Erfahrung mit aktuellen Kopfhörerverstärkern inkl. DAC

alcedo
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Erfahrung mit aktuellen Kopfhörerverstärkern inkl. DAC

Beitrag von alcedo »

Hallo zusammen,

im Urlaub habe ich mal wieder meine Musikanlage vermisst. Da ich in meinem Zweitdomizil im sonnigen Süden keine weitere HIFI-Anlage mehr aufbauen will, denke ich über die Anschaffung eines probaten KHV (inkl. DAC) nebst (geschlossenem) KH nach. Ich weiß, dass beide Themen zusammengehören - habe mich aber dafür entschieden, 2 getrennte Threads (hier gehts zum KH-Thread: viewtopic.php?f=50&t=14178) dafür zu eröffnen und bitte euch herzlich darum, mir eure Empfehlungen bzw. praxiserprobten Erfahrungen mitzuteilen :cheers:
Eine digitale Quelle ist vorhanden. Anschluss soll über USB erfolgen.

Zuhause höre ich übrigens an einem Sennheiser HDVD 800 mit verschiedenen KH, meist jedoch mit dem Sennheiser HD800 oder dem Audeze LCD2.
Am Desktop nutze ich am Cambridge Audio DACmagic plus meist einen Sennheiser HD650.
Mit geschlosssenen KH habe ich keinerlei Erfahrung!

Danke für eure Mühen!

Viele Grüße
Jörg
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Thomas86
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Beitrag von Thomas86 »

Hallo Jörg,

wie sieht es mit DAP aus?

Die neuen Sony Walkmans sollen hier eine gute Figur machen.
WM1am2 oder der ZX707.

viele Grüße
Thomas
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Rasemuck
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Beitrag von Rasemuck »

Hallo Jörg,

ein sehr guter Kopfhörerverstärker mit integriertem DAC ist z.B. der HA 200 von T+A. Hier ein Link: https://www.ta-hifi.de/kopfhoerer/kopfh ... er/ha-200/

Gruß

Martin
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Guten Abend,

auch hier vielen Dank für die ersten Tipps und Empfehlungen.

@Thomas: DAP ist nichts für mich - hatte schon 2 (einen Pioneer und einen Shanglin). So praktisch sie auch sind, das Handling ist nicht meins

@Martin: wow - das ist für mich schon recht weit oben im Regal. Sehr interessantes Gerät, auch optisch. Allerdings wollte ich erst mal vorsichtig in dieses Experiment einsteigen. Mal sehen ...
Was mir beim Betrachten der Anschlüsse der HA200 noch als Idee kam: HDMI-Anschlüsse benötige ich keine. Aber Analogausgänge, um später (bei "Scheitern" des Projektes, alternativ doch Boxen darüber steuern zu können, wäre interessant. Also mit Vorverstärkerfunktion.

Danke und viele Grüße
Jörg
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Jörg,
wenn ein Hersteller einen Kopfhörerverstärker produziert, muss er Impedanzen zwischen 8 - 600 Ohm als praktisch realistische Lasten annehmen.
Dann kann er darauf nur mit einem niedrigen Ausgangswiderstand darauf Rücksicht nehmen. Damit ist er zugleich auch ein idealer Kabeltreiber, sofern man die Verbindungskabel auf diese vorhandenen Ausgangsbuchsen umkonfiguriert.
Grüße
Hans-Martin
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Guten Morgen zusammen,

als ungefähre Größe zur Orientierung nenne ich hier mal einige Geräte, die mir derzeit im Kopf rumspuken:

Naim Uniti Atom Headphone Edition
SPL Phonitor X
Violectric DHA V380²


Pentaconn-Buchsen benötige ich übrigens keine ;-)

Viele Grüße
Jörg
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Thomas86
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Beitrag von Thomas86 »

Moin Jörg,

wie wäre es mit dem Sony DMP Z1? https://www.sony.de/electronics/walkman/dmp-z1

viele Grüße
Thomas
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Horntreiber
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Beitrag von Horntreiber »

Hallo Jörg,

nimm einen RME ADI2 DAC FS ( oder dessen Brüder) und lerne, mit dem Equalizer umzugehen. Es gibt praktisch kaum einen Kopfhörer, der spontan zu unseren Ohren passt. Selbst die Besten ( ich nenne einen individuell vermessenen T+A Solitair P mein Eigen ) profitieren enorm, wenn man diese individuell auf die Ohren und die Hörgewohnheiten anpasst. Ein persönliches Audiogramm mag dabei helfen😉! Erst nach bestmöglicher Anpassung können die KH zeigen, was in ihnen steckt...klingt so ähnlich wie bei der LS-Welt😉!
Zudem hat der RME fernbedienbar Polaritätsumkehr uvm., was je nach Aufnahme den entscheidenden Fokus und Bassqualität schafft. Und er ist sehr unempfindlich gegen Jitter+Co und die Kabelfrage nicht ganz so wichtig....selbst zwischen guten TOS Link und SPDIF Kabeln ( HMS,Wireworld) findet man nur einen geringen Unterschied...überragende Neutaktung! Überhaupt hat der RME zu Recht einen guten Leumund und treibt so ziemlich jeden KH. Und er ist noch bezahlbar und gefragt, wenns mal nicht gefällt. Zu guter Letzt tauschst Du noch das Netzteil gegen ein besseres für den letzten Schliff (ich verwende ein ifi power elite mit gutem Siltech Netzkabel ). Wenn alles stimmt, stellt sich tatsächlich eine Bühne ca. 10cm (oder so) vor der Nase ein...

Viel Erfolg beim probieren😉👍!

Gruß
Klaus
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Hoerzone
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Beitrag von Hoerzone »

der 2/4 hat auch nochmal eine grössere Ausgangsleistung als der DAC oder der Pro.
Netzteil(e) wirds wohl von RME selbst in Kürze geben, ich hab das bereits auf einigen Messen gezeigt, die Preise stehen hierfür aber nicht fest.
viele Grüße
Reinhard

edit: Vollzitat entfernt. Gruß Thomas
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Horntreiber hat geschrieben: 25.04.2023, 08:48nimm einen RME ADI2 DAC FS ( oder dessen Brüder) und lerne, mit dem Equalizer umzugehen.
...
Zudem hat der RME fernbedienbar Polaritätsumkehr uvm., was je nach Aufnahme den entscheidenden Fokus und Bassqualität schafft.
...
Wenn alles stimmt, stellt sich tatsächlich eine Bühne ca. 10cm (oder so) vor der Nase ein...
Hallo Klaus,
die Bühne vor der Nase ist ein beeindruckendes Ergebnis, die richtige Polarität (welche?) finde ich dabei hilfreich, verspreche mir aber mehr vom Equalizer. Ich benutze beim Stax die am IRT aufwendig ermittelte Diffusfeldentzerrung, die hilft auch.
Allerdings geht aus der Dokumentation dazu hervor, dass in manchen Frequenzbändern die Probanden bis zu 9dB auseinander lagen (nach Gedächtnis, leider ist diese Information, das Beiheft einer Stax CD, mir abhanden gekommen). So kann man annehmen, dass eine Mittelwertbildung zwar sinnvoll erscheint, aber auf das eigene Gehör nicht optimal passen wird.
Ein Audiogramm des Hörgeräteakustikers um die Straßenecke ist für mich keine gute Grundlage, zu wenige Frequenzen, orientiert an der Wahrnehmungsschwelle, vermutlich auf Sprachverständlichkeit ausgerichtet.
Du hast Acourate im Einsatz, auch TacT RCS, Messmikrofon(e) vorhanden, da könnte ich mir vorstellen, dass linearisierte Frequenzgänge der LS eine gute Vergleichsgrundlage für die KH-EQ hergeben, vielleicht mit Terzrauschen. Da kommt erschwerend hinzu dass der KH-Schall aus einer anderen Richtung (90°) als der/die LS (30°) spielen. Und die Lokalisationseffekte der Blauertschen Bänder verwirren obendrein. Viele Baustellen, deshalb habe ich bisher die Mühe gescheut, eine individuelle EQ für den Hörer zu erstellen.
Verrätst du uns noch Details deiner Vorgehensweise ?
Grüße
Hans-Martin
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Rasemuck
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Beitrag von Rasemuck »

Hallo Jörg,

ein weiteres Gerät in einer erschwinglicheren Preisklasse und einer hervorragenden Reputation ist der Benchmark DAC3 HGC. Hier zwei Links:

https://benchmarkmedia.com/collections/ ... -converter

https://benchmarkaudio.de/digital-analog-wandler/

Gruß

Martin
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RayDigital
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Beitrag von RayDigital »

Hallo Jörg,

ich habe gute Erfahrungen mit dem Pro-Ject DAC „Pre Box S2 Digital“ samt 6,3 mm Klinkenausgang und auch dem optionalen Akku-Netzteil Pro-Ject „Accu Box S2 USB“ im gleichen Gehäuseformat gemacht.
Beide Geräte sind klein genug, um sie in der sprichtwörtlichen Westentasche zu transportieren.
https://www.project-audio.com/de/produk ... 2-digital/
https://www.project-audio.com/de/produk ... ox-s2-usb/

Gruß,
Raimund
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Horntreiber
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Beitrag von Horntreiber »

Hallo Hans Martin,

die Polarität wähle ich so wie es mir am besten gefällt! In einer Einstellung ist eine Stimme homogener, der Bass tiefer, nicht so diffus. Das hängt aber sehr vom Musikmaterial ab. Macht ja nix, ist ja nur ein kurzes Umschalten. Und was genau richtig und falsch ist, interessiert mich weniger.
Es gibt zu fast jedem KH im IN Messkurven, die zwar in etwa die Problemzonen zeigen, aber stimmt...die Schwankungen von KH zu KH eines Typs sind doch sehr deutlich. Beim meinem T+A war das gegenüber anderen Messungen sehr ausgeprägt ,beim HD 600 weniger. Aber die Infos liefern Anhaltspunkte,wo genau man mit dem PEQ ansetzen muss.
Ich war beim HNO zum Test: Links-rechts-Unterschied von 1,5dB...Ein Ohr Einbruch bei 4KHz,sonst noch ganz ok. Diese Unterschiede kann man auch schon mal ausgleichen.
Ich habe mich bei der Einstellung des EQ an der großen Anlage orientiert und die tonale Balance wie diese gesucht. Das ist für meinen Geschmack immer etwas dünner im Grundton,was die Durchhörbarkeit verbessert. Dann habe ich mit Rosa Rauschen und Terzrauschen die beste Ballance gesucht und die KH spezifischen Problemzonen gehörmäßig ausgeglichen.
Den Unterschied kann man ja mit dem RME zu unkorrigiert direkt vergleichen...ist echt erstaunlich,was das in Bezug Räumlichkeit bringt.

Trotz aller Möglichkeiten mit der EQ Einstellung...ich weiß nicht, wie T+A das macht,aber die erzielbare Räumlichkeit ist auch verglichen mit der großen Anlage erstaunlich. Das kriegt ein HD 600 trotz penibler Justage nicht hin. Was auffällt ist,dass man die Raumumgebungsgeräuche sehr genau hört,der KH also extrem durchlässig für Schall ist. Wenn man dann mit 90dB hört, kriegt das rechte Ohr auch etwas vom linken Kanal mit. Vermutlich ist das das Geheimnis. Naja,aber interessant bleibt doch,dass der RME das alles mitmacht... :cheers:

Gruß
Klaus

PS:Bin im Urlaub und mit Handy schreiben ist echt anstrengend😁
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planetti
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Beitrag von planetti »

Hallo Jörg,

das Thema hat mich auch schon einmal getriggert.

Neben den genannten Aspekten interessierte ich mich für das Crossfeed, da das mE eine etwas entspanntere (natürlichere?) Bühnenillusion schafft. Da gibt es verschiedene Ansätze, wobei mir im Foobar-Plugin-Vergleich die Jan Meier Auslegung am besten gefällt. In dieser Richtung gibt es auch KHV von Meier mit allerdings unterschiedlichen Qualitätsauffassungen.

Der Erfahrung, dass man durch vorsichtiges EQing noch mehr Gefälligkeit aus jedem Kopfhörer rausholen kann, stimme ich zu. Als Messinstrument dazu könnte der miniDSP EARS hilfreich sein. Als High-End-Lösung wurde mal ein Smyth Realiser https://smyth-research.com/ angepriesen.

Bitte lass uns wissen, was dein weiterer Weg ist.

Beste Grüße
Uli
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo Jörg,

ich habe zwar mit Kopfhörern wenig am Hut, bin allerdings ab und zu lesend in Kopfhörer lästigen Foren unterwegs. SPL wird da oft empfohlen. Was das Nachbessern des Klanges angeht, wird oft auf diese Seite verwiesen:

https://www.sonarworks.com/soundid-refe ... headphones

Da kann man sogar seinen Kopfhörer messen lassen. Dabei gilt natürlich: Spaß kostet.

Gruß

Uwe
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