschaften, bevor ich den Akurate weiter zerlege, war natürlich ein ausführlicher Hörtest angesagt. Ich habe mich auf vier Stücke konzentriert, die ich u. a. auch beim Forumstreffen angespielt habe, siehe
hier und
hier:
1. Stadtfeld, Bach pur, Französische Suite Nr. 2, Courante (44,1/16)
2. Carmen Suite (44,1/16)
3. La Guitarra Española (88,2/24)
4. Tschaikowsky Violinkonzert 3. Satz (192/24)
Heute früh, frisch und ausgeschlafen, G-Sneaky und unmodifizierter Akurate DS im Wechsel, beide bei gleichem Pegel am Cinch-Analogausgang an meiner Anlage im Dachgeschoss (G-BM20 mit G-BM6 als aktive Bassabsorber).
Bach. Erst der G-Sneaky. Ja, so kenn' ich das, klare, saubere, kraftvolle Anschläge, der Steinway präzise vor mir hingestellt. Das knallharte Auftreffen des Hammers auf der Saite, das lange Nachschwingen, in dessen Modulationen die Kunst des Klaviertechnikers zu bewundern ist. Feinste Nebengeräusche wie ein leises Atmen des Pianisten oder das Aufsetzen der Dämpfer auf die Saiten. Im Ausklang der runde, weiche Klang des Resonanzbodens. Gut.
Der Akurate DS. Ah, wohlige Wärme durchströmt das Zimmer. Schön, denke ich, trotzdem sauber dabei. Ist das näher an dem, wie ich meinen eigenen Steinway kenne? Nein. Zurück zum G-Sneaky. Da ist es wieder, das Strahlende, die Klarheit ohne Schärfe. Nochmal zum Akurate. Schon gut, ohne Zweifel, aber der richtige Druck fehlt hier. Nicht, dass Details wirklich fehlen würden, aber sie sind nicht so natürlich für mein Empfinden und nicht so selbstverständlich hörbar. Und je länger ich dem Akurate zuhöre, desto mehr denke ich: Ein bisschen müde, der Klang.
Die Carmen Suite. Das war ja das Stück, auf das wir uns beim Forumstreffen am Sonntagmorgen geeinigt hatten für den Vergleich Sonos und Sneaky mit den G-Versionen.
Der G-Sneaky klingt frischer und klarer. Die perkussiven Elemente sind präziser, die Geigen sind klarer und reiner. Eigentlich war die Sache für mich klar nach dem Flügel im ersten Stück, aber je länger man sich in zwei Geräte einhört, desto deutlicher wird der Unterschied, das kennt Ihr bestimmt.
Die Gitarre. Flirrende Stahlsaiten bei beiden Probanden. Aber wenn der Gitarrist mit dem Handballen auf den Korpus schlägt, macht das beim Akurate "Bong" und beim G-Sneaky "Bok". Und ich weiß genau, was diesen Unterschied macht: Das ist der Sprung von einer guten zu einer sehr guten analogen Ausgangsstufe.
Zum Abschluss noch Ralfs Aufnahme des Tschaikowsky-Violinkonzerts, 3. Satz. Hier achte ich darauf, wie durchhörbar und sauber getrennt die einzelnen Instrumente sind. Ich höre z. B. gerne in den ersten Takten auf die Cello-Linie unten, die verschwimmt gerne. Das kriegen beide Geräte sauber hin. Beim G-Sneaky ist der Gesamteindruck klarer und straffer.
Der G-Sneaky ist schon eine Ansage. Da den Akurate vorbei zu zwängen, wird nicht einfach. Ich fang' mal an.
Viele Grüße
Gert