O.Mertineit hat geschrieben:Hier nochmal zur Schwingungsform (bzw. Kraftverlauf) in der Vertikalen bei horizontaler Bewegung der Kugel in der Mulde:
/abload-import/6048/103814/rollerblock78kjg.png
Zur reinen Veranschaulichung sollte es genügen ...
Hallo Oliver
Vielen Dank für die Mühe die du dir mit der Grafik gemacht hast, jetzt habe ich kapiert, worauf du hinauswolltest.
Ich denke, mit den Rollerblocks haben wir es bei den Kugeln in den Halbschalen mMn mit einem klassischen Pendel zu tun, die Masse ist durch die daraufstehende Box zwar erhöht, aber davon unabhängig bleibt die Pedelfrequenz konstant, hängt nur von Radius und lokaler Fallbeschleunigung ab.
Angeregt wird das Pendel von den Antriebsrückstoßkräften der Tieftöner, die verschiedene Frequenzen haben können, idR höher als die Pendelfrequenz. Wenn ich ein Pendel anstoße, schwingt es mit seiner Eigenfrequenz aus, nicht mit der Frequenz der ursprünglichen Anregung.
Der Rollwiderstand und die Luftreibung der bewegten Box/Dipolschallwand sind als Verlust anzunehmen.
Wenn eine vertikale Kraft durch den Rollerblock zum Boden wirkt, ist sie die Gegenkraft zur Kugel gegen die Box.
Balazs Box wird mit 65kg angegeben, bei 13mm Hub der Membran würden schwimmend gelagert (über den Daumen bei 50g Membranmasse) 1/100mm laterale Ausgleichsbewegung des Gehäuses) zu erwarten sein.
Bewegt sich die Kugel um diesen Betrag aus der Mitte, hebt sie die Box kaum nennenswert an, in diesem Bereich ist der Anstieg (über den Daumen geschätzt) nahe 1 Promille vom möglichen Hub. Deshalb muss die Schüssel poliert sein.
Ich halte die Rollerblocks für eine die stabile Gleichgewichtslage der rollenden Kugel am Tiefpunkt der Schale ausnutzende Einrichtung, die Schüsselform verhindert ein Wegrollen, wenn man dagegen stößt, z.B. um jemand mit dieser Demonstration zu beeindrucken.
Ein Kippen der Box wie auf weichen Füßen ist jedenfalls nicht vorstellbar, wohl ein Nachgeben in axialer Richtung der Schwingspule mit entgegengesetzter Orientierung. Das bedeutet matschige Höhen, wie man sie bei StandLS auf Teppich kennt, wo die Box auf den Fasern "schwimmt".
Ein kurioses Beispiel von 4 Metronomen auf einer Schaukel zeigt, wie diese sich allmählich synchronisiseren
https://www.youtube.com/watch?v=ZdQwFsBAhAw
Erklärung hier ab s.217 (geht dann auf s.224 zum Hören über, die Polarität berührend).
Ich bin zwar geneigt, die Vielfalt der Membranbewegungen gedanklich mit der Pendelfrequenz zu mischen, und daraus die Verluste herzuleiten, aber die Frage bleibt, welche Rautiefe die Oberflächen haben müssen, damit eine freie Pendelbewegung nicht behindert wird.
Selbst das flüssige Wasser erfährt Dämpfung im gläsernen
U-Rohr. Das erfuhr ich per Versuch in meiner letzten Physik-Klassenarbeit vor dem Abi, is schon länger her...
Die langsamen Schwingungen kann man noch sehen, aber Bewegungen um 100Hz nicht mehr, selbst mit einem Stroboskop wird es nicht gelingen die hunderstel Millimeter Amplitude der Gehäusebewegung für das Auge sichtbar zu machen. Wohl dem, der ein Laservibrometer hat...
http://www.6moons.com/audioreviews/symposium/3.html hat geschrieben:Symposium products release what we call air around instruments to reveal their recorded acoustic environment. To some extent they also improve the greater venue acoustics—natural or engineered—but the most striking colossal change concerns the immediate space around instruments and vocals.
Everything seems to take a small step back to be less close. Yet it’s not because something is muffled. Stepping back improves clarity and perceived information density.
Na wenn das nicht eine klare Aussage enthält: Alles wird "räumlicher" und die hier schöngeredete Informationsdichte könnte man auch als Diffusität interpretieren, die die Anfangszeitlücke verwischt, den Solisten nicht so deutlich nach vorn treten lässt. Das wurde klar beschrieben, aber im Bericht anders interpretiert. Der Kommentar des Herstellers und die Entgegnung des Testers ist auch lesenswert.
Man könnte auch sagen, die Verwendung der Rollerblocks stülpt der Musikwiedergabe einen bestimmten Effekt über, den man entweder mag oder nicht. YMMV
Bei allen krampfhaften Bemühungen um das Verständnis der physikalischen Vorgänge im Bereich der Rollerballs komme ich für mich zu dem Schluss, dass sie für Lautsprecher nicht wirklich perfekt sein können, weil schon das Prinzip weniger die Bedürfnisse einer Box nach unverrücktem Stand bei einem festen Untergrund erfüllt. Aber vielleicht sind sie bei flexiblem Untergrund gut, wenn die Box ausweicht, und nicht der Fußboden. Nach meiner Erfahrung und daraus abgeleiteter Überzeugung kann das aber für Mittel- und Hochton nicht gut sein.
Ein Beispiel für eine alternative Lagerung fand ich hier
Goldmund:
Aber auch die MEGeithains sind teilweise seitlich mittig an Ständer angekoppelt, vermutlich nicht nur, um sie leicht neigen, auf den Hörplatz ausrichten zu können.
Grüße Hans-Martin