Kleiner Highend 0-Euro-Tipp für Verstärker

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SolidCore
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Wie SolidCore zum aktiven Hören kam

Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

Kleiner Highend-Tip. Bisher noch nie von gelesen. Viele Verstärker haben B-Wiring Anschlüsse, also pro Kanal 4 LS-Klemmen. Diese sind dann innen einfach mit Brücken versehen, da vom Amp nur 2 Drähte kommen.
Grade ältere Amps haben dafür simple. massive und teils vernickelte Kupferbrücken verbaut. z.B bei Threshold T-100, wie im Bild. Da sie jedoch bereits eine Verlängerung des Lautsprecherkabels darstellen, wirken sie sich auch hörbar aus. Bei Threshold z.B liegt die Zuleitung innen oben links und unten Rechts auf, so das immer eine Brücke das Signal leitet (Asymetrie). So "klingen" dann beide Anschlusspaare gleich. Nutzt man nun die LS-Anschlüsse, wo innen auch die Zuleitung aufliegt, umgeht man die Brücken. Und könnte sich, je nach Qualität der Brücken, wundern, wie stark sich das auswirkt. Bei der T-100 jedenfalls deutlich.

Alles keine Welten, ich mag jedoch 0,- Tips, die dennoch was bringen. Wer also experimentierfreudig ist .....

Sicht von innen:

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Sicht von außen:

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Gruß
Stephan
wgh52
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Wie wgh52 zum aktiven Hören kam

Beitrag von wgh52 »

Hallo Stephan,

danke für diesen 0,00€ Tipp!

Bitte erlaube ergänzende Bemerkungen für geneigte Interessenten:

Der hier gezeigte Tipp gilt insbesondere für die Threshold Endstufe T-100 und das gilt es zu beachten! Ich kenne bisher keine andere Endstufe, die so be-/geschaltet wäre (was nicht heißen will :wink: )! "BiWire Output" Bezeichnungen mit festen Verbindungen untereinander hatte ich bisher noch nicht gesehen.
Ich meine halt ohne Kenntnis der inneren Schaltung des Gerätes könnte man möglicherweise Überraschungen erleben: Es gibt nämlich viele Endstufen, die zwei Paare Lautsprecherklemmen je Seite bieten, diese aber fast immer getrennt sind und per mechanischem Schalter oder Relais zu-, ab- oder parallelgeschaltet werden. Auf diese, allerdings wirklich weit verbreitete Bauart trifft der ursprüngliche Tipp also nicht zu! Soviel zur Klarstellung :cheers:

Auf der anderen Seite kann man für Endstufenausgänge, die (wie oben beschrieben)zwei Lautsprechergruppen umschaltbar ansteuern können (dafür zwei LS Klemmenpaare "A" und "B" je Seite bieten), einen weiteren 0,00€ Tipp geben:
Je eines der beiden BiWiring Kabel an eines der Lautsprechergruppenanschlusspaare anschließen (z.B. Tief an "A", Hoch an "B") und zum Hören beide Lautsprechergruppen anwählen. Das belastet die Ausgangskontakte etwas weniger und vereinfacht die Kabelkonfektionierung. :cheers:

Grüße,
Winfried

PS: Ich bin im Übrigen gar kein Fan von BiWiring sondern von vollaktivem Betrieb und BiAmping finde ich für den erzielbaren Qualitätsgewinn zu teuer, aber das sind andere Themen und weite (Minen)Felder... 8)
SolidCore
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Wie SolidCore zum aktiven Hören kam
Tip

Beitrag von SolidCore »

Hallo Winfried

Danke für den Hinweis. Habe mir jetzt nicht die Mühe gemacht, in Dutzende von Amps rein zu sehen. Deshalb schrieb ich ja: Einfach mal nachsehen.
Kenne aber noch andere Amps mit 4 Klemmen, die nicht geschaltet werden, zB Rotel.

P.S: Das die Klemmen bei Threshold wirklich mit Bi-Wiring beschriftet sind, ist mir auch jetzt erst aufgefallen. Sie kommt aus Ende der 90er, wo auch noch Infinity und sowas modern war, da wurde Bi-Wiring wohl noch häufiger genutzt. Für mich als Dynaudio und Avalon Hörer entsteht die Frage nicht, da beide nur 2 Anschlüsse haben.

Gruß
Stephan
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo,
Ich erinnere mich an einen Tip von stereoplay:
Beim Verstärker das LS-Kabel durch beide Minusklemmen ziehen und das andere durch beide Plusklemmen. Das gibt einen niedrigeren Übergangswiderstand.
Meine Einschränkung: Ausgenommen waren die alten Verstärker, bei denen A+B trickreich beide in Reihe schaltete, um den Verstärker nicht zu überlasten).
Ein anderer Tip war: Bei Bi-Wiring beide Kabelstränge an dieselben Klemmen stecken, statt Bass auf A, HT auf B.
Ich habe das damals so interpretiert, dass Schutzschaltungs-Ausgangsschaltrelais auch ihre Nebenwirkungen haben.

Wer das interne Schaltschema der Ausgänge versteht, kann vermutlich eine persönlich optimierte Lösung finden.
Es gibt Verstärker, wo die Relais auf der Platine direkt neben den Ausgangsklemmen sitzen.
Relaiskontakte verzundern mit den Betriebsjahren, kritisch werden die Zeiten nach 12 Jahren, wo es bis zum Verzerren übergeht. Wenn man die Lautstärke kurzzeitig erhöht, brennen die Oxidschichten durch, dann klingt es vorübergehend wieder sauberer, um innerhalb einer Hörsession wieder nach Aktion zu fordern. Die Antwort: Relais tauschen oder Kontakte reinigen (Kontaktspray reicht nicht aus).
Grüße
Hans-Martin
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