CD-Player - Eine späte Liebe

Audiophon
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Clocktuning

Beitrag von Audiophon »

Guten Morgen Klaus,

ich bin auch ein Fan guter CD/SACD Spieler und habe gerade zu meinem TAD CD Spieler den neuen Esoteric K-01 XD zu Austesten zu Hause. Es ist einfach soviel leichter guten Klang aus den Silberscheiben zu lesen als über Streaming....

Nun zu meiner eigentlichen Frage: auf der Suche nach der Optimierung meiner Streaming-strecke hatte ich mir auch meinen Streamer für Audio mit einer OXCO Clock tunen lassen welche dann getrennt vom Streaming Board mit einem Linearnetzteil von Sunny versorgt wird. Ich habe nach dem Tuning durch Audiophool in NL den Streamer zum Messen an zwei Bekannte aus dem Forum geschickt beide bemerkten im Frequenzspektrum der Peaks im HF Bereich die durch die Clock verursacht wurden. Durch Tests und Messungen haben sie herausgefunden, dass die Clock auch über die Luft in die Schaltkreise einstreut, auch wenn sie gar nicht angeschlossen war!

Erst nachdem die Clock in einem Kohlefasergehäuse und zusätzlich Kupfer sowie weiteren Maßnahmen komplett abgeschirmt war, war Ruhe im Frequenzspektrum. Der positive Einfluss der Clock auf Jitter und Phase-Noise konnte jedoch auch gemessen werden :wink:

Daher die Frage an Dich: hast du auch ähnliche negative Einflüsse durch Einstreuungen gemessen?

Viele Grüße
Martin
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Horntreiber
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Beitrag von Horntreiber »

Hallo Martin,

ich denke nicht,dass immer alles nur "über die Luft" kommt. Natürlich wäre eine abschirmende Kapselung der Clockplatine optimal, aber bei mir etwas schwierig zu bewerkstelligen. Denn, viele Störungen strahlen auch in die Masse ein und das konnte ich messen ( mit rudimentären Mitteln ). Da so eine zusätzliche Clock ja irgendwie angeschlossen werden muss, nutzt z.T. eine Abschirmung nix mehr,weil "es" auch über die Kabelverbindungen abgeleitet werden kann. Da man mangels technischer Möglichkeiten nicht immer das Optimum herauszuholen ist, muss man eben...genau hören. Nachträgliches Tunen hat nunmal seine Grenzen, besser der Hersteller macht es gleich richtig.

Zum Glücklichsein gehört es auch,irgendwann mal zufrieden zu sein :D :wink: ! Da stecken schon 100te Stunden drin und irgendwann ist mal gut :cheers: Ich werd Deine Anregungen aber mal bedenken :wink: !

Gruß
Klaus
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SolidCore
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CD

Beitrag von SolidCore »

Hallo Klaus

Sehr schön.
Hat man ein Zweitgerät, ist das natürlich super als Vergleichsobjekt. Man hört sofort, wo wandere ich hin.
Wenn du die Clock nicht einhausen kannst, könnte man auch mal diese nicht leitende, selbstklebende EMi Folie mit Ferritpartikeln von 3M versuchen.
Längere Kabel mit Clocksignalen würde ich immer als Coax auslegen, den Schirm gegen GND. Sieht bei Dir aber alles sehr ordentlich aus. Bei deinem LM317 Reglern sieht man einen 0,1uF. Wo sitzt er genau ? Früher wurde bei diesem Regler gerne vergessen, dem Einstellwiderstand gegen GND einen Kondensator parallel zu legen, dadurch wird er deutlich sauberer. Falls nicht vorhanden, dies als Tip.

Habe hier auf der Platte noch ein Bild gefunden, wo ich in einem Meridian 598 (DVD-Audio Transport, auch gut als CD-LW) einfach mal die Clocks mit Pulsar Reglern neu versorgt habe. Das war auch sowohl am SPDiF, als auch an den Analogausgängen sofort hörbar. Sauberkeit und Konturen-Wiedergabe deutlich besser.

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Gruß
Stephan
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Audiophon
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Beitrag von Audiophon »

Hallo Klaus,
Horntreiber hat geschrieben: 26.01.2024, 10:52 ich denke nicht,dass immer alles nur "über die Luft" kommt. Natürlich wäre eine abschirmende Kapselung der Clockplatine optimal, aber bei mir etwas schwierig zu bewerkstelligen. Denn, viele Störungen strahlen auch in die Masse ein und das konnte ich messen ( mit rudimentären Mitteln ). Da so eine zusätzliche Clock ja irgendwie angeschlossen werden muss, nutzt z.T. eine Abschirmung nix mehr, weil "es" auch über die Kabelverbindungen abgeleitet werden kann.
Du hast natürlich Recht, dass nicht alle HF-Störungen durch die Clock über die Luft kommen sondern vor allem über die Masse (deshalb hatte ich ja "auch" geschrieben :wink: ). Und hier "strahlt" die Clock natürlich auch zurück über die Masse und ggf. über PE in die ganze Anlage wenn man dies nicht durch geeignete Maßnahmen verhindert. Eine Möglichkeit sind hier die Coax Kabel die Stephan anspricht (so auch in meinem Switch verwirklicht in welchem die DC-Kabel alle dreifach geschirmte Coax Kabel sind).

Aber im Endeffekt bin ich voll bei Dir: irgendwann muss man auch mal die Kirche im Dorf lassen, da das Gesetz des abnehmenden Grenznutzens zuschlägt. Anderswo erzielt man vielleicht mit einfacheren Maßnahmen einen größeren Klanggewinn.

Viele Grüße und danke für die ausführliche Beschreibung deiner Tuning Maßnahmen!!
Martin
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RitterRudolf
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Beitrag von RitterRudolf »

Hallo
Es gibt einige CDM4 Laufwerke, die besser sind als das CDM9Pro.
Was ist von diesem Ausgangsmodul zu halten? :
https://de.aliexpress.com/item/10050027 ... 9e2bea9-49
LG
Rudi
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RayDigital
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Beitrag von RayDigital »

Audiophon hat geschrieben: 26.01.2024, 10:38 Guten Morgen Klaus,

ich bin auch ein Fan guter CD/SACD Spieler und habe gerade zu meinem TAD CD Spieler den neuen Esoteric K-01 XD zu Austesten zu Hause. Es ist einfach soviel leichter guten Klang aus den Silberscheiben zu lesen als über Streaming....
Hallo Martin,

ich muss gestehen, dass mich derartige Boliden wie die integrierten SACD-Player von Esoteric (K-01 XD, K-03 XD, K-05 XD), von Accuphase (DP-750, DP-570), von Luxman (D-10X, D-07X, D-03X) oder von Soulnote (S3) auch ziemlich faszinieren. Und eigentlich habe ich dafür keine richtige Erklärung, zumindest nicht aus klanglicher Sicht, weil ich davon überzeugt bin, dass ein Streamer/Netzwerk-Player bei gleichem Quellmaterial und meist proprietärer Verbindung mit einem hochwertigen externen DAC überzeugender klingen sollte, da keine Abspielmechanik mehr im Spiel ist.
Wenn man dann aber sieht, mit welchem Aufwand o.g. japanische Hersteller bei diesen Boliden zu Werke gehen - z.B. mit extrem aufwändigen Laufwerksmechanismen, mit getrennter Stromversorgung für die digitalen und analogen Schaltungen, aus dem vollen gefrästen Gehäusen, mit entweder hochwertigen mehrfachen, kanalgetrennten DAC-Chips namhafter Hersteller oder sogar eigenen DAC-Schaltungen - dann kommt bei mir dann doch so etwas wie ein Haben-Wollen-Effekt hoch.
Ein weiterer Grund, der mich über dazu bewegen würde, einen solchen Boliden zu kaufen, ist die Tatsache, dass es immer noch Quellmaterial ausschließlich auf SACD gibt, das eben nicht auf einer der bekannten Streamingplattformen erhältlich ist.
Ich weiß nicht, wann ich die Anschaffung eines solchen Players realisieren werde, aber ich fürchte, dass ich irgendwann dann doch schwach und zuschlagen werde.

Gruß,
Raimund
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Audiophon
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Beitrag von Audiophon »

RayDigital hat geschrieben: 28.01.2024, 13:24 ich muss gestehen, dass mich derartige Boliden wie die integrierten SACD-Player von Esoteric (K-01 XD, K-03 XD, K-05 XD), von Accuphase (DP-750, DP-570), von Luxman (D-10X, D-07X, D-03X) oder von Soulnote (S3) auch ziemlich faszinieren. Und eigentlich habe ich dafür keine richtige Erklärung, zumindest nicht aus klanglicher Sicht, weil ich davon überzeugt bin, dass ein Streamer/Netzwerk-Player bei gleichem Quellmaterial und meist proprietärer Verbindung mit einem hochwertigen externen DAC überzeugender klingen sollte, da keine Abspielmechanik mehr im Spiel ist.
Hallo Raimund,

ich kann Dich vollauf verstehen. Mir geht es auch so, zudem haben sich seit den 80ern bei mir einige CDs bzw. SACDs angesammelt die ich immer noch gerne anhöre (gerade läuft bei mit die Japan CD Erstpressung von Sting - The Dream of the Blue Turtles). Ich denke die Faszination CD Spieler hat ähnlich wie bei Vinyl auch mit der Sammlerleidenschaft zu tun. So habe ich von vielen CDs gleich mehrere Ausgaben rumliegen und bin immer auf der Suche nach der klanglichen besten Version (allzu oft sind es tatsächlich die Erstausgaben aus den 80er und 90ern die noch dem Kompressionswahn entkommen sind).

Ein weiterer Grund für den sehr sehr guten Klang ist die Einfachheit: keine Verbindung zum Internet und zu potentiellen HF Störquellen wie Router etc. Datenlieferant und DAC sind örtlich sehr nahe beisammen und bieten damit optimale Voraussetzungen für niedrigen Jitter. Mein TAD (wie auch Accuphase) sind beide Schutzklasse II, d.h. ohne PE, womit auch keine Störungen zumindest über PE eingestreut werden können. Auch das fehlende Digitalkabel zwischen Transport und DAC könnte sich positiv bemerkbar machen.

Mein zertifizierter Streamer mit Sunny Netzteil und Sunny Switch mit OXCO Clock muss sich auf alle Fälle ziemlich strecken um an den CD Spieler ranzukommen :wink: .

Auch der getriebene Aufwand beim Laufwerk fasziniert mich: wenn man sich mal das neue VRDS Atlas Laufwerk von Esoteric anschaut und bedenkt wie wenige Einheiten die wohl heute noch davon bauen, muss sollte man sich fast noch einen Player kaufen solange es sie noch gibt :wink: .

Viele Grüße
Martin
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Audiophon hat geschrieben: 28.01.2024, 23:28So habe ich von vielen CDs gleich mehrere Ausgaben rumliegen und bin immer auf der Suche nach der klanglichen besten Version (allzu oft sind es tatsächlich die Erstausgaben aus den 80er und 90ern die noch dem Kompressionswahn entkommen sind).
Hallo Martin,
die Empfehlung, die Erstausgabe zu suchen, kann ich nur wiederholen. Über nationale Grenzen hinweg ermöglicht ebay so manches, auch die Beschaffung aus dem Land der herausgebenden Plattengesellschaft.
Als ich bei meinem Bruder eine Beatles-CD von EMI Japan dentdeckte, wurde ich sofort an die Japan-Pressungen meiner favorisierten LPs erinnert und habe mir zuhause enttäuscht den Rip der CD angehört. Im Vergleich zu meinem Rip einer spät gekauften CD-Ausgabe klang die Japanausgabe körniger, flacher. Dann fand ich, dass die EMI London korrekte Polarität lieferte, EMI Japan dagegen invertiertes Material.
Meine Sting-CDs sind allesamt invertiert geliefert, sie klingen besser, wenn die LS zur Korrektur umgepolt angesteuert werden.
Solche Fehler zwischen Aufnahme und Tonträgerausgabe erscheinen mir oft ausgeprägter als die Nuancen beim Austausch von anderen Komponenten (von LS abgesehen).
Grüße
Hans-Martin
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Beitrag von Audiophon »

Audiophon hat geschrieben: 28.01.2024, 23:28
Mein zertifizierter Streamer mit Sunny Netzteil und Sunny Switch mit OXCO Clock muss sich auf alle Fälle ziemlich strecken um an den CD Spieler ranzukommen :wink: .
Entschuldigt bitte, dass ich mich selbst zitiere, aber ich wollte hier eigentlich schreiben "Mein gertifizierter Streamer..." :cheers:
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Beitrag von Horse Tea »

Audiophon hat geschrieben: 29.01.2024, 23:26 Mein gertifizierter Streamer mit Sunny Netzteil und Sunny Switch mit OXCO Clock muss sich auf alle Fälle ziemlich strecken um an den CD Spieler ranzukommen.
Hallo Martin,

das ist bei mir genauso. Ich kann das nur wiederholen.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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Beitrag von Audiophon »

Hallo Horst-Dieter,

interessant zu hören! Ich nutze übrigens für Streaming und CD den selben im Player integrierten DAC. Es liegt damit wirklich nur an der digitalen Zuspielung. Natürlich hatte ich den Vergleich mit ein paar gerippten CDs von der NAS gemacht um gleiche Voraussetzungen zu schaffen.

Viele Grüße
Martin
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Audiophon hat geschrieben: Ich nutze übrigens für Streaming und CD den selben ... DAC. Es liegt damit wirklich nur an der digitalen Zuspielung.
Hallo Martin,

so ist es bei mir auch. Für die Digitalstrecke von der Quelle zum DAC benutze ich das gleiche Kabel (inakustik 2404 air, lediglich am G-Linn mit einem BNC Stecker in Sonderanfertigung).

Viele Grüße
Horst-Dieter
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RayDigital
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Beitrag von RayDigital »

Audiophon hat geschrieben: 26.01.2024, 10:38 Guten Morgen Klaus,

ich bin auch ein Fan guter CD/SACD Spieler und habe gerade zu meinem TAD CD Spieler den neuen Esoteric K-01 XD zu Austesten zu Hause. Es ist einfach soviel leichter guten Klang aus den Silberscheiben zu lesen als über Streaming....
Hallo Martin,

zu welchem Schluß bist Du denn bei Deinem Klangvergleich zwischen den beiden CD-/SACD-Playern von TAD und Esoteric gekommen?

Gruß,
Raimund
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