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Audiophile M.2 SSD

Verfasst: 12.03.2022, 18:47
von Trinnov
Hallo,

ich habe gerade die erste audiophile SSD am Markt gefunden.
Das heißt, da ist eine gute Clock drauf und es besteht die Möglichkeit die SSD an einem hochwertigen Netzteil zu betreiben.
Sehr vielversprechend!
https://www.zzyzxphile.com/eng/products ... audio_ssd/

https://audiophilestyle.com/forums/topi ... /#comments

Viele Grüße,
Horst

Verfasst: 12.03.2022, 19:00
von alcedo
Hallo Horst,

ein interessantes Produkt.
Einen Preis habe ich leider nirgends finden können

Was mich zudem stutzig macht, ist die Aussage:
"1TB 3D NAND flash in pseudo SLC mode = 333GB"
Derzeit nutze ich knapp 4TB :oops:

Viele Grüße
Jörg

Verfasst: 12.03.2022, 19:30
von Fujak
Hallo Jörg,

als Preis sind 700,- $ auf der ersten Seite im Thread von audiophilestyle.com angegeben. Es kann sich aber zwischenzeitlich nach einem Jahr geändert haben.

Grüße
Fujak

Verfasst: 12.03.2022, 19:40
von alcedo
Danke Fujak 👍

Du bist ein genauerer Leser als ich

Viele Grüße,
Jörg

Verfasst: 09.06.2022, 18:37
von Trinnov
Sehr verwunderlich.
JCAT lässt jetzt die gleiche angeblich audiophile M.2 SSD auf den Namen JCAT fertigen.

https://jcat.eu/product/m-2-femto-ssd/

Ursprünglich nur hier:
https://www.zzyzxphile.com/products/rev ... audio_ssd/

Mit dieser Lösung geht man den schon lange bekannten Problemen der Nutzung einer SSD für audiophile Setups aus dem Weg. Diese wären die minderwertige interne Clock normaler SSDs und deren Spannungsversorgung. Aber für einen sehr hohen Preis (1025 € !). Solange niemand etwas gleichwertiges anbieten kann , ist der stolze Preis etwas leichter durchzusetzen.
Ob dieses Platinchen trotzdem noch DC-DC-Coverter (Schaltnetzteile) einsetzt, um alle benötigten Spannungen bereitszustellen, kann man auf den Fotos nicht erkennen. Man bräuchte mal ein Detail-Foto sowie ein Foto der anderen Platinenseite. Habe aber auch nicht danach gesucht, da ich eine mindestens gleichwertig gute, wenn nicht bessere Lösung bereits seit ca. zwei Jahren nutze. Also lange vor der Entwicklung dieses Teils.

Gruß,
Horst

Verfasst: 11.06.2022, 15:55
von Arthur4ik
alcedo hat geschrieben: 12.03.2022, 19:00 Was mich zudem stutzig macht, ist die Aussage:
"1TB 3D NAND flash in pseudo SLC mode = 333GB"
Derzeit nutze ich knapp 4TB :oops:
schätze mal hier werden die TLC-NAND ebenfalls mit nur einem Bit beschrieben.
- Die Ladungszustände können einfacher zugeordnet werden (mehr Schreib- und Lesezyklen erlaubt)
- deutliche Spannungsunterschiede für verminderte Anfälligkeit auf Datenfehler
- langlebiger

https://www.computerbase.de/2020-02/mem ... seudo-slc/
https://de.transcend-info.com/Embedded/Essay-51

Verfasst: 11.06.2022, 17:56
von Kaskode
Hallo,
-und es wird die Schreib- Lesegeschwindigkeit vereinheitlichen. Das Weiterbeschreiben der Memoryzelle von SLC auf DLC oder gar MLC geht immer mit Geschwindigkeitseinbußen daher.

Gruß
René

Speicher SLC

Verfasst: 12.06.2022, 00:09
von SolidCore
Hallo zusammen

Jedenfalls scheint das "Pseudo" SLC klanglich nicht mit echten SLC ersetzbar zu sein, da viele SSDs
ihren Cache so beschreiben.

Passend zum Thema vielleicht noch folgende Grafik.
In der ich die Begrifflichkeiten mal betitelt habe.

Bild
Quelle: Apacer Homepage

Gruß
Stephan

Verfasst: 12.06.2022, 08:25
von Trinnov
Hallo zusammen,

das sind alles grundsätzlich richtige Ansätze, aber für die Praxis in Audio-Anwendungen null relevant.
Es ist sehr schade, dass das Thema bzw. die Zusammenhänge / Gesetzmäßgkeiten auf Audio bezogen bisher nicht wirklich vollständig verstanden wurde und die mit dem vermeintlichen Wissen umgesetzten Geräte daher oft nur mäßig gut spielen können. Da klammere ich selbst Hersteller wie z.B. Taiko nicht aus. Das ist aber nur meine eigene klangliche Wahrnehmung und soll keine grundsätzliche Bewertung von Hersteller-Produkten darstellen.

Von Daten-"Fehlern" sollten wir gar nicht sprechen, denn diese kommen nicht wirklich vor. Jeder Admin würde verzweifeln, wenn das alles so kritisch wäre. Ich würde es vorsichtig als eine "zeitliche Variation" der Datenübertragung benennen. Man hat zumindest schon erkannt, dass diese nicht so leicht zu messen ist. Dabei sollten wir nicht in Nanosekunden denken, sondern eher in Femtosekunden oder maximal in Picosekunden. Die Art der zeitlichen "Variation" bietet übrigens eine ähnliche Vielfalt der Möglichkeiten wie bei den verschiedenen Arten von Jitter. Angriffspunkt der Variation sind immer die nur "endlich" steilen Flanken. Nur "unendlich" steile Flanken sind in der Zeitachse nicht durch eine Störung "modulierbar. A/D-Wandlung und D/A-Wandlung kommt übrigens nicht nur bei der Audioaufnahme und im Audio DAC vor!
Die zum Verständnis notwendige ausführliche Ausarbeitung würde hier den Rahmen sprengen.

Manchmal sind langsame Datenbusse und langsame Datenübertragung, also die langsame Variante von SATA, USB, Netzwerk usw. sogar von Vorteil, da weniger störanfällig.
Diese Aussage gilt nicht für die Betriebssystem SSD, wenn keine Windows Ramdisk eingesetzt wird.
Bei einem Rechner ohne Windows im RAM ist tatsächlich eine SSD mit kurzen Zugriffszeiten anzuraten um die zeitliche Variation bedingt durch das leidliche Windows Eigenleben zu begrenzen. Bei der Ramdisk verlagert sich das Thema in den Arbeitsspeicher und ist somit aufgrund der hohen Geschwindigkeiten weniger kritisch.

Ich schreibe das alles bewusst etwas pauschal, weil die Langform ein Aufsatz mit einigen Seiten wäre und hier fehl am Platz ist.


Viele Grüße,
Horst

Verfasst: 12.06.2022, 09:40
von h0e
Trinnov hat geschrieben: 12.06.2022, 08:25 Die zum Verständnis notwendige ausführliche Ausarbeitung würde hier den Rahmen sprengen.


Ich schreibe das alles bewusst etwas pauschal, weil die Langform ein Aufsatz mit einigen Seiten wäre und hier fehl am Platz ist.
Hallo Horst,

ich würde mich sehr über ausführliche Gedanken zum Thema freuen, gerne in einem gesonderten Thread.
Es gibt zum Thema audiophile Datenverarbeitung meines Erachtens einige Missverständnisse und viel Unwissen.
Ich weiß aber, dass Du eine verlässliche Quelle für gute digitale Verarbeitung bist.

Grüsse Jürgen

Verfasst: 12.06.2022, 10:26
von beltane
Hallo Horst,

den Wünschen von Jürgen schließe ich mich gerne an. Die Umsetzung Deiner Empfehlungen und Hilfestellungen im Bereich Audio PC (Windows im RAM, HW Konfiguration....) haben den Klang bei mir deutlich verbessert.

Umso mehr würde ich mich freuen, mehr zu den technischen Hintergründen zu erfahren, die Du bzgl. des Einflusses von Störungen auf endlich steile Flanken und deren Auswirkungen beschreibst. Und gerne auch in einem separaten Thread. Das fände ich klasse!

Viele Grüße

Frank

Verfasst: 14.06.2022, 06:43
von Markush
Hallo Horst,

also ein „kleines Digital Audio Kompendium“ mit deiner Sichtweise und Empfehlungen wäre natürlich genial denn genau wie hier mehrfach erwähnt kursieren zu diesem Thema zahlreiche „Meinungen“, Halbwissen usw. im Netz.

Liebe Grüße
Markus

Verfasst: 15.06.2022, 01:18
von higginsd
Zu meinem besseren Verständnis: reden wir hier von "audiophilen" SSDs für das OS oder für die eigentliche Datenspeicherung, also die Audio-Files?

Viele Grüße
Dirk

Verfasst: 20.06.2022, 17:32
von Trinnov
Hallo Dirk,

die SSD dürfte klanglich für das OS wie auch für die Audio Files Speicherung nützlich sein.

Noch viel wichtiger ist es allerdings eine Ramdisk für das OS (Server 2016) zu verwenden und das OS "abzuspecken".
Nur eine "audiophile" SSD zu verwenden, löst nicht die Probleme der Audio-PCs.
Schau dir im Windows Resourcenmonitor die Antwortzeiten bei Datenträgeraktivität an.
Wenn du eine Ramdisk für das OS verwendest, steht da in allen Einträgen der Liste eine "0" drin, also Antwortzeit unter 1ms.
Mich würden die Werte bei den Nutzern von Windows 10 ohne Ramdisk interessieren.
Wer möchte einen Screenshot posten?
Zudem geht der Traffik bei einem abgespeckten System nach ein paar Minuten Inaktivität gegen null. Die Liste ist dann leer.
Bei einem normalen PC ist immer etwas los und viele Antwortzeiten sind deutlich über 1ms.
Siehe im Resourcenmonitor unter Datenträger / Datenträgeraktivität, sowie die Grafik der letzen 60 Sekunden.

In den Resourcenmonitor kommt man durch Aufruf des Taskmanagers. Dann Reiter "Leistung" auswählen.
Ganz unten kann man den Resourcenmonitor aufrufen. Der Taskmanager kann dann wieder geschlossen werden.

Viele Grüße,
Horst

Verfasst: 20.06.2022, 19:44
von StreamFidelity
Hallo Horst,
Trinnov hat geschrieben: 20.06.2022, 17:32 Mich würden die Werte bei den Nutzern von Windows 10 ohne Ramdisk interessieren.
Wer möchte einen Screenshot posten?
Bitteschön :wink:

Das System liegt auf auf einem Intel® Optane™ Arbeitsspeicher der Produktreihe M10 16 GB, M.2/80 mm, PCIe 3.0, 20 nm, 3D XPoint™. Die Latenzen dieser SSD sind sehr niedrig.

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Gespielt wird gerade von einer ADATA XPG GAMMIX S70 PCIe SSD (Laufwerk E) mit überdimensionierten Kühlkörper. Auch da ist die Antwortzeit unter 1ms.

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Das Netzwerk (TCP/IP, NDIS) ist mit rund 0,03ms*) am höchsten. Logisch, da es sich um mein NAS (fis Audio Server) mit Roon Core handelt. Gestreamt wird zum fis Audio PC mit HQPlayer OS.

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Da mein NAS noch andere Aufgaben zu erledigen hat, sind rund 120 Prozesse aktiv. Schon von mir abgespeckt, sonst wären es 160. Die CPU Belastung ist unter 1% und wird daher mit 0% angezeigt.

Bild

Grüße Gabriel

*) Nachtrag: Diese Werte sind deshalb so niedrig, da ein Xilinx Solarflare XtremeScale X2522 NIC verwendet wird.