Neumann (oder Genelec) Lautsprecher als Roon Endpunkte?

totti1965
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Neumann (oder Genelec) Lautsprecher als Roon Endpunkte?

Beitrag von totti1965 »

Liebe Forenten,

Seit 2 Wochen bin ich begeisterter ROON-Nutzer. Roon macht einfach unglaublich viel Spaß!

Ich benutze Roon in 4 Räumen. Vornehmlich mit Sonos Play: 1 Lautsprechern in Stereo Konfiguration, aber auch mit dem „Supersonos“ an der großen, passiven Kette im Wohnzimmer.

Da es ja neben Roon Ready und Roon Certified Endpoints (= Abspielgeräten) immer wieder auch Geräte gibt, die ohne offiziell den Segen von Roon zu haben, trotzdem anstandslos als Endpunkte funktionieren, frage ich mich, ob ich, wenn ich auf Neumann Lautsprecher, die eine LAN Buchse haben und netzwerkfähig sind (als da wären die KH 80, die KH 120 Mk II, oder die KH 150), umstellen würde, ich solche Lautsprecher (oder vergleichbare Genelecs) auch unmittelbar als Roon- Endpunkte benutzen könnte?

Da alle diese Lautsprecher hervorragende D/A Wandler gleich mit eingebaut haben, könnte man sich dann ja zum einen die analogen Kabelverbindungen vom Streamer / DAC / Vorverstärker und zum anderen eine eigene, vorgelagerte, eigentlich komplett überflüssige D/A Wandlung schenken (Linn macht das ja klugerweise so). Müsste ziemlich transparent klingen.

Gibt es jemanden unter euch, der das so mit Neumann DSP Lautsprechern oder Genelec hinbekommen hat? Also nur eine einzige D/A Wandlung bei Roon + DSP Lautsprecher???
(Anmerkung: Das dies bei einer aktiven KEF LS 50 klappen müsste, ist schon klar, aber die ist ja, glaube ich, auch ganz offiziell Roon ready)

Beste Grüße,

thorsten
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matia100
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Beitrag von matia100 »

Hallo Thorsten;
die von Dir genannten Neumann-Lautsprecher haben zwar eine LAN-Buchse, aber die dient nicht als Audio-Signal-Eingang sondern der Konfiguration mittels externer Software.
Lediglich die Option AES67, die bei einigen Neumännern möglich ist, wäre ein solcher Input. Dazu brauchst Du aber quellseitig das AES67-Format wie es bspw. DANTE überträgt.

Viele Grüße
Matthias
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Takler
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Beitrag von Takler »

Hallo Thorsten,

ich mach das mit einem Roon Ready Endpoint mit regelbaren Digitalausgang.
Ich hab einen CocktailAudio N25. Daran hängt digital ein Neumann KH750.

Möglich ist, wie schon angesprochen, über AES67. Dazu braucht es entweder ein Software Treiber oder zB. eine USB zu AES67 Adapter
zB. https://assets.audinate.com/wp-content/ ... 119-en.pdf?



Gruß
Andreas
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totti1965
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Beitrag von totti1965 »

Liebe Forenten, lieber matia100, lieber Takler,
Das hört sich einerseits ja sehr hoffnungsvoll an, andererseits muss man sagen, ist das Digitale Roon Format ja wohl das
RAAT Protokoll ist (oder verwechsele ich da Format mit Protokoll????)
Wenn ich also etwas auf digitaler Ebene von RAAT auf AES 67 bewegen möchte, muss ich dann nicht auch die "Protokolle" - laienhaft formuliert -anpassen?? Auch schafft das RAAT Protokoll ja wohl Übertragungsraten von bis zu 384 kHz bei 32 Bit,
während AES 67 ja wohl auf 96 kHz und 24 (?) Bit beschränkt ist.
Zwar reichen mir die 96 kHz und 24 Bit dicke aus, zumal die mit DSP versehenen Neumänner ja intern eh mit 48 kHz Samplingfrequenz operieren, jedoch muss das RAAT Protokoll ja doch irgendwie AES 67 kompatibel gemacht werden.
Wie ginge so etwas vonstatten?

Beste Grüße,

Thorsten
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matia100
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Beitrag von matia100 »

Hallo Thorsten,

um Deine Frage vielleicht etwas abzukürzen, welche Lautsprecher von Neumann mit welcher Schnittstelle schwebt Dir vor?

Die Idee Audio direkt an die Neumänner mittels LAN-Kabel zu übertragen zwingt Dich die AES67 Schnittstellen-Option zu wählen. Damit ist dann quellseitig ein AES67 Format und entsprechendes Interface erforderlich. Das gibt es nicht nur von Dante, auch Ravenna und andere AVB-Protokolle.

Geht das mit Roon? Im Prinzip ja, aber... Die klare Antwort ist Jein.

Im Roon-Forum findest Du dazu viele Diskussionen. Einer der Roon-Gründer schreibt unmißverständlich (übersetzt): "RAAT enthält keine AES67-Technologie und Roon hat keine explizite AES67-Unterstützung eingebaut. Roon kann mit einigen AES67-Geräten über ASIO/CoreAudio-Treiber zusammenarbeiten, die das Audio mit AES67 über das Netzwerk erneut übertragen.. ..so funktionieren auch die Treiber von Merging für ihre RAVENNA-Geräte..."

Wenn Du Dich bereits in einem solchen Umfeld bewegst kommst Du bestimmt mit einigen Umwegen an das Ziel. Wenn diese Technik aber nicht vorhanden und Du erstmal alles neu aufbauen mußt, ja dann...Einfach LAN-Kabel anstecken und schon klappts, wohl eher nicht.

Du solltest also zunächst entscheiden welchen Weg Du gehen willst.

Viele Grüße
Matthias
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totti1965
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Beitrag von totti1965 »

Hallo Matthias, hallo Forenten,

Vielen Dank für die differenzierte Antwort!!!
In der Tat schwebt mir entweder die KH 120 Mk II AES67 oder aber gleich die KH 150 AES67 vor!
Zumindest so ab Oktober dürften die dann endlich (KH 150 mit einem Jahr Verspätung) lieferbar sein. Im Moment ist da ja noch nichts.
Werde mich dann also entweder in das Thema weiter einlesen müssen,
oder aber eine KH 120 Mk II / KH 150 / KH 310 OHNE AES67 nehmen müssen.
Bei ersteren Beiden wurmt mich ein wenig die erforderliche doppelte D/A Wandlung.

Wenn irgendjemand den beschwerlichen Weg "Aktivbox mit AES 67 Eingang" in Verbindung mit Roon gegangen ist
(weiss nicht - vielleicht gibt es ja auch entsprechende Genelec oder Dutch and Dutch Geräte?),
und es nicht allzu weit vom Köln Bonner Raum entfernt sein sollte, würde ich so eine Lösung gerne mal anhören.
Wie gesagt - mit proprietärer Software - macht Linn das ja schon seit einigen Jahren recht erfolgreich.
Die Linn Lautsprecher erscheinen mir jedoch deutlich überbezahlt und sind keine Frequenzganglinearitätswunder.

Beste Grüße,

Thorsten
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Takler
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Beitrag von Takler »

Hallo Thorsten,

die Dutch Dutch 8c ist Roon Ready.
https://roon.app/en/partners/78/dutchdutch


Gruß
Andreas
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totti1965
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Beitrag von totti1965 »

Hallo Andreas,

Danke für den Hinweis!!! Den Dutch & Dutch 8c hatte ich als Roon Endpoint noch gar nicht auf dem Schirm. Wusste bisher nur, dass der einen LAN Anschluss hat.
Mit einem Preis von mittlerweile EUR 15.000,-- leider sehr teuer, zumal der Lautsprecher, den ich suche, letztlich im Schlafzimmer stehen werden wird.
Schade, dass nicht viel mehr Aktivlautsprecher-Hersteller (von den besser klingenden fällt mir noch die LS50 wireless II und die LS60 von KEF ein!)
auf den Roon Zug aufspringen.
Es gibt ja eigentlich keinen Grund, warum Smart- Lautsprecher nicht auch High End sein können - Im Gegenteil (!): Nur eine DA-Wandlung statt zweier wär ja eigentlich ein Riesenvorteil.

Beste Grüße,

Thorsten
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tom_on_wheels
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Beitrag von tom_on_wheels »

Hallo Andreas,

ich habe ja die LS50 Wireless II. Wenn ich heute vor einer Kaufentscheidung stehen würde, würde ich mir definitiv die Formation Duo von B&W mal anhören. Ein Freund von mir hat sich die 805 D4 gekauft und ich wär fast vom Stuhl gefallen, wie gut die klingt. Wo ich als früherer Liebhaber von B&W Lautsprechern in den letzten 2 Jahrzehnten nie B&W gut gehört hatte.

In der Formation Duo sind einige Gene der 805 D4 drin, keine Ahnung wie groß der Unterschied am Ende sein wird. Aber möglicherweise ist das genau, was Du suchst.

Viele Grüße
Tom
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hkampen
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Beitrag von hkampen »

Hallo Thorsten,

es gibt diverse Geräte mit Roon Core und weniger leistungsfähige Geräte wie Raspberry Pi mit Roon Bridge. Der Roon Core übernimmt die Verarbeitung des Datenstroms, z.B. Roon DSP und sendet sie dann entweder an eine Systemausgabe (intern oder extern, USB, AES 67 usw.) oder per LAN an die Roon Bridge, die das auf dem externen System übernimmt.

Das ganze wird von grafischen Roon-Oberflächen gesteuert.

Du kannst also auf auf jedem Gerät, auf dem der Roon Core oder die Roon Bridge installiert ist, AES 67 ansteuern, wenn ein Gerät installiert ist, das dieses Protokoll versendet.

Viele Grüße
Harald
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totti1965
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Beitrag von totti1965 »

Hallo Harald,

Einen Roon Core in Gestalt eines wunderbaren kleinen NUC Computers, den ich im Erdgeschoss, direkt am Router geparkt habe, besitze ich ja. Es werden auch alle im Hause so verteilten Sonos „Endpoints“ von Roon klaglos erkannt. Natürlich könnte ich eine Neumann KH 150 oder KH 120 II AES67 die ich mir irgendwann zulegen möchte, analog an einen Vorverstärker anschließen, der wiederum seinerseits mit dem Sonos Connect ZP 100 oder dem Supersonos verbunden wäre.
Das würde sicher ganz toll funktionieren, hätte aber immer eine komplett sinnlose zweite Digital / Analog Wandlung im Signalweg.
Ich bezweifle, dass Roon eine Neumann Box mit AES67 einfach und unkompliziert -digital (!)- als Endpoint erkennen würde.
Wenn doch, würde man ja genialerweise nur die D/A Wandlung im Lautsprecher haben. Das wäre toll, funktioniert aber glaube ich NUR mit Dutch & Dutch 8c Lautsprechern (EUR 15.000,—) oder einer KEF LS 60 (EUR 7.000,—) - beide zu teuer, oder mit einer KEF LS 50 Mk 2 Wireless - zu schlechter Klang ohne Subwoofer (den meine Frau im Schlafzimmer nicht genehmigen würde…….). Hole mir also vielleicht irgendwann doch nur eine vollanaloge Kompaktbox und ein oder zwei kleine Topping DA 90 Endstufen, die dann unter dem Bett verschwinden würden. So etwas wie die Nubert NuVero 60 in weiß schwebt mir als Lautsprecheralternative zu Neumann oder Genelec vor!

Beste Grüße aus Bonn,

thorsten
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Takler
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Beitrag von Takler »

Hallo Thorsten,

Es gibt auch noch Ready Ready Lautsprecher von Dynaudio Focus Serie und von Q Acoustics die Q Active


Ansonsten, wie ich schon angemerkt habe, gibt es auch Roon Ready Endpoints mit Digital Out, die zb. eine Neumann KH150 digital bespielen können.
Da wären zB. MiniDSP SHD Studio oder alle von CocktailAudio. Und es gibt sicherlich noch mehr.

Ich selbst hab einen CocktailAudio N25 und versorge digital einen Neumann KH750 mit ein Paar KH120.


Gruß
Andreas
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totti1965
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Beitrag von totti1965 »

Hallo Andreas,

Ich dachte, der CocktailAudio N25 sei ein ganz normaler Streamer, der einfach die Musik aus dem Netzwerk rausholt - und ich dachte, genau dies würde eben nicht reichen!
Wenn ich also einen Top Streamer, wie den Matrix Audio X-Sabre Pro
https://www.audiosciencereview.com/foru ... orld.8729/
kaufen würde,
würde es dann einfach reichen, unter Umgehung des guten, eingebauten DACs dieses Streamers, den Streamer per LAN Verbindung mit dem Switch zu verbinden und die Neumann KH 150 AES67 per LAN Verbindung ebenfalls in den Switch zu stecken?
Der Lautsprecher würde sich dann schon das Musiksignal in 96 kHz oder so automatisch holen?
Ich denke, der Streamer muss dann doch aber trotzdem etwas sehr spezielles können, nämlich alles in AES67 kompatible Digitaldaten umwandeln und genau dies ins Netzwerk einspeisen, oder irre ich mich da?
Steuerst Du Deine Neumänner denn über Roon?
Wäre ja cool, wenn es wirklich so einfach wäre!
Den Matrixaudio hätte ich gerne, wegen seines tollen DACs. Den könnte man ja immer noch verwenden, falls es irgendwann später mal ein NICHT digital geregelter Lautsprecher werden würde.
Danke für die technische Aufklärung. Habe in diesem Bereich wirklich wenig Ahnung!
„Endpoint“ ist für mich ja eigentlich „Das letzte Gerät mit LAN Anschluss, bevor die Musik erscheint“. Müsste ja eigentlich der Lautsprecher selber sein, dachte ich!
Danke auch für das Nennen weiterer Hersteller?
Niemand im Köln-Bonner Raum, der es so macht, wie Andreas???

Beste Grüße,

Thorsten
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Takler
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Beitrag von Takler »

Hallo Thorsten,

ja der CocktailAudio ist ein Streamer mit DAC. Aber auch ein Roon Ready Endpoint.
Sobald ich in Roon die Musik starte, schaltet der N25 automatisch auf Roon um. Ich brauch den N25 dafür garnicht anfassen. Ausser einschalten.
Ich nutze den N25 fast ausschließlich für Roon. Ausser ich bin mal zu faul meinen MacMini mit Roon Server zu starten.
Der N25 ist es geworden, weil ich auch mein TV anschließen wollte. Auf Roon könnte ich mit dem N25 verzichten. Roon ist aber deutlich komfortabler.

Den Matrix kannst du so nicht benutzen. Der kann kein AES67.
AES67 kommt aus den professionellen Tonstudio Bereich. Ist für den Heimbereich nur bedingt, wenn überhaupt brauchbar. Du solltest dich erstmal genauer über AES67 informieren.


Ja richtig. Ein Endpoint ist im Lan für Roon das letzte Gerät. Das Gerät was von Roon gesteuert werden kann, wie Lautstärkeregelung.
zB. eine Dutch Dutch kombiniert einen Endpoint, DAC und Lautsprecher in einem Gerät. Ein Endpoint kann eben auch ein einzelnes Gerät sein wie ein DAC, oder auch ein Streamer ohne DAC. Einfach mal die Geräteliste bei Roon durchschauen https://roon.app/en/partners


Gruß
Andreas
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totti1965
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Beitrag von totti1965 »

Hallo Andreas,

Dann sehe ich das richtig, dass aber von jedem Roon ready Streamer über ein „normales“ Digitalkabel einfach in einen mit Wandlern ausgestatteten Neumann Lautsprecher reingegangen werden könnte und dann Musik rauskäme?
Also kein Vorteil der LAN Verbindung (immerhin problemlos 100 Meter Leitungslänge) aber trotzdem eine digitale Ansteuerung.
Das würde für die normale Hobbyanwendung also EUR 700,— sparen, da ich die Musik ja auch über Koax in die Neumänner schicken könnte.
Kann also eine „normale“ KH 120 II oder eine „normale“ KH 150 nehmen und auf AES67 verzichten?
Das wäre cool, denn irgendeinen neuen Streamer wollte ich mir sowieso bald mal zulegen.

Gruß,

thorsten
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