Die Technik hinter Linn DS Netzwerkstreamern

Truesound
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Beitrag von Truesound »

Zitat Winfried Dunkel:"Besonders „Villancicos“ realisiert beinahe schon unglaubliche Raumbreite und -tiefe, verbunden mit frappierender Oben/Unten-Ortung. (Letztere wird zuweilen als unmöglich bezeichnet - hier muß man nur hinhören, um sich selbst ein Bild zu machen...) Besonders ausgeprägt ist die Raumabbildung in den Titeln 3/Index 4 und 6/Index 4. Auffallend dokumentiert mein Wandlersystem RTW DistriCon modular beim Titel 3 den Fortschritt in der Digitaltechnik: Impulse klingen sehr lange aus, leiser und leiser werdend, „kippen“ dann kurz vor der Nochhörbarkeitsschwelle ab, soll heißen, der RTW könnte noch, erhält aber kein Signal mehr. Sehr interessant."


Beste Grüße: Winfried[/quote]


Jeep so ist es!

Gruß Sven
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Truesound
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Beitrag von Truesound »

Ralf Koschnicke hat geschrieben:Hallo zusammen,
da ich nun beim Abschweifen geholfen habe, möchte ich gerne auch versuchen, wieder zum Thema zurück zu finden: Nachdem ich mir neulich mit ein paar Modulen von Funk Tonstudiotechnik einen kleinen feinen Symmetrierverstärker aufgebaut habe, bei dem ich die Pegel auch per Spindeltrimmer feinjustieren kann, kann ich meinen Sneaky nun auch im Studio endlich mal vernünftig bewerten. Auf der Wohnzimmeranlage habe ich ohnehin die ganze Zeit meine Freude mit dem Streamer, aber nun auch hier im Vergleich zu allem anderen Equipment, steigt meine Hochachtung immer mehr. Gerade gestern hatte ich etwas sehr anspruchsvolle Musik zu vergleichen, die ich bisher gar nicht so kritisch eingeschätzt hatte. Per Softwareplayer (J.River) klang das aber so etwas von flacher als über den LINN. Der spielte gleich so unglaublich musikalisch, lebendig und farbenreich auf… Das hat mich nun auch ohne Gerts Modifikation – vielleicht wegen des per kurzem Kabel angeschlossenen Aufholverstärkers – doch sehr beeindruckt…

Ansonsten habe ich kürzlich den neuen kleinen DAC von ASUS gekauft, auch gleich mal mit den OPs gespielt. Das Teil ist für sein Geld wirklich nicht verkehrt. Nun wer meine früheren Ausführungen kennt, weiß um meine Zurückhaltung beim Thema Upsampling. Beim LINN kann man leider nicht umschalten (was vermutlich ja auch nur zu Testzwecken von Interesse wäre), beim ASUS ist das aber abschaltbar. Hier ist es nun mal ein Upsampling, dass sofort solch einen Gewinn liefert, dass ich gar nicht diskutieren muss: eindeutig besser und will ich ohne dann gar nicht mehr haben.

In der Konstruktion gibt es Parallelen zwischen ASUS und LINN und das zeigt uns dann finde ich sehr gut auf, worum es wirklich geht. Ein Upsampling nur um des Upsamplings Willen ist zweifelhaft; ich meine einen asynchronen Upsampler, der das gesamte Material nochmal neu berechnet und den Jitter dann im Upsampler statt im DAC-Chip sich auswirken lässt. Man hat so bei CD-Material zwar vielleicht einen Vorteil, weil der DAC bei 192kHz besser arbeitet. Aber der asynchrone SRC ist das kritische Bauteil.
ASUS geht nun hin, genauso wie LINN – und das ist für solch einen Computerhersteller doch wirklich beachtlich – und verwendet eine ausgewachsene DSP, um einen eigenen, aufwendigen Upsampler zu rechnen und betreibt den DAC dann auch – wie LINN – bei 352,4 bzw. 384kHz. Das scheint mir – wie bereits früher vermutet – der ideale Weg für den Einsatz von Upsampling zu sein. Es muss denke ich als Teil des DAC-Konzeptes eingebunden sein und die DAC-eigenen Filter ersetzen und darf nicht einfach nur, ob im Rechner (Cplay) oder noch schlechter per ASRC-Chip in einem DAC, vorgeschaltet werden. Die Erfahrung mit dem ASUS werte ich als eindeutiges Indiz hierfür. Umso lohnender dann auch das Tuning am Analogausgang des LINN (siehe G-Sneaky), denn über den S/P-Dif Ausgang kann man dann den eigentlichen Clou des LINN nicht wirklich retten.


An der Stelle erlaubt mir dann bitte noch ein paar kleine Anmerkungen zu Beiträgen, inzwischen ein gutes Stück weiter oben: Wir wollen doch bestimmt alle nicht mehr zurück ins Mittelalter und Wissen als Gefahr sehen. Nicht das Wissen ist gefährlich, sondern Nicht-Wissen. Ich kann zwar Winfrieds Euphorie für CDs aus den 80er Jahren nicht wirklich teilen, weil man denen dann doch arg die Wandlertechnik dieser Zeit anmerkt. Aber ich weiß was er meint und ich will ihm hier dann doch sehr zustimmen. Die oft mehr überzeugenden CDs aus dieser Zeit (besonders ADD und AAD) sind schlicht damit zu begründen, dass in der Frühzeit der CD fast alles noch wie in den 30 Jahren davor gemacht wurde. Die Standards in den professionellen Studios waren sehr hoch, Semi-Profis gab es quasi nicht. Wer am Markt war, im Prinzip nur die großen Plattenfirmen, hatte hochwertige Technik am Start. Mit Aufkommen der CD wurde nur das Medium ganz am Ende umgestellt. Es hing dann irgendein aufwendiger PCM-Recorder statt einer analogen Mastermaschine an der Mischpultsumme. Bis dahin war aber zunächst alles noch analog. Später erst griff immer mehr der Irrglaube um sich: Wenn für CD, dann am besten alles durchgängig digital. Diese Rechtfertigung mit der 20kHz-Schwelle ist ja ganz am Ende der Produktionskette vielleicht noch nachvollziehbar. Bereits bei einer Mehrspuraufnahme und/oder im Mischpult und sonstigen Studiogerätschaften ist das jedoch noch nie ein Argument gewesen. Die Verarbeitungspräzision eines jeden Gerätes wird durch die künstliche Beschneidung der Bandbreite herab gesetzt. Warum soll ich freiwillig auf Präzision verzichten, wenn ich die sonst stets anstrebe. Dieser Irrtum hat eindeutig mit Nicht-Wissen zu tun und nicht mit einer Flut an Wissen. Zu viele sog. Spezialisten glaubten mit ein bisschen Signaltheorie und Bits und Bytes das Rad neu erfinden zu müssen. Dabei hätte man vielleicht einfach mal mehr mit den Fachleuten der "alten" Analogzeit sprechen müssen.

Meine Schlüsse sind zwar andere, aber im Prinzip muss ich Winfried Dunkel bei vielem zustimmen. Wenn heute in jedem deutschen Rundfunkstudio mit 48kHz gemischt wird, ist das physikalischer Unfug. Da war ein passiver Mixer inkl. Röhrenaufholverstärker im Jahre 1958 Lichtjahre näher an den musikalischen Anforderungen als die modernen Rechenkisten von heute, und Winfrieds geliebte ARD-Technik der 70er Jahre erst recht. Beim Wechsel von der Analogzeit in die Digitalzeit ist viel Wissen einfach verloren gegangen. Das ist denke ich eher das Hauptproblem. Jeder gute Lautsprecherentwickler weiß genau um den Zusammenhang, den ich oben verzweifelt zu erklären versuche. Die Entwickler bei Neumann wissen das auch. Ein Ivor Tiefenbrunn weiß das und – auch wenn er wohl nicht mehr wirklich im aktuellen Geschäft die Fäden zieht – die ganze Mannschaft bei LINN sicher auch. Präzision kann in der Audiotechnik und Musikreproduktion nicht hoch genug gehängt werden. Die ist bei einem DAC mit 384kHz nochmal höher und das nutzt LINN und eben sogar ASUS mit Erfolg aus. Ich für meinen Teil werde mit dem Wissen in Zukunft ganz anders an technische Spezifikationen von neuen Geräten rangehen und genau schauen, ob ich in der Konzeption der Geräte Anhaltspunkte für entsprechende Konstruktionen finde.
Es ist denke ich kein Zufall, dass LINN bereits bei Plattenspielern eine echte Größe war und nun mit Streamern. Die Köpfe dort wissen, wie wichtig der Faktor Zeit und die Präzision in der Zeitebene in der Musik ist und denken in die richtige Richtung. Das ist dann auch Wissen, das Bestand haben wird … wage ich zu prognostizieren.

Schönen Abend
Ralf


Hallo Ralf!

Ich glaube kaum das die Filter einer Lawo oder Stagetec-Digitalkonsole wirklich schlecht klingen.
Auch wenn das Signal 48 kHz hat kann man die Filter in 96 kHz rechnen....Schlecht klingende Digitalfilter liegen bals 25 Jahre zurück -außer vielleicht bei ganz üblen Equipment. Klar wenn ich den Sound einer alten Neve-Konsole definitiv will dann nehme ich so eine....je nachdem was an Musik produziert werden soll.

Gruß Sven
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Truesound
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Beitrag von Truesound »

Ralf Koschnicke hat geschrieben:Hallo zusammen,
da ich nun beim Abschweifen geholfen habe, möchte ich gerne auch versuchen, wieder zum Thema zurück zu finden: Nachdem ich mir neulich mit ein paar Modulen von Funk Tonstudiotechnik einen kleinen feinen Symmetrierverstärker aufgebaut habe, bei dem ich die Pegel auch per Spindeltrimmer feinjustieren kann, kann ich meinen Sneaky nun auch im Studio endlich mal vernünftig bewerten. Auf der Wohnzimmeranlage habe ich ohnehin die ganze Zeit meine Freude mit dem Streamer, aber nun auch hier im Vergleich zu allem anderen Equipment, steigt meine Hochachtung immer mehr. Gerade gestern hatte ich etwas sehr anspruchsvolle Musik zu vergleichen, die ich bisher gar nicht so kritisch eingeschätzt hatte. Per Softwareplayer (J.River) klang das aber so etwas von flacher als über den LINN. Der spielte gleich so unglaublich musikalisch, lebendig und farbenreich auf… Das hat mich nun auch ohne Gerts Modifikation – vielleicht wegen des per kurzem Kabel angeschlossenen Aufholverstärkers – doch sehr beeindruckt…

Ansonsten habe ich kürzlich den neuen kleinen DAC von ASUS gekauft, auch gleich mal mit den OPs gespielt. Das Teil ist für sein Geld wirklich nicht verkehrt. Nun wer meine früheren Ausführungen kennt, weiß um meine Zurückhaltung beim Thema Upsampling. Beim LINN kann man leider nicht umschalten (was vermutlich ja auch nur zu Testzwecken von Interesse wäre), beim ASUS ist das aber abschaltbar. Hier ist es nun mal ein Upsampling, dass sofort solch einen Gewinn liefert, dass ich gar nicht diskutieren muss: eindeutig besser und will ich ohne dann gar nicht mehr haben.

In der Konstruktion gibt es Parallelen zwischen ASUS und LINN und das zeigt uns dann finde ich sehr gut auf, worum es wirklich geht. Ein Upsampling nur um des Upsamplings Willen ist zweifelhaft; ich meine einen asynchronen Upsampler, der das gesamte Material nochmal neu berechnet und den Jitter dann im Upsampler statt im DAC-Chip sich auswirken lässt. Man hat so bei CD-Material zwar vielleicht einen Vorteil, weil der DAC bei 192kHz besser arbeitet. Aber der asynchrone SRC ist das kritische Bauteil.
ASUS geht nun hin, genauso wie LINN – und das ist für solch einen Computerhersteller doch wirklich beachtlich – und verwendet eine ausgewachsene DSP, um einen eigenen, aufwendigen Upsampler zu rechnen und betreibt den DAC dann auch – wie LINN – bei 352,4 bzw. 384kHz. Das scheint mir – wie bereits früher vermutet – der ideale Weg für den Einsatz von Upsampling zu sein. Es muss denke ich als Teil des DAC-Konzeptes eingebunden sein und die DAC-eigenen Filter ersetzen und darf nicht einfach nur, ob im Rechner (Cplay) oder noch schlechter per ASRC-Chip in einem DAC, vorgeschaltet werden. Die Erfahrung mit dem ASUS werte ich als eindeutiges Indiz hierfür. Umso lohnender dann auch das Tuning am Analogausgang des LINN (siehe G-Sneaky), denn über den S/P-Dif Ausgang kann man dann den eigentlichen Clou des LINN nicht wirklich retten.


An der Stelle erlaubt mir dann bitte noch ein paar kleine Anmerkungen zu Beiträgen, inzwischen ein gutes Stück weiter oben: Wir wollen doch bestimmt alle nicht mehr zurück ins Mittelalter und Wissen als Gefahr sehen. Nicht das Wissen ist gefährlich, sondern Nicht-Wissen. Ich kann zwar Winfrieds Euphorie für CDs aus den 80er Jahren nicht wirklich teilen, weil man denen dann doch arg die Wandlertechnik dieser Zeit anmerkt. Aber ich weiß was er meint und ich will ihm hier dann doch sehr zustimmen. Die oft mehr überzeugenden CDs aus dieser Zeit (besonders ADD und AAD) sind schlicht damit zu begründen, dass in der Frühzeit der CD fast alles noch wie in den 30 Jahren davor gemacht wurde. Die Standards in den professionellen Studios waren sehr hoch, Semi-Profis gab es quasi nicht. Wer am Markt war, im Prinzip nur die großen Plattenfirmen, hatte hochwertige Technik am Start. Mit Aufkommen der CD wurde nur das Medium ganz am Ende umgestellt. Es hing dann irgendein aufwendiger PCM-Recorder statt einer analogen Mastermaschine an der Mischpultsumme. Bis dahin war aber zunächst alles noch analog. Später erst griff immer mehr der Irrglaube um sich: Wenn für CD, dann am besten alles durchgängig digital. Diese Rechtfertigung mit der 20kHz-Schwelle ist ja ganz am Ende der Produktionskette vielleicht noch nachvollziehbar. Bereits bei einer Mehrspuraufnahme und/oder im Mischpult und sonstigen Studiogerätschaften ist das jedoch noch nie ein Argument gewesen. Die Verarbeitungspräzision eines jeden Gerätes wird durch die künstliche Beschneidung der Bandbreite herab gesetzt. Warum soll ich freiwillig auf Präzision verzichten, wenn ich die sonst stets anstrebe. Dieser Irrtum hat eindeutig mit Nicht-Wissen zu tun und nicht mit einer Flut an Wissen. Zu viele sog. Spezialisten glaubten mit ein bisschen Signaltheorie und Bits und Bytes das Rad neu erfinden zu müssen. Dabei hätte man vielleicht einfach mal mehr mit den Fachleuten der "alten" Analogzeit sprechen müssen.

Meine Schlüsse sind zwar andere, aber im Prinzip muss ich Winfried Dunkel bei vielem zustimmen. Wenn heute in jedem deutschen Rundfunkstudio mit 48kHz gemischt wird, ist das physikalischer Unfug. Da war ein passiver Mixer inkl. Röhrenaufholverstärker im Jahre 1958 Lichtjahre näher an den musikalischen Anforderungen als die modernen Rechenkisten von heute, und Winfrieds geliebte ARD-Technik der 70er Jahre erst recht. Beim Wechsel von der Analogzeit in die Digitalzeit ist viel Wissen einfach verloren gegangen. Das ist denke ich eher das Hauptproblem. Jeder gute Lautsprecherentwickler weiß genau um den Zusammenhang, den ich oben verzweifelt zu erklären versuche. Die Entwickler bei Neumann wissen das auch. Ein Ivor Tiefenbrunn weiß das und – auch wenn er wohl nicht mehr wirklich im aktuellen Geschäft die Fäden zieht – die ganze Mannschaft bei LINN sicher auch. Präzision kann in der Audiotechnik und Musikreproduktion nicht hoch genug gehängt werden. Die ist bei einem DAC mit 384kHz nochmal höher und das nutzt LINN und eben sogar ASUS mit Erfolg aus. Ich für meinen Teil werde mit dem Wissen in Zukunft ganz anders an technische Spezifikationen von neuen Geräten rangehen und genau schauen, ob ich in der Konzeption der Geräte Anhaltspunkte für entsprechende Konstruktionen finde.
Es ist denke ich kein Zufall, dass LINN bereits bei Plattenspielern eine echte Größe war und nun mit Streamern. Die Köpfe dort wissen, wie wichtig der Faktor Zeit und die Präzision in der Zeitebene in der Musik ist und denken in die richtige Richtung. Das ist dann auch Wissen, das Bestand haben wird … wage ich zu prognostizieren.

Schönen Abend
Ralf


Hallo Ralf!

Ich glaube kaum das die Filter einer Lawo oder Stagetec-Digitalkonsole wirklich schlecht klingen.
Auch wenn das Signal 48 kHz hat kann man die Filter in 96 kHz rechnen....Schlecht klingende Digitalfilter liegen bals 25 Jahre zurück -außer vielleicht bei ganz üblen Equipment. Klar wenn ich den Sound einer alten Neve-Konsole definitiv will dann nehme ich so eine....je nachdem was an Musik produziert werden soll.

Gruß Sven
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Sven,
Ürsprünglich war das Upsampling und Downsampling früher eigentlich mal dazu gedacht um eine höhere Kompatiblität im Tonsektor zu haben.
Schön daß Du das angesprochen hast. Das war ja bei uns in der Vergangenheit so einer der heißen Diskussionspunkte:

Das Upsampeln einer Musikdatei zwecks "besserem Klang".

Davon zu unterscheiden das Upsampeln im DAC zwecks Jitterunterdrückung oder zwecks unkritischem Analogfilter für die Signalverarbeitung.

Gruß

Bernd Peter
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shakti
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Beitrag von shakti »

Hallo Ulli,
ich bin da nicht so der Technik Experte, aber aus meiner Sicht haengt das klangliche Ergebnis des Upsamplings stark von der Auslegung des empfangenden Digital Schaltkreises ab. Ich hoere zumindest, dass meine BM35 digital angesteuert mit den vielfachen von 44,1khz besser klingen als mit den vielfachen von 48khz, dh 44,1 ist besser als 96, 88,2 ist aber besser als 48. Am besten gefaellt mir 176,4 khz
das upsampling uebernimmt bei mir ein Mytec SRC 192
http://www.da-x.de/de/mytek-stereo-192-src.html
als externe clock nutze ich eine Grimm CC1, ohne diese hat die BM35 manchmal Probleme mit 176,4 oder 192khz , mit der CC1 perfekter und stabiler Empfang und Klang.

daher denke ich, dass es schwierig ist pauschal zu sagen, ob upsampling gut oder schlecht ist, muss man halt in der jehweiligen Kette ausprobieren.

netten Gruss
Juergen
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Franz
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Beitrag von Franz »

Ich meine, upsampling macht nur dann Sinn und bringt hörbare Vorteile, wenn das Digitalsignal der Quelle nicht perfekt ist. Ich kann bei meinem Wandler upsampling dazuschalten, es hört sich aber eher schlechter an, sagen mir jedenfalls meine Ohren. Eine sauberes digitales Signal benötigt kein Upsampling. Bitte nicht schlagen, ist nur meine Meinung. :mrgreen: :cheers:

Gruß
Franz
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

vielleicht bin ich da mißverstanden worden, upsampeln wird immer was am Klang verändern, denn das ist ja anschließend nicht mehr das Digitalsignal aus der niederen Samplefrequenz.

Nur wird eben bei jedem DAC dieses Verfahren (Oversampling wegen des Analogfilters) sowieso angewandt, außer beim selten wählbaren NOS-Modus.

Und hier wird selbst bei B.M.C. nur bei I2S auf das Oversampling verzichtet.

Hoffe, ich konnte mich da verständlich machen.

Gruß

Bernd Peter
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Franz
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Beitrag von Franz »

Oversampling ist ja nicht dasselbe wie upsampling. Vielleicht klären wir mal vorher, worüber wir diskutieren sollen oder wollen.

Gruß
Franz
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Franz,
Oversampling ist ja nicht dasselbe wie upsampling.
Wo liegt für Dich der Unterschied?

Gruß

Bernd Peter
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Franz
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Beitrag von Franz »

Oversampling = Überabtastung = z.B. 2, 4 oder (heute nahezu Standard) 8-fach Oversampling
Upsampling = höhere Abtastung = höhere Abtast-Rate statt 44,1kHz z.B. 96kHz oder 192kHz

Gruß
Franz
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Ulli,

danke für die schöne Erklärung.

Gruß

Bernd Peter
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Ralf Koschnicke
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Beitrag von Ralf Koschnicke »

Was nun in den letzten Beiträgen oben durchklingt, ist genau er Grund für mein „Upsampling nur um des Upsamplings Willen“. Wir haben auf der einen Seite ein digitales Audiosignal einer bestimmten Abtastrate und auf der anderen Seite unsere analogen Ohren. Also brauchen wir zunächst schlicht nur ein Verbindungselement, das die eine Seite bestmöglich mit der anderen verbindet. Das ist nun mal der DAC und der sollte seine Aufgabe möglichst gut machen. Dabei gibt es natürlich tausend Wege und ein moderner DAC ist immer auch ein Upsampler. Reine R2R-DACs ohne Oversampling und Umrechnung zu einem Bitstream gibt es fast keine mehr.

Aus Erfahrung kann ich nun durchaus bestätigen, dass DACs i.d.R. bei hohen Abtastraten besser als bei niedrigen klingen. Folglich liegt der Gedanke nahe, den existierenden DAC mit einem zusätzlichen Upsampling vor dem DAC selbst zu „tunen“. Ob das nun der Hersteller mit in sein Gerät einbaut – was seit einigen Jahren modern zu sein scheint – oder man das selbst zusammenbaut – per Cplay o.ä. im Rechner oder wie Jürgen durch einen komplexen Aufbau drumherum – ist erst einmal egal. Unterschiedlich sind dann die diversen Einflussgrößen. Der Upsampler ist immer ein klangbeeinflussender Baustein. Ich kenne keinen neutralen Upsampler, ob per Software oder als Hardware, aber es gibt sehr gute Exemplare.

Ich denke, was ihr oben so unterschiedlich beschreibt, ist auf eine Kombination der unterschiedlichen Einflussgrößen zurückzuführen. Beispielsweise kann schon ein schlechtes Kabel oder ein Übertrager mit zu schmaler Bandbreite im DAC dazu führen, dass hohe Abtastraten nicht ideal zum DAC gelangen, niedrige aber schon, und dann wird der Gewinn des Upsamplers auf dem Weg zum DAC wieder kaputt gemacht; oder schlimmer noch. Asynchrone Upsampler würde ich generell umgehen, weil hier noch ein zweites Mal ein ähnlich komplexer Vorgang wie im DAC ablaufen muss. Wenn das aber bei Juergen in der bestimmten Konstallation trotzdem gut klingt, dann wunderbar (@ Juergen: ist eigentlich im Aston Martin auch eine Grimm-Clock verbaut. Ich glaube dann kauf ich einen ;) )
Was Franz beschreibt, kann ich mit meinem neuen MYTEK (sonst ein sehr guter Wandler) auch bestätigen. Den eingebauten SRC habe ich ganz schnell wieder abgeschaltet … Solche asynchronen SRCs können denke ich nur Vorteile bringen, wenn der DAC relativ schlecht ist und sonst alles (Kabel, Stecker, PLL im DAC etc.) stimmt.

Lösungen im Abspielgerät, wie z.B. per Cplay würde ich vorziehen, weil das ein synchroner Prozess ist. Jitter beeinflusst nicht die Qualität des Upsamplings.

Ganz ideal ist folglich konzeptionell der Weg von LINN bzw. ASUS, aber glaube ich auch einiger anderer USB-Converter. Dann ist der Upsampler nämlich ein Teil des DACs und macht nicht zum Teil den gleichen Job wie der DAC, nur nochmal eine Stufe vorher. Er ersetzt tatsächlich einen Teil des DACs, nämlich übernimmt er nun Aufgaben, die der Wandlerchip selbst nur weniger gut lösen kann; ist eben auch alles eine Frage der Rechenleistung. Gekrönt wird bei LINN wie beim ASUS im USB-Modus (der Zusatz muss nun richtigerweise sein, weil beim Digitaleingang die DSP vermutlich vom Takt her nicht entkoppelt ist; kann ich aber nur mutmaßen) die Sache nun vom Umstand, dass die Wege auf denen Jitter impliziert werden könnten sehr kurz sind.

Das ist konzeptionell für mich zweifelsfrei das Konzept der Zukunft. Das heißt nicht, dass es immer gut sein muss und andere nicht ähnlich gut oder sogar besser sein können. Mit diesem Konzept muss man aber am weitesten kommen können, weil es die wenigsten Angriffspunkte für Störungen bietet. Kürzer geht der Signalweg nicht mehr. An anderer Stelle hatte ich ja schon mal erwähnt, dass sich im Studiosektor ein Technologiewechsel in ähnliche Richtung abzeichnet, nur eben IP-basiert auf Netzwerkebene. Wenn die Wandler gut klingen, ist dieses Teil hier schon so gut wie gekauft: http://www.merging.com/products/show?product=11 Hier wäre dann der Idealfall nämlich auch erreicht: eine kompakte Audiokiste in der alles mit minimalen Wegen verknüpft ist und gleichzeitig vom Rechner völlig entkoppelt. Nimmt man dann eine Glasfaser Netzwerkstrecke, kommt auch garantiert kein HF-Noise vom Rechner rüber. Mal gespannt … zur Zeit noch nicht lieferbar …

Viele Grüße
Ralf
Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Ralf,
Aus Erfahrung kann ich nun durchaus bestätigen, dass DACs i.d.R. bei hohen Abtastraten besser als bei niedrigen klingen.
Die Gretchenfrage ist, wo sind die hohen Abtastraten anzusiedeln?

Schon bei der Übertragung oder reicht es mit dem Oversampling auf 384 oder 768?

Gruß

Bernd Peter
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shakti
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Beitrag von shakti »

@Ulli
ich hoere digital innerhalb der Apple Airport Welt (Zardoz/La Rosita) auschliesslich mit 16bit und 44,1khz wav Dateien oder per CD Laufwerk (dh ebenfalls 16bit 44,1khz ).
Zur Technik der BM35 kann ich nichts sagen, sondern nur meine (positiven) Erfahrungen mitteilen, und da spielt die asyncron Grimm getaktete 176,4khz Version a besten.

@Ralf
leider gibt es beim Aston Martin keine Grimm und auch nur noch in gebrauchten Aston Martin eine Linn Anlage. Nach dem Verkauf von Aston Martin an "Kuweit" hat Linn den Auftrag verloren.
Nutze im uebrigen in meiner Grimm Konfiguration auch die Moeglichkeit des durchschleifens des Signals durch die CC1 im Gegensatz zum Big Ben wird das Signal nicht nur neu getaktet, sondern auch weitestgehend dejittert.

mfg
Juergen
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Ralf,

um Mißverständnissen vorzubeugen,

ich rede natürlich von nachträglich upgesampelten Files, nicht von Original 96 oder 192 Files.

Gruß

Bernd Peter
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