moin Rudolf, moin Jürgen,
moin Winfried, moin Jörg,
moin Forenten,
h0e hat geschrieben: ↑03.03.2024, 19:46
Die Analogwandlung findet damit quasi an der Membran statt. Ganz so trivial ist das natürlich nicht, aber im Gegensatz zu den meisten Umsetzung findet eben keine A/D Wandlung im klassischen Sinne via Chip (TI, ESS, AKM,...) oder so statt.
Da scheint mir doch eher der Wunsch der Vater des Gedankens zu sein. Abgesehen davon, dass es nicht die Membran, sondern das schwingfähige System insgesamt wäre (welches du meintest, deshalb sei es auch nur am Rande erwähnt), würde das, wie man sich leicht vorstellen kann, die Gefahr von Intermodulationen heraufbeschwören und wohl auch jeden Hochtöner ernsthaft gefährden. Daher vermeidet man das und vertraut einem elektronischen Bauteil.
wgh52 hat geschrieben: ↑03.03.2024, 10:46
Vor dem Lautsprecherausgang folgt dann ein Tiefpass, der die scharfen Flanken wieder glättet und dem Lautsprecher ein geglättetes Signal einspeist.
Also wenn schon ein träges -- analog wirkendes -- System über die digitale Information fährt und dabei alles digital-eckige wegfräst(1) oder -hobelt,(2) dann dieses Filter.(3) Dennoch würde ich nicht von der eigentlichen D/A-Wandlung sprechen. Es ist nur Feinschliff, so wie jeder AD-Wandler einen Tiefpass nachgeschaltet hat. Die eigentliche DA-Wandlung findet sich hier:
alcedo hat geschrieben: ↑03.03.2024, 20:35
Da du wikipedia bereits zitiert hast, magst du vielleicht auch dort unter PDM (=PWM) nachschauen. Der entscheidende Satz lautet hier:
"... Die beiden Spannungsebenen des Rechtecksignals entsprechen zwar zwei Logikpegeln, diese stellen aber keine Ziffern eines Binärcodes dar.
Die Information steckt in dem analogen Pulsdauerverhältnis.
Es wird jedem Zeitpäckchen, so möchte ich das mal nennen, also bei CD-Spielern jedem der 44.100 Zeitpäckchen pro Sekunde ein bestimmter Spannungswert zugeordnet, der sich analog zum Signal verhält. Bei herkömmlichen DA-Wandlern verändert sich der Spannungswert kontinuierlich, der resultierende Spannungsverlauf über die Zeit ist also stetig und differenzierbar,(4) hingegen mündet die Digitalinformation hier in der Breite der Spannungsberge und -täler. Diese Breite ist analog zum Signal.
Also eine ganz klassische DA-Wandlung wenn auch einzuräumen ist, dass das Ausgangssignal zwar stetig, aber nicht differenzierbar ist. Fehlende Differenzierbarkeit macht ein Signal aber nicht zu einem digitalen. Dass PWM-Verstärker nur schnelle Schalter sind, weil sie für differenzierte Spannungsausgabe auf deutsch gesagt zu blöd sind, ändert daran nichts: er zeigt ein ganz analoges Verhalten, indem er dem Zeitablauf dieser Schaltbefehle analog folgt.
Ich denke, dass wir diese Analogität (das Wort erfinde ich jetzt mal(5) intuitiv deshalb für digital halten, weil es so unfassbar schnell geht, dass wir uns gar nicht vorstellen können, dass dabei von Schaltvorgang zu Schaltvorgang zu allem Überfluss auch noch zeitlich differenziert wird, also ganz fließend und (wenigstens theoretisch) vollkommen stufenlos variiert wird, wann genau denn nun geschaltet wird. Wird es aber, und zwar in beliebig kleinen Zeitabschnitten ganz analog zum Signal.
Damit habe ich jetzt noch gar nichts zum Thema geschrieben, geht es hier doch um Lautsprecher- und nicht um Verstärkerkonzepte.
Da bin ich das, was im heutigen Beraterkauderwelsch leidenschaftslos genannt wird: das soll doch jeder oder jede machen, wie er oder sie lustig ist, solange er oder sie es nur redlich macht. Ein sehr schönes Beispiel hierfür liefert abacus, womit sich der Kreis zum Anfang und damit auch wieder zum Thema schließen lässt. Gründe für Analogkonzepte liegen neben Handhabungsfragen wie der möglichst universellen Kombinierbarkeit mit Quellgeräten oder Vorverstärkern im Erbauungsnutzen: klanglich lassen Digitalweichen schon lange keine Wünsche mehr offen, aber Analogweichen geben manchem "ein besseres Gefühl", wogegen gar nichts zu sagen ist.
So stehen für mich die angerissenen Handhabungsfragen im Vordergrund. Ich denke, dass sich die Welt hier in zwei Fraktionen scheidet.
- die breite Masse, die Aktivboxen nur deshalb nutzt, weil die Endstufen nicht mehr in die heutigen Steuergeräte, nämlich Smartphones, passen und wenn sie denn schon mal separiert werden, kann man sich auch gleich in die Boxen einbauen, in welchen genug Platz dafür ist: hier werden sich digitale Lautsprecherkonzepte etablieren und durchsetzen
- der Enthusiast, der Aktivboxen deshalb nutzt, weil er sich klangliche Vorteile davon erhofft. Hier wird es eine Mischung aus analogen und digitalen Konzepten geben. Je teurer, desto weniger digital. Meine Vermutung.
Gruß
Peter
(1) für die Schlosserfraktion des Forums
(2) für die Tischlerfraktion des Forums
(3) Filter kann maskulin oder Neutrum sein; maskulin ist der Normalfall, würde ich sagen: wer sagt schon das Kaffeefilter? Aber der Kaffeefilter dürfte jeder schon einmal gehört haben. Um das Ausmaß der Bedeutungslosigkeit unseres Daseins insbesondere im Hiersein der Fantasie von uns Forenten überlassen zu können, unterscheide ich zwischen stofflichen Filtern -- Kaffeefilter, Luftfilter, Windeln, sowas halt --, die ich maskulin verwende, und technischen Filtern -- Fotofilter, elektronische Filter, sowas halt -- die ich als Neutrum verwende
(4) jetzt bitte keine Diskussionen darüber, dass sich bei ganz, ganz genauem hinsehen an den berechneten Punkten in Kurven Knicke ergeben, der Verlauf also nur stetig und nicht differenzierbar ist.
meine Mutter hat geschrieben:
So genau is to genau.
Dabei die Os in so und to wie das ow oder oa im englischen show oder boat gesprochen.
- Show_boat_mcglinn_cd.jpg (30.18 KiB) 2354 mal betrachtet
(5) Analogität ist an meinem Computer rot unterstrichen, "er", also mein Computer, hält es also für falsch