Sebabe hat geschrieben: ↑25.10.2022, 00:12Den Zusammenhang mit der schnellen Taktung verstehe ich nicht.
Meine wahrscheinlich falsche Vorstellung bisher: Ein großer Elko (oder viele kleine) war bisher dafür da, die Spitzen des Strombedarfs abzufangen, wenn also mehr Strom gefordert wird als das Netzteil zu diesem Zeitpunkt liefern kann. So eine Art Energiepuffer.
Hallo Sebastian,
die Netzspannung "pendelt" zwischen positivem und negativem Scheitelwert. Die Spannungs-/Strom-Änderung erlauft den Einsatz von Transformatoren, die ein festes Übersetzungs-/Windungszahl-Verhältnis haben. Das System ist starr.
Mein Verdacht war nun, dass so ein Ringkerntrafo zwar sehr sauberen Gleichstrom liefert, aber auch eine hohe Impedanz hat und daher zu Träge ist, um schnell mehr Strom liefern zu können.
Er liefert Wechselstrom (mit der Frequenz wie am Eingang), der erst noch gleichgerichtet werden muss. Die Gleichrichter schalten, sobald die Spannung vom Trafo die noch gespeicherte Spannung am Siebelko übersteigt. Sie sperren, sobald der Elko etwa den Scheitelwert der Netztrafo-Ausgangsspannung erreicht hat. Dazwischen liegt immer noch die Vorwärtsspannung der Gleichrichterstrecken (zwischen zweimal 0,5-0,7V). Die Ladezeiten sind typisch bei 1/10 der Halbwellenlänge, danach steht nur die aufgenommene Ladung des Elkos zur Versorgung der Schaltung zur Verfügung, welche den Elko stetig entlädt. Bis der nächste Ladepuls vom Trafo den Elko wieder auflädt. Ein fetter Elko mit hoher Kapazität hilft hier, die Spannung nicht zu sehr abstürzen zu lassen. Die Betriebsspannung ist also nicht stabil, weshalb man Spannungsregler nachschaltet.
[/quote]Das Schaltnetzteil hat dieses Problem nicht, weil er sich quasi direkt aus dem Lichtnetz bedient. Daher ist es schneller und flexibler.
Ganz falsch?[/quote]
Auch hier ist ein zentraler Elko von derselben Problematik betroffen, 100 Ladepulse /sec. Allerdings entnimmt das Schaltnetzteil schnell getaktet dem Elko Strom durch einen Transistor, hier folgt ein Trafo mit festem Übersetzungsverhältnis, aber der große Unterschied liegt in dem Regelkreis, der nach dem Trafo/Gleichrichter die Spannung stabil hält, indem der den Transistor so steuert, dass am Ende die Spannung am Elko stabil ist.
SNTs in Geräten erkennt man außen am großen angegebenen Spannungsbereich, z.B. 90-260V~, oder innen am besonders kleinen Trafo.
Mit 90V läuft das Netzteil ohne Umstellung automatisch auf die angegeben Ausgangsspannung, wie auch bei 260V.
Ich habe mal ein YoutubeVideo gesehen, wo jemand einen Fernseher mit einer 1,5V Batterie betrieben haben will, ich hielt das für ein Fake, aber prinzipiell kann das SNT noch bei recht kleinen Spannungen effektiv liefern. Allerdings sind die netzseitigen Sicherungen dann nicht mehr hinreichend, um bei hohen Spannungen den gebührenden Schutz zu gewährleisten.
Bei den ungeregelten Analognetzteilen hat man nur die Elkos, die man so dimensioniert, dass hinreichend geringe Spannungsdifferenz zwischen aufgeladen und teilentladen (unmittelbar vor dem nächsten Ladepuls). Diese Spannungsdifferenz nennt man Ripple. Er nimmt durch Alterung der Elkos im Laufe der Jahre zu. Dann muss man sie tauschen, z.B., wenn der Ripple bei 50W Ausgangsleistung 100mV übersteigt. Dann wird der Klang matschig. Auch wenn die gemessene Kapazität des Elkos noch dem Neuzustand entspricht, aber weniger Elektrolyt (das inzwischen ausgegast ist) hat einen höheren Innenwiderstand, der beim Be-/EntLaden hinderlich ist.
Grüße
Hans- Martin