Shefffields Auswahl unorthodoxer Musiktipps
Verfasst: 17.11.2010, 11:22
Moin!
Nachdem ich die letzte Nacht mal wieder mit dem Abtauchen in eine Entdeckungsreise im Netz zugebracht habe, die auch diesmal echte Perlen schwerer Musik angespült hat, bin ich motiviert, einige dieser Tipps weiterzugeben.
Ich plane, diesen Thread immer wieder mit thematisch passenden Tipps nachzufüllen. Die Auswahl ist selbstverständlich sehr subjektiv und verlässt durchaus absichtlich die in einem Forum wie dem unseren üblichen Bereiche: Hier geht's nicht um im konventionellen Sinne schöne oder harmonische Musik, sondern um schwere Kost, die viele hier vielleicht nur noch als kakophonischen Lärm aufnehmen würden. Für Jazz- und Klassiktipps gibt's hier genug Experten. Ich stürze mich bewusst auf Musiker, die meiner Meinung nach neue Klänge ausloten wollen - in einem Genre, das seit seiner Entstehung schräg angeschaut wird, seitdem aber eine fulminante Entwicklung hingelegt und sich enorm verzweigt hat.
An der hier vorgestellten Auswahl liebe ich die Mischung aus Komplexität und musikalischen Überraschungen mit tiefer Emotion. Melodien gewinnen oft eine ganz besondere Wirkung, wenn sie nur kurz aus einem Teppich brachialen Lärms aufblitzen. Nicht wenige der vorgestellten CDs könnten also auch dem geneigten Hörer Einiges an Gewöhnung und Erarbeitung des Gebotenen abverlangen.
Die Aufnahmen sind leider oft beschämend schlecht, allerdings kann ich in Grenzen darüber hinwegsehen, wenn mir musikalisch Spannendes geboten wird. Mein Endruck ist, dass sich Qualtätsbewusstsein und wohl auch Möglichkeiten der kleinen Studios in den letzten Jahren scheinbar entwickelt haben, aber es gibt nach wie vor noch viel zu tun.
Beginnen möchte ich mit zwei Bands, die mir nachhaltige Impulse gegeben haben:
Helmet
Post-Hardcore
USA (New York)
1989-1997
Verwurzelt im New York-Hardcore kombinieren sie präzise Midtempo-Wucht mit Einflüssen aus dem Jazz und subtil vertrackten Liedstrukturen. Ihr Meilenstein war in meinen Augen das 92er-Album "Meantime".
Page Hamilton ist nach 1997 mehrfach mit Projekten mit namhaften Jazzmusikern in Erscheinung getreten.
http://www.helmetmusic.com/
http://de.wikipedia.org/wiki/Helmet
Meshuggah
Technical Death*/Avantgarde
Schweden (Umea)
seit 1997
Meshuggah ist für mich so schwierig wie wegweisend. Atonal und weitestgehend melodiefrei lebt ihre Musik von komplexen Arrangements, Polyrhythmik und brachialem Klang (erreicht mittels achtsaitiger Gitarren). Nichts für einen leichten Einstieg. Neugierigen empfehle ich mein Lieblingsalbum "Nothing" von 2002.
http://www.meshuggah.net/
http://de.wikipedia.org/wiki/Meshuggah
Aus den jüngeren Entdeckungen ragen für mich im Moment zwei Bands heraus:
Deadsoul Tribe
Progressive
Österreich (Wien)
seit 2000
Atmosphärisch und anrührend - wenn man eine Ader für die düsteren Farben hat, mit denen hier gemalt wird. Die Aufnahmequalität halte ich für überdurchschnittlich. Mein Liebling ist das 2007er "A Lullaby For The Devil".
http://www.deadsoultribe.com/
http://de.wikipedia.org/wiki/Deadsoul_Tribe
Disillusion
Progressive
Deutschland (Leipzig)
seit 1994
Für mich ein Paradebeispiel innovativer Metallbands, die sich anderen Stilen geöffnet haben und nach neuen Impulsen suchen - und sie auch finden. Überzeugt ihr 2004er "Back To The Times Of Splendor" mit komplexen Arrangements und teilweise wunderschönen Melodien, bin ich von ihrem 2006er "Gloria" noch mehr begeistert, weil nicht nur elektronische Elemente gekonnt untergebracht werden, sondern sogar Chor-Samples und Bläser (im beeindruckenden Titelstück des Albums).
http://de.wikipedia.org/wiki/Disillusion
http://www.disillusion.de/
* Eine Anmerkung zu dieser auf manche vielleicht abschreckend wirkenden Schubladenbezeichnung: Hier geht es mitnichten um Todessehnsucht oder Vergleichbares - dieses Etikett geht schlicht zurück auf die zu ihrer Zeit wegweisende und sehr einflussreiche US-Band namens "Death" (http://de.wikipedia.org/wiki/Death).
Nachdem ich die letzte Nacht mal wieder mit dem Abtauchen in eine Entdeckungsreise im Netz zugebracht habe, die auch diesmal echte Perlen schwerer Musik angespült hat, bin ich motiviert, einige dieser Tipps weiterzugeben.
Ich plane, diesen Thread immer wieder mit thematisch passenden Tipps nachzufüllen. Die Auswahl ist selbstverständlich sehr subjektiv und verlässt durchaus absichtlich die in einem Forum wie dem unseren üblichen Bereiche: Hier geht's nicht um im konventionellen Sinne schöne oder harmonische Musik, sondern um schwere Kost, die viele hier vielleicht nur noch als kakophonischen Lärm aufnehmen würden. Für Jazz- und Klassiktipps gibt's hier genug Experten. Ich stürze mich bewusst auf Musiker, die meiner Meinung nach neue Klänge ausloten wollen - in einem Genre, das seit seiner Entstehung schräg angeschaut wird, seitdem aber eine fulminante Entwicklung hingelegt und sich enorm verzweigt hat.
An der hier vorgestellten Auswahl liebe ich die Mischung aus Komplexität und musikalischen Überraschungen mit tiefer Emotion. Melodien gewinnen oft eine ganz besondere Wirkung, wenn sie nur kurz aus einem Teppich brachialen Lärms aufblitzen. Nicht wenige der vorgestellten CDs könnten also auch dem geneigten Hörer Einiges an Gewöhnung und Erarbeitung des Gebotenen abverlangen.
Die Aufnahmen sind leider oft beschämend schlecht, allerdings kann ich in Grenzen darüber hinwegsehen, wenn mir musikalisch Spannendes geboten wird. Mein Endruck ist, dass sich Qualtätsbewusstsein und wohl auch Möglichkeiten der kleinen Studios in den letzten Jahren scheinbar entwickelt haben, aber es gibt nach wie vor noch viel zu tun.
Beginnen möchte ich mit zwei Bands, die mir nachhaltige Impulse gegeben haben:
Helmet
Post-Hardcore
USA (New York)
1989-1997
Verwurzelt im New York-Hardcore kombinieren sie präzise Midtempo-Wucht mit Einflüssen aus dem Jazz und subtil vertrackten Liedstrukturen. Ihr Meilenstein war in meinen Augen das 92er-Album "Meantime".
Page Hamilton ist nach 1997 mehrfach mit Projekten mit namhaften Jazzmusikern in Erscheinung getreten.
http://www.helmetmusic.com/
http://de.wikipedia.org/wiki/Helmet
Meshuggah
Technical Death*/Avantgarde
Schweden (Umea)
seit 1997
Meshuggah ist für mich so schwierig wie wegweisend. Atonal und weitestgehend melodiefrei lebt ihre Musik von komplexen Arrangements, Polyrhythmik und brachialem Klang (erreicht mittels achtsaitiger Gitarren). Nichts für einen leichten Einstieg. Neugierigen empfehle ich mein Lieblingsalbum "Nothing" von 2002.
http://www.meshuggah.net/
http://de.wikipedia.org/wiki/Meshuggah
Aus den jüngeren Entdeckungen ragen für mich im Moment zwei Bands heraus:
Deadsoul Tribe
Progressive
Österreich (Wien)
seit 2000
Atmosphärisch und anrührend - wenn man eine Ader für die düsteren Farben hat, mit denen hier gemalt wird. Die Aufnahmequalität halte ich für überdurchschnittlich. Mein Liebling ist das 2007er "A Lullaby For The Devil".
http://www.deadsoultribe.com/
http://de.wikipedia.org/wiki/Deadsoul_Tribe
Disillusion
Progressive
Deutschland (Leipzig)
seit 1994
Für mich ein Paradebeispiel innovativer Metallbands, die sich anderen Stilen geöffnet haben und nach neuen Impulsen suchen - und sie auch finden. Überzeugt ihr 2004er "Back To The Times Of Splendor" mit komplexen Arrangements und teilweise wunderschönen Melodien, bin ich von ihrem 2006er "Gloria" noch mehr begeistert, weil nicht nur elektronische Elemente gekonnt untergebracht werden, sondern sogar Chor-Samples und Bläser (im beeindruckenden Titelstück des Albums).
http://de.wikipedia.org/wiki/Disillusion
http://www.disillusion.de/
* Eine Anmerkung zu dieser auf manche vielleicht abschreckend wirkenden Schubladenbezeichnung: Hier geht es mitnichten um Todessehnsucht oder Vergleichbares - dieses Etikett geht schlicht zurück auf die zu ihrer Zeit wegweisende und sehr einflussreiche US-Band namens "Death" (http://de.wikipedia.org/wiki/Death).