Linn Klimax DSM Organik vs. Linn G-Akurate DS3
Verfasst: 27.05.2021, 00:19
Hallo liebe Linn-Fans,
heute fand der neue Linn-Streamer seinen Weg zu mir. War ich gespannt auf das Teil! Gutes gehört hatte ich schon davon (was den Klang betrifft). Schlechtes auch (35.700€).
Das Gehäuse ist echt wertig. Typisch Klimax eben. Aus dem Vollen gefräst und sauschwer. Vom Aussehen ähnelt er dem Selekt DSM, aber die Verarbeitung ist Luxus-Klasse. So ein bisschen wie C-Klasse vs. S-Klasse.
Ich hatte mich auf das Treffen vorbereitet und versucht, elektrisch möglichst exakt gleiche Bedingungen zu schaffen. Beide kriegen ein Musigo PC3 als Netzkabel und beide hängen am G-PPP. Beide sind mit einem 1,28m langen Refine Ultima Musica XLR-Kabel an zwei benachbarten XLR-Eingängen meiner Mark Levinson G-ML32 angeschlossen. Und beide kriegen ein LAN-Kabel von Stephan (solidcore) und hängen am EtherRegen, der per LWL mit Daten bedient wird. Und da geht's auch schon los: Der O (so nenne ich jetzt mal den Klimax DSM Organik kurz) zieht keine Netzwerkadresse. Kreuzchen unten rechts und oben leuchtet das Linn-Logo im Drehrad rot. Das kenne ich schon vom Selekt DSM, das heißt kein Netz. LAN-Kabel defekt? Aber das hatte ich doch erst am Nachmittag noch ausprobiert. Ich hole ein anderes Kabel, irgendeins aus der Wühlkiste, und damit hat er sofort Netz. Später finde ich raus: Der O will im Gegensatz zum G (G-ADS3) ein voll beschaltetes Gbit-LAN-Kabel mit allen 8 Adern, sonst ist er beleidigt. Auch z. B. ein GISO dazwischen bringt ihn sofort zum Schweigen, der GISO lässt auch nur 100Mbit durch. Na sowas, wo doch die 100Mbit-Strippen sonst immer besser klingen an den Linns. So ein hässliches gelbes Billig-LAN-Kabel gibt es nochmal in der Wühlkiste und der G kriegt das jetzt auch - gleiche Voraussetzungen für alle sollten schon sein.
Pegelabgleich. Die Linn-Streamer haben alle gleichen Pegel, vermute ich. Ich messe das aber lieber. Bei typischer Abhörlautstärke an der ML kommen 993mV aus der Vorstufe, wenn ich einen vollausgesteuerten 1kHz-Sinus in den G reinschicke. Beim O ist es ein bisschen mehr. Ich korrigiere das im Setup der ML, 0,2dB weniger und jetzt kommen 996mV aus dem O. Das ist genau genug (0,026dB Abweichung).
Ich habe noch die Testliste vom kürzlichen LWL-Test im iPad gespeichert und lade sie in beide rein. Bei der Cellosonate fallen mir sofort die schönen Farben und der Körper des Instruments auf, als der O loslegt. Jetzt der G. Oh je, so schlecht habe ich den aber nicht in Erinnerung. Das miese gelbe LAN-Käbelchen bewirkt doch eine ziemliche Degradierung. Egal, damit muss der O auch spielen. Der kommt mit den widrigen Bedingungen besser klar, finde ich. Ok, ein bisschen Jazz, Sani von Tord Gustavsen. Da sieht die Welt wieder anders aus. Der O punktet mit langem Ausschwingen der Becken, der G mit mehr Präzision. Beim G wird klarer, dass da ein Holzschlägel das Becken trifft, und zwar ohne den genauen Zeitpunkt zu verschmieren. Das Klavier schwebt bei beiden vergleichbar im Raum. Jetzt Karmosin mit dem Punch-Bass zu Beginn. Den kann der G präziser, aber der Kontrabass fließt beim O besser. Unvermeidlich bei einem Hörtest beim Gert: Die Misa Criolla. Stimme schöner beim O. Basstrommel deutlich präziser beim G, Gitarrenanrisse sauberer und klarer definiert. O mit sehr schöner Panflöte. Raum bei beiden gut, da nehmen sie sich nichts. Aber der O hat die schöneren Klangfarben. Jetzt stecke ich das gute LAN-Kabel wieder in den G. Und es geht die Sonne auf beim G, jetzt kann er nicht nur Präzision, sondern auch schöne Farben, und die Musik fließt viel besser.
Ein ziemliches Patt, würde ich sagen. Der Organik ist der beste originale Linn-Streamer, der bisher bei mir vorbeikam. Den Klimax DSM Katalyst hat der G-ADS3 damals ganz klar in die Schranken gewiesen. Der Organik dagegen spielt locker mit in der G-Liga.
Als nächstes will ich ein bisschen experimentieren mit dem O, ich darf ihn noch ein paar Tage behalten. Er hat ja jetzt ein mieses LAN-Kabel dran. Vielleicht finde ich noch was besseres im Fundus mit Gbit. Und dann kann er direkt ein SFP-Modul aufnehmen, so dass man ihn direkt mit einem LWL-Kabel füttern kann. Und WLAN kann er auch. Das probiere ich als nächstes alles aus. Da geht sicher auch noch was beim O.
Viele Grüße
Gert
heute fand der neue Linn-Streamer seinen Weg zu mir. War ich gespannt auf das Teil! Gutes gehört hatte ich schon davon (was den Klang betrifft). Schlechtes auch (35.700€).
Das Gehäuse ist echt wertig. Typisch Klimax eben. Aus dem Vollen gefräst und sauschwer. Vom Aussehen ähnelt er dem Selekt DSM, aber die Verarbeitung ist Luxus-Klasse. So ein bisschen wie C-Klasse vs. S-Klasse.
Ich hatte mich auf das Treffen vorbereitet und versucht, elektrisch möglichst exakt gleiche Bedingungen zu schaffen. Beide kriegen ein Musigo PC3 als Netzkabel und beide hängen am G-PPP. Beide sind mit einem 1,28m langen Refine Ultima Musica XLR-Kabel an zwei benachbarten XLR-Eingängen meiner Mark Levinson G-ML32 angeschlossen. Und beide kriegen ein LAN-Kabel von Stephan (solidcore) und hängen am EtherRegen, der per LWL mit Daten bedient wird. Und da geht's auch schon los: Der O (so nenne ich jetzt mal den Klimax DSM Organik kurz) zieht keine Netzwerkadresse. Kreuzchen unten rechts und oben leuchtet das Linn-Logo im Drehrad rot. Das kenne ich schon vom Selekt DSM, das heißt kein Netz. LAN-Kabel defekt? Aber das hatte ich doch erst am Nachmittag noch ausprobiert. Ich hole ein anderes Kabel, irgendeins aus der Wühlkiste, und damit hat er sofort Netz. Später finde ich raus: Der O will im Gegensatz zum G (G-ADS3) ein voll beschaltetes Gbit-LAN-Kabel mit allen 8 Adern, sonst ist er beleidigt. Auch z. B. ein GISO dazwischen bringt ihn sofort zum Schweigen, der GISO lässt auch nur 100Mbit durch. Na sowas, wo doch die 100Mbit-Strippen sonst immer besser klingen an den Linns. So ein hässliches gelbes Billig-LAN-Kabel gibt es nochmal in der Wühlkiste und der G kriegt das jetzt auch - gleiche Voraussetzungen für alle sollten schon sein.
Pegelabgleich. Die Linn-Streamer haben alle gleichen Pegel, vermute ich. Ich messe das aber lieber. Bei typischer Abhörlautstärke an der ML kommen 993mV aus der Vorstufe, wenn ich einen vollausgesteuerten 1kHz-Sinus in den G reinschicke. Beim O ist es ein bisschen mehr. Ich korrigiere das im Setup der ML, 0,2dB weniger und jetzt kommen 996mV aus dem O. Das ist genau genug (0,026dB Abweichung).
Ich habe noch die Testliste vom kürzlichen LWL-Test im iPad gespeichert und lade sie in beide rein. Bei der Cellosonate fallen mir sofort die schönen Farben und der Körper des Instruments auf, als der O loslegt. Jetzt der G. Oh je, so schlecht habe ich den aber nicht in Erinnerung. Das miese gelbe LAN-Käbelchen bewirkt doch eine ziemliche Degradierung. Egal, damit muss der O auch spielen. Der kommt mit den widrigen Bedingungen besser klar, finde ich. Ok, ein bisschen Jazz, Sani von Tord Gustavsen. Da sieht die Welt wieder anders aus. Der O punktet mit langem Ausschwingen der Becken, der G mit mehr Präzision. Beim G wird klarer, dass da ein Holzschlägel das Becken trifft, und zwar ohne den genauen Zeitpunkt zu verschmieren. Das Klavier schwebt bei beiden vergleichbar im Raum. Jetzt Karmosin mit dem Punch-Bass zu Beginn. Den kann der G präziser, aber der Kontrabass fließt beim O besser. Unvermeidlich bei einem Hörtest beim Gert: Die Misa Criolla. Stimme schöner beim O. Basstrommel deutlich präziser beim G, Gitarrenanrisse sauberer und klarer definiert. O mit sehr schöner Panflöte. Raum bei beiden gut, da nehmen sie sich nichts. Aber der O hat die schöneren Klangfarben. Jetzt stecke ich das gute LAN-Kabel wieder in den G. Und es geht die Sonne auf beim G, jetzt kann er nicht nur Präzision, sondern auch schöne Farben, und die Musik fließt viel besser.
Ein ziemliches Patt, würde ich sagen. Der Organik ist der beste originale Linn-Streamer, der bisher bei mir vorbeikam. Den Klimax DSM Katalyst hat der G-ADS3 damals ganz klar in die Schranken gewiesen. Der Organik dagegen spielt locker mit in der G-Liga.
Als nächstes will ich ein bisschen experimentieren mit dem O, ich darf ihn noch ein paar Tage behalten. Er hat ja jetzt ein mieses LAN-Kabel dran. Vielleicht finde ich noch was besseres im Fundus mit Gbit. Und dann kann er direkt ein SFP-Modul aufnehmen, so dass man ihn direkt mit einem LWL-Kabel füttern kann. Und WLAN kann er auch. Das probiere ich als nächstes alles aus. Da geht sicher auch noch was beim O.
Viele Grüße
Gert