Netzentstörung / Netzfilter für Audio für jedermann per Messgerät
Verfasst: 08.05.2021, 21:24
Hallo zusammen
Als Ableger vom Beitrag:
https://www.open-end-music.com/forum/au ... der-praxis
..
...möchte ich eine Ergänzung zur Selbsthilfe hinzufügen.
Dies soll alles dort genannte nur erweitern, und nicht verändern.
Worauf will ich hinaus?
Bisher konnte man nur irgendwelche Netzfilter einbauen, und hoffen, man hat was sinnvolles getan.
Ein Hörvergleich diente dabei als Referenz.
In den letzten Wochen habe ich mich nochmal intensiv damit beschäftigt, wie man in groben Zügen
die ärgsten Netz-Störungen sowohl erkennen, als auch beheben kann.
Dabei weise ich darauf hin, das man sich generell nur annähern kann, und ich mich bewusst auf eine simple
Vorgehensweise beschränke.In der Praxis hat sie sich jedoch als deutlich wirkungsvoller als wahloses Vorgehen gezeigt.
Vor allem klanglich !
Klappt das nicht, siehe den Punkt: Mögliche Fehler (den ich im nachhinein evtl noch erweitere)
Materialliste:
Man benötigt dafür ein so genanntes EMi-Meter, was zwischen 60,- und 90,- Euro, je nach Anbieter, kostet.
Dieses zeigt Netzstörungen als Ist-Wert an. Es kann natürlich nicht jegliche Art von Störungen erfassen,
grundsätzlich gilt dennoch: Je höher die Anzeige, umso mehr sollte man Gegenmaßnahmen vornehmen (Praxis-Erfahrung).
Eventuell noch einen Adapter, um "hinter" seinem gewähltem Filter messen zu können.
Das Emi-Meter sieht so aus:
.
Ich würde so beginnen:
Zu Geschäftszeiten, am frühen und am späten Abend, und auch mal am Wochende messen. Einfach im Hörraum in eine freie Steckdose
der Anlage stecken. Dabei eventuelle eigene Zuleitungen mit einbeziehen.
Zeigen sich grade Mittags zu Abends große Unterschiede, und klingt die Anlage zu diesen Zeiten auch anders,
ist auf jeden Fall Handlungsbedarf, um zu jeder Zeit ein gleiches Klangbild zu bekommen.
Grenzwerte:
<30: Ziel erreicht. Zurücklehnen und genießen (In Bezug zu diesem Threat)
<100: Top! Filtern kann man machen, sollte jedoch keine Wunder erwarten, je nach Geräten auch kein Unterschied.
100 - 500: Filtern macht sich hörbar bemerkbar
500 - 1000: Absolut lohnenswert
>1000: Ein Muss! Scherz am Rande: Da kommt die Frau aus der Küche gerannt, weils so viel besser klingt
Nun gibt es verschiedene Ansätze, dem ganzen Entgegenzuwirken.
-Ein Filter vor die ganze Anlage
- Ein Filter pro Gerät
- Irgendein Mix daraus
Dies überlasse ich der freien Diskussion, der Paxis und der Einzelbetrachtung.
Ich würde so vorgehen:
Bei Werten >500 würde ich, zumindest erstmal, mit einem Filter in der Zuleitung der ganzen Anlage den Wert auf min. <150 bringen.
Je kleiner, umso besser.
Jegliche Störgröße abseits der Anlage hat man mit dem Filter ja bereits in Teilen isoliert.
Dann würde ich auf Störungssuche gehen.
D.h: Alle Hifi-Geräte, oder deren Netzteile, ganz aus der Netzleiste, das EMI-Meter alleine einstecken, und jeweils 1 Gerät einzeln einstecken,
und einschalten. Erhöht sich der Wert um meinetwegen >50, hat man einen "Störfaktor". Dieser beeinflusst per
Rückstreuung dann die anderen Geräte mit, solange, wie man ihn nicht zusätzlich einzeln filtert.
Umso mehr Störfaktoren gefunden werden, umso eher erscheint mir eine Einzelfilterung sinnig.
Hier mal 3 Beispiele:
- G-Linn Streamer 0
- Class-A Verstärker +10
- XBox +150
Hätte man den Linn Streamer an 2 Aktiv-Lautsprechern, die den Wert ebenso wenig erhöhen, aber Tagsüber einen Störpegel
von <500, käme man mit einem einzigen Netzfilter aus.
Simpel und einfach wäre dies z.B ein Gordian LAB12 Netzfilter, da dieser die Art der Störung selbst ermittelt,
und eine passende Gegenmaßnahme automatisch setzt. Dieser wirkt jedoch nur einmalig auf alle gefilterten Ausgänge.
Er verhindert nicht, bzw durch einen Kondensator nur geringfügig, das z.B eine XBox einen Linn stört.
Da wäre dann ein "Powerconditioner" mit einzeln gefilterten Ausgängen, oder Einzelfilter vorm Gerät, die bessere Wahl.
Mögliche Fehler bei der Störungssuche:
In einigen Fällen kann es passieren, das ein EMi-Meter trotz vorgeschaltetem Filter entweder keine Änderung,
oder sogar höhere Werte, anzeigt. Dies kann 2 Gründe haben:
- Das Emi-Meter erfasst eine Störung in einer tiefen Frequenz, in der dieser Netzfilter noch nicht wirkt
- Der Netzfilter "spiegelt" die Störung zum Messgerät zurück (z.B wenn er hauptsächlich Drosseln enthält)
In diesen Fällen bleibt nur ein Hörcheck, oder eine andere Filter-Topologie.
So verwende ich nur noch Filter, die das Emi-Meter auch deutlich sinken lässt. (Bleibt dem Anwender überlassen)
Ich hätte noch ein paar weiterführende Tips und Tricks, diese durchlaufen aktuell noch Testphasen in verschiedenen Umgebungen.
Würden aber den Rahmen dieses Beitrags mehr als sprengen.
Mein besonderer Dank geht hiermit an Thomas@TMR, der mit seinen unnachgiebigen Hinweisen den Stein ins Rollen brachte.
Ein sehr komplexes und schwieriges Projekt, das es absolut wert ist, näher betrachtet zu werden.
Fazit:
In bestimmten, ungünstigen Fällen, kann man eine Klangsteigerung von einer (gefühlten) Klangklasse erwarten. Somit nicht vernachlässigbar.
So habe ich jüngst durch den von mir vorgestellten Filter von der Fritzbox ungeahnte Klangschübe entdeckt. Für 30,-. Mega!
Mit 5 anderen Filtern ging absolut nichts, was man als Klang-Plus bezeichnen könnte.
Diese findet man in meinem Beitrag: Klangvergleich von Netzfiltern. Jeden der dort gezeigten brachte "hier und an meiner Fritzbox" GARNIX.
Happy Filtering !
Gruß
Stephan
P.S: Eine gewisse Subjektivität ist generell enthalten.
Als Ableger vom Beitrag:
https://www.open-end-music.com/forum/au ... der-praxis
..
...möchte ich eine Ergänzung zur Selbsthilfe hinzufügen.
Dies soll alles dort genannte nur erweitern, und nicht verändern.
Worauf will ich hinaus?
Bisher konnte man nur irgendwelche Netzfilter einbauen, und hoffen, man hat was sinnvolles getan.
Ein Hörvergleich diente dabei als Referenz.
In den letzten Wochen habe ich mich nochmal intensiv damit beschäftigt, wie man in groben Zügen
die ärgsten Netz-Störungen sowohl erkennen, als auch beheben kann.
Dabei weise ich darauf hin, das man sich generell nur annähern kann, und ich mich bewusst auf eine simple
Vorgehensweise beschränke.In der Praxis hat sie sich jedoch als deutlich wirkungsvoller als wahloses Vorgehen gezeigt.
Vor allem klanglich !
Klappt das nicht, siehe den Punkt: Mögliche Fehler (den ich im nachhinein evtl noch erweitere)
Materialliste:
Man benötigt dafür ein so genanntes EMi-Meter, was zwischen 60,- und 90,- Euro, je nach Anbieter, kostet.
Dieses zeigt Netzstörungen als Ist-Wert an. Es kann natürlich nicht jegliche Art von Störungen erfassen,
grundsätzlich gilt dennoch: Je höher die Anzeige, umso mehr sollte man Gegenmaßnahmen vornehmen (Praxis-Erfahrung).
Eventuell noch einen Adapter, um "hinter" seinem gewähltem Filter messen zu können.
Das Emi-Meter sieht so aus:
.
Ich würde so beginnen:
Zu Geschäftszeiten, am frühen und am späten Abend, und auch mal am Wochende messen. Einfach im Hörraum in eine freie Steckdose
der Anlage stecken. Dabei eventuelle eigene Zuleitungen mit einbeziehen.
Zeigen sich grade Mittags zu Abends große Unterschiede, und klingt die Anlage zu diesen Zeiten auch anders,
ist auf jeden Fall Handlungsbedarf, um zu jeder Zeit ein gleiches Klangbild zu bekommen.
Grenzwerte:
<30: Ziel erreicht. Zurücklehnen und genießen (In Bezug zu diesem Threat)
<100: Top! Filtern kann man machen, sollte jedoch keine Wunder erwarten, je nach Geräten auch kein Unterschied.
100 - 500: Filtern macht sich hörbar bemerkbar
500 - 1000: Absolut lohnenswert
>1000: Ein Muss! Scherz am Rande: Da kommt die Frau aus der Küche gerannt, weils so viel besser klingt
Nun gibt es verschiedene Ansätze, dem ganzen Entgegenzuwirken.
-Ein Filter vor die ganze Anlage
- Ein Filter pro Gerät
- Irgendein Mix daraus
Dies überlasse ich der freien Diskussion, der Paxis und der Einzelbetrachtung.
Ich würde so vorgehen:
Bei Werten >500 würde ich, zumindest erstmal, mit einem Filter in der Zuleitung der ganzen Anlage den Wert auf min. <150 bringen.
Je kleiner, umso besser.
Jegliche Störgröße abseits der Anlage hat man mit dem Filter ja bereits in Teilen isoliert.
Dann würde ich auf Störungssuche gehen.
D.h: Alle Hifi-Geräte, oder deren Netzteile, ganz aus der Netzleiste, das EMI-Meter alleine einstecken, und jeweils 1 Gerät einzeln einstecken,
und einschalten. Erhöht sich der Wert um meinetwegen >50, hat man einen "Störfaktor". Dieser beeinflusst per
Rückstreuung dann die anderen Geräte mit, solange, wie man ihn nicht zusätzlich einzeln filtert.
Umso mehr Störfaktoren gefunden werden, umso eher erscheint mir eine Einzelfilterung sinnig.
Hier mal 3 Beispiele:
- G-Linn Streamer 0
- Class-A Verstärker +10
- XBox +150
Hätte man den Linn Streamer an 2 Aktiv-Lautsprechern, die den Wert ebenso wenig erhöhen, aber Tagsüber einen Störpegel
von <500, käme man mit einem einzigen Netzfilter aus.
Simpel und einfach wäre dies z.B ein Gordian LAB12 Netzfilter, da dieser die Art der Störung selbst ermittelt,
und eine passende Gegenmaßnahme automatisch setzt. Dieser wirkt jedoch nur einmalig auf alle gefilterten Ausgänge.
Er verhindert nicht, bzw durch einen Kondensator nur geringfügig, das z.B eine XBox einen Linn stört.
Da wäre dann ein "Powerconditioner" mit einzeln gefilterten Ausgängen, oder Einzelfilter vorm Gerät, die bessere Wahl.
Mögliche Fehler bei der Störungssuche:
In einigen Fällen kann es passieren, das ein EMi-Meter trotz vorgeschaltetem Filter entweder keine Änderung,
oder sogar höhere Werte, anzeigt. Dies kann 2 Gründe haben:
- Das Emi-Meter erfasst eine Störung in einer tiefen Frequenz, in der dieser Netzfilter noch nicht wirkt
- Der Netzfilter "spiegelt" die Störung zum Messgerät zurück (z.B wenn er hauptsächlich Drosseln enthält)
In diesen Fällen bleibt nur ein Hörcheck, oder eine andere Filter-Topologie.
So verwende ich nur noch Filter, die das Emi-Meter auch deutlich sinken lässt. (Bleibt dem Anwender überlassen)
Ich hätte noch ein paar weiterführende Tips und Tricks, diese durchlaufen aktuell noch Testphasen in verschiedenen Umgebungen.
Würden aber den Rahmen dieses Beitrags mehr als sprengen.
Mein besonderer Dank geht hiermit an Thomas@TMR, der mit seinen unnachgiebigen Hinweisen den Stein ins Rollen brachte.
Ein sehr komplexes und schwieriges Projekt, das es absolut wert ist, näher betrachtet zu werden.
Fazit:
In bestimmten, ungünstigen Fällen, kann man eine Klangsteigerung von einer (gefühlten) Klangklasse erwarten. Somit nicht vernachlässigbar.
So habe ich jüngst durch den von mir vorgestellten Filter von der Fritzbox ungeahnte Klangschübe entdeckt. Für 30,-. Mega!
Mit 5 anderen Filtern ging absolut nichts, was man als Klang-Plus bezeichnen könnte.
Diese findet man in meinem Beitrag: Klangvergleich von Netzfiltern. Jeden der dort gezeigten brachte "hier und an meiner Fritzbox" GARNIX.
Happy Filtering !
Gruß
Stephan
P.S: Eine gewisse Subjektivität ist generell enthalten.