Empfohlene Neuerscheinungen

[alcedo]

Guten Abend

der französische Jazz-Trompeter Erik Truffaz wurde hier im Forum schon einige Male erwähnt. Gerade erst wurde ihm im September 2023 der Schweizer Grand Prix Musik 2023 verliehen.

Truffaz hat in diesem Jahr gleich 2 neue Alben herausgebracht - beides Themen-Adaptionen aus bekannten Filmen.

Im April Rollin´



und aktuell das "Sequel" dazu namens "Clap!"



Beide haben - sagen wir mal so - jede in etwa die Dauer eines guten Glases Rotwein.

Mir gefällt diese Musik. Wirklich falsch machen kann man auch bei diesen musikalischen Filmklassikern wohl nichts.
Kein echtes Easy listening, eher etwas zum aufmerksamen Hinhören - und ab und zu wippt dann auch mal das Beinchen.

Viele Grüße
Jörg

[Bajano]

Liebe Freunde der norwegischen Volksmusik,

bereits vergangenen Monat wurde das neue Studioalbum Tøyen Sessions vom Gjermund Larsen Trio veröffentlicht.



Ein wirklich musikalisch und auch aufnahmetechnisch sehr empfehlenswertes Album, das mich an Strømmen von Helene Blum & Harald Haugaard Band erinnert, nur ohne Gesang: https://www.aktives-hoeren.de/viewtopi ... 75#p189775

Hier eine zutreffende Kurzrezension: https://www.hoeren-und-fuehlen.de/mein ... -sessions/.

Viel Hörspaß,
Oliver

[Horse Tea]

Hallo Oliver,

das Album lief bei uns heute Abend und, obwohl beide eingefleischte Klassikhörer, gefiel es uns. Da hilft vielleicht die Instrumentierung, insbesondere die Geige, hier als Fiddle bezeichnet.

Und weißt Du, woran mich das Album damit erinnert hat. An die Gruppe "It's a beautiful day" und deren gleichnamiges Album aus 1969!

https://de.m.wikipedia.org/wiki/It%E2%8 ... Day_(Band)

https://open.qobuz.com/album/glvrjjpvksb4b

https://www.discogs.com/de/master/40193 ... utiful-Day

Danke für den Tipp.

Viele Grüße
Horst-Dieter

[alcedo]

Guten Abend,

wie viele andere auch, lese ich kaum noch HIFI-Magazine. Am Wochenende jedoch fiel mir in der Audio/stereoplay die Kurzbesprechung des neuen Albums von John Scofield ins Auge (und zugegeben: Toni hat im Forum erst kürzlich auf Scofield noch einmal aufmerksam gemacht: viewtopic.php?p=233245&hilit=john+scofield#p233245).
Hörte sich interessant an - und da ich ohnehin einen (beruflich veranlassten) langweiligen Abend in meinem Hotelzimmer zu befürchten hatte, in Qobuz nach diesem Album gesucht und angehört.




Ich mag solche Improvisationen - die Gedanken können wie die Melodien und Themen davonschweifen, tragen einen dahin, werden verändert, meisterhaft verarbeitet, kehren wieder und werden wieder umgebaut. Wunderbar anzuhören - und eine tolle Aufnahme.

Cooles Album!

Beste Grüße
Jörg

[Melomane]

Hallo Jörg,

danke für diese Empfehlung!

Ich habe zwar noch nicht alle Titel gehört, aber die bislang verkosteten lassen sich wirklich sehr schön anhören.

Viele Grüße

Jochen

[alcedo]

Guten Abend,

mit nachfolgender Empfehlung habe ich mich erst schwer getan: Die Kunst der Fuge von Bach, gespielt vom Cuarteto Casals.



Die Kunst der Fuge gehören zu meinen absoluten Lieblingswerken, die ich schon seit Jahrzehnten immer wieder (und in immer wieder anderen Besetzungen) höre. Voller Vorfreude erwarb ich dieses Album - und kam einfach nicht "rein". Erst als ich mir das Album noch einmal - diesmal daheim über die Boxen und nicht über Kopfhörer - anhörte, zog mich die Aufnahme in ihren Bann. Beeindruckend, wie gut die 4 Streicher miteinander artikulieren, wie sie ihre Stimmen aufgeteilt haben, wie transparent die Aufnahme (mit dem herrlich warmen Klangbild der Kirche von Cardona) bis zum Schluß klingt! Apropos Schluß: Das Werk endet hier nicht wie üblich ganz abrupt, sondern mit dem Choral „Vor deinen Thron tret’ ich hiermit“, mit dem schon der Bach-Sohn Carl Philipp Emanuel dieses unvollendete Werk eigenständig abschloß.

Weitere Infos finden sich unter: https://www.br-klassik.de/aktuell/br-kl ... e-100.html

PS: in unserem Forum gibt es noch einige weitere Verweise auf dieses Werk. Der schönste davon ist sicherlich dieser: viewtopic.php?p=14148#p14148

Viele Grüße
Jörg

[Melomane]

Hallo Jörg,

wieder ein toller Tipp von dir!

Ich höre mir das Album gerade an; mit Kopfhörer. Und bin sehr angetan. Nicht nur, dass die klangliche Auslegung gefällt - die Violine etwa nicht "sägend", sondern mit schönen Farbnuancen. Und vor allem habe ich den Eindruck, dass Musik gemacht wird. Und nicht in erster Linie die Komposition(stechnik) präsentiert wird.
Da freue ich mich auf den nächsten track und zähle dieselben nicht runter nach dem Motto: Oh noch sieben, die ich mangels musikalischer Bildung eh nicht verstehe.

Viele Grüße

Jochen

[alcedo]

Hallo zusammen,

Jochen (melomane) hatte hier mal ein Album des Saarbrücker Klarinettisten und Klezmer-Spezialisten Helmut Eisel empfohlen.
Hatte mir damals schon gut gefallen und so höre ich seit dem ab und zu dessen Musik. So auch das neue Album, entstanden kurz nach dem Tod seines Freundes, Schwagers und Guitarrenpartners Michael Marx.



Seine Worte im Booklet "... Die Trauer um Michael klingt dabei in unseren Kompositionen und Interpretationen mit. Wir verstehen jetzt noch besser als zuvor, was „Klezmer sein“ bedeutet: Es bedeutet, auszudrücken, dass wir Freude am Leben haben, an jedem Tag, an dem wir auf dieser Erde sein dürfen. Das möchten wir spielen, das möchten wir unserem Publikum mitteilen. Wir beten und hoffen inständig, dass wir das niemals vergessen!" können beim Hören der Musik unmiitelbar nachempfunden werden.

Übrigens: wer sich fragt, was ein Freilach ist - das ist ein Tanz im 2/4-Takt. Auf jiddish sagt man: „a freylekhs shtikele“ – ein fröhliches Stückchen

Ein wunderbares Album!

Viele Grüße
Jörg

[Melomane]

Hallo Jörg,

danke für den Hinweis auf dieses Album. Das war mir bislang nicht bekannt. Und du hast recht, es ist wunderschön.

Viele Grüße

Jochen

[Bajano]

Liebe Opernfreunde,

vor knapp drei Jahren bin ich zufällig auf Marina Rebeka gestoßen:
https://www.aktives-hoeren.de/viewtopi ... 86#p196186

Obwohl dieses Genre nun wirklich nicht zu meinen Favoriten zählt, höre ich das Album nach wie vor sehr gerne.

Vergangenen Freitag bin ich bei den Neuerscheinungen wieder bei der lettischen Sopranistin hängen geblieben. Ihr neues Album Essence nimmt mich genauso gefangen … ob es wieder an den blauen Augen auf dem Cover liegt?



https://www.jpc.de/jpcng/classic/detai ... m/11598147

Viel Spaß mit dieser wirklich tollen Stimme,
Oliver

[treble trouble]

Hallo,

ich bin über die Empfehlung "Silver Seed" von Tolyqyn bei lowbeats gestolpert:
https://www.lowbeats.de/die-audiophile- ... lver-seed/

Da das Album bei qobuz (wenn ich mich nicht verguckt habe) als Rock getaggt ist, dachte ich, dass es eh nichts für mich ist. Aber wow, das Album klingt wirklich gut. Ich habe den lowbeats Artikel gar nicht gelesen, vielleicht ist da das Genre besser beschrieben. Ich würde es vielleicht in SingerSongwriterAlternativeRockPop Richtung beschreiben. Hört einfach selbst! Aber auf jeden Fall ist es klanglich sehr gut...

Gruß
Gert

[nihil.sine.causa]

Liebe Forumsfreunde,

heute ist das erste Album des Malion-Streichquartetts bei den Streaming-Diensten veröffentlicht worden. Man kann sie jetzt z.B. bei Qobuz hören, aber das Album ist auch verfügbar bei Highresaudio in 24 Bit 96 kHz:



https://www.highresaudio.com/de/album/v ... ann-brahms

Sie spielen, wie ich finde, auf besondere Art und Weise miteinander, gewissermaßen dialogisch. Was dabei entsteht ist ein lebendiges Klanggebilde und viele Passagen, die ich gut kenne, lerne ich hier von einer ganz anderen Seite schätzen und lieben. Ich habe schon einige Konzerte des Malion-Quartetts besucht und werde immer wieder aufs neue überrascht.

Bei der Zusammenstellung "Beethoven - Widmann - Brahms" gefällt mir besonders gut, wie op. 18 Nr. 1 von Beethoven lebendig wird. Es handelt sich bei op. 18 um die erste Streichquartett-Werkgruppe von Beethoven von 1799 bis 1801. Gerade der zweite Satz von op. 18 Nr. 1 weist für mich weit hinaus in Beethovens mittlere und späte Schaffensperiode. Die Malions spielen dieses "Adagio affettuoso ed appassionato" wirklich bezaubernd. Gerade die Pianissimo Passagen haben eine ungewöhnliche Zartheit. Den Mut und die Sicherheit muss man erst einmal haben, das so zu spielen und stehen zu lassen!

Inspirierte Grüße
Harald

[Horse Tea]

Hallo Harald,

vielen Dank für den Tip, da ich von diesem Quartett bisher noch nicht gehört hatte.

Ich habe mir gerade erst das Beethoven Str.Q. angehört und diese sehr vitale Interpretation genossen. Pianissimo exzellent zu spielen, ist immer am schwersten. Dennoch gefällt mir insbesondere der Dynamikumfang insgesamt. Auch die Aufnahmequalität ist makellos und gibt einen hervorragenden Eindruck von der Äquivalenz der vier Instrumente.

Viele Grüße
Horst-Dieter

[alcedo]

Hallo,

endlich komme ich dazu, den entstandenen Stau an Musikempfehlungen abzuarbeiten - wenn auch langsam
Z.B. diesen hier von Harald:

heute ist das erste Album des Malion-Streichquartetts bei den Streaming-Diensten veröffentlicht worden. Man kann sie jetzt z.B. bei Qobuz hören, aber das Album ist auch verfügbar bei Highresaudio in 24 Bit 96 kHz:
...
Sie spielen, wie ich finde, auf besondere Art und Weise miteinander, gewissermaßen dialogisch. Was dabei entsteht ist ein lebendiges Klanggebilde und viele Passagen, die ich gut kenne, lerne ich hier von einer ganz anderen Seite schätzen und lieben.

Malion-Quartett? Hatten wir das nicht schon mal hier im Forum? Tatsächlich - Harald hatte uns hier die von diesem Quartett gespielte Große Fuge von Beethoven vorgestellt.

Die Zusammenstellung dieses Debütalbum finde ich - neben der bestechenden Qualität der Aufnahme - hervorragend. Neben den beiden bekannten Werken von Beethoven und Brahms empfinde ich gerade das Quartett von Jörg Widmann sehr spannend. Es braucht zwar immer etwas Zeit bis ich den Zugang zu seinem Werk gefunden habe, aber es lohnt sich
Ich kann obiger Meinung voll zustimmen.

Wer das sympathische Quartett kennen lernen mag, hier ein kleines Video zum Debütalbum:
https://www.youtube.com/watch?v=ETo3tllmdns

Danke für diese Empfehlung!

Viele Grüße
Jörg

[alcedo]

Hallo Musikfreunde,

in den letzten Tagen habe ich wieder etwas intensiver Musik hören können. U.a. hat es mir das neue Album von Marlo Thinnes angetan.
Diesen Pianisten kannte ich bislang nur von den sehr guten Rezensionen über die Violinsonaten von Beethoven, die er vor 2 Jahren zusammen mit dem Geiger Ingolf Turban aufgenommen und damit einige Preise gewonnen hat.



Der im Saarland geborene Musiker wurde - so ist seiner Webseite zu entnehmen - "... Im Alter von 10 Jahren zunehmend vom Klavier in den Bann gezogen. Fasziniert von dessen Möglichkeiten spielte er nach Gehör fast alles nach, was er auf Schallplatten hören konnte und erarbeitete sich auf diese Weise - quasi autodidaktisch - in der Folgezeit das ein oder andere Schwergewicht der Klavierliteratur." Später studierte er Musik und schloß mit Auszeichnung ab.

Nach den Violinsonaten hat Thinnes nun also eine Gesamteinspielung der Klaviersonaten von Beethoven begonnen. Das gerade erschienene Album enthält u.a. die Pathétique, die Appassionate, die Waldstein und die Mondschein-Sonate. Und die lassen mich gespannt zuhören. Auch wenn ich immer noch von Annie FIschers Spiel fasziniert bin - Thinnes spielt die Werke aufregend anders: kraftvoll, feurig, kontrastreich, dynamisch, ein wenig extrem. Erinnert mich sehr an Gulda. Eben sehr eigenwillig - für meine Ohren jedenfalls recht überzeugend und niemals langweilig!

Auch die Aufnahmequalität ist sehr gut: plastisch, transparent, räumlich (mit etwas Hall?) mit einem warmen Klang des Flügels.

Dicke Empfehlung! Ich bin gespannt, wie die weiteren Veröffentlichungen werden.

Viele Grüße
Jörg