Liebe Linnfans,
mir wurde hin und wieder berichtet, dass meine Berichte vom Friseursalon gerne von dem einen oder anderen Foristen als Gute-Nacht-Geschichten konsumiert werden. Heute will ich es (aufgrund der Zeitverschiebung) in den USA mal mit einer Geschichte zum zweiten Frühstück versuchen - speziell für Herbert.
Herberts Sneaky in silber wurde schon vor ein paar Tagen angeliefert. Ich hatte eine Platine entworfen, auf die alles draufpasst, was man für den G-Sneaky braucht. Also Netzteilschaltungen, Clocks mit PLL, Reclocker für S/PDIF mit Frequenzvervielfacher und die Analogausgangsstufe. Von dieser Platine habe ich nur zwei machen lassen - weil oft beim zweiten Wurf, um den es sich ja hier handelt, noch ein Fehlerchen drin sein kann. Erfahrungsgemäß sitzt dann der dritte Wurf.
Na gut, die Schrift passt nicht überall, wie sie soll, aber wenn nicht mehr falsch ist, als dass mein Nachname fehlt, soll's mir recht sein.
Nun habe ich ja auf der Platine auch noch einen kurzschlusssicheren Schaltausgang integriert, nachdem Rudolf mich danach gefragt hatte - weil er gerne die Lautsprecher mit dem Sneaky gemeinsam schalten würde, wie das mit dem G-Sonos auch möglich ist. Das wäre evtl. auch eine interessante Option für Herbert, dachte ich mir, da er auch schon den Schaltausgang am G-Sonos haben wollte.
Also erst mal mit den mechanischen Arbeiten angefangen und ein Plätzchen für die Buchse gesucht:
Dann einige Bauteile vom Sneaky runter gelötet, so z. B. den Vierfach-OP in der analogen Ausgangsschaltung:
Ziemlich scharf angebraten nach so einer Aktion, der ca. 1cm lange Käfer, aber er wird eh entsorgt. So entsteht Platz für den LME49740:
Über und unter dem OP sind die Ausgangswiderstände mit zusammen 300 Ohm (!) auch schon entfernt.
Nach einigen Stunden Lötkolbenschwingen ist auch die neue Platine fertig - man beachte die noch freien Steckplätze für die Clocks (da gibt's mal wieder einen kleinen Lieferengpass):
Das passt ja wie dafür gemacht
:
Es war gar nicht so einfach, ein Plätzchen für die Befestigungsfüßchen zu finden. Die kann ich übrigens auch nicht auf der Sneaky-Platine festschrauben, denn wenn ich durch die mehrlagige Platine ein Loch bohre, ist die Wahrscheinlichkeit, eine Leiterbahn zu treffen, ungefähr 1. Deshalb werden die Abstandshalter mit Zweikomponentenkleber befestigt.
Hier sieht man den Frequenzvervielfacher (der SMD-Chip) und das Reclocker-Flipflop:
Bevor die Platine eingebaut werden kann, müssen aber zunächst ein paar Stützelkos bester Sorte (7mOhm ESR!) an ein paar Stellen der Sneaky-Spannungsversorgung eingelötet werden:
Dann das elende Kabelgeschäft. Da ist man doch recht froh, wenn's fertig ist:
Die Spannung steigt - funktioniert das oder funktioniert das nicht? Ach so, richtig, die Clocks fehlen ja. Also meinen G-Sneaky aufgemacht und die Clocks in Herberts gesteckt:
Mit so einer neuen Platine ist das so eine Sache, man weiß nämlich nicht so genau, ob nicht vielleicht doch noch ein Fehler drauf ist. Das kann dann teuer werden, wenn der Sneaky sich verabschiedet:
Spielt! Auf Anhieb! Halleluja! Ok, ich geb's zu, der Schaltausgang tat's erst mal nicht. Basis und Emitter verwechselt beim Layout, aber das war sehr einfach und unsichtbar unten auf der Platine zu korrigieren. Sonst hätte ich mich ja ärgern müssen, dass ich nicht gleich ein paar mehr von den Platinen hatte machen lassen.
Von hinten mit der Buchse für den Schaltausgang:
Zusammengeschraubt und noch ein dezentes kleines Schildchen mit "G-Sneaky S.Nr.1" links unten drauf:
Jetzt aber in den Hörraum. Und siehe da, er liefert nicht nur die gleichen blitzsauberen Messsignale ab wie der Prototyp, er spielt auch genauso blitzsauber!
Jetzt kann ich nur hoffen, dass die Clocks bald kommen. Ansonsten, lieber Herbert, kriegst Du erst mal meine Clocks, damit das mit der Weihnachtsfreude was wird.
Viele Grüße
Gert