Erdungskonzepte

Audiophon
Aktiver Hörer
Beiträge: 836
Registriert: 29.01.2020, 16:50
Wohnort: Frankfurt a.M.

Beitrag von Audiophon »

Hallo Eric,

ich hatte dann das Kabel gleich noch heute Nacht bestellt :cheers: .
Milhouse hat geschrieben: 20.02.2023, 08:19 damit wäre dann der "Highway To Hell" für die Störungen auch im HF Bereich gelegt - fragt sich nur, wann die nächste Mautstelle kommt und wie der Gegenverkehr so aussieht ;-)
Lösung hatte ich mir hier schon überlegt: Ich sperre einfach die ganze Straße :mrgreen: !

Ziel ist bei mir ja die beiden Subs mit SNTs die an einer anderen Phase als die Anlage mit ihrer eigenen Stromleitung liegen mit einer Funktionserdung zu versorgen, um zu verhindern, dass HF Störungen auf der Signalleitung (die daher auch schon ein paar Ferrite hat) direkt in den Vorverstärker gelangen (einen "High End Grond Separator" von Supra Cables hatte ich schon in der Leitung, der hat sich wohl aber nicht mit dem Linetreiber von Abacus verstanden... also flog er wieder raus).

Die Subs hängen ja bei mir an einer ungefilterten PS Audio Leiste (Juice Bar II) vor die ich einen Auth EMDZ 806 gesetzt habe. Die zusätzliche Erdung in diese Leiste laufen zu lassen, wäre also keine gute Idee. Dadurch würde wahrscheinlich sogar nur noch mehr HF Müll über die Signalleitung übertragen.

In der Doppelwandsteckdose in welcher die PS Audio Leiste Steckt, steckt nebendran auch noch eine Standardleiste an der mein Laptop und separater Monitor hängt.

Daher habe ich mir am Wochenende nochmal eine Netzleiste bestellt. Eine Inakustik Exzellenz AC-25.6. Warum die? Sie ist ungefiltert, aus Aluminium, hat 4mm2 Kupferschienen innen und ein eingebautes 2,5mm2 Abschlußkabel eingebaut und kostet trotzdem nicht die Welt. In diese Netzleiste werde ich dann einen Bananenbuchse einbauen (daher sollte sie aus Alu sein), welche ich dann intern mit PE verbinde. Über diese Buchse werden dann die beiden Subs über PE geerdet (mit obigem Kabel). Das ganze PC Zeugs wird dann über einen Auth EMD 503 angeschlossen.

Damit der ganze HF Müll dann nicht doch wieder in der Leitung zur Anlage landet, habe ich mir einen ESF 516 (Schutzleiterdrossel) bestellt, der dann erstmal an die Zuleitung zur Anlage (genauer zum Furman IT REF 16 iE) kommt.

Damit dürfte eigentlich nicht mehr viel in der Anlage ankommen.... hoffe ich :cheers:

Grüße
Martin
Bild
Milhouse
inaktiv
Beiträge: 644
Registriert: 28.12.2020, 09:58

Beitrag von Milhouse »

Hallo Martin,

ich bin gespannt, wie das 4,9mm sich verarbeiten, bzw. noch besser, wie sich dies verlegen lässt - natürlich bin ich auch daran interessiert, welche Auswirkungen es bei Dir auf Deinen Klang hat.

Ich habe mich nach meiner Recherche nach gut für HF Weiterleitung geeigneten Kabel gefragt, warum das Thema HF Litze in audiophilen Kreisen nicht so oft, oder gar nicht auftaucht (einzig bei Röhrenverstärkern gab es mal wenige Treffer). (Naja, in der Regel will man ja eigentlich keine HF weiterleiten....)

Eventuell habe ich hier was übersehen, aber meiner Meinung nach sollte das das beste sein, was man den hohen Frequenzen bieten kann - maximierte Oberfläche, minimierte Kapazität des Dielektrikums (wobei ich mir hier bzgl. das Lacks etwas unsicher bin)) und sollte eigentlich auch für Grounding-Boxen eingesetzt werden.

Beste Grüsse,

Eric
Bild
SolidCore
Aktiver Hersteller
Beiträge: 1882
Registriert: 12.12.2014, 10:38
Wohnort: NRW / Moers

Erdung

Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

HF-Litze sehe ich als richtig gute Idee. Dabei sollten dünnere Adern besser sein als weniger, dickere.
Man muss nur zusehen, das man am Anschluss auch wirklich alle lack-isolierten Adern ab-isoliert.
Ich habe jetzt doch ein Akku-Oszi bestellt, um da endlich auch mal Potentialfrei an PE messen zu können.
Ich hoffe, damit löst sich dann auch die Frage der Potentiale, wie z.B ist das Haus verseuchter als ein Gerät selbst produziert ?
Dann wäre die Flussrichtung rückwärts. Bisher rät man ja eher.
Interessantes Thema.

Gruß
Stephan
Bild
Audiophon
Aktiver Hörer
Beiträge: 836
Registriert: 29.01.2020, 16:50
Wohnort: Frankfurt a.M.

HF Litze

Beitrag von Audiophon »

Hallo Eric,

ja da bin ich auch gespannt. Insbesondere wie gut ich den Lack abbekomme. Den Lötkolben bekomme ich auch auf über 350 Grad, aber ich kann ja nicht jede einzelnen Litze bearbeiten... und wenn ich den Lack nicht von allen Litzen runter bekomme, ist alles für die Katz, da dann von den satten 4,9mm ganz schnell nur noch ein Bruchteil übrig bleibt.

Eine Heißluftpistole wird da sicher nicht ausreichen....

Ich denke mal ich werd' mir ein Stabfeuerzeug besorgen, das klappt dann sicher:

https://www.amazon.de/UNILITE-Stabfeuer ... hdGY&psc=1
Milhouse hat geschrieben: 20.02.2023, 12:02 Ich habe mich nach meiner Recherche nach gut für HF Weiterleitung geeigneten Kabel gefragt, warum das Thema HF Litze in audiophilen Kreisen nicht so oft, oder gar nicht auftaucht (einzig bei Röhrenverstärkern gab es mal wenige Treffer). (Naja, in der Regel will man ja eigentlich keine HF weiterleiten....)

Eventuell habe ich hier was übersehen, aber meiner Meinung nach sollte das das beste sein, was man den hohen Frequenzen bieten kann - maximierte Oberfläche, minimierte Kapazität des Dielektrikums (wobei ich mir hier bzgl. das Lacks etwas unsicher bin)) und sollte eigentlich auch für Grounding-Boxen eingesetzt werden.
Das Problem hatte ich auch vor fast 3 Jahren als ich nach fertigen Erdungskabeln gefragt hatte. Meist bekommt man dann Kabel vorgeschlagen die zwar gut für den Potentialausgleich sind, aber eben nur suboptimal für die HF (Ab-)leitung. Gut funktioniert auf alle Fälle das typische Kimber Kabel (ein 4PR tuts hier). Zudem lässt es sich leicht verarbeiten. Aber wie man an Deiner HF Litze sieht geht's auch deutlich günstiger und vielleicht sogar noch effektiver.

Wir werden sehen! Verschickt wurde es schon :wink:

Viele Grüße
Martin
Bild
Audiophon
Aktiver Hörer
Beiträge: 836
Registriert: 29.01.2020, 16:50
Wohnort: Frankfurt a.M.

Beitrag von Audiophon »

SolidCore hat geschrieben: 20.02.2023, 12:34
Ich hoffe, damit löst sich dann auch die Frage der Potentiale, wie z.B ist das Haus verseuchter als ein Gerät selbst produziert ?
Dann wäre die Flussrichtung rückwärts. Bisher rät man ja eher.
Interessantes Thema.
Hallo Stephan,

genau aus diesem Grund wäre ja eine externe Erdung z.B. mit Erdspießen ideal. Aber diese muss halt mindestens so "gut" sein wie PE, sonst sucht sich HF eben doch den bequemsten Weg über die Strom oder Signalleitungen.

Ich hatte mit schon überlegt an meine externe Erdungslösung (2 Erdstäbe die über diesen RF Router noch direkt mit der Hauserdung verbunden sind) parallel noch eine Grounding Box mit Turmalin anzuschließen. Damit wird es HF nicht zu langweilig und kann sich je nach Lust und Laune den Weg des geringsten Widerstands aussuchen :lol: .

Viele Grüße
Martin
Bild
Milhouse
inaktiv
Beiträge: 644
Registriert: 28.12.2020, 09:58

Beitrag von Milhouse »

Audiophon hat geschrieben: 20.02.2023, 12:43 Ich denke mal ich werd' mir ein Stabfeuerzeug besorgen, das klappt dann sicher:
Hallo Martin,

es wird auch empfohlen die Litze nach Erhitzen in Spiritus zu tränken.

Bei mir hat es mit dem Lötkolben gut funktioniert - Du musst nur etwas länger mit viel Lötzinn arbeiten.
Ich habe alternativ ein Lötbad - hatte aber keine Lust das aufzuheizen und hatte es erstmal mit der Lötstation probiert.

Beste Grüsse und viel Erfolg,

Eric
Bild
Horse Tea
Aktiver Hörer
Beiträge: 1728
Registriert: 19.03.2016, 20:22
Wohnort: Unterfranken

Beitrag von Horse Tea »

Milhouse hat geschrieben: 20.02.2023, 13:15 es wird auch empfohlen die Litze nach Erhitzen in Spiritus zu tränken.
Achtung: Bitte vor dem Spiritusbad unbedingt abkühlen lassen und Vorrat weit wegstellen, sonst besteht akute Brandgefahr.

Viele Grüße
Horst-Dieter
Bild
Audiophon
Aktiver Hörer
Beiträge: 836
Registriert: 29.01.2020, 16:50
Wohnort: Frankfurt a.M.

Beitrag von Audiophon »

Hallo an alle HF Litzeninteressenten,

der Anbieter hat mir auf Nachfrage sehr schnell folgende Info gesendet:
Hallo, der Lackdraht hat eine Schmelz Temperatur von ca.400Grad. Am besten ist natürlich ein Zinnbad wenn vorhanden. Ein Lötkolben mit dicker Spitze und viel Zinn geht auch sehr gut.
Ich werd's mal zuerst mit dem Stabfeuerzeug probieren, um dann eventuelle Reste mit dem Lötkolben und Lötzinn bei 420 Grad (mal sehen wie weit die Temperatur bei der Lötstation hochgeht) zu entfernen.

Viele Grüße
Martin
Bild
alcedo
Aktiver Hörer
Beiträge: 1946
Registriert: 09.12.2019, 20:21
Wohnort: NRW

Beitrag von alcedo »

Hallo Martin

Du kannst auch gut eine Heißluftpistole nehmen. Meine kann bis auf 650 Grad eingestellt werden.

Grüße
Jörg
Bild
Audiophon
Aktiver Hörer
Beiträge: 836
Registriert: 29.01.2020, 16:50
Wohnort: Frankfurt a.M.

Beitrag von Audiophon »

alcedo hat geschrieben: 20.02.2023, 15:13 Du kannst auch gut eine Heißluftpistole nehmen. Meine kann bis auf 650 Grad eingestellt werden.
Hallo Jörg,

Du hast Recht! Ich habe gerade mal auf der Packung meiner Heißluftpistole nachgeschaut: Stufe 2 geht bei mir auch bis 550 Grad, also ausreichend :cheers: !

Viele Grüße
Martin
Bild
Audiophon
Aktiver Hörer
Beiträge: 836
Registriert: 29.01.2020, 16:50
Wohnort: Frankfurt a.M.

Beitrag von Audiophon »

Milhouse hat geschrieben: 20.02.2023, 12:02 ich bin gespannt, wie das 4,9mm sich verarbeiten, bzw. noch besser, wie sich dies verlegen lässt
Hallo Eric,

die HF Litze kam gerade eben bereits an :cheers: .

Ich war ziemlich überrascht, dass die 8m in eine kleine flache Schachtel von 23 x 16 cm passten. Wie erwartet ist die Litze aber mit einem Durchmesser von rd. 3mm relativ dünn und lässt sich auch daher in engen Radien problemlos verlegen.

Die Seidenummantelung ist natürlich relativ empfindlich von daher würde ich die Litze gerne gegen äußere mechanische Einflüsse (Aufreiben etc.) schützen, bin aber selbst nicht ganz schlüssig was denn die beste Lösung ist. bei einem dünnen Gewebeschlauch hätte man trotzdem im gewissen Umfang eine Reibung zwischen dem Gewebeschlauch und der dünnen Seidenschicht - aber die Litze bliebe flexibel.

Lieber wäre mir daher ein Schrumpfschlauch, aber der macht die Litze dann wieder (zu) unflexibel.... :roll:

Hab' mich dann trotzdem für den Schrumpfschlauch entschieden... let's hope the best!

Viele Grüße
Martin
Bild
Milhouse
inaktiv
Beiträge: 644
Registriert: 28.12.2020, 09:58

Beitrag von Milhouse »

Audiophon hat geschrieben: 21.02.2023, 12:29 Hab' mich dann trotzdem für den Schrumpfschlauch entschieden... let's hope the best!
Hallo Martin,

hast Du den Schrumpfschlauch schon drüber?
Ich würde, wenn Schrumpfschlauch, dann schauen das ich Teflon nehme.
Oder aber z.B. Baumwollschlauch.
Ich denke, die Seide ist nicht ohne Grund gewählt, um die Kapazität so gering wie möglich zu halten.

Beste Grüsse,

Eric
Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9144
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Hallo,
Luft ist das beste Dielektrikum nach Vakuum. Jede andere Ummantelung setzt die Ausbreitungsgeschwindigkeit im Draht herab, ausgedrückt durch den V(elocity)-Faktor = 1/zweite Wurzel aus der Permittivitätszahl (früher: rel.Dielektrizitätskonstante) (εr). Je kleiner εr, umso schneller die Wellenausbreitung auf dem Kabel.
PTFE/Teflon: εr=2,1; V=0,69 der Lichtgeschwindigkeit.
PVC εr=4; V~0,5
Polystyrolschaum (Styropor) εr=1,03 wäre fast ideal, wenn man es vor Wasser schützt (εr=1,7)
Und eine langsamere Ableitung ist eine fragwürdige Maßnahme, wenn es auch schneller ginge.
https://de.wikipedia.org/wiki/Verk%C3%BCrzungsfaktor
Es gibt PTFE Schrumpfschlauch, und ein normaler PTFE-Schlauch, der noch Luft als Abstand vom Leiter lässt, ist auch eine Annäherung an das Ideal.
Grüße
Hans-Martin
Bild
Audiophon
Aktiver Hörer
Beiträge: 836
Registriert: 29.01.2020, 16:50
Wohnort: Frankfurt a.M.

Beitrag von Audiophon »

Milhouse hat geschrieben: 21.02.2023, 12:55 hast Du den Schrumpfschlauch schon drüber?
Ich würde, wenn Schrumpfschlauch, dann schauen das ich Teflon nehme.
Oder aber z.B. Baumwollschlauch.
Ich denke, die Seide ist nicht ohne Grund gewählt, um die Kapazität so gering wie möglich zu halten.
Hallo Eric,

da hast Du sicher Recht: mit Teflon macht man nichts falsch. Baumwolle wäre mir zu wenig strapazierfähig, da ich die Erdungskabel hinter dem Schrank verlege.

Teflon ist leider auch recht teuer. Die ganzen China Angebote auf Ebay kommen erst in gut 5 Wochen hier an und die (eigentlich von mir bevorzugten) lokalen Angebote liegen bei rund 5 Euro/m. Mit Versand sind das dann nochmal 50 Euro. Damit wäre ich dann schon bei insgesamt 200 Euro für die Erdung der beiden Subs ohne zu Wissen, ob ich da überhaupt ein Problem habe und sich die Erdung der Subs klanglich positiv auswirkt. :roll:

Ich glaube ich lasse es mal gut sein und nehme einfachen schrumpfschlauch... mal sehen.

Viele Grüße
Martin
Bild
h0e
Administrator
Beiträge: 3881
Registriert: 11.11.2013, 09:40
Wohnort: München

Beitrag von h0e »

Hallo Martin,

zum Ausprobieren könntest Du erst mal ohne Schrumpfschlauch testen. Ich teile die Einschätzung meiner Vorredner, dass es der schlechter macht. Wenn ohne gut, kannst Du auf die Suche gehen oder eben 50 Euro in Teflon investieren.

Grüsse Jürgen
Bild
Antworten