bin gespannt auf Deinen Bericht, falls Du Dir das Teil auf den Gabentisch stellst.Rudolf hat geschrieben:Der S5 ist ein heißer Anwärter für meinen Gabentisch!
Gestern abend habe ich's einfach nicht mehr ausgehalten und habe mal einen meiner ZP90 aufgemacht. Jaja, ich weiß, die Garantie ist damit weg. Aber er war ja auch schon mindestens zwei Monate alt . Ich habe ja, wie an anderer Stelle berichtet, meine BM3 auf Vordermann gebracht. Die sollen längerfristig am Essplatz direkt aus einem ZP90 versorgt werden. Nun ist es aber so, dass die BM3 mit S-Weiche, feinen Kondensatoren und OPs sowie aktuellen und getunten Hochtönern auf einem Niveau spielen, das vom ZP90 am Analogausgang etwas ausgebremst wird. Also die Büchse zerlegt und reingeschaut, hier ein Bild der DA-Fraktion mit Analogteil dahinter:
Ein Cirrus CS4265 also ist der DA-Wandler-Chip, der quadratische schwarze Käfer in der Mitte des Bildes. Naja, ist kein BurrBrown, aber so schlecht ist der auch wieder nicht, verarbeitet 24Bit und kann bis zu 192kHz. Könnte, besser gesagt, wenn entsprechend beschaltet, aber nicht hier . Direkt darüber findet sich nämlich der Grund: die silberne rechteckige Blechdose ist der Quarz. Zunächst mal gut für den Jitter, dass der DA-Chip, der übrigens auch den S/PDIF-Ausgang füttert, aus nächster Nähe mit einem stabilen festen Takt versorgt wird. Dieser Takt ist 11, 2896MHz und nur dafür geeignet, Sampleraten von 44,1kHz oder evtl. Vielfache auszugeben. Es war mir ja schon aufgefallen, dass die Kiste auch 48kHz-flacs mit 44,1k abspielt. 96k oder 192k gehen damit technisch bedingt nicht. Soviel zur Diskussion "es kommt bald ein Update für 24/96". 24Bit kann der Chip aber auf jeden Fall, auch heute schon kommen ja die 16Bit Eingangsdaten nach der digitalen Lautstärkeregelung mit 24Bit am S/PDIF raus. Und werden sicherlich auch mit 24Bit ins Analoge gewandelt. Was mir persönlich aber völlig genügen würde: Wenn die 96/24-Files mit 44,1/24 ausgegeben würden. Einen guten DAC vorausgesetzt glaube ich nämlich, dass die 24Bit viel wichtiger sind als die 96kHz. Egal, das mit der Samplingfrequenz raus zu finden war eigentlich ein Nebenschauplatz, mir ging's primär darum, wie ich das Klangniveau des Analogausgangs hoch kriege. Dem geübten Reverse-Engineer springen da sofort ein paar Punkt ins Auge:
1.
- Das Analogfilter um den nächsten Käfer links vom DAC. Es ist mit einem Doppel-OP gemacht, den ich vor 25 Jahren toll fand, ein NE5532. Dieses Käferlein wird seinen Platz einem LME49720MA räumen müssen.
- Der OP wird nur mit einer Spannung versorgt. Minus des OP liegt also an Masse, und deshalb muss die Nulllage aller Signale über Elkos auf die Hälfte der Versorgungsspannung angehoben werden. Für ein zusätzliches Netzteil findet sich aber kein Platz in dem Schächtelchen, das wird deshalb so bleiben müssen. Immerhin sind alle Elkos nochmal mit einem Folien-C gebrückt.
- Jetzt kommt eine klangliche Todsünde. Längs im Signalweg von diesem Ausgangs-OP zur Ausgangsbuchse sitzen zwei Muting-Transistoren, die vier kleinen schwarzen oberhalb und oberhalb rechts des OP. Die müssen dringend raus und durch ein kleines Relais ersetzt werden, das außerdem nicht im Signalweg liegt, sondern das Signal bei Mutinganforderung nach Masse legt und ansonsten offen ist.
- Der arme OP muss das Kabel am Ausgang treiben, dafür ist er nicht wirklich geeignet und auch nicht gebaut worden. Da kommt ein BUF634 von BurrBrown rein, dann kann man auch mit 50 Ohm Ausgangswiderstand arbeiten.
Viele Grüße
Gert