Hallo Franz,
ich möchte nicht der, mit geballter Fachkompetenz auf Deine Lautsprecher zugeschnittenen, Antwort von Herrn Müller vorgreifen, habe aber zu diesem Thema etwas zu sagen.
Auf der Silbersand-Webseite gab es einmal die Rubrik "Für Besitzer von Silbersand Lautsprechern" mit wechselnden Themen (schade, das es diese interessante Informationsquelle nicht mehr gibt). Da gab es mal eine Ausführung über die Lebensdauer von Elektrolytkondensatoren aus der hervorging, das nach 5-10 Jahren die Elkos getauscht werden müssen. Das flüssige Dielektrikum ist leider flüchtig.
Temperaturschwankungen fördern den Prozess noch mehr.
Nun sind bei Deinen 5ern ja 5 Endstufenplatinen mit (nicht schlagen wenn es nicht stimmt) je 2 x 10000µF Elkos verbaut. Das ist irrsinnig viel! Ein Nachlassen der Kapazität wird sicherlich erst in einem späten Stadium hörbar sein. Bemerkbar macht sich das Nachlassen der Fähigkeit genug Strom für Impulsspitzen bereit zu halten in schlechterer Impulswiedergabe (Äh, moment mal, greift da nicht die Regelung ein, oder der Limiter...)
Es ist ein schleichender Prozess, aber Du wirst es bestimmt hören, wenn etwas nicht stimmt.
Aber nicht nur die Endstufenkondensatoren sind Alterungserscheinigen unterworfen: die verbauten Trimmer (an denen alle so gerne rumschrauben
) verlieren ihre Leitfähigkeit auf der Schleifbahn.
Ich gehe davon aus, das selbst eine, mit höchstwertgen Bauteilen gefertigte, Silbersand FM501 nach spätestens 10 Jahren ins Werk muss.
UND NUR DAHIN!
Ich würde die Elektronik solcher Lautsprecher nicht in andere Hände geben, als in jene von Herrn Müller (oder von Ihm autorisierte).
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Zum Austausch von Elkos habe ich noch einen kleinen Erfahrungsbericht vorzutragen:
Als ich meine B&M AFB3 in einer Onlineauktion ersteiget hatte (sowas mache ich nie mehr und habe an anderer Stelle ja auch schon vehement davon abgeraten) waren diese (wie nicht anders zu erwarten) defekt.
Die Funktion ließ sich durch das Austauschen der Endstufenrelais (Deine FM501 haben keine) und duch Beseitigen kalter Lötstellen (hüstel) wieder herstellen. Vom äußerst hilfsbereiten B&M Service wurde des Weiteren der Austausch aller Elkos empfohlen. Die habe ich mir dann schicken lassen (einen Bestückungsplan gabs noch dazu) und in stundenlanger spannender Lötarbeit verbaut.
Was dann mit dem Klangbild passierte war schlicht unglaublich.
Es wurde ein Vorhang weggezogen. Klangbeschreibende Adjektive sind immer etwas schwer zu finden und oft Gebrauchte kann man fast schon nicht mehr hören... Ich versuchs mal: Die Wiedergabe wurde offener, brillianter, saftiger, impulsiver, räumlicher... Ingesammt viel besser (ich habe einen Freudentanz aufgeführt)
Das ich das ganze fehler- und unfallfrei über die Bühne gebracht habe, betrachte ich als Glücksfall, denn schnell hat man eine Lötstelle versaut und dann wird es schwierig.
Für einen (hoffentlich bald) kommenden Gebrauchtkauf eines vollgeregelten Aktivlautsprechers kommt auf jeden Fall eine Werksüberprüfung mit eventueller Überholung und Update fest mit in die Kalkulation. Nur so ist bei Modellen die schon in die Jahre gekommen sind ein optimaler Genuss ohne Reue machbar.
Gruß,
Ralph