Hallo Seb,
schön, dann lass mal sehen. Als Tips noch:
1) Frequenzgang pur eines Hauptlautsprechers Tiefton (=TT) (ohne Weiche/DSPs) und Subwoofers (=Sub) (ohne Weiche/DSPs):
Messabstand ganz nah an der Schallentstehung und Windowing nur ganz wenige Zyklen, kein Smoothing -> Frequenzgang der Schallquellen (unter Ausblenden der Raummoden)
Dies zeigt auf, ab welcher Frequenz der Hauptlautsprecher Unterstützung vom Subwoofer gebrauchen könnte und welche Resonanzen beim DIY-Subwoofer-Horn mit leichten PEQs korrigiert werden sollten.
2) Frequenzgang am Hörplatz beider TT und des Subs:
Messung mit mehreren Zyklen im Windowing, kein Smoothing, langer Sweep -> Frequenzgang inklusiv Raummodenanregung für jede Schallquelle.
Zuerst Verrücken/Wandabstände der Schallquellen, so dass die Anregung der 1.Ordnung in alle 3 Richtungen des Raums für jede Schallquelle relativ gering ist - sofern räumlich möglich,
dann die Moden-Peaks mit den PEQs der DSPs (punktuell mit hohem Q und gemäßigter Amplitude) absenken, für jede Schallquelle einzeln, in REW am besten sichtbar über das Wasserfalldiagramm 15-150Hz - eine 27Hz Mode ist ja schon gefunden.
(Es gibt zwar einen "automatischen EQ", mit dem ich aber noch keine optimale Einstellung gefunden habe.)
Iterativ Ergebnismessungen und Hörtests, sowie ungefähre Abstimmung der gemessenen Lautstärken in den gewünschten Übertragungsbereichen.
3) Einstellen der gewünschten Übergangsfrequenz und der Weichensteigungen/-flanken in den DSPs:
Abhängig von der TT-Qualität der Hauptlautsprecher kann man diese manchmal ohne Weiche betreiben, der Subwoofer setzt dann erst ab einer tieferen Frequenz ein - und den mit einer flachen Weiche einblenden (z.B. 12dB/Okt, das ist in der Regel günstiger für alle Parameter Ortung, verteilte Bassanregung, Zeit- und Phasenverzerrungen). Die oft verwendeten 24dB/Okt finde ich etwas stark abfallend, ist deshalb manchmal wahrnehmbar und ist bei der folgenden Anpassung des Delays schwieriger. Dies kann man aber selbst bestimmen, auf welche Einstellungen man sich letztendlich festlegt.*
Abschließend die Lautstärkenverhältnisse ebenfalls der Zielkurve/Hörempfinden anpassen.
Messen aller TTs und Subs mit Logsweeps. Wenn man die Sprungantworten einzeln vergleichen möchte, lässt man immer den gleichen Hochtöner als akustische Referenz mitlaufen.
4) Einstellen der Invertierung/Polung/Phasenschalter und der Delays an der Übergangsfrequenz:
- durch Übereinanderlegen aller Frequenzverläufe in REW kann man den Schnittpunkt zwischen TT und Sub genau bestimmen = akustische Übergangsfrequenz,
- generiere nun in REW einen Sinuston genau mit dieser Frequenz, und lese die gemessene Lautstärke ab,
- um das Einstellen zu erleichtern, suchen wir zunächst das Minimum (!), da die Auslöschung einfach sichtbar ist,
- nun langsam das Delay des einen Hauptlautsprechers/TT (in der Regel nach hinten) verschieben, bis das Minimum gefunden ist,
teste, ob die andere Einstellung der Invertierung/Polung/Schalterstellung ein kürzeres Delay ergeben würde:
die Einstellung mit dem kürzeren Delay ist die bevorzugte,
- zum Schluss muss man das Signal (nur) noch invertieren/verpolen/Phasenschalter umschalten.
Dann hat man eine brauchbare Einstellung.
Alternativ oder zusätzlich kann man auch die Sprungantworten zu Rate ziehen. Ich habe das aber nur als Überprüfung verwendet.*
* Für Fortgeschrittene:
Die Phasenverzerrungen durch z.B. die Weichen oder PEQs können aber zu messbar ungleichmäßigen Frequenzüberlagerungen führen. In REW verwende ich dazu die RTA-Messung (mehrfach Oversampling und 4-8 Average, je nach Rechenleistung) bei pinkem Rauschen von 20-200Hz am Hörplatz. Damit kann man die Veränderung der Weichenparameter Steilheit und Übergangsfrequenz (oder auch Abstände zwischen Sub und TTs) im Frequenzverlauf leicht sichtbar machen. Ihr werdet möglicherweise staunen
, was sich da tut. Dies dient dann der Feinabstimmung.
Also, viel Vergnügen
beim Einbinden mit REW und Ergebnisbildchen wünscht
Uli