Tesla (aktive DIY-Beton-LS, DBA + Surround)

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Tesla · „wie Tesla zum aktiven Hören kam“
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„wie Tesla zum aktiven Hören kam“

Beitrag von Tesla »

Hallo Gemeinde,

Ich habe nochmal ein wenig umgebaut. Die Reflektionen (vor allem von der Decke) waren beim fernsehen etwas nervig. Deshalb habe ich den Boden zwischen Anlage und Couch etwas "3-dimensionaler" gestaltet.

Das Ergebnis ist eine deutlich hörbare Reduktion der Flatterechos zwischen Decke und Boden,

Dies ist mein Hörraum Stand heute:


20240205_152736.jpg


20240205_152717.jpg


20240205_152705.jpg


20240211_135107.jpg


Messungen folgen.

Gruß
Tesla
Tesla · „wie Tesla zum aktiven Hören kam“
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„wie Tesla zum aktiven Hören kam“

Beitrag von Tesla »

Hallo Gemeinde,

ich habe mein System mal experimentell etwas anders abgestimmt. Der Vorteil einer DSP-basierten Aktivweiche (wie meiner) ist, dass man mal eben etwas ausprobieren, das Ergebnis abspeichern und die ursprüngliche Einstellung wiederherstellen kann.

Bisher habe ich die Subwoofer bei 100 Hz von den Satelliten getrennt (u.a. um deren Belastbarkeit zu erhöhen und die Doppler-Effekte zu reduzieren). Nun habe ich die Trennfrequenz auf 75Hz abgesenkt. Ferner habe ich die PEQs der Satelliten etwas moderater eingestellt und dadurch die Nachhallspitze im 200 Hz-Bereich deutlich gemildert.

Es handelt sich bei dieser Spitze (siehe RT60-Messungen in meinen vorherigen Posts) also um einen PEQ- und nicht um einen Raumeffekt. Das hätte ich gar nicht vermutet.

Der Sound hat sich in dieser Region durch die geänderten Einstellungen z.T. deutlich verbessert in anderen Bereichen hat er sich jedoch verschlechtert. Den Versuch, die Schwächen dieser experimentellen Einstellung zu kompensieren spare ich mir bis auf weiteres - die gehe ich erst an wenn ich noch ein paar Absorber verbaut habe.

Anbei die aktuellen Messungen dieses Experiments:


SPL no smoothing
SPLungeglättet.jpg


SPL psychoacoustical
SPLpsycho.jpg


impulse response
impulse response.jpg


group delay
group delay.jpg


rt60
rt60.jpg


rt60 decay
rt60 decay.jpg


clarity
clarity.jpg


waterfall
waterfall.jpg


spectrogram
spectrogram.jpg


Gruß
Tesla
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Beitrag von Tesla »

Hallo Gemeinde,

ich habe mir beim Heimkinohändler meines Vertrauens mal 2 Stoffproben einer akustisch transparenten Leinwand ausgeliehen.
Die Messungen (mit und ohne Leinwandprobe vor den Lautsprechern) liefere ich noch nach.


20240309_174300-flip.jpg


20240310_170241.jpg


20240310_170232.jpg

Bei der Befestigung der Proben musste ich etwas kreativ werden, da ich sie weder durch Klebestreifen noch durch Löcher beschädigen wollte. Man kann hier auch schön sehen, wie weit die Leinwandproben von der Chassisvorderseite entfernt sind.


20240324_215739.jpg


Bei der Gelegenheit habe ich mal die helle Matratze mit einem schwarzen Spannbettuch bedeckt (was in der Realität NICHT so verfärbt aussieht wie auf diesem Foto). Die Konzentration auf das Videobild gelingt gleich viel besser - auch glaube ich, eine leichte Verbesserung des Bildkontrasts durch weniger reflektiertes Licht zu erkennen.


20240324_215708.jpg


Und da ich noch 2 Badetücher gefunden habe, habe ich diese gleich als Hochtonabsorber missbraucht indem ich sie über die Styroporplatten gezogen habe, die vorher in weiss erstrahlten. Einen Teppichrest, den ich auch noch gefunden habe, habe ich zwischen Beamerrack und Fenster geklemmt.


20240324_215555.jpg


Die oberen Mitten und die Höhen der Reflektionen von der Rückwand (Fensterwand) werden jetzt etwas stärker geschluckt was der Definiton des Sounds ganz gut tut.

Das spricht klar gegen das LEDE-Prinzip - zumindest wenn man so nah an der Rückwand sitzt (1m).

Demnächst werde ich sie mal testweise durch Steicoflex 036 (wie an allen Wänden verbaut) ersetzen. Wenn es so weiter geht, ende ich doch noch bei einem DEDE-Raum. :-)


Gruß
Tesla
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Beitrag von Tesla »

Hallo Gemeinde,

wie versprochen liefere ich die Messungen mit Leinwandproben (Türkis) und ohne Leinwandproben (Violett) vor den Satelliten nach.


SPL keine Glättung
mit und ohne Lw L+Subs SPL no smoothing.jpg


SPL 1/12 Oktave Glättung
mit und ohne LW L+Subs SPL 1v12 oct smoothing.jpg


SPL psychoakustisch
mit und ohne LW SPL psychoacoustic smoothing.jpg


Gruppenlaufzeit
mit und ohne LW L+Subs group delay no smoothing.jpg


Klarheit
mit und ohne LW L+Subs clarity.jpg


Nachhallzeit (Die Spitze bei 200Hz rührt vom 48dB/Oktave-Hochpass der Satelliten. Der Raum kann nichts dafür. Der Anstieg der Nachhallzeit unter 100Hz ist momentan nicht so stark wie hier zu sehen da ich Rear-Array noch nachträglich zeitlich optimiert habe)
mit und ohne LW L+Subs RT60 no smoothing.jpg


Als nächstes werde ich noch weitere 4 Absorber testweise vor die Fenster der Rückwand positionieren, so dass diese de facto vollständig bedeckt ist (wie die anderen Wände auch) - von den oberen 30cm mal abgesehen.

Ich erhoffe mir von diesem Versuch, dass ich (zumindest ab den oberen Mitten aufwärts) nur noch die Decke als reflektierende Fläche habe und somit deren Einfluss auf das Nachhallverhalten des Raumes weitgehend isoliert betrachten kann.

Mit 5 von 6 bedämpften Raumflächen bin ich dann noch eine Stufe extremer unterwegs als die Verfechter des "Non-Environmental-Control-Rooms".

Ich bin mal gespannt, wie es sich anhören wird. Ich werde euch berichten.


Gruß
Tesla
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Beitrag von Tesla »

Hallo Gemeinde,

ich konnte nicht widerstehen, auch noch die komplette Rückwand mit Absorbern zu versehen.

Das soll nicht so bleiben da die Absorber für andere Zwecke (die Eckenabsorber der Frontwand werden ausgetauscht) benötigt werden.

Dennoch habe ich sie für experimentelle Zwecke temporär vor die Rückwand gestellt um den Klangeindruck dieser Anordnung einmal auf mich wirken zu lassen und zu messen, wie es u.a. den Nachhall beeinflusst.


20240408_235900.jpg


20240408_235851.jpg


20240408_235842.jpg


20240408_235825.jpg


20240408_235813.jpg

Die Messungen und Eindrücke reiche ich noch nach.

Gruß
Tesla
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Beitrag von Tesla »

Hallo Gemeinde,

ich möchte meinen Klangeindruck der o.g. Anordnung noch nachreichen.

Der Anstieg an Präzision und Durchhörbarkeit ist durch die nahezu vollständige Bedämpfung der Rückwand weitaus stärker als erwartet.

Obwohl ich lediglich 4 Absorber hinzugefügt habe, hört es sich an, als hätte ich mindestens 20 hinzugefügt.

Jedes Mal wenn ich (bisher) weitere Absorber hinzugefügt habe, hat mich die hierdurch gesteigerte Transparenz begeistert.
Diesmal ist die Transparenz ebenfalls gesteigert, allerdings kommt das mit nicht unerheblichen Nebenwirkungen.

Der Raum klingt zum ersten Mal (etwas) überdämpft. Das äußert sich vor allem durch ein Druckgefühl auf den Ohren - so als wenn man in kurzer Zeit einen Höhenunterschied im Gelände überwindet (z.B. von 500m auf 100m Höhe). Man möchte immer wieder einen Druckausgleich der Ohren herbeiführen - damit dieses Gefühl endet.

Die Frage, die ich mir stelle ist, liegt es an der absoluten Nachhallzeit des Mittel-Hochton-Bereichs, die jetzt zu niedrig ist (bei der Raumgröße z.T. weniger als die Hälfte der RT60 eines optimalen Tonstudios) oder liegt es an der relativen Nachhallzeit des Mittel-Hochton-Bereichs, die bezogen auf die Nachhallzeit des Basses bei der Bedämpfung der Rückwand überproportional (zur Nachhallzeit des Basses) abgesunken ist?

Um das herauszufinden habe ich mit ein paar alternativen Anordnungen der Absorber auf der Rückwand experimentiert.

Dazu mehr im nächsten Bericht.


Gruß
Tesla
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Beitrag von Tesla »

Hallo Gemeinde,

hier sind die Vergleichsmessungen (linker Frontlautsprecher + Subs) von 3 verschiedenenen Absorberanordnungen auf der Rückwand:


- blau: 8 Absorber vor der Heizung (2 nebeneinander und hintereinander links und rechts)

- rot: 8 Absorber vor der Heizung und vor dem Fenster (je 4 übereinander links und rechts zu einer Wand gestapelt)

- türkis: 8 Absorber (4 vor der Heizung, je einen links und rechts neben dem Beamerrack, je einen links und rechts halbdiagonal vom Rear-Surround-Lautsprecher zum Beamer


SPL-Glättung 1/12 Oktave
SPL-1v12 octave.jpg


impulse response.jpg


step response.jpg


group delay.jpg


rt60.jpg


clarity.jpg




Gruß
Tesla
h0e · „wie h0e zum aktiven Hören kam“
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„wie h0e zum aktiven Hören kam“

Beitrag von h0e »

Hallo Tesla,

m.E. nach hast Du im allgemeinen eher schon überbedämpft und andererseits nichts gegen die Mode knapp unter 80 Hz gemacht.
Da würde es sich z.B. anbieten eine gelochte Gipskartonplatte vor die Absorber zu machen, die auf die Mode abgestimmt ist.
Dadurch wird es zum einen hübscher, die Mode wird bedämpft und die Überbedämpfung in den anderen Frequenzbereichen wird wieder etwas reduziert. Statt nur zu absorbieren wäre es auch eine Überlegung wert, Diffusoren einzusetzen.
So wäre vor dem Fenster vermutlich eher ein Diffusion hilfreich.

Grüsse Jürgen
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