Gegen die langen Nachhallzeiten unter ca. 150Hz muss ich tatsächlich etwas tun. Momentan habe ich es durch eine völlig geänderte Abstimmung meines DSP-Controllers und noch 4 weiterer Absorber geschafft, die 80Hz-Mode (die wahrscheinlich gar keine ist) von 380ms auf 315ms zu zähmen. Das reicht natürlich noch nicht.
Was die Nachhallzeiten oberhalb von 150Hz angeht, bin ich etwas anderer Meinung. Ich bin regelrecht süchtig nach dieser Präzision. Ich brauche die Nachhallzeit jetzt nicht unbedingt noch kürzer aber viel länger möchte ich sie auch nicht.
In den Graphen weiter oben sieht man, dass der blaue und der türkise (absolut gesehen) gar nicht so weit auseinander liegen. Klanglich macht das allerdings einen ziemlichen Unterschied. Türkis klingt deutlich straffer und präziser wenn es um Transientenwiedergabe geht.
Ich kann auch gar nicht verstehen wieso so viele glauben, dass eine kurze Nachhallzeit einen dumpfen Klang erzeugt. Meine Erfahrungen sind da ziemlich gegenteilig. Ich kann mir nur vorstellen, dass diese Leute alles mit Noppenschaum oder maximal 5cm Basotect bedämpft haben und dass es deshalb zu einem extremen Ungleichgewicht der NHZ bei unterschliedlichen Frequenzen kommt und es deshalb dumpf klingt.
Ein Mitglied dieses Forums (ich weiss nicht mehr wer es war aber ich glaube es war ein Urgestein dieses Forums und er hat (wenn ich jetzt nichts durcheinanderwerfe) sich einen Hörraum auf seine Garage bauen lassen) hat auch extrem kurze NHZ im Hörraum. Ein Forenkollege hat das sich mal angehört und war ziemlich begeistert.
Auch Toningenieure die einmal in einem "Non-Environment Control Room" (nach Tom Hidley, Philip Newell) gemischt oder gemastert haben, konnten keine Hörermüdung feststellen und waren von der Präzision (vor allem der Basswidergabe) und der Transientenwiedergabe begeistert.
Das Konzept des Non-Environment-Rooms funktioniert bei Stereo-Wiedergabe angeblich vortrefflich, jedoch bei Surround-Sound (wegen der reflektiven Frontwand) nicht - meins, was ja noch etwas radikaler ist - wegen der bedämpften Frontwand schon.
h0e hat geschrieben: ↑21.04.2024, 17:24 Da würde es sich z.B. anbieten eine gelochte Gipskartonplatte vor die Absorber zu machen, die auf die Mode abgestimmt ist.
Dadurch wird es zum einen hübscher, die Mode wird bedämpft und die Überbedämpfung in den anderen Frequenzbereichen wird wieder etwas reduziert.
Das ist bei meinem Raum nicht ganz einfach zu realisieren. Die gelochten Gipskartonplatten sind schwer und teuer und würden die Absorber noch dicker machen. Ich habe aber leider maximal 3cm Spielraum für die Absorberdicke für BEIDE gegenüberliegende Seitenwände ZUSAMMEN; sonst kann ich meinen Hörplatz nicht mehr in die Raummitte bekommen da sonst die Armlehen meines 2-Sitzers mit denen des Sessels zusammenstoßen und sich überlappen würden.
Ich habe das auch schon mal in Erwägung gezogen. Ich dachte ursprünglich an Jalousien vor dem Fenster. Damals wusste ich nicht, dass diese Maßnahme - wenn überhaupt - nur im Hochtonbereich funktionieren dürfte.
Die Fensterbank für richtige Diffusoren fällt wahrscheinlich aus, da ich noch aus dem Fenster sehen will. Ich brauche also eine portable Lösung die ich bei Bedarf hinstellen oder wegnehmen kann. Vernünftige Diffusoren sind hierzu viel zu schwer - außerdem ist der Abstand zum Hörplatz viel zu gering um richtig zu wirken.
Gruß Tesla