Dolby Atmos Upmixer vs. trinaurale Decodierung

atmos
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Dolby Atmos Upmixer vs. trinaurale Decodierung

Beitrag von atmos »

Die nachfolgende Diskussion wurde aus Günthers Vorstellungsthread ausgelagert, Rudolf

Hi, Stanislaw hat in Holger's Thread die Dolby Atmos-Meta-Daten ins Spiel gebracht, diese Daten trinaural auszuwerten.

Das funktioniert nicht.

Da Dolby Atmos abwärtskompatibel ist, ist ein Zugriff lediglich auf die Grunddaten möglich, Dolby Digital oder Dolby True HD.

Darauf ist der Trinaural-Decoder aber nicht ausgerichtet.

Gruß
Günther
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atmos
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Beitrag von atmos »

Hi, Holger hat auf Stanislaw's Post wie folgt geantwortet:
schoko-sylt hat geschrieben: 03.01.2023, 22:32 Bisher ist das von Dir zur Diskussion gestellte Dolby Atmos
bastelixx hat geschrieben: 02.01.2023, 09:18 ... Ist es nicht sinnvoller gleich zum Dolby Atmos Signal kodierten Systemen greifen? Dolby Atmos liefert die vektorbasierte Metadaten für Signalquellen mit. Das steht meiner Meinung nach der "no compromice" Lösung nähe. ...
meines Wissens nach nicht in der Lage und auch keinesfalls dafür gedacht, unsere vorhandene und stereophon abgemischte Musiksammlung zufriedenstellend zu dekodieren und gewissermaßen auf Dolby Atmos "hochzurechnen". Insofern kann ich keinen Grund erkennen, der Deine Wertung rechtfertigt, dass der Vergleich zwischen Multichannelsystem und Trinaural trotz "Deiner Sympathie für Trinaural nicht zu seinem Vorteil" gereicht.
Der Dolby Atmos Updater kann sehr wohl aus 2-Kanal-Stereo nicht nur den den Center-Kanal berechnen, und zwar mehr als nur zufriedenstellend, sondern insgesamt alle LS zufriedenstellend mit Klang versorgen. Nur mir persönlich gefällt diese Musikwiedergabe nicht.

Uli's Hinweis, dass bei Multischannel der Centerkanal speziell aufgenommen und produziert wird und somit eine ganz andere Liga darstellt, trifft auch auf den Dolby Atmos Updater zu. Der produzierte Center-Kanal ist um Welten besser, der Dolby Updater hinkt mit dem berechneten Centerkanal immer hinterher.

Ich denke, dass der Dolby Prozessor den linken und rechten Kanal jeweils analysiert und u.a. aus der Differenz den Centerkanal berechnet. So ist auch zu erklären, dass der Prozessor mit einer Mono-Aufnahme nichts anstellen kann.

Dolby's Werbespruch zum Atmos Updater: So hätte der Künstler*Innen sich die Produktion gewünscht, wenn sie die Wiedergabe mit dem Updater hören.

Gruß
Günther
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Hallo Günther,

kannst Du mal den Dolby Atmos Updater näher spezifizieren? Ist das ein Stück Software? Link?

Grüsse
uli
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Joerghag
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Beitrag von Joerghag »

Hallo Uli,
ich denke Günther meint den UpMixer. Letztlich kann Dolby Atmos aus jedem „Stereo“ Signal einen Center Kanal berechnen, wie damals die analogen Dolby Decoder, bevor Surround digital wurde.

Gruß Jörg
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schoko-sylt
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Beitrag von schoko-sylt »

Hallo Günther,

schön, dass Du meinen Beitrag gelesen und das Thema Dolby Atmos in Deinen Thread verlagert hast.

Wenn schon Dir die Musikwiedergabe nicht gefällt und Du sagst "Der produzierte Center-Kanal ist um Welten besser, der Dolby Atmos Updater (was auch immer das sein mag, es handelt sich wohl um den Dolby Surround Upmixer, wie Jörg bereits erwähnt hat) hinkt mit dem berechneten Centerkanal immer hinterher.", liegen wir bei der trinauralen Wiedergabe mit aus der Stereoaufnahme berechnetem Center ja richtig.

Ich möchte durch die Zuhilfenahme des Centers Stereoaufnahmen besser hören, als wenn ich nur die Stereo-Lautsprecher allein betreiben würde, wie ich ausführlich erläutert habe. Dafür brauche ich einen zusätzlichen Center-Lautsprecher, den ich bei einem großen Horn in Fullrange-Version kaum stellen kann oder einen Berg von Hörnern, die entsprechend dem Aufbaukonzept von Dolby Atmos im Raum verteilt werden. Wie wäre das Konzept bei Liebhabern von anderen Lautsprecher-Konzeopten wie Elektrostaten, Magnetostaten, Dipol-Lautsprechern (um nur einige zu nennen) umsetzbar? Die Antwort lautet eindeutig und unmissverständlich: Wohl (nahezu) ausnahmslos gar nicht.

"Zufriedenstellend zu dekodieren" war in meiner Bewertung nicht als Schulnote "Befriedigend" gemeint, sondern zufriedenstellend war als bestmögliche Wiedergabe des gesamten vorhandenen, stereophon aufgenommenen Programmaterials unter den gegebenen Begleitumständen zu verstehen, wie aus dem Kontext ersichtlich. Wenn wir ein durchdachtes, "kleineres" Horn-Konzept in Trinaural-Version schon kaum im Raum unterbringen können, was soll dann der theoretische und nicht umsetzbare Verweis und Vergleich in Bezug auf ein Dolby Atmos System, wie in meinem Thread von einem Forenten erwähnt? Soll ich jetzt als Liebhaber von Horn-Lautsprechern auf Regal-Lautsprecher umsteigen?

Oder bist Du wirklich der Ansicht, dass in Anlehnung an Dolby's Werbespruch "Musik wie nie zuvor. Dolby Atmos Music." mit dem Dolby Surround Upmixer "hochgerechnete", ursprünglich stereophon abgemischte Musik immer besser als die "pur" abgehörte, herkömmliche Stereo-Version klingt? Dieses in Anlehnung an Deine obige, sehr frei formulierte Aussage "Dolby's Werbespruch zum Atmos Updater: So hätte der Künstler*Innen sich die Produktion gewünscht, wenn sie die Wiedergabe mit dem Updater hören." Soll man eine so flache Argumentation ernst nehmen? Spielt dann die Qualität der einzelnen Lautsprecher keine Rolle mehr und müssen sie lediglich einem gewissen, von Dolby sicherlich nicht kostenlos und uneigennützig zertifizierten (!) Mindeststandard genügen, um jeden noch so guten Stereo-Lautsprecher in Grund und Boden zu spielen? Oder andersherum gefragt: Spielt das Wiedergabesystem eine größere Rolle als die Qualität der Lautsprecher? Haben alle Produzenten auf der Welt bisher bei der Betreuung der Künstler/innen schlecht und nicht im Sinne der Musiker gearbeitet? Eine Prise Dolby dazu und alles wird gut? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

Dann müsste die qualitative Abstufung des gesamten Programmaterials in aufsteigender Qualität konsequenterweise folgende sein: Stereo ---> mit dem Dolby Surround Upmixer "hochgerechnetes" Stereo ----------> (und mit großem Abstand, wie von Dir genannt) Dolby Atmos "pur", als sozusagen höchste Evolutionsstufe. Die Einstufung von Trinaural habe ich mal außen vor gelassen. - Es wäre sehr nett, wenn Du hierzu eine fundierte Antwort geben würdest. Wenn die erwähnte Reihenfolge nicht zutreffen sollte, müsste ohnehin nicht weiter diskutiert werden, dann wäre alles hinreichend geklärt.

Wenn es aber so wäre, müsste sich Dolby Atmos doch schon lange durchgesetzt haben, weil es nicht nur "um Welten besser" als die Dolby Surround Upmixer Version und nochmals deutlich besser als Stereo klingen müsste (ungeachtet und gewissermaßen trotz aller lapidaren Werbesprüche wie "Musik wie nie zuvor. Dolby Atmos Music.", der mich in der Qualität der Aussage ein wenig an "Flugzeug-Aluminium" erinnert, obwohl "Musik wie nie zuvor" bei wortgenauer Betrachtung ja wiederum nicht unbedingt heißt und es nur suggerieren soll, so gut wie nie zuvor. Ganz schön vorsichtig, die schlauen Jungs. :wink: ). Dolby Atmos ist nebenbei seit 2012 auf dem Markt. Ein entsprechendes Gerät kostet soviel wie z.B. ein gutes Refine-Kabel, die in unserem Forum weit verbreitet sind, die zusätzlichen zertifizierten Lautsprecher soviel wie ein TAD-Treiber. Alles zusammen soviel wie ein exzellentes Tonabnehmersystem. Warum nutzen es so wenige in unserem Forum zum Musikhören, in dem der Klangqualität höchste Bedeutung beigemessen wird?

Es erhebt sich daher die Frage, sieht die HIFI-Welt den Wald vor lauter Dolbys nicht oder besser formuliert, hören wir nicht gut genug und nur Herr und Frau Dolby wissen, wie es geht? Warum verlangen dann nicht alle Künstler/innen zumindest eine zusätzliche Veröffentlichung der durch den Dolby Surround Upmixer aufgepeppten stereophonen Version, warum versuchen die Majors nicht, die ja sonst nie verlegen sind mit alten Kamellen in upgesampleter oder vielfach remasterter Version Profit zu machen, alle heutigen und noch viel lieber die alten, schon vorhandenen und bereits tausend Mal ausgeschlachteten Produktionen entsprechend neu zu vermarkten? Alle Produktionen einmal durch den Dolby Surround Upmixer zu schieben, dürfte doch die Mühe wert sein, wenn hinten die Dukaten locken. Oder hat man das alles schon einmal abgeklopft und festgestellt, dass es keinen Markt für ein derartiges Projekt gibt, weil der Benefit für den Konsumenten nicht vorhanden und der doch zu schlau ist oder zumindest gut hören kann oder für das ganze Setup keinen ausreichenden Platz hat?

Oder verhält es sich bei dem Dolby Surround Upmixer so wie bei dem mit viel Kritik versehenen Meridian Lossless Packing ("MLP, auch als Packed PCM (PPCM) oder Dolby Lossless bekannt, ist ein proprietärer verlustfreier Kompressionsalgorithmus für digitale Tonaufzeichnungen"), der bestimmte Partikularinteressen der Industrie bedient, ansonsten für den Konsumenten aber keinen wirklichen Benefit und sich deswegen auch nicht durchgesetzt hat?


Viele Grüße

Holger
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Joerghag
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Beitrag von Joerghag »

schoko-sylt hat geschrieben: 04.01.2023, 23:57 Warum verlangen dann nicht alle Künstler/innen zumindest eine zusätzliche Veröffentlichung der durch den Dolby Surround Upmixer aufgepeppten stereophonen Version, …

Oder verhält es sich bei dem Dolby Surround Upmixer so wie bei dem mit viel Kritik versehenen Meridian Lossless Packing ("MLP, auch als Packed PCM (PPCM) oder Dolby Lossless bekannt, ist ein proprietärer verlustfreier Kompressionsalgorithmus für digitale Tonaufzeichnungen"), der bestimmte Partikularinteressen der Industrie bedient, ansonsten für den Konsumenten aber keinen wirklichen Benefit und sich deswegen auch nicht durchgesetzt hat?
Hallo Holger,

sorry, das ich mich in eure Diskussion einmische.

Für eine mehrkanalige Ausgabe über den Dolby Upmixer braucht es keine spezielle Version. Eine gute stereophone Aufnahme reicht dafür völlig aus. Es passiert eigentlich nichts anderes mit dem stereophonen Signal, als bei Trinaural. Wenn auch mit einem anderen Algorithmus. Ob das besser klingt als Stereo, muß jeder für sich entscheiden. Bei einem sehr unsymmetrischen Raum kann das gut sein. Hier gefällt aber vielen der DTS Upmixer besser. Ich höre heute oft auch Musik Blurays nicht in Dolby Digital sondern in Stereo oder über einen Upmixer über die PCM-Spur, da diese oftmals natürlicher klingt. Selbst in Stereo denken viele, bei mir würde der Center und die Surrounds mitlaufen.

Wenn Aufnahmen gleich mehrkanalig aufgenommen werden und ohne Effekthascherei in Dolby Digital oder Dolby Atmos gespeichert werden, kann das richtig gut sein. Leider sind die Aufnahmen oft schlecht auf Show-Effekte gemischt.

Ist MLP nicht heute eine wesentliche Streaming-Grundlage von Roon und setzt sich in der audiophilen Scene gerade breit durch?

Gruß Jörg
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Nun vielleicht auch noch mein Senf dabei:
Ich vermute mal, dass Holger eher MQA gemeint hat, allerdings hat das nichts mit Upmixing zu tun. Und so können wir das ausklammern.

Es gibt zum Thema Upmixing reichlich Literatur und auch Software. Zumeist als VST oder AU-Plugin für DAWs (digital audio workstation). Natrülich wird dann auch ein geeigneter Algorithmus in einem Surround-Receiver (Dolby Atmos, DTS etc.) verwendet, der geneigte Anwender kann das dann eben für Stereomaterial mit anwenden. Ich vermute nun, dass dabei allerdings wenig Parametriermöglichkeiten für den Anwender gegeben sind, die Kisten sind ja schon so oft komplex genug. Und wenn dann ein Upmix-Algorithmus Stereo auf 7.1.2 ausgibt, dann ist wird es nicht unbedingt dazu gedacht sein, 7 Kanäle abzuschalten, damit man rein trinaural hört.

Generell haben wir so eher zwei Welten und eine konkrete echte Vergleichbarkeit wird relativ schwierig. Am besten sollten beide Welten friedlich nebeneinanderher leben. Ich akzeptiere, dass es Anwender gibt, die eben von Atmos begeistert sind. Da Dolby & Co. ansonsten ja eher verschlossen sind (Stichwort Filmindustrie und Kopieren), ist es üblicherweise auch schwieriger, in den Signalstrom einzugreifen. Bei Stereo (und dann auch Trinaural) ist das einfacher und so sind alle Möglichkeiten offen, die Wiedergabe bis ultima ratio zu optimieren.

Grüsse
Uli
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h0e
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Beitrag von h0e »

Joerghag hat geschrieben: 05.01.2023, 12:11 Ist MLP nicht heute eine wesentliche Streaming-Grundlage von Roon...
Hallo Jörg,

was ist MLP?

-

Aus meiner Erfahrung heraus kann man mit automatisierten Kochrezepten gegen fein per Hand austarierte Systeme keinen Blumentopf gewinnen. Da ist es egal, ob wir von Standardmakros in Acourate gegenüber händischer Umsetzung oder eben Acourate Trinaural gegenüber Dolby Upmixer reden. Der große Vorteil an den automatisierten Versionen ist, man muss sich nicht damit beschäftigen und bekommt ein Ergebnis, das oft besser ist als ein aus Unkenntnis oder mangels Erfahrung händisch erarbeitetes Ergebnis.
Ich kann da aus leidvoller eigener Erfahrung schöpfen. Wer Holges Beiträge zu Trinaural liest, der weiß wie viel Know How und Schweiß da bereits drin steckt. Bevor man aus der Ferne urteilt, sollte man sich solche Setups mal anhören.

Grüsse Jürgen
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atmos
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Dolby Atmos Updater

Beitrag von atmos »

h0e hat geschrieben: 05.01.2023, 12:58 Aus meiner Erfahrung heraus kann man mit automatisierten Kochrezepten gegen fein per Hand austarierte Systeme keinen Blumentopf gewinnen. Da ist es egal, ob wir von Standardmakros in Acourate gegenüber händischer Umsetzung oder eben Acourate Trinaural gegenüber Dolby Upmixer reden.
Hi, Jürgen,

der Dolby-Prozessor arbeitet wie folgt, dargestellt anhand des Fims Jupiter Ascending, und zwar mit dem Bienenschwarm.

In Dolby Atmos mit Atmos-Tonspur fliegt der Bienenschwarm als größere Schwarm im Bereich des linken LS bis zum Center mit einer guten Tiefe, und eine Biene fliegt vorwitzig halb in den Raum Richtung Hörplatz.

Die Dolby Surround-Tonspur über den Updater gibt den Bienenschwarm zweigeteilt wieder, ein Teil des Schwarms als Linie zwischen linken LS und Center, die vorwitzige ist verschwunden. Ein Teil des Schwarms fliegt als Linie in Höhe der Decken-LS bis zur Mitte über den Center.

Die DTS-Tonspur gibt 3 Schwärme über den Updater wieder, 2 vorn wie bei Dolby, aber zusätzlich ein 3. Schwarm rückwärtig in Höhe der Decken-LS.

In der DTS-Tonspur stecken somit Informationen, die der Updater noch detailierter auswertet und hinten, oben, einen Schwarm summen lässt.

Es ist ein guter Effekt, stimmt aber mit dem Original überhaupt nicht überein, abgesehen von der Schwarmbreite.

Gut ist allerdings, dass der Updater bei unterschiedlichen Tonformaten sehr flexibel arbeitet, aber ein immersives 3-D-Audio kommt dabei nicht heraus.

....

Fritz Reiner hat 1957 und 1959 eine 3. Tonspur für die Mitte aufgezeichnet. Das Tondokument wurde zufälligeweise wiederentdeckt und von Living stereo als SACD herausgegeben:
82876613942 Der CD-Layer könnte gut zu Trinaural passen.

Gruß
Günther
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Joerghag
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Beitrag von Joerghag »

h0e hat geschrieben: 05.01.2023, 12:58
Joerghag hat geschrieben: 05.01.2023, 12:11 Ist MLP nicht heute eine wesentliche Streaming-Grundlage von Roon...
Hallo Jörg,

was ist MLP?
Hallo Jürgen,

MLP=Meridian Lossless Packing.

Gruß Jörg
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Jörg,

danke, kannte ich bisher noch nicht.
Was hat das MLP jetzt mit Mehrkanal und Trinaural zu tun und was hat das alles mit Roon zu tun?
Ich stehe auf dem Schlauch.

Grüsse Jürgen
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Joerghag
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Beitrag von Joerghag »

Hallo Jürgen,

mit Mehrkanal eigentlich gar nichts. Holger schrieb von der Erfolglosigkeit von MLP im Zusammenhang mit Dolby Surround Upmixing,
daraufhin mein Hinweis auf MLP, welches ja doch noch durch Roon erfolgreich wurde.

Gruß Jörg
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schoko-sylt
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Beitrag von schoko-sylt »

Hallo zusammen,

zunächst einmal muss ich einen Fehler aus meinem vorangegangenen Post berichtigen, den Uli schon richtig eingeordnet hat. Ich meinte MQA. Asche über mein Haupt. Es sollte lediglich als Beispiel dafür dienen, dass nicht immer das Wohl des Konsumenten im Vordergrund neuer Techniken und Verfahren steht. Und die anderen von mir genannten Gründe und Argumente gegen Dolby Atmos und die Vermarktung mit, wie ich finde, marktschreierischen Parolen sollten verdeutlichen, wie heute manchmal Unternehmenspolitik betrieben wird und alles andere im Vergleich als Bullshit dargestellt wird. Nach dem Motto: Nur wir können es. Unsympathisch bis zum Gehtnichtmehr. Weil es einfach nicht stimmt.

Und nun zum eigentlichen Thema: Mir geht es wirklich nicht um eine Konkurrenz zwischen Dolby Atmos und Trinaural, da Dolby Atmos für mich als Horn-Junkie aus verschiedenen, zum Teil bereits beschriebenen Gründen ohnehin nicht in Frage kommt. Ich habe im Laufe des Lebens schon einiges an Lautsprechern mit unterschiedlichen Konzepten besessen, bin nun aber seit einigen Jahr bekanntermaßen dem Horn-Prinzip verfallen. Wegen meines speziellen Setups wäre es auch physikalisch unmöglich, ein derartiges Projekt wie Dolby Atmos mit Hörnern bei mir zuhause zu verwirklichen, wie ich bereits erwähnt habe. Außerdem sind meine Horn-Lautsprecher nicht zertifiziert, zumal ein Großteil der Membranen aus dem hochgiftigen Beryllium besteht. Wenn sich da bei lauten Schalldruckpegeln mal keine Moleküle lösen. :wink:

Weiterhin gibt es bei Lautsprechern, wie bei allen Dingen des Lebens, unterschiedliche Qualitätsstufen, ob es die No Name-Akkubohrmaschine für 25,- EUR aus dem Baumarkt, die grüne Serie von Bosch für den Hausgebrauch oder die blaue Serie für den Profi ist. Und dann kommen obendrauf nochmal Werkzeuge von Fein, Festool, Mafell oder anderen, die ein spezielles Einsatzgebiet und Klientel haben, wie z.B. die druckluftbetriebene Handbohrmaschine für den Operateur, die nichts anderes kann, als sogenannte Kirschnerdrähte zur Wiederherstellung der Gebrauchsfähigkeit der Gliedmaßen in zerborstene Knochen zu treiben oder entsprechende Schraublöcher zu bohren. Diese kleinen, äußerst robusten Maschinen kosten mehrere Tausend Euro das Stück. Nun wird kein Mensch mit einer derartigen Maschine zuhause arbeiten und dafür die entsprechende horrende Summe zahlen wollen. Und im OP wird auch keiner mit der No Name-Maschine arbeiten, obwohl die Controller der großen privaten Krankenhausbetreiber das eigentlich gern so hätten, solange sie nicht selbst damit behandelt würden. Es kommt immer auf das "Lastenheft" des Anwenders an und wieviel er für eine bestimmte Eigenschaft auszugeben bereit ist. Sicher gibt es bei der Auswahl, wie beim Sweet spot in unserem Hobby, einen Bereich des Best buy, in dem das beste Preis-/Leistungsverhältnis herrscht. Alles, was drüber hinausgeht, ist mit einem erheblichen finanziellen Aufschlag verbunden, wie wir insbesondere im HIFI-Bereich oft schmerzhaft erfahren müssen.

Wenn ich aber nun den Klang einer ATC, eines Neumann-Monitors, einer Geithain, einer Tannoy, einer Backes & Müller, eines Quad-Elektrostaten, eines Avantgarde Acoustic Horn-Lautsprechers liebe, dann möchte ich diesen und keinen anderen Lautsprecher, weil er mich verzaubert, in den Bann zieht und kein von Dolby freigegebenes Lautsprecher-Setup, weil es mich in meiner freien Auswahl einschränken würde. Ich möchte diesen speziellen Lautsprecher, weil er die Musik so wiedergibt, wie ich es mir wünsche. Und dann habe ich bei den jeweiligen Herstellern die freie Auswahl verschiedener, preislich abgestufter Modelle. Nun wäre ein Lautsprecher für 10.000,- EUR das Paar nicht verkäuflich, wenn es dieselbe Klangqualität auch für 5000,- EUR oder 500,- EUR geben würde, darüber besteht wohl eindeutig Konsens.

Und daher erhebt sich in unserem Forum neben anderen auch die Frage, ob man auch mit vielen kleineren, eigentlich qualitativ schlechteren, preislich in der Gesamtsumme vielleicht gleich teuren Lautsprechern unter Zuhilfenahme von z.B. Dolby Atmos einen besseren Klang erzielen kann, als es das gewöhnliche Stereo mit einem teuren Lautsprecherpaar vermag? Tritt die Qualität des einzelnen Lautsprechers hinter die Qualität des Surround-Sound-Formates zurück? Spielt es keine Rolle, ob wir einen Lautsprecher für 500,- EUR oder 5000,- EUR verwenden?

Diese Frage habe ich für mich eindeutig entschieden, verstehe aber sehr wohl Musikliebhaber, die von der Musik eingehüllt werden möchten und unter anderem Dolby Atmos und die damit möglichen Surround-Sound-Effekte lieben. Mir macht ein anderes Lautsprecherprinzip und sei es noch so gut, einfach nicht soviel Spass wie ein Horn-System und kommt daher für mich nicht in Frage. Ergo wird aus den bereits beschriebenen Gründen auch eine Anwendung wie Dolby Atmos in meinem Wohnzimmer keinen Zugang finden. Aber jedem das Seine. Für viele andere Musikhörer unseres Forums kommt aber auch eine trinaurale Anwendung und sei sie noch so gut, nicht in Betracht, weil sie sich mit den eigenen Präferenzen und Wünschen nicht verwirklichen lässt. Ob nun aus ästhetischen, praktischen, finanziellen, klanglichen, architektonischen oder anderen nicht erwähnten Gründen, spielt dabei keine Rolle. Auch gut, kann ich sehr gut nachvollziehen.

Wie Jürgen heute und ich schon vor geraumer Zeit bereits geschrieben haben, Hearing is believing.


Viele Grüße

Holger
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Dipolaktiv
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Beitrag von Dipolaktiv »

Joerghag hat geschrieben: 04.01.2023, 17:22 Hallo Uli,
ich denke Günther meint den UpMixer. Letztlich kann Dolby Atmos aus jedem „Stereo“ Signal einen Center Kanal berechnen, wie damals die analogen Dolby Decoder, bevor Surround digital wurde.

Gruß Jörg
Hallo Jörg

ich habe die gleiche Frage wie Uli, was ist der "UpMixer"
Hardware, Software in AVR Receiver, Software, VST-Plug-In oder was?

Link zu der Hardware, Software, Plug-in etc. wäre gewünschst.

Gruss

Peter
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Dipolaktiv
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Beitrag von Dipolaktiv »

schoko-sylt hat geschrieben: 05.01.2023, 18:38 Nun wäre ein Lautsprecher für 10.000,- EUR das Paar nicht verkäuflich, wenn es dieselbe Klangqualität auch für 5000,- EUR oder 500,- EUR geben würde, darüber besteht wohl eindeutig Konsens.

Viele Grüße

Holger
Hallo Holger

es gibt Leute die kaufen nur wenn es teuer ist. Sehr gut und preiswert hat kein Prestige.
Dies gilt bei Hifi und im besonderen Masse bei Autos :)
Und ja ich denke solche Leute persönlich...
Diese Leute können die Qualität nicht wahrnehmen sondern kaufen um damit zu repräsentieren. Sehr teuer = sehr viel Prestige.
Sehr teuer ist nicht automatisch akustisch sehr gut.

Zu Dolby Atmos: Ich habe festgestellt dass mehr Lautsprecher nicht bessere Qualität ergeben 7...11.x Zumal die Aufnahmen eben nicht mal in 5.1 erhältlich sind in den meisten Fällen, geschweige denn in 7.x.y bis 11.x.y.
Upmix benutze ich (mit einem Illusonic Plug-In: Stereo zu 4.0, www.illusonic.ch ). Wobei Upmix funktioniert mässig gut. Sofern die Aufnahmen in Stereo gute Rauminfo enthält ist der Upmix ganz gut, sonst ist aber Kopfweh vorprogrammiert.

Gruss

Peter
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