Tesla (aktive DIY-Beton-LS, DBA + Surround)

audiophile Biografien unserer Mitglieder
Forumsregeln
Bei Vorstellungen steht die persönliche, subjektive Erfahrungswelt des Verfassers im Vordergrund. Insbesondere soll die Vorstellung als "Visitenkarte" des Mitglieds gewürdigt bzw. respektiert werden. Dialoge sollten hier vorrangig mit dem Verfasser und nicht mit Dritten geführt werden. Siehe auch die Forumsregeln.
Antworten
Tesla · „wie Tesla zum aktiven Hören kam“
Aktiver Hörer
Beiträge: 288
Registriert: 23.02.2021
„wie Tesla zum aktiven Hören kam“

Beitrag von Tesla »

Hallo Andreas,
Lauthörer hat geschrieben: 31.01.2024, 10:26 einmal ganz abgesehen von der Optik scheint mir nach meinen raumakustischen Kenntnissen und Erfahrungen bei dir eine eher unausgewogene Bedämpfung des reflektierten Schalls vorzuliegen. Der HT-/MT-Bereich scheint mir überbedämpft zu sein,
Wie kommst du darauf? Die Nachhallzeit (laut Spektrogramm) ist soweit ich das erkennen kann relativ ausgewogen (wenn auch nicht perfekt) ab ca. 100Hz aufwärts. (siehe dieser Thread Seite 4)

Momentan habe ich noch deutlich mehr Absorber im Einsatz. Ich habe heute noch eine Ladung erhalten. Ich werde einige Messungen machen und diese mit euch teilen.
Lauthörer hat geschrieben: 31.01.2024, 10:26 für den Bass sehe ich gar nichts. Diese Steinwollmatten helfen im Bass rein gar nicht. Übrigens ebenso wenig wie die Basskeile oder Basssäulen von Basotect. Vier Raumresonatoren in den Ecken bringen viel mehr.
Meine Absorber bestehen nicht aus Steinwolle. Es handelt sich statt dessen um SteicoFlex036 Holzfaserdämmplatten. Ich habe die auch schon diagonal in die Ecke gestellt (hinten, vorne geht das nicht wegen der Subwoofer, die ich nicht verschieben kann). Ich werde bei Gelegenheit die Messergebnisse dieser Anordnung veröffentlichen.
Lauthörer hat geschrieben: 31.01.2024, 10:26 An deiner Decke sehe ich auch nichts, obwohl jeder wissen sollte, dass die Raumdecke moderat bedämpft werden sollte (Deckensegel?).
Da gibt es noch Einiges zu tun.
Die Decke ist mein größtes Problem. Es handelt sich um eine Holzbalkendecke, die mit Spalierlättchen verkleidet und verputzt ist. Der Raum hat Momentan eine Höhe von 2,67m ohne Estrichausgleichsmasse und ohne Teppich.

Ich habe lediglich ca. 15cm für Akustikmaßnahmen zur Verfügung, wenn ich eine Raumhöhe von 2,50m erhalten will. Vielleicht wird der Raum einmal anderweitig genutzt. Ich möchte in diesem Fall nicht die Deckenakustik rauswerfen müssen.

An diesen (genagelten) Spalierättchen lassen sich keine Schrauben anbringen, die das Gewicht der Absorber halten würden ohne dabei die Nägel der Lättchen rauszuziehen. Es käme also die gesamte Deckenverkleidung runter.

Ich bin also gezwungen bis in die darunterliegenden Balken zu schrauben. Das erfordert dann eine Konstruktion, die die Absorber von unten verkleidet und deren Gewicht auch halten kann. Ich möchte das Ganze auch warten können, wenn ich z.B. eine Verkabelung ändern möchte.

Das zu realisieren bei lediglich 15cm Raum ist nicht trivial - vor allem, wenn es akzeptabel aussehen und noch bezahlbar sein soll. Ich würde sehr gerne die Decke vollständig mit meinen 14cm Absorbern behandeln, da die auch sehr gut den Schall dämmen und nicht nur dämpfen.


Gruß
Tesla
Jupiter · „wie Jupiter zum aktiven Hören kam“
Aktiver Hörer
Beiträge: 1674
Registriert: 25.07.2014
Wohnort: Bad Dürkheim / Pfalz
„wie Jupiter zum aktiven Hören kam“

Beitrag von Jupiter »

Hallo Tesla,
Deckensegel funktioniert mit 6cm Basotect sehr gut.
Bei der Deckenkonstruktion hatte ich ähnliche Probleme.
Balkendecke mit Gipskarton.

Ich habe mir daher die Balken in Längsrichtung markiert.
Darunter Holzrahmen 60x60 mm geschraubt.

Die Verschraubung habe ich mit Schrauben die ich mir aus der Dachdeckerabteilung bei Hornbach besorgt habe durchgeführt.
Die gibt es in Längen mit über 20 cm Länge.

Das bedeutet 6-7 cm von der 20 er Schraube in den Balken gedreht, am Kopf der Schraube eine Unterlegplatte, darauf dann das Holzrähmchen das vorgebohrt wurde aufgelegt.

Du hättest dann bei der 20 cm langen Schraube 12 cm Länge verbraucht.
Reichen die 8 cm verbleibende Länge für die Höhe bzw den Hohlraum der vorhandenen Decke aus?
Ansonsten längere Schrauben verwenden.

Je nachdem wieviel Holzrahmen du auf diese Weise verbaust, 3 sollten genügen, hast du eine Tragekonstruktion für eine weitere Konstruktion die das Deckensegel mit Basotect hält.
Guck in meinen Faden (Seite6) dort findest du Bilder vom Deckensegel.

Ich schließe mich daher den Ratgeber vor mir bzgl. eines Deckensegels an.
Die Erstreflektionen der Decke sind nicht von Vorteil.

Bei meinem fertigen Deckensegel würde man vermuten, dass der Gipskarton die Konstruktion des Deckensegels hält, die fertigen Elemente hängen an kleinen Kettenglieder die an der zuvor genannten Tragekonstruktion angehängt sind.

Bezüglich der Absorber bin ich bei Lauthörer, 20 cm Stärke bringt beim Bass unter 100 Hz in der Amplitude nix, 60-100 cm Stärke in den Ecken müssen es schon sein, dazu kannst du auch einige Bilder in meinem Faden sehen.

Meine Absorber sind mittlerweile allerdings fast überflüssig, ich habe die LS mittlerweile 240 cm von der Frontwand entfernt aufgestellt das hat die Amplitude im Bass sehr schön gesenkt, Absorber reduzieren nur noch den Nachhall.

Die Amplitude hat über meine Absorber nur milde gelächelt. :lol:

Gruß Harald
Tesla · „wie Tesla zum aktiven Hören kam“
Aktiver Hörer
Beiträge: 288
Registriert: 23.02.2021
„wie Tesla zum aktiven Hören kam“

Beitrag von Tesla »

Hallo Gemeinde,

ich habe mal untersucht wie sich eine Absorbtionsfläche (14cm Holzfaserdämmplatte + Bettdecke) direkt hinter dem Hörplatz auswirkt.

Die Messdaten sind mit äußerster Vorsicht zu genießen, da ich das Audiointerfache wohl nicht korrekt eingestellt habe.


20231209_142622-800.jpg


20231209-allSPL-L,R.jpg


20231209-impulseResponse.jpg


20231209-groupDelay.jpg


20231209-RT60.jpg


20231209-RT60decay.jpg


20231209-clarity.jpg


20231209-decay.jpg


20231209-waterfall.jpg


20231209-spectrogram.jpg

Spätere Messungen die (glaube ich) korrekt waren und nach weitern akustischen Maßnahmen erfolgten, folgen später

Gruß
Tesla
Tesla · „wie Tesla zum aktiven Hören kam“
Aktiver Hörer
Beiträge: 288
Registriert: 23.02.2021
„wie Tesla zum aktiven Hören kam“

Beitrag von Tesla »

Hallo Gemeinde,

ich habe noch ein paar Messungen gemacht nachdem ich zahlreiche Handtücher doppelt auf den Boden gelegt habe um die oberen Mitten und Höhen etwas trockener zu bekommen - quasi eine Teppichbodensimulation. Ferner habe ich noch ein Couchkissen oberhalb der Tür angebracht.


20231223 1 all SPL.jpg


20231223 3 distortion.jpg


20231223 4 impulse response.jpg


20231223 5 filtered impulse response.jpg


20231223 6 group delay.jpg


20231223 7 RT60.jpg


20231223 8 RT60 decay.jpg


20231223 9 clarity.jpg


20231223 10 waterfall.jpg


20231223 11 spectrogram.jpg

Gruß
Tesla
Tesla · „wie Tesla zum aktiven Hören kam“
Aktiver Hörer
Beiträge: 288
Registriert: 23.02.2021
„wie Tesla zum aktiven Hören kam“

Beitrag von Tesla »

Hallo Tobias,

Handtücher für den trockenen Klang.... - der war gut. :lol:

Mein Eindruck ist folgender:

Je mehr absorbierendes Material ich einbringe, desto besser wird für meinen Geschmack der Klang. Das Ganze hat natürlich einen abnehmenden Grenznutzen. Der nimmt aber eher weniger ab als man das vermuten könnte.

Ich höre mittlerweile die Akustik des Aufnahmeraums stärker als die des Wiedergaberaums (meines Hörraums). Wenn die Aufnahme nicht zu trocken ist - was meist NICHT der Fall ist - und ich meine Augen schließe, fühle ich mich wie auf dem Holodeck der Enterprise.

Das kann auch negative Effekte haben. Wenn ich z.B. Nachrichten schaue, dann frage ich mich öfter warum die Fernsehsender es SCHEINBAR nicht auf die Reihe kriegen eine gute Mikrofonierung umzusetzen. Wenn ich z.B. bei RTL den Bericht eines Reporters sehe, der von einer Straße aus spricht, ist die Stimme wesentlich verständlicher als die der Kollegen im Nachrichtenstudio. Man sollte eigentlich das Gegenteil annehmen.

Auf YouTube merkt man, dass die meisten YouTuber keine Ahnung von Akustik haben. Sonst würden sie nicht in gefühlt 90% aller Fälle eine Schallharte Fläche im Rücken haben - deren Effekt man in meinem Hörraum, nach der Absorber-Behandlung, deutlicher hören kann als je zuvor.

Wenn du also hören möchtest, ob der Sänger Erdbeer- oder Aprikosenmarmelade auf dem Frühstückbrötchen hatte oder ob die Gitarristin rot oder blau lackierte Fingernägel hatte, dann bringt die trockene Abhörraumakustik 10x mehr als das die analytischste Komponente oder das analytischste NF-Kabel.

Ich werde, da es sich um eine größere Sache handelt, mittelfristig die Decke vollflächig mit 14cm STEICOflex036 verkleiden. Das reduziert nicht nur die Nachhallzeit (wie ich bisher festgestellt habe, relativ gleichmäßig bis hinab in die 100Hz-Region) sondern wirkt durch das (im Vergleich zu Steinwolle) hohe Gewicht auch schalldämmend.

Gruß
Tesla
Pittiplatsch · „wie Pittiplatsch zum aktiven Hören kam“
Aktiver Hörer
Beiträge: 489
Registriert: 26.02.2012
„wie Pittiplatsch zum aktiven Hören kam“

Beitrag von Pittiplatsch »

Hallo Tesla,

nach Deiner Beschreibung kann ich nur sagen : Glueckwunsch. Ich kann das von dir beschriebene nur bestaetigen, auch wenn ich nicht ganz so kompromisslos vorgegangen bin: Ich hab gemessen und bin nur die Problembereiche angegangen - mehr nicht. Ich hab auch genau das Gleiche Problem: im Oberbassbereich (um 100Hz) ist es Raumbedingt etwas unruhig, eber damit kann ich leben. Ich wuerde mir an Deiner Stelle eventuell nochmal die ETC anschauen. Das sollte Dir Zeigen ob es hinsichtlich Decke noch was zu tun gibt. Bei mir haengen ueber dem Hoerplatz zwei 5cm Basotect Platten. Da Basotect sehr leicht ist, ist die Befestigung problemlos moeglich, auch ohne grosse Konstrukte.

Viele Gruesse,
Tobias
Tesla · „wie Tesla zum aktiven Hören kam“
Aktiver Hörer
Beiträge: 288
Registriert: 23.02.2021
„wie Tesla zum aktiven Hören kam“

Beitrag von Tesla »

Hallo Gemeinde,

nachdem ich noch 4 Absorber bekommen habe dachte ich mir, ich lasse sie mal gegen meine Studiomonitore, welche ich als PC-Lautsprecher in meinem Büro nutze, antreten. Hier zunächst die Bilder:


20240104_133157.jpg


20240108_160414.jpg


20240108_160423.jpg


20240115_195034.jpg


20240115_195049.jpg


20240115_204429.jpg

Die Messungen habe ich mit den Genelec auf den Jordans gemacht. Für weiter Versuche habe ich sie unter den Jordans platziert damit sie nicht abrutschen und runterfallen können wenn jemand die Tür zum Hörraum allzu beherzt öffnet. :D

Die Bilder der Messungen folgen sogleich. Ich kann hier scheinbar pro Beitrag nur eine bestimmte Anzahl von Bildern laden.


Gruß
Tesla


PS: Kann mir jemand sagen, wie ich es REW abgewöhne die Einstellungen der Anzeige über die Messschriebe zu legen? Man kann ja manche Graphen kaum noch erkennen.
Antworten