Shostakovich, 15 Symphonien

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
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hornblower

Shostakovich, 15 Symphonien

Beitrag von hornblower »

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Ich möchte einmal den Blick auf diesen Komponisten lenken.

Wenn man gemeinhin nach den bekanntesten und beliebtesten klassischen Komponisten fragt, fallen sehr häufig die Namen Mozart, Beethoven, Tchaikovsky, wer sich traut vielleicht auch Wagner oder Mahler. So gut wie nie hört man den Namen von Dimitry Shostakovich, obwohl dieser, neben zahlreichen anderen Werken, 15 Symphonien geschrieben hat. Woran mag das wohl liegen?

Shostakovich ist Russe, ein Komponist des 20. Jahrhunderts und seine Musik ist alles andere als "easy listening".

Kein anderer mir bekannter Komponist kann seine im Laufe des Alterns sich wandelnde Gefühlswelt i.V.m. den gesellschaftlichen und politischen Gegebenheiten so zum Ausdruck bringen, wie er. S.hatte es sicher nicht leicht, er hat es sich nicht leicht gemacht. Aufgewühlt, pessimistisch und depressiv, v.a. in seinen späten Werken.

Trotzdem ist gerade er mein Lieblingsklassiker. S. erkennt man sofort. Sein häufig verwendeter, stakkatohafter treibender Rhythmus, seine oft dissonant wirkenden Harmonien machen ihn unverwechselbar. Trotzdem ist und bleibt er ein Klassiker alter Prägung und unterscheidet sich damit wohltuend von Komponisten wie Stockhausen u.a.

Legendär sind seine musikalischen Spannungsbögen, bis zum Zerreißen und seine Finals, die scheinbar nicht enden wollen. Man ertappt sich ungewollt dabei, wie man den erlösenden Schlussakkord herausschreien möchte. Ich mache das mal deutlich am 4. Satz der Symphonie N. 12 "The Year 1917". Ich wette, wer diesen Satz hört, erwartet nach ca. 3 Minuten den Schluss... den Rest überlasse ich dem geneigten Hörer.

Noch ein Wort zur Aufnahme selbst. Die Symphonien Nr. 3 und 9 sind in Zweimikrofontechnik, bezeichnet auch als One-Point-Recording, aufgenommen. Nr. 6 und 12 mit Stützmikrofonen. Beide Aufnahmen sind exzellent mit hoher Dynamik und Transparenz, eben Denon. Damals zahlte man für eine CD einen hohen "audiophilen" Preis. Jetzt gibt es alle 15 Werke bei Amazon zum vergleichsweise Schnäppchenpreis.

Nichts für oberflächliche Klassikliebhaber, die sich nur an den bekannten Gassenhauern erfreuen und deren Kenntnisse nicht weit über "Die kleine Nachtmusik" und "Die vier Jahreszeiten" hinausgehen.

Andreas
hornblower

Beitrag von hornblower »

Lieber Ulli,
modmix hat geschrieben:D-Es-C-H !
Das musst Du mir mal übersetzen.

Andreas
Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo ,

wenn der Name Schostakowitsch fällt, sollte auch die Acousense-Aufnahme in 192 KHz / 24bit von Ralf Koschnicke nicht unerwähnt bleiben, die für mich interpretatorisch wie auch aufnahmetechnisch ein Highlight ist.

Grüße
Fujak
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

hornblower hat geschrieben:Lieber Ulli,
modmix hat geschrieben:D-Es-C-H !
Das musst Du mir mal übersetzen.
Stelle Dir vor, das sind Notenbezeichnungen und singe sie mal in dieser Reihenfolge, und dann erinnert Dich die Tonfolge vielleicht an etwas... :wink: :cheers:

Grüße
Fujak
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Markus
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Beitrag von Markus »

Danke Andreas,

für die Empfehlung.
hornblower hat geschrieben:gibt es alle 15 Werke bei Amazon zum vergleichsweise Schnäppchenpreis.
Der da wäre 80 €: Schostakowitsch: The Symphonies (Box-Set)
modmix hat geschrieben:Die Einspielung von Rudolf Barshai gehört zumindest musikalisch zu den guten
Die gibt's bei JPC für aktuell 20.- und bis heute 24:00 Uhr versandkostenfrei

Dimitri Schostakowitsch Symphonien Nr. 1-15

Kennt jemand beide Aufnahmen und kann seine Empfehlung ausprechen?


Klassische Grüße
Markus
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JoeBroesel
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Beitrag von JoeBroesel »

Hi,

ich kenne hauptsächlich diese SACD-Aufnahme: Kitajenko Gürzenich Köln

Wer kann diese Aufnahme mit der von Inbal/Barshai vergleichen?

Was ich auf jeden Fall empfehlen könnte, wäre die 8. unter Haitink!

Grüße
Rainer.
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