Tesla (aktive DIY-Beton-LS, DBA + Surround)

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Tesla
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Beitrag von Tesla »

Hallo Jürgen,
h0e hat geschrieben: 21.04.2024, 17:24 m.E. nach hast Du im allgemeinen eher schon überbedämpft und andererseits nichts gegen die Mode knapp unter 80 Hz gemacht.

Gegen die langen Nachhallzeiten unter ca. 150Hz muss ich tatsächlich etwas tun. Momentan habe ich es durch eine völlig geänderte Abstimmung meines DSP-Controllers und noch 4 weiterer Absorber geschafft, die 80Hz-Mode (die wahrscheinlich gar keine ist) von 380ms auf 315ms zu zähmen. Das reicht natürlich noch nicht.

Was die Nachhallzeiten oberhalb von 150Hz angeht, bin ich etwas anderer Meinung. Ich bin regelrecht süchtig nach dieser Präzision. Ich brauche die Nachhallzeit jetzt nicht unbedingt noch kürzer aber viel länger möchte ich sie auch nicht.

In den Graphen weiter oben sieht man, dass der blaue und der türkise (absolut gesehen) gar nicht so weit auseinander liegen. Klanglich macht das allerdings einen ziemlichen Unterschied. Türkis klingt deutlich straffer und präziser wenn es um Transientenwiedergabe geht.

Ich kann auch gar nicht verstehen wieso so viele glauben, dass eine kurze Nachhallzeit einen dumpfen Klang erzeugt. Meine Erfahrungen sind da ziemlich gegenteilig. Ich kann mir nur vorstellen, dass diese Leute alles mit Noppenschaum oder maximal 5cm Basotect bedämpft haben und dass es deshalb zu einem extremen Ungleichgewicht der NHZ bei unterschliedlichen Frequenzen kommt und es deshalb dumpf klingt.

Ein Mitglied dieses Forums (ich weiss nicht mehr wer es war aber ich glaube es war ein Urgestein dieses Forums und er hat (wenn ich jetzt nichts durcheinanderwerfe) sich einen Hörraum auf seine Garage bauen lassen) hat auch extrem kurze NHZ im Hörraum. Ein Forenkollege hat das sich mal angehört und war ziemlich begeistert.

Auch Toningenieure die einmal in einem "Non-Environment Control Room" (nach Tom Hidley, Philip Newell) gemischt oder gemastert haben, konnten keine Hörermüdung feststellen und waren von der Präzision (vor allem der Basswidergabe) und der Transientenwiedergabe begeistert.

Das Konzept des Non-Environment-Rooms funktioniert bei Stereo-Wiedergabe angeblich vortrefflich, jedoch bei Surround-Sound (wegen der reflektiven Frontwand) nicht - meins, was ja noch etwas radikaler ist - wegen der bedämpften Frontwand schon.

h0e hat geschrieben: 21.04.2024, 17:24 Da würde es sich z.B. anbieten eine gelochte Gipskartonplatte vor die Absorber zu machen, die auf die Mode abgestimmt ist.
Dadurch wird es zum einen hübscher, die Mode wird bedämpft und die Überbedämpfung in den anderen Frequenzbereichen wird wieder etwas reduziert.

Das ist bei meinem Raum nicht ganz einfach zu realisieren. Die gelochten Gipskartonplatten sind schwer und teuer und würden die Absorber noch dicker machen. Ich habe aber leider maximal 3cm Spielraum für die Absorberdicke für BEIDE gegenüberliegende Seitenwände ZUSAMMEN; sonst kann ich meinen Hörplatz nicht mehr in die Raummitte bekommen da sonst die Armlehen meines 2-Sitzers mit denen des Sessels zusammenstoßen und sich überlappen würden.
h0e hat geschrieben: 21.04.2024, 17:24 Statt nur zu absorbieren wäre es auch eine Überlegung wert, Diffusoren einzusetzen.
So wäre vor dem Fenster vermutlich eher ein Diffusion hilfreich.

Ich habe das auch schon mal in Erwägung gezogen. Ich dachte ursprünglich an Jalousien vor dem Fenster. Damals wusste ich nicht, dass diese Maßnahme - wenn überhaupt - nur im Hochtonbereich funktionieren dürfte.

Die Fensterbank für richtige Diffusoren fällt wahrscheinlich aus, da ich noch aus dem Fenster sehen will. Ich brauche also eine portable Lösung die ich bei Bedarf hinstellen oder wegnehmen kann. Vernünftige Diffusoren sind hierzu viel zu schwer - außerdem ist der Abstand zum Hörplatz viel zu gering um richtig zu wirken.


Gruß Tesla
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Tesla
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Beitrag von Tesla »

Hallo Gemeinde,

ich habe noch 4 weitere Absorber an der Rückwand angebracht und den unteren Teil der Tür mit einem Couchpolster getunt und meinen DSP-Controller neu eingestellt, testgehört, gemessen, neu eingestellt...

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Ein bisher vorhandenes leichtes Echo, das vor allem bei Fernsehton (Nachrichten) gestört hat, ist durch die Maßnahme an der Tür weitgehend verschwunden.

Das nervöse Zappeln im mittleren Frequenzbereich, was vorher vorhanden war, hat sich reduziert. Ich denke, das waren bei den alten Messungen die Erstreflektionen des unteren Türbereichs.

Ferner hat sich die Phantommitte über den Frequenzverlauf weiter stabilisiert. Den Balanceregler kann ich nun wieder neutraler einstellen.

Ich hätte nicht gedacht, dass das Bedämpfen des unteren Türbereichs so viel Einfluss hat - aber man lernt ja nie aus.

Das Auffüllen der Löcher im Frequenzgang ohne die GLZ gleichzeitig zu ruinieren und das GLZ-Problem bei 60-80Hz in den Griff zu bekommen, dauert wahrscheinlich mindestens 4 Wochen :lol: ).

Zur Zeit ergeben sich folgende Messdaten:

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group delay.jpg (79.16 KiB) 243 mal betrachtet
rt60.jpg
rt60.jpg (75.46 KiB) 243 mal betrachtet
clarity.jpg
clarity.jpg (68.86 KiB) 243 mal betrachtet
spectrogram.jpg
spectrogram.jpg (65.73 KiB) 243 mal betrachtet
Das Wasserfalldiagramm poste ich im nächsten Beitrag direkt im Anschluss. Leider kann man wohl nur eine bestimmte Anzahl von Bildern (8?) pro Beitrag posten :(


Gruß
Tesla
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Tesla
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Beitrag von Tesla »

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