Hi zusammen,
bin grad in meiner Sammlung mal wieder über diese CD gestolpert. Und hab mir gedacht, dass ich diese hier mal empfehlen sollte. John McLaughlin hat da eine wunderbare Musik gemacht, für mich umso erstaunlicher, als er sich als westlicher Gitarrist so in die indische Musik einzufühlen vermag.
Das dritte Stück Lotus Feet ist wunderbar geeignet zum Eintauchen in Musik, und das vierte Stück Maya steigert sich langsam immer mehr bis hin zu einem für mich genialen Dialog zwischen Gitarre und Perkussion. Das muss man gehört haben.Als John McLaughlin 1975 mit drei indischen Musikern Shakti gründete und mit diesem Ensemble bis zur Auflösung im Jahre 1978 insgesamt drei Alben einspielte, war die Verbindung von westlicher und östlicher Tradition, von Okzident und Orient noch etwas gänzlich Neues. Ein Vierteljahrhundert später ist diese Musikmischung zwar schon hinlänglich bekannt, was sie aber nicht weniger interessant macht. Im Gegenteil: Die reformierte Gruppe, die sich nach wie vor über alle stilistischen und geographischen Grenzen hinwegsetzt, hat mittlerweile eine Reife im Zusammenspiel entwickelt, die einen immer wieder erstaunt und erstklassig unterhält.
Die Idee zur Wiedervereinigung von Shakti entstand 1997 anlässlich einer gemeinsamen Konzertreise zur Feier der 50-jährigen Unabhängigkeit Indiens. Dieses erneute Zusammentreffen funktionierte so gut, dass man gleich eine längerfristige Fortsetzung plante. The Believer dokumentiert, wie sich die Zweitauflage von Shakti inzwischen weiterentwickelt hat. Das im Sommer 1999 während einer erneuten Tournee mitgeschnittene Live-Album begeistert mit einer organischen Mixtur aus europäischem Jazz, Funk, Blues sowie Ethno-Folklore des nordindischen Hindustan und des südwestindischen Karnataka.
Der englische Gitarrenmeister John McLaughlin verblüfft die Anhänger ein weiteres Mal mit wieselflinken Sprints über das Griffbrett, bei denen andere allein schon vom Zuschauen Knoten in die Finger bekommen. Und Zakir Hussain, Sohn von Maestro Ustad Allarakha, fasziniert uns wiederum mit vertrackten Raga-Rhythmen auf seiner Tabla. Dazu gesellen sich noch zwei neue, technisch ebenfalls überaus versierte Instrumentalisten: U. Shrinivas brilliert an der in Indien nicht gerade weit verbreiteten Mandoline, die er wie eine E-Gitarre mit Tonabnehmern modifiziert hat und V. Selvaganesh stellt sich an Kanjira und Ghatam als virtuoser Rhythmusspezialist vor. In dieser Topbesetzung musiziert Shakti von der ersten bis zur letzten Note einen fesselnden Ethnojazz. Grandios! --Harald Kepler
Grüsse, Uli